Review:

Promo 2k6

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END IS FOREVER werden in Kürze fünf Songs zur "Fear The Elements"-Split beisteuern, auf der außer den Niedersachsen noch JOHN DOE, LOYAL TO THE GRAVE und FAILURE vertreten sein werden. END IS FOREVER waren so nett, mir ihren Beitrag schon einmal vorab zur Verfügung zu stellen - und was ich da zu hören bekomme, gefällt mir sehr! Bisher haben sich END IS FOREVER im Undeground getummelt, aber mit der Split dürften sie ordentlich Aufmerksamkeit erregen, was angesichts der Qualität nur gerecht wäre. Die Songs sind durchdacht, ordentlich brutal und können besonders bei der schwedisch angehauchten Gitarrenarbeit und dem Gesang punkten. Letzterer ist das Ungewöhnliche an dieser Band und wird sie aus dem Metalcore-Einenerl hervorheben: hier teilen sich zwei Leute den Gesang, neben der etatmäßigen Sängerin Janina steuert Gitarrist Sebastian seinen Teil bei. Wenn man von Hardcore und Frauengesang spricht, muss natürlich der Name Candice (WALLS OF JERICHO) fallen, die ja zur Zeit das Paradebeispiel dafür ist, dass die Mischung funktionieren kann. Und siehe da, Janina haut stimmlich in die gleiche Kerbe und klingt dermaßen brutal, dass sich mancher Kerl insgeheim ihre Sangesstimme wünschen dürfte. Garniet mit sehr intelligenten Texten (die zwischen Deutsch und Englisch fröhlich wechiseln), überzeugt sowohl ihre als auch Sebastians Leistung zu jeder Zeit. Die Instrumentalabteilung brettert deweil ohne Gnade, das abschließende "Nemesis" ist eine Abrissbirne erster Güte, da stimmt das Verhältnis von schnellen zu moshigen Parts. So muss Metalcore klingen! Die anderen vier Songs sind von ähnlicher Güte, was sie für jeden Fan des Genres unwiderstehlich machen wird. Hier wächst etwas ganz Großes, da bin ich sicher!

Promo 2k6


Cover - Promo 2k6 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 14:32 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Hotwire

KEINE BIO!
Band:

End Is Forever

www
Konzert:

Metalcamp 2006 - Samstag

Konzert vom Heute spielen THE PAST ALIVE. Aber erst mal gehts an bzw. in den Fluss Soca! Heute gehen wir als Profies hin. Liegestuhl in die eine Hand - Kiste Bier in die andere. Da es einen enormen Unterschied macht, ob man sein Bier in ca. 35 Grad Außentempertur trinkt und quasi eisgekühlt bei 18 Grad, das macht schon was aus. Und so verbringen wir singend, lachend und manchmal auch schwimmend den ganzen Vormittag fern ab von allem Krach. Auffallend ist, das es hier im Fluss Ebbe und Flut zu geben scheint. Mal ist eine kleine Kieselsteininsel in der Mitte zu sehen, mal nicht. Krass! Übrigens empfielt sich immer im oberen Teil des Flusses baden zu gehen. (Also dort wo wir waren) Sämtliche - wie soll ich sagen - Verunreinigungen des menschlichen Körpers bis hin zu leeren Bierdosen, treibt es ja nach unten. Die Leute an der Beach Stage (ca. 2 km Flussabwärts) werden schon ihren Spass gehabt haben. Im Großen und Ganzen muss ich aber ein Lob an die Metaller aussprechen, die den Fluss und das Ufer wirklich verhältnismäßig sauber hinterlassen haben. Und über gelegentliches Haarewaschen im Wasser sehe ich hinweg - immerhin ist das ganze Schauma Zeug ja mittlerweile mehr biologisch abbaubar als wenn ein Fisch ins Wasser kackt.....



Um 15 Uhr machen wir uns langsam auf den Weg. Die Band wird mit samt Equipment auf dem VIP Campingplatz eingesammelt und mit nem Shuttelbus an die Bühne gefahren. Hierzu muss man sagen das der Weg vom Camp 2 zum VIP Camp eigentlich einmal durch den kompletten Ort durch führt. Mhh - vielleicht hätte ich im Wasser doch ein Bierchen weniger nehmen sollen. Immerhin ist der Weg jetzt extrem anstrengend.....


Am Parkplatz angekommen wartet schon unser Busfahrer, der uns sogar bis an die Bühne begleiten darf. Noch eine knappe Stunde dann gehts los. Und immernoch so heiß - mittlerweile eher schwül.
Ein Gewitter zieht von Süden her auf. Oh lass es trocken bleiben.

Es bleibt trocken, THE PAST ALIVE kommen auf die Bühne und rocken 30 Minuten ab. Die Zuhörer auf dem Platz vor der Talentbühne lauschen interessiert zu und manche zieht es nach vorne um ihre Haare durch den slowenischen Staub zu wirbeln. Die Songauswahl ist nicht überraschend: "Lies" als Opener gefolgt von "Absolutely No Doubt". Der Sound ist bombig stark und vor allem laut.
Bei der Bandhymne "All Of The Night" werden die Leute aktiv und singen mit - und das Mittags um kurz nach 5 Uhr. Respekt. Auf der Bühne geht einiges - die Jungs haben Spaß´und freuen sich auf so einem Festival mit diesem Ambietene spielen zu können. Am Ende bleibt noch der instrumental Ohrwurm "The Edge Of Time Pt.2" und wir können uns wieder über die Bierreserven her machen.



Doch bleiben wir mal bei diesem Thema. Das kühle frisch Gezapfte kostet auf dem Gelände als 0,5l Becher 2,50 Euro. Ein durchaus vernünftiger Preis für ein Festival, wäre es auf deutschem Boden. Angesichts der Tatsache, das die Leute in Slowenien ein Lohnniveau weit unter unserem haben, ist dieser Preis schon sehr teuer. Doch das Bier geht noch. Richtig teuer wird das Essen. Ein Döner kostet 4,- Euro wie auf jedem Festival in Deutschland. Ein Hamburger - bestehen aus einer (wirklich großen) Scheibe Fleisch, ner Portion Ajvar mit Zwiebeln sowie einem aufgenschittenem Brötchen zum selber belegen - kostet 6 Euro. 10 Cevapcici sogar 7,- Euro!!! Ich kann anhand dieser wirklich frechen Preise absolut verstehen, das wir leider kaum slowenische Fans um uns rum haben. Der Großteil kommt aus Deutschland, Östereich und ein Teil aus Italien! Für mich sind 7 Euro eine Menge Geld. Was soll ein Slowene sagen der ca. 1/5 verdient. - .....
Auch die T-Shirt Preise der Händler waren gleich - lediglich das Festivalshirt gab es bereits für 15,- Euro und war auch recht schnell ausverkauft!



Die Bands am heutigen Tag:




Wie schon erwähnt ist heute Badetag d.h. mit Müh und Not schafften wir es gegen Nachmittag vor die Hauptbühne und sahen noch das Ende von EVERGREY.
Mist aber auch - hätte ich gerne gesehen - war zwar nicht sehr voll vor der Bühne aber die die da waren hatten Spaß, wie man aus den Gesichtern und den Reaktionen am Ende
erkennen konnte.



Auf Platte konnten mich WINTERSUN nicht sehr begeistern. Irgendwie nichts neues - eben ein Mix aus Power Metal meets Children Of Bodom oder ähnlichen schwedischen
Death Metal Combos. Live wars jedoch amtlich und auch die Zuhörer fanden es toll. Kurz vor dem Gig kamen Wolken auf, so daß man sich auch langsam abseits des Wassers aufhalten kann.
Die aus Finnland stammende Band zockte natürlich ausschließlich die Songs ihres Debütalbums: "Wintermadness", "Beyond The Dark Side", "Battle Against Time" und "Sleeping Stars". Sänger
Jari ist vielleicht nicht der beste und ausdruckstärkste Frontman aber stimmlich klang das doch sehr angenehm. Mal warten wie sich die Jungs entwickeln.



Der Sound bislang war sehr angenehm, klar und in der richtigen Lautstärke. Bei SOILWORK gingen dafür jetzt die Vocals von Bjron Strid teilweise unter was jedoch außer mir keinen zu stören schien. Endlich ging auch heute vor der Bühne der Punk ab da SOILWORK insbesondere aber Abgehmännchen Ola Flink am Bass, die Fans durch ihr Auftreten mitreissen. Die Göteborger hatten obligatorisch auch alle ihre Hits dabei: "The Bringer", "Follow The Hollow" und am Ende "As We Speak". Schade nur wegen der Vocals.




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Bands


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Konzert:

Soulsgate Releaseparty - Hamburg, Logo

Konzert vom Nicht zu Unrecht verfügen die Hamburger SOULSGATE mittlerweile über eine treue und stetig wachsende Fangemeinde. Ihre Mischung aus Old School Thrash Metal, rohem Death Metal und technischen Parts lässt das Metaller-Herz höher schlagen und die Nackenmuskulatur ächzen. Kein Wunder also, dass sich trotz der auch noch nach Sonnenuntergang hochsommerlichen Temperaturen eine beeindruckend große Schar im saunamäßig aufgeheizten Logo zur CD-Release-Party eingefunden hatte, um sich die Songs des neuen Albums "Inner Conflict" und den neuen Drummer durch die Gehörgänge jagen zu lassen.



Nachdem ANGUISHED und LIQUID GOD die Hitze im Logo um weitere gefühlte 20 Grad hatten ansteigen lassen, enterten gegen halb elf SOULSGATE die Bühne, um ihren Fans den Rest zu geben. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass das Publikum nach zwei Bands und aufgrund der infernalischen Temperaturen schon ziemlich am Ende sein musste. Doch die Jungs machten allen direkt klar, dass sie locker noch einen draufsetzen konnten. Das Programm setzte sich hauptsächlich aus den Songs des neuen Albums zusammen, die straight, brutal und mit hoher Intensität ins Publikum geprügelt wurden. Die Stücke selbst zeigten eine deutliche Steigerung zu denen des Debüt-Albums "Delusion": Eine Walze jagte die nächste, und zwischendurch wurde immer wieder auf hohem Niveau abgefrickelt. Allerdings nie so, dass es zu viel wurde - Dampframme und Technik hielten sich immer perfekt die Wage, was das Publikum von Beginn an durch ausgiebiges Bangen und johlenden Applaus dankte.



Spieltechnisch hatten SOULSGATE ja eh immer schon einiges zu bieten, aber auch an den Instrumenten hat der Vierer in der Zwischenzeit ordentlich zugelegt. So glänzten die Gitarristen Hendrik Biemann und Thomas Buns sowie Sänger/Bassist Stefan Berg durch perfektes Zusammenspiel. Stefan Bergs gegrunzte Vocals haben sich mittlerweile auch noch mal deutlich in Richtung tiefer und böser verlagert. Ebenso bot Neuzugang Richard Nolte an den Drums eine mehr als überzeugende Leistung. Es war schon beeindruckend, wie ruhig und gelassen er hinter seiner Schlagzeugburg saß und gleichzeitig wie nebenbei und ganz selbstverständlich die brutalsten Gewitter vom Stapel ließ. Klare Sache: SOULSGATE wurden nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen.



Trotz der fast unerträglichen Hitze war es also ein großartiger Abend, mit einer Band, die soeben einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht hat und zukünftig wohl noch so einiges niedermähen wird.

Konzert:

Earthshaker Fest 2006 - Samstag

Konzert vom Wer als Veranstalter eine Band wie SCAR SYMMETRY schon morgens um 11 Uhr ran lässt begeht an sich schon einen Sündenfall - dass das Ganze dann auch noch am letzten, von ersten Ausfällen begleiteten Festivaltag stattfindet, kommt noch erschwerend hinzu. So war es nicht verwunderlich, dass weit weniger Fans als am Vortag den Weg vor die Bühne fanden - die bereits wieder schwül brütende Hitze tat da ein übriges. Nichts desto trotz boten die schwedischen Senkrechtstarter einen routinierte und engagierten Set mit Songs ihrer beiden Alben "Symmetric In Design" und "Pitch Black Progress". Abwechslungsreiche Tracks, mal gegrowlt mal clean gesungene Passagen und dazu zwei ausgezeichnete Gitarristen - die Band hatte die leider recht überschaubare Fanschar schnell auf ihrer Seite (wie bei dem klasse Song "Mind Machine"). Nach dem letzten Track "The Illusionist" konnten SCAR SYMMETRY positive Reaktionen zuhauf ernten. SCAR SYMMETRY dürften wohl schon demnächst nicht mehr für einen Opener-Gig zur Verfügung stehen.


MENDEED sollten dann die heftige Überleitung zu ENSIFERUM bilden - war aber nicht so. MENDEED schrieen sich zwar die Lunge aus dem Leib, aber darauf folgte erst mal BRAINSTORM. Davor gab es noch kurz bayerischer Hardcore in Form von volkstümlicher Musik vom Band und original Schuhplattler - und auch dafür gab es fair Beifall. Da sag mal einer Metaller wären nicht tolerant. Und die Jungs vom Heimatverein langten danach auch ganz schön beim Bier zu.


Dann aber erst mal BRAINSTORM. Laut dem gutgelaunten Sänger und Bandleader Andy B. Franck tauschten man den Platz mit ENSIFERUM um wieder rechtzeitig zum Tiger-Enten-Club zu Hause zu sein. Das die Schwaben auch im Bayernland viele Fans hatten war ziemlich schnell klar - wurden die German Power Metal Heroen mit ihrem überragenden Sänger doch gnadenlos abgefeiert. Die Songs der drei letzten Alben knallen aber auch Live dermaßen rein, dass die 45 Minuten wie im Fluge vergingen. Vom beginnenden "Inside The Monster" bis zum gefeierten Schluss "All Those Words" - kraftvoll und nicht einfach gestrickte aber immer melodische Hammersongs - das machte Lust auf mehr. Dabei kam es dann auch noch zu der kultige Ansage: "Ihr da vorne habt uns reich gemacht, ihr da hinten downgeloaded!". BRAINSTORM gehören definitiv zu Deutschlands Besten. Gegen Ende des Sets tauchten noch einige verdutzte BRAINSTORM-Fans auf und motzten kräftig, hatten sie doch vom Billing-Tausch nichts mitbekommen. Zurecht - diese Info sollte man als Organisator besser an die Fans (auch auf en Zeltplätzen) transferieren.


Mit ENSIFERUM kam danach ein weiterer Vertreter des spaßigen Pagan-Metals an die Reihe. Dabei vollzog sich im Publikum schon ein leichter Tausch von etwas "älter" zu den etwas "jüngeren" Fans, von denen Herscharen in den Bandshirts von ENSIFERUM herumtollten. Die jungen finnische Band konnte auch nach der Abwanderung ihres ehemaligen Sängers zu WINTERSUN mit adäquaten Ersatz auftreten und lieferte eine spaßige pagantanzbare dreiviertel Stunde ab. "Tale Of Revenge", "Old Man", "Iron”, "Token Of Time” und "Into Battle” - bekannte Songs zum mitgrölen und mitfeiern. Und so war es dann auch. Da musste dann erst mal die tägliche Grill- und Bierpause her - der fielen KATAKLYSM und EKTORMORF zum Opfer. Vor allem der Auftritt von KATAKLYSM muss wohl genial gewesen sein - man kann halt nicht alles haben.


Dafür war man (und Frau) bei ARCH ENEMY wieder sehr zahlreich vor Ort. Und eines gleich vorneweg. Die Schweden mit deutscher Sängerin waren eines der Highlights des EARTHSHAKER 2006. Den Trend mancher Landeskollegen zu poppigeren Tönen trotzend, lieferten ARCH ENEMY ein Feuerwerk an harten melodischen Death Metal ab, welches auch Live gekonnt instrumentale Parts aus Thrash und Power Metal bot ohne dabei auch nur einen Tick an Gewalt zu verlieren. Das neben den endgeilen Gitarristen auch der Rest der Band musikalisch zu überzeugen weis, sollte bei Amott & Co. nicht wundern. Über Angela’s Gossow Organ kann man wohl trefflich streiten - Live machte sie auf dem EARTHSHAKER einen mehr als guten Eindruck und schrie sich die Seele aus dem Leib - was eine Frau. "My Apocalypse", "Burning Angel", Dead Eyes See No Future" und natürlich den aktuellen Hit "Nemesis" - für musikalische Vollbedienung war gesorgt. Das einzige Manko eines euphorisch aufgenommenen Auftrittes - schon nach wenigen Minuten war zu Beginn der Senderakku von Gitarrist Fredrik Akesson leer. Peinlich - für wen auch immer.


Auf den nächsten Gast und dessen Setlist war ich echt gespannt. JON OLIVA’S PAIN sollten laut Ankündigung einen "Special SAVATAGE Set" spielen - und das machte die Combo aus den Staaten dann auch. Neben zwei, ohne Probleme zu den SAVATAGE-Klassikern passenden Songs seiner neuen Band JON OLIVA’S PAIN zelebrierte das EARTHSHAKER FEST einige der alten SAVATAGE Tracks regelrecht: "Sirens", "Gutter Ballet" (schon nach den ersten Pianoanschlägen ging ein Aufschrei durchs Volk), "Jesus Saves" und die Gänsehautballade "Believe". Dabei kann der Gesang des immer noch sehr stabilen Jon Olivia zwar nicht mit Zak Stevens mithalten - aber nicht nur die Songs von "Streets" kamen zeitlos gut rüber. Jon schien das ganze so zu gefallen, dass er regelrecht in Wallung kam und sogar seine Sonnelbrille verlor - und das an seinem Geburtstag. Ein Ständchen des Publikums dazu war dann Ehrensache. Was dann zum Schluss nicht fehlen durfte kam auch - "Hall Of The Mountain King" - da blieb manchen Jungspund der Mund sperrangelweit offen stehen. Ganz toller Auftritt der nicht mehr ganz so jungen Kerle aus Florida, die sichtbar Spaß hatten.

Dann sollten eigentlich NEVERMORE ran, auf die hatten sich viele besonders gefreut. War aber nicht. Aus unerfindlichen Gründen mussten die mit den DEATHSTARS den After Show Part tauschen - frustriert trollte ich mich um mich bis zum OPETH Gig mit dringend notwendiger Flüssigkeit zu versorgen.


OPETH präsentierten unbestritten hochklassige und innovative Songs und sind ansonsten eine perfekte Gehirnnahrung für nebelige Novembertage. Bei gleißendem Sonnenlicht und gefühlten 40 Grad sprang der Funke während des einstündigen Auftrittes aber ganz selten über. Der atmosphärisch und progressive Death Metal der Schweden um das Genie Mike Åkerfeldt war für dieses Festival an diesem Tage (und wohl auch für ein Großteil des Publikums) einfach zu komplex. Das Mike Åkerfeldt dazu noch penetrant was von "wir sind die Scorpions" faselte und jeden Song als Scorpionstitel ansagte trug auch nicht grade zu einem guten Gesamtbild bei, obwohl dies zu Anfang noch recht witzig war. Auf jeden Fall schien Band und auch einige Fans der Meinung zu sein, dass die überlangen Kompositionen von OPETH auf dem EARTHSHAKER wie Perlen für die Säue seien. Echt schade drum - musikalisch gab es nämlich nichts auszusetzen. Ein wenig zu leise war es allerdings schon.


Ob der Auftritt von OPETH regulär oder frühzeitig beendet wurde kann ich nicht sagen, aber der sich während des OPETH Gigs zusehends verdunkelte Himmel gab nun schon die ersten Blitze von sich. Kurz darauf fuhr auch Polizei und Feuerwehr durch das Gelände und vermeldete eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Ein zunehmend auffrischender und stark böiger Wind tat den Rest um die Fans auf dem Gelände zu beunruhigen. Dass dann die folgende Evakuierung von ca. 8500 Leutchen vom Festivalgelände in die Ostbayernhalle so gut und reibungslos verlief - alle Achtung und großes Lob den Organisatoren des EARTHSHAKER (die unglaubliche Ostbayernhalle-Party der Metalfans wird wohl recht schnell legendär werden). Unsereins schaute erst mal auf den Zeltplatz nach dem rechten und sah erschreckender Weise unseren Pavillon sich in die Lüfte erheben. Die Trümmer 30 Meter weiter waren dann nicht mehr zu retten. Einsetzender Starkregen und stürmischer Wind setzte den Zelten so arg zu, das Abbrechen angesagt war. Demzufolge wurde der nach dem Gewittersturm doch noch anberaumte Auftritt von EDGUY und VENOM leider verpasst - stinkt mir schon ein wenig, aber selber Schuld - no risk no fun. Das NEVERMORE aber auch dann gar nicht mehr zum Zuge kamen wirft nach dem ärgerlichen Tausch mit den DEATHSTARS schon ein paar Fragen auf.




Dass die Organisation noch Luft nach oben hat, darf man an dieser Stelle nicht verschweigen. Manches kann man natürlich dem erstmaligen Stattfinden bei einer sich erst noch nach und nach entwickelnden Location anlasten. Das aber, grade bei einer vorhergesagten Hitzperiode, WCs nicht nur ausreichend überall vorhanden sein sollten, sondern mindesten zweimal täglich zu entleeren und zu säubern sind muss selbstverständlich sein. Ähnliches gilt für Duschen und Wasserentnahmestellen. Die Sache mit dem Grillen war wegen Brandgefahr etwas konfus, auch das mit dem Wasser auf den Campingplätzen muss besser werden - das Wasser während der Bandauftritte für die Fans vor der Bühne war aber voll okay. Ein großes Dankeschön an die Feuerwehr. Die Security war meist Hilfsbereit und freundlich, das passte echt - aber eine zentrale Führung mit eindeutigeren Regeln würde ihr das Arbeiten leichter machen, manche hatten wenig Plan. Sound, Bühne und das was die Bands an Eindruck hinterließen kann man nur, ebenso wie das Festivalgelände an sich (einschließlich Metal-Markt), als sehr positiv werten. Das Campinggelände weist teilweise zu starke Hanglage auf - umliegende grade Flächen wurden nicht alle genutzt (oder durften nicht genutzt werden). Auch gab es ein von den Zeltplätzen aus gesehen schlechten, da weit entfernten Einlasspunkt in das Festivalgelände. Die Preise für Bier und manches Essen sind wohl immer ein Diskussionspunkt, gelten aber in der Art für fast alle Festivals - aber es gilt auch, bei niedrigen Preisen wird auch mehr konsumiert.


Wenn der Veranstalter aber aus dem Anlaufschwierigkeiten dieses Jahres lernt, insbesondere auf die schon hingewiesenen sanitären Einrichtungen (WC, Duschen, Wasserentnahme) sollte das EARTHSHAKER FEST bei einem ähnliche starken Billing und einem sehr guten Festivalgelände in 2007 einen Schritt nach vorne machen.


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Interview:

Adam West

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InterviewEure erste Single habt Ihr 1993 veröffentlicht. Was denkst Du, wenn Du auf die letzten 13 Jahre zurückblickst?


Ich finde es immer noch unglaublich, dass ich diese Band vor 13 Jahren gegründet habe. Und ich schreie mir immer noch die Eier ab! Diese Band hat über die Jahre viele Line-Up-Wechsel durchgemacht, aber was immer geblieben ist, ist die Ehrlichkeit gegenüber dem Rock ´n Roll. Das ist das, worauf ich am meisten stolz bin. Und all die Platten, die wir über die Jahre veröffentlich haben! Unsere Diskographie ist der Alptraum eines jeden Sammlers!


ADAM WEST ist immer schon viel getourt. Du hast aber auch noch einen Ganztags-Job und bist nebenbei auch noch der Chef von Fandango Records. Woher nimmst Du die Zeit für all das?


Das ist eine sehr gute Frage! Ich habe nicht genug Zeit, um all das zu tun, das ich tun sollte! Außerdem bin ich auch noch ein Overachiever, also pushe ich mich, um ständig mehr zu tun. Fandango Records hat während der letzten paar Jahre etwas gelitten. Ich habe das Label erst mal auf Eis gelegt, hauptsächlich aus Geldmangel. Mein Kumpel Dave Champion und ich werden aber bald Teil drei von "Flattery: A Tribute To Radio Birdman" veröffentlichen. Also wird dem Label vielleicht ja dadurch wieder ein neuer Antrieb gegeben, und auch meinem Interesse daran, Platten zu veröffentlichen.


Wir hätten dieses Interview eigentlich gar nicht auf Englisch führen müssen, denn Du hast eine Zeit lang in Wien studiert und sprichst Deutsch...


Ich habe an der Universität deutsche Literatur studiert und fünf Jahre lang für die deutsche Botschaft in Washington DC gearbeitet. Also ist mein Deutsch wohl ganz OK. Ich mag es, Deutsch zu sprechen und tue das, wo und wann immer ich kann. Aber all die hübschen Mädchen wollen Englisch sprechen! Haha...


Ihr habt grade die Compilation "Longshot Songs For Broke Players” veröffentlicht. Warum kam sie so kurz nach Eurem letzten Album "Power To The People" von Ende letzten Jahres heraus?


Unser Plan ist es, alle zwei Jahre ein Album mit neuem Material zu veröffentlichen. Zwischen diesen Jahren haben wir jeweils entweder Singles, die 10-inch EP oder eine der drei Compilations veröffentlicht. Das "Longshot…”-Album enthält 24 rare Songs, die nicht auf Alben erschienen sind, und es war einfach an der Zeit dafür. Außerdem brauchten wir ein Album, mit dem wir 2006 touren können, also kam es eben sieben Monate nach "Power To The People" heraus. Ich sehe da überhaupt kein Problem...


Seit dem "Power To The People”-Album spielt Jim Sciubba bei Euch Drums. Warum ist Ben (Brower, Anm. d. Red.) ausgestiegen?


Ben hat sich entschlossen, wieder zur Schule zu gehen, ein Haus zu bauen und dieses Leben weiterzuführen. Dafür respektiere ich ihn. Er entschied, dass es besser wäre, aufzuhören und die Band weiterziehen zu lassen. Ben ist ein erstklassiger Drummer und ein echter Freund. Ich bin aber auch sehr glücklich darüber, Jim "the Berserker" jetzt in der Band zu haben!


Ab Anfang Oktober werdet Ihr auf Europa-Tour sein. Sind Konzerte in Europa anders als in den USA?


Abso-fucking-lutely! In den USA zu touren ist echt beschissen und eine völlige Verschwendung von Zeit und Geld. In Europa werden wir wenigstens mit Respekt behandelt und haben eine Fanbase. In den USA gibt es keine Rock-Szene.


Es muss teuer und aufwändig für Euch sein, den langen Weg hierher zu kommen, und Ihr müsst Urlaub von Euren Jobs nehmen...


Wir hatten das Glück, dass es, seit wir im Jahr 2000 angefangen haben, in Europa zu touren, jedes Jahr größer und besser für uns wurde. Wenn wir kein Geld verdienen und keinen Spaß haben würden, würden wir nicht wiederkommen!


Wie schreibt Ihr Eure Songs? Entstehen sie während Jam-Sessions oder gibt es bei Euch einen Haupt-Songwriter?


Steve ist der Haupt-Songwriter der Band. Normalerweise kommt er mit fertigen Gitarren-Riffs und Ideen für Bass und Drums zur Probe. Ich schreibe alle Texte und Gesangsmelodien. Wenn ich also eins von Steves Riffs höre, denke ich mir meine Parts aus. Ich schreibe auch ein bisschen, aber das ist nicht besonders fruchtbar. Die meisten meiner Lieder sind diese simplen Garagen-Songs, "Gigolo", "There´s A Bimboo Under My Bed", "Sizzleen", "Vanilla", etc. Dan-o hat zwei Songs geschrieben und Jim hat "Zenith" zusammen mit Steve für "Power To The People" geschrieben.


Schreibt Ihr Eure Songs bewusst so, dass sie diesen typischen ADAM WEST-Sound bekommen, oder ist das einfach das, was am Ende automatisch herauskommt?


Wir schreiben nur, was natürlich kommt. Wir versuchen nicht, wie ADAM WEST zu klingen oder wie irgend jemand anders. Und ich glaube auch nicht, dass alle unsere Songs gleich klingen... aber trotzdem klingt alles wie ADAM WEST, wenn Du verstehst, was ich meine...


Habt Ihr schon mal daran gedacht, irgendwas bewusst anders zu machen, etwa andere Stile einfließen zu lassen?


Wir werden wohl kaum jemals allzu sehr von unserem Rock ´n Roll-Sound abweichen. Es gibt einfach keinen Grund für uns, einen Reggae-Song oder irgendwas ganz anderes zu spielen. Wenn einer von uns das tun muss, wird er dafür ein Nebenprojekt gründen.


Eure Musik ist durch alte Stile beeinflusst und weit davon entfernt, hip zu sein, wie es zur Zeit beispielsweise Emo oder Poppunk sind. Aber zu Euren Konzerten kommen auch viele junge Leute und Kids. Warum, glaubst Du, ist das so?


I fucking HATE emo and poppunk. Aber ich bin sehr froh darüber, dass die Kids, die solche Musik mögen, sich auch uns ansehen. Ich hoffe, das ist dann wie eine Unterrichtsstunde für sie. Sie sehen uns und hören, was wahrer Rock ´n Roll ist und nicht, was die Major Labels ihnen in den Hals schaufeln.


Zur Zeit gibt es viele Bands, deren Musik als Retro Rock bezeichnet wird, zum Beispiel FRANZ FERDINAND, BLOC PARTY oder die EDITORS. Würdest Du Eure Musik auch als Retro Rock bezeichnen?


Mit den Bands, die Du erwähnt hast, möchte ich nichts zu tun haben, deshalb ist meine Antwort "nein”. Wir spielen in dem Sinne Retro Rock, dass unsere Einflüsse 60s Garage Rock sind (NUGGETS), früher 70s Proto-Punk (STOOGES, MC5), 70s Hard Rock (AC/DC, BLACK SABBATH, DEEP PURPLE) und 80s Punk (MISFITS). Wenn das unsere Musik zu Retro Rock macht, dann ist das eben so. Ich mag keine Etiketten, daher nenne ich uns einfach eine Rock ´n Roll-Band und hoffe, dass der Zuhörer versteht, was ich meine.


Was für eine Rock ´n Roll-Szene hat Washington DC?


Die absolut schlimmste auf der ganzen Welt. Ich lebe seit 1978 in DC, und nach der Anfangsphase des DC Hardcore ist diese Stadt in die übelste Scheiße gesunken. Wir haben das Glück, dass wir dort Fans haben, die zu unseren Konzerten kommen, aber die meisten Rockbands lassen DC aus, wenn sie durch die USA touren. It´s the fucking worst.


Hast Du einen Ratschlag für junge Bands, wie sie wahre Rock ´n Roll-Musiker werden?


Seid ehrlich. Hört Euch die Wurzeln des Rock an und nicht die Scheiße auf MTV und im Radio. Forscht nach und stellt Fragen. Seid ehrlich.


Warum sollte man zu einem ADAM WEST-Konzert gehen?


Eine ADAM WEST-Show ist eine ursprüngliche, sexuelle Rock ´n Roll-Erfahrung. Wenn Du Deine Freundin mitnimmst, um uns spielen zu sehen, wirst Du hinterher die beste Fick-Nacht Deines Lebens haben... wenn nicht einer von uns sie vorher fickt!

Review:

Mutiny

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Vor knapp vier Moanten haben Alveran das "Reset"-Demo der Kalifornier SET YOUR GOALS veröffentlicht, jetzt schieben sie das Full Length-Debüt "Mutiny" nach. Überaschenderweise hat sich der Stil des Fünfers nicht geändert, gab ja auch keinen Grund dazu. Mit einem - angesichts nu einer Gitarre - sehr fetten Sound zocken sich SET YOUR GOALS durch eine unverschämt positiv klingende Mischung aus melodischem Hardcore, Punkrock und Emo. Der Wechselgesang der beiden Mikroknaben pendelt von fast schon Sprechgesang-Passagen zu melodischen Parts und zurück, was nie Langeweile aufkommen läßt. Da stimmt einfach die Chemie zwischen den beiden. Den Rest der Truppe sollte man aber nicht ausklammern, denn nur zusammen können SET YOUR GOALS die abwechslungsreichen Songs schreiben, die zwischen COMEBACK KID, BLINK 182 und IGNITE anzusiedeln sind. hochmelodisch, super-eingängig und gute Laune verbreitend. Der ideal Soundtrack für den Sommer, für jede Party und für jeden kleinen schwitzigen Club. Die Band wird eine der kommenden Größen, das ist sicher!

Mutiny


Cover - Mutiny Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Journeys And The Experiences Of Death

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Die dreijährige Pause zwischen zwei Alben scheint sich bei den norwegischen Drachenschiffkapitänen HELHEIM eingependelt zu haben, denn wieder mussten die Fans exakt so lange auf ein neues Album warten. Kreative Auszeiten sind sicher nichts Schlechtes, trotzdem hat man den Eindruck, dass viele andere Bands wesentlich kürzere Intervalle zwischen Veröffentlichungen sinnvoller nutzen. Bereits "Yersinia Pestis" war zwar eine wirklich gute, aber keine überragende Angelegenheit, woran sich "The Journeys And The Experiences Of Death" nahtlos anschließt. Wie zuvor bewegen sich HELHEIM irgendwo zwischen stampfendem, bombastischem Midtempo (inklusive Keyboardteppichen) und zügigeren, fast schon schwarzmetallischen Abschnitten, wobei die Kompositionen für meine Begriffe jedoch etwas sperrig herüberkommen und sich keines der Stücke als große Hymne outen will. Die Scheibe ist beileibe keine Enttäuschung und überrascht mit vielen Details und sogar sehr anspruchsvollen, progressiven Abschnitten, aber vergleicht man "The Journeys And The Experiences Of Death" etwa mit ENSLAVED´s neuem Überhammer "Ruun", MOONSORROW´s "Verisäkeet" oder SOLSTAFIR´s "Masterpiece Of Bitterness", so ziehen HELHEIM in der Endabrechnung eindeutig den Kürzeren! So bleibt ein weit überdurchschnittliches, ambitioniertes Werk, das sicher viele Fans begeistern wird, aber nicht ganz in der ersten Liga mitspielt.

The Journeys And The Experiences Of Death


Cover - The Journeys And The Experiences Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:38 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Neetzach

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