Konzert:
Party.San 2006 - Samstag
Konzert vom AKRIVAL kommen aus Berlin und machen Black Metal. Zum Glück sind sie nicht angepinselt, da macht der Regen ihnen nüscht aus - der zum Glück irgendwann nachlässt. Zahlreiche Schwarzwurzeln machen sich dabei schon mal die Füße nass. Was sich lohnt, denn die bereits seit zehn Jahren existenten Hauptstädter kloppen ihren rohen BM mit wahrer Wonne und viel Perfektionismus in die tatsächlich schon recht begierige Menge. Heidewitzka, "The Shadows" tun auch zur besten Mittagszeit ihre Wirkung, War tatsächlich eine feine "Symphony Of Destruction" - es ist Zeit, Gas zu geben. (memme).
MORNING BELOVETH aber nehmen erst mal Gas weg. Und wie! Die einzige Doom-Death-Band des Festivals spaltet dann auch gehörig die unglaublicherweise schon riesige Menge. "Langweilig", meinen einige - andere sagen nichts und schwelgen der Klänge der vier Songs. Die vier Iren (einer sogar rothaarig, jaja) spielen ihre majestätischen Epen voller Inbrunst ohne viel Bewegung (außer Sänger Darren, der beseelt von Brutz und Brakel wie Catweazke ums Feuer doomt), aber mit viel, viel Herz. Und so legt sich eine ganz merkwürdige Atmosphäre über die trocknend stinkende PSOA-Wiese und nicht wenige der still begeisterten Doomer schwelgen in Gedanken irgendwo am Rande der irischen Klippen, hören die wilde See und knien vor keltischen Kreuzen, denken an den letzten Tag - oder gehen einfach noch ´nen White Russian trinken. Das unglaubliche "The Apocalypse Machine" ragt heraus aus den vier großartigen Reisen in die Melancholie. Herrlich - fanden nicht nur die Fahne schwenkenden "fuckin’ Irish". (memme)
Ein Kontrastprogramm zu den irischen Trauerweiden waren anschließen ROMPEPROP. Drei durchgeknallte holländische Grinder, schön mit Blut besudelt, OP-Kleidung und dem derbsten Harmonizer des Wochenendes. Mit einer Menge Witz grind-groovten unsere Nachbarn 45 Minuten lang auch das letzte Brutz&Brakel-Opfer wach. Garniert wurde die grindige Keule durch die trockenen Erklärungen der Texte. Sex mit Delphinen, Eskimo Blowjobs, Pelikane - es gibt nicht, was bei ROMPEPROP lyrisch nicht verwurstet wird. So macht Porngrind Spass und die drei Bekloppten zu den besten Clows des Tages. (lh)
Witzig sind ROTTEN SOUND nur abseits der Bühne (sogar richtig umgänglich und viel zu nett), solange sie auf derselben stehen gibt es ein Grind-Gewitter ohnegleichen. Das hat sich mit neuem Drummer nicht geändert, das wird sich hoffentlich nie ändern. Intensiv und brutal knüppelten sich die Finnen durch ihren Set, in den sie ein paar neue Songs einstreuten, und ließen keinen Zweifel daran, dass sie jede angepinselte Band in Sachen Brutalität um Längen schlagen. Irre! (lh)
Mit den Süddeutschen DESASTER hatte man eine der bekanntesten "Underground" - Bands ausgegraben, wobei mir echt nicht einleuchtet, warum diese Combo immer noch mit dazugerechnet wird, denn Underground ist man schon lange nicht mehr. Macht aber nix, der Gedanke zählt, und musikalisch waren die Jungs auch hier wieder richtig kompromisslos. Das zeigt sich bereits darin, dass man ebenfalls nicht das neue Album promoten wollte , sondern eine Querbeet - Setlist ausgegraben hatte, die, soweit ich das mitbekommen habe, mit "Havoc" nur einen einzigen Song vom aktuellen Werk "Angelwhore" enthielt. Ansonsten zockten und rockten die Koblenzer mit "Divine Blasphemies" oder den beiden "Hits" "Teutonic Steel" und "Metalized Blood" viele Fans ins Old School - Delirium. Am Ende gab´s sogar eine tolle Version von SEPULTURA´s "Troops Of Doom" zu hören, was den Abschluss dieses wie immer sehens, - und hörenswerten Gigs markierte. (do)
SETHERIAL, die Ex-Band des jetzigen Naglfar-Sänger, kommen fein angetüncht auffe Bretter und spielen nach neunjähriger Deutschland-Abstinenz eigentlich einen ganz prima Gig. Sie wirken heiß, machen auf der Bühne ordentlich Alarm und musikalisch gibt’s eigentlich auch nicht viel auszusetzen. Sie sind böse, der Sound ist fett. Es gibt Songs von "Nord", der Elefant "Death Triumphant" fehlt nicht - Black-Metal-Hellstorms as satan’s fist, bla. From "The Underworld" - "Nicht schlecht", sagt der überraschte Nebenmann. "Aber auch nicht mehr", entgegnet der Rezensent. (memme)
THYRFING entführen die Party-Sahne ,Far åt helvete’. Es ist schon erstaunlich, wie unspektakulär plötzlich Bands wie Setherial, die genau vor THYRFING spielten, wirken, wenn der Haufen Dreckspatzen auf die Bühne flattert. Während Setherial eigentlich alles prima machen, aber langweilen, versprühen Songs wie das tolle ,Digerdöden’ von "Vansinnevisor" oder geniale ,Höst’ von "Farsotstider" eine einmalig fesselnde Stimmung, die einen selbst bei sonniger Helligkeit in düstere Träume versinken lässt. Viel besser als die Schweden mit dem Finnen sollte es and diesem Abend niemand mehr machen. (memme)
Normal sind die Dänen ILLDISPOSED immer eine Bank, aber auf diesem Festival hatten sie definitiv keinen ihrer besten Tage erwischt, womit ich, ehrlich gesagt, nicht gerechnet hätte. Sonst nur in kleinen Clubs präsent, wäre zu erwarten gewesen, dass man sich hier alkoholtechnisch doch mal ein wenig zurückhält. Bereits zwei, drei Stunden vor dem Gig waren bei den Herren Summer, Batten, Kloge und Co. mächtig die Lampen an und von dezenter Zurückhaltung keine Spur. Die Band wirkte zudem auf der für sie sehr großen Bühne recht verloren, und auch der sonst so obligatorische, instrumentale Druck fehlte irgendwie. Zwar ging es mit der Hymne "Now We´re History" ganz gut los, aber im Laufe des Sets schlich sich eine gewisse Müdigkeit ein (die Band hatte wohl schon länger kein Bier mehr gehabt…), die auch bis zu großen Teilen des Publikums vordrang. Auch der große Hit "Illdispunk´d" wurde nicht gespielt, was echt schade war, denn hier wäre die Nummer sicher wie eine Bombe eingeschlagen! Auch einige wie immer witzige Ansagen von Bo ("Wir sind jetzt nicht mehr schwul…!") wirkten eher wie Ablenkung vom ansonsten recht trägen Geschehen. Keine Ahnung, was der wirkliche Hauptgrund (die Jungs spielen selten bis nie nüchtern) für diesen schwachen Gig war, ist aber auch egal. Für ILLDISPOSED - Verhältnisse war es so oder so an diesem Abend eindeutig zu wenig! (do)
Die Schweden MARDUK konnte ich leider nur zum Teil sehen, daher beschränke ich mich auf das Gesehene: die Jungs knüppelten sich wie die Irren durch ihren Set, interagierten jedoch kaum bis gar nicht mit dem Publikum oder machten Ansagen. Auch hier wurde ohrenscheinlich ein guter Querschnitt durch das bisherige Schaffen aufgespielt, wobei es bei dem Highspeed - Geballer mitunter schwierig war, einzelne Songs herauszuhören. MARDUK waren ein gefundenes Fressen für die schnellsten der schnellen Headbanger und lieferten auf ihre Art eine finstere, aber technisch hochwertige ICE - Vorstellung ab! (do)
Konzert:
Party.San 2006 - Randnotizen
Konzert vom Viel Spaß hatten die Jungs von
DEW SCENTED, auch, wenn sie lieber gespielt hätten. Allerdings hatten die Herrschaften trotzdem einige Probleme. So gingen Leffe am letzten Tag die Zigaretten aus und Flo war verzweifelt auf der Suche nach einem Backstage-Kärtchen für seine Freundin. Hat sich aber sicherlich alles gelöst.
Respektabel waren mal wieder die Trinkleistungen vieler. Einen Vogel schoss aber sicherlich ein gewisser Marco L. einer bekannten Vertriebsfirma ab. Nachdem er fast die ganze Nacht durchgemacht hatte, wurde er frühmorgens von einem Freund entdeckt. Schlafend. Und zwar lehnte er mit einem Arm - also im Stehen - an der Bar. Kannst mal sehen, wollte bestimmt was zu trinken haben, hat ihm aber zulange gedauert, da ist er einfach eingeschlafen.
Manch einer mag ja kein Bier mehr trinken, steigt dann auf Brutz und Brakel um oder auf Rum-Cola. So auch Herr M. aus HH. Nach zehn Getränken bekam er einen Strohhut geschenkt. Sah so schick aus, dass ihn diverse Grazien haben wollten, den Hut. Bekamen sie, gegen ein Versprechen: Am nächsten Tag sollte die Frau schreiend übers Gelände laufen: HSV gewinnt 10:0 gegen Bielefeld. Das Wunschergebnis ist nicht eingetroffen - wahrscheinlich weil sie niemand gesehen hat.
Ganz ein Netter ist ja auch der muskulöse Maurizio von KATAKLYSM. Er machte mächtig nett Werbung für sein Buch, erzählte interessante Sachen wie "in Südamerika ist unser Flugzeug beschossen worden und versprach Freiexemplare. Kann sich irgendwer erinnern, ihm meine Postanschrift gegeben zu haben? [nein - lh]
Richtig in Fahrt waren natürlich wieder die Herren von ILLDISPOSED. Richtiger müsste es heißen "die Damen und Herren", denn die DAMN-Sängerin gab sich auf dem PSOA quasi offiziell als Batten-Freundin zu erkennen.
Nicht erkannt haben so einige die Necrophobic-Musiker in Reihen NIFELHEIMs (die ihre Sachen wahrscheinlich nicht mal zum Schlafen ausziehen). Kommentar von Journalistin S. von H.: "Müssen die sich eigentlich anstrengen, so schlecht zu spielen, dass es zu dieser Band passt?
Cool auch die Belegschaft der Pension Rank aus Bad Berka. Am frühen Morgen antwortete der Barmann auf die Frage, wie lange den Zapfhahn läuft: "Nicht zu lange, ich muss ja auch aufs Gelände, ich will ja schließlich auf noch von Musik und Party was mitkriegen.
Professionalisiert haben die Jungs vom Cocktailstand Brutz und Brakel ihr Etablissement. Ein schickes Werbeschild, einen Raumteiler, Pfandbecher und -marken für zwei Euro und ein erweitertes Merch-Angebot. Scheint sich zu lohnen der Bums auf dem PSOA. An den sehr wirkungsvollen Drinks - unterschätzt niemals einen kalten Kaffee namens White Russian - hat das aber nichts geändert.
Konzert:
Party.San 2006 - Freitag
Konzert vom Der Freitag beginnt wie immer schleppend - alle haben im Zelt wieder alles (und das heißt alles) gegeben. Das macht aber den erfahrenen Ostdeutschen
KILLING SPREE (früher mal Enslaved) nüscht, die Cottbuser ziehen ganz in Ruhe und doch mit Energie ihr Ding durch - und das ist recht melodischer Death Metal mit Keyboard. Stageacting tendiert dabei gegen zero, das macht aber nix, weil eh kaum jemand da ist (außer körperlich, das waren aber bereits recht viele) und die, die es geschafft haben, noch versuchen, den Kopf irgendwie schmerzfrei zu kriegen oder sich kurzerhand anderweitig zu betäuben. Auf jeden Fall ist der Opening-Slot am Freitag der vielleicht ungünstigste Termin im Parmesan. Wer sich und seinen vielleicht nur am Zahnstatus erkennbaren körperlichen Zustand zurückstellt, der erkennt die Klasse von Songs wie "Star Soldier" jedoch auch zu dieser frühen Stund. "Burning East" sozusagen. (memme)
KAAMOS, schnuff. Einmal gesehen und dann nie wieder. Wobei "gesehen" war nicht so wichtig, wegen is nich. Bewegung? Käumlichst. Aber Horchemann und Söhne hat es so was von in sich!!! "Lucifers Rising" Alter. Hamma. Oder "Black Revelation". Aaaahhh. Schade nur, dass das Köpfchen beim Schütteln noch friemelt. Deswegen gucken die meisten dennoch zur Bühne, wohlwissend, dass es die letzten Blicke auf diese Band sein werden. "Blood Of Chaos", juchhu. Mit der Ansage: "Das letzte Mal, die letzte Chance, für immer" kommt ein final-brutales KAAMOS-Beben, dann liegt es da, das PartySan zusammengetrümmert, die Opfer gucken traurig. Da bleibt nur: "Kaamos" und "Lucifer Rising", das "Curse Of Aeons" Demo und die Single, alles nachkaufen. Aber flott. Und aufpassen, wie die Nachfolge-Band heißt. Am besten schreibt ihr hierhin für den Newsletter: kaamosnews@yahoo.se . (memme)
Nach dem endgültigen Abschied von KAAMOS war es an SEVERE TORTURE, die Laune zu heben. Ob technischer Death Metal dafür das Richtige ist? Wage ich zu bezweifeln. Und sollte mich ordentlich irren. Zum Glück für die Jungs war ich nicht der Einzige vor der Bühne, da hatten sich im Gegenteil ein Haufen Leute eingefunden, die sich die CC-Hommage gaben. Egal ob neuer Kram von der coolen "Fall Of The Despised" oder alte "Misanthropic Carnage"-Songs, alle konnten überzeugen, zumal das Stageacting bei allem konzentrierten Gefrickel absolut in Ordnung war. Deutlich besser, als ich erwartet hatte, auch dank des erstklassigen Sounds. (lh)
FALL OF SERENITY ersetzten Dew-Scented, die zum wiederholten Male Line-Up-Probleme hatte, für die diesmal der Schlagzeuger sorgte. Das machte aber dem Rest der Band wenig, Leffe, Flo und Co. vergnügten sich abseits der Bühnenbretter prächtig. Und auch die Melodic-Deather vom Schleizer Dreieck scheinen mächtig vergnügt - spielen ein mächtig solides Konzert. Die Trauer um das Fernbleiben der wesentlich aggressiveren Niedersachsen können Songs wie ,Royal Killing’ nicht ganz wegblasen. Zumal letzteres gerade Kaamos und Severe Torture mit den Öhrchen der Partysanen gemacht hatten…. (memme)
Als Old School - Kultband gehandelt, war ich sehr gespannt auf DESTRÖYER 666, die sich im Underground bereits eine ordentliche Fanschar erspielt haben. Doch der Auftritt der australischen Holländer gehörte zum Langweiligsten, was das diesjährige Festival zu bieten hatte. Eine blutarme Show, kaum Feuer im Arsch seitens der Musiker und Songs, die zumindest live sehr wenig Wiedererkennungswert hatten. Vielleicht funktioniert die ganze Chose auf Platte besser, oder man muss sich erst mit dem Material der Death - Thrasher vertraut machen, aber auf der Bühne konnten mich DESTRÖYER 666 zumindest an diesem Tag nicht überzeugen! (do)
Obwohl musikalisch nicht sonderlich herausragend und selbst im Viking Metal - Genre kein Reißer, beeindruckte mich die coole Show der finnischen Eingeborenen, die ihren "Battle Metal" unglaublich fröhlich und mit üppiger Ausstattung präsentierten. Alle Musiker waren in Tierfelle gekleidet und mit ordentlich blutiger Schminke im Gesicht und am ganzen Körper eingetüncht, was eher witzig als böse wirkte. Auch die vielen Tanz - kompatiblen Parts verschafften echt gute Laune, und mit Akkordeon und (stellenweise arg nervigem) Synthie - Orchester feierten ungewöhnlich viele Fans vor der Bühne ab. Es scheint, als haben sich TURISAS mit ihrem letzten Album und vielen beeindruckenden Live - Gigs eine große Fanschar erspielt, und es würde mich nicht wundern, wenn sie für viele Besucher so etwas wie der heimliche Headliner waren. Trotzdem ist mir dieser ganze "Battle Metal" eine Spur zu lustich, wird aber mit steigendem Pegel immer lusticher… (do)
Die beklopptesten Zwillinge Skandinaviens waren dann an der Reihe: NIFELHEIM meldeten sich in Deutschland zurück, verstärkt um prominente Kollegen im Line-Up, u.a. ex-ENTOMBED-Drummer Peter. Ob seine neu entdeckte Vorliebe für weiße Sneaker, enge Jeans und Nietenarmbänder from hell zum Split mit Alex Hellid & Co. geführt hat, weiß ich nicht, aber was soll’s? Bei NIFELHEIM machte Peter einen guten Job und trieb die alt gewordenen Twins und ihre Sidekicks zu einer enthusaistischen Show an. Über die Mischung aus Black, Death und Thrash kann man geteilter Meinung sein, in Sachen Show sind die Jungs an diesem Tag einmalig gewesen. Eine Zeitreise in die schlechten 80er, unterlegt mit feinem Gebretter. Was will man mehr? (lh)
Einmal über den großen Teich geguckt und schon war alles komplett anders, vom Outfit wie vom Technik-Level. CRYPTOPSYmachten sich mit ein paar Festival-Shows für ihre Europa-Tour warm - und was sie den Fans an diesem Abend boten war einfach göttlich. Ohne langen Soundcheck gingen Lord Worm und seine Mannen gleich in die Vollen und legten eine Lehrstunde in Sachen technischer Anspruch hin. So manchem Nachwuchsmucker im Publikum dürfte die Kinnlade runtergefallen sein beim Anblick der kanadischen Ausnamehmucker. Völlig wumpe, ob neue oder alte Songs, jeder wurde perfekt gespielt und mit einer unbarmherzigen Wucht in das Publikum gefeuert. Technischer Death Metal auf höchsten Niveau. Mit der Leistung hatten sich CRYPTOPSY an meine persönliche Spitze gespielt. Kollege Otto freilich sah das anders… (lh)
Was für ein Abschlusstrio!!! Der Coco - Headliner an diesem Freitag waren die Norweger ENSLAVED, die mit ihrem neuen, obergeilen Album "Ruun" im Gepäck eine Mördershow ablieferten. Das Beeindruckende war, dass die Band es tatsächlich schaffte, die vielen atmosphärischen und mitunter sogar an PINK FLOYD erinnernden Parts auch live perfekt umzusetzen. Allein der Titelsong des aktuellen Werkes verpasste mir eine fette Gänsehaut, und auch das ältere, teilweise rohere Material fügte sich nahtlos in den Set ein. Grutle und seine Mannen spulten ein Feuerwerk vom Besten ab, was man an Wikingermusik jemals zu Ohren bekommen hat! Eine Soundwand ohnegleichen! Das sah auch Jan von Sureshot ähnlich, der mittlerweile an einem Punkt angelangt war, an dem ihm (wohlbemerkt zu jeder Band!) nur noch ein kurzes, präzises "Weltklasse!!!" über die Lippen kam. Recht hatte er damit allerdings nicht nur einmal… (do)
Dass die Kandier KATAKLYSM auf dem diesjährigen "Party.San" eine Live - Show für eine DVD mitschneiden würden, fand bei allen Fans Anklang, und so waren vielleicht auch die euphorischen Reaktionen zu erklären, als Muskelberg Mauricio Iacono und seine Jungs auf die Bretter stiegen. Anfangs, etwa die ersten ein, zwei Songs noch leicht verhalten und nicht so gut in Form, steigerte sich die Band und spielte von Minute zu Minute tighter und fetter. Auch der Sound wurde subjektiv immer besser, und als Hämmer der Sorte "Let Them Burn", "Face The Face Of War", "Crippled And Broken" oder das unvermeidliche "As I Slither" aus den Boxen knallten, war nicht nur die schon sehr lustige Abordnung unserer Redaktion zu einem fröhlichen "Circle Of Death" bereit. Mit dieser erstklassigen Performance, der ausgewogenen Setlist und diesem Publikum sollte die anstehende DVD ein echter Burner werden! Ach ja… Jans Kommentar zu KATAKLYSM: "Weltklasse!!!"… (do)
Nach den zwei saugeilen ENSLAVED und KATAKLYSM kam nun der endgültige Gnadenschuss an diesem Tag: HYPOCRISY sind einfach eine Macht! Technisch wie immer stark, eine infernalische Soundwand und Songs, die in ihrem Genre besser nicht sein könnten: "The Final Chapter", "Impotent God", "Roswell ´47", "Warpath",… auch HYPOCRISY begingen nicht den Fehler und versuchten, neues Material zu promoten, sondern schossen eine coole "Best - Of" - Mischung in den mittlerweile recht kühlen Nachthimmel von Bad Berka. Ok, Peter Tägtgren wird nie zu den Entertainern gehören, die auf der Bühne wild herumhüpfen, aber das muss er auch nicht. Nur leider war nach einer Stunde und einem superb interpretierten "Let The Knife Do The Talking" schon Schicht im Schacht, aber gerade diese drei letzten Referenzbands haben gezeigt, dass man das Maximum aus sich herausholen kann, wenn die Rahmenbedingungen - die Fans waren einfach klasse! - stimmen. Jans Meinung dazu: "Weltklasse!!!" (do)
Konzert:
Party.San 2006 - Donnerstag
Konzert vom Am Wochenende nach dem völlig überlaufenen WOA gaben sich in Bad Berka wieder zwei Dutzend Death und Black Metal-Bands ein Stelldichein und luden die Unverbesserlichen, Undergroundler und Urgesteine in das beschauliche thüringische Städtchen. Am Donnerstag gab es die mittlerweile legendäre Warm Up-Party, die Memme und Herr Otto von Beginn an tatkräftig begleiteten.
ERODED gibt es erst seit 2004, Kollege P. arbeitet sonst bei einer renommierten Plattenfirma und ist eigentlich ganz allein, wären da nicht zwei Aushilfsmucker. Was das mit dem Eröffnungsauftritt des 2006er-PSOAs zu tun hat? Keine Ahnung. Denn zum einen machen die Bochumer old-school-Schweden-Tod as fuck, zum anderen fällt es nicht ins Gewicht, dass Mastermind P. auf Einmal-Musiker zurückgreifen muss. Der Gig ist nämlich nicht nur old school wie Hölle, sondern auch geil (auch, wenn das einige Menschen mit moderneren Adern nicht so hören), obwohl sie eigentlich gar nicht genug Songs für einen ganzen Auftritt haben und flugs noch was nachkomponieren mussten. Witzig: Zwar haben ERODED nur eine Split mit Paganizer ("Black Empire", 7 Inch) und ein Demo (ausverkauft, The Pts Of Gruesome Torment"), trotzdem künden sie lauthals an: "Wir spielen mal was Altes"! Als ob sie jemals in dieser Dreiviertelstunde was anderes gemacht hätten. Und nachdem alle da waren, dankt es das Zelt - inzwischen nach schwerem Einlass gut gefüllt - mit enormer Resonanz. (memme)
HELRUNAR haben Glück: Zum einen spielen sie im Zelt, für Black-Metal-Bands wegen schummeriger Atmo viel besser geeignet. Zum zweiten liegt der Auftritt der Münsteraner um 21 Uhr früh genug, damit noch genügend Fans auf den Beinen und aufnahmefähig sind. Was sich mit zunehmender Flüssigkeitsaufnahme auffällig ändern soll. Und schließlich ist es irgendwie verborgen geblieben, dass ein Power-Metaller hier mit Black Metal sein Geld verdienen will. Und so kam es, dass HELRUNAR ein sehr stimmungsvolles, glaubwürdiges BM-Konzert zelebrieren, ohne die gängigen Klischees überzustrapazieren. Schon nach dem dritten Song "Älter als das Kreuz" scheint alles gesagt, die Zeltbesatzung dreht komplett durch. Oder um es mit ihrem Debüt-Album zu sagen: Die "Frostnacht" hätte ruhig aus ,Neun Nächten’ bestehen können. Groß. (memme)
Die Polen HATE sind so etwas wie die kleinen Brüder von VADER, obwohl beide Bands parallel gewachsen sind. Trotzdem erreichten HATE auch auf dem "Party.San" nicht die Intensität der osteuropäischen Vorzeigeband. Adam The First Sinner, Cyprian und Hexen lieferten eine tighte, sehr sehenswerte Show, die allerdings vom Sound und von der Spielweise her (wie auch auf Platte) immer wieder Erinnerungen an die… äh… andere Band weckte. Dabei agieren HATE zwar einen Tick moderner und auch blackmetallischer, können aber diesen einen Makel nicht richtig abschütteln. Wer darüber hinwegsah, wurde jedoch alles andere als enttäuscht! (do)
Zuletzt auf Tour mit DISSECTION gesehen und etwas enttäuscht von der recht lahmen Performance, bewiesen die Schweden WATAIN hier, dass sie doch zu großen Leistungen fähig sind. Viel aggressiver und bewegungsfreudiger als auf dieser Tour, lieferten sie ein herrlich fieses Black Metal - Inferno, wie es in diesem Jahr auf dem Festival nur selten bis gar nicht erlebt wurde. Mit der entsprechenden, satanistischen Bühnendekoration und dem ultra - abgefuckten Corpsepaint der Musiker kam auch sofort das richtige Flair auf, so dass WATAIN ihre Zielgruppe perfekt ansprachen und für mich persönlich das Highlight dieses Donnerstag - Auftaktes darstellten! (do)
Dinosaurier Paule Speckmann war mit MASTER Headliner des Warm-Up-Abends und heitze der mittlerweile gut angeheiterten Menge ordentlich ein. Ich kam zwar erst spät beim PSOA an und konnte deswegen nur noch die zweite Hälfte des MASTER-Sets sehen (und mich nebenbei mit der strahligen MI-Crew auseinandersetzen), in der konnten die Amis aber voll und ganz überzeugen. Man kann ja von dem guten Paule und seinen zig Projekten halten, was man will, aber live funktioniert sein old schooliger Totmetall bestens. Besonders, wenn das Publikum schon gut einen im Kahn hat und nach Death Metal lechzt.
Danach war die Party aber noch lange nicht vorbei, im Gegenteil. Wie jedes Jahr wurde am Donnerstag ordentlich Gas gegeben, zu später Stunde sah man viele neue stoltze (und betrunkene) Besitzer der Bacardi-Hüte und der Brutz&Brakel-Stand machte ordentlich Umsatz. Gelungener Auftakt für die folgenden zwei Tage Geballer!
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