Konzert:

Party.San 2006 - Donnerstag

Konzert vom Am Wochenende nach dem völlig überlaufenen WOA gaben sich in Bad Berka wieder zwei Dutzend Death und Black Metal-Bands ein Stelldichein und luden die Unverbesserlichen, Undergroundler und Urgesteine in das beschauliche thüringische Städtchen. Am Donnerstag gab es die mittlerweile legendäre Warm Up-Party, die Memme und Herr Otto von Beginn an tatkräftig begleiteten.


ERODED gibt es erst seit 2004, Kollege P. arbeitet sonst bei einer renommierten Plattenfirma und ist eigentlich ganz allein, wären da nicht zwei Aushilfsmucker. Was das mit dem Eröffnungsauftritt des 2006er-PSOAs zu tun hat? Keine Ahnung. Denn zum einen machen die Bochumer old-school-Schweden-Tod as fuck, zum anderen fällt es nicht ins Gewicht, dass Mastermind P. auf Einmal-Musiker zurückgreifen muss. Der Gig ist nämlich nicht nur old school wie Hölle, sondern auch geil (auch, wenn das einige Menschen mit moderneren Adern nicht so hören), obwohl sie eigentlich gar nicht genug Songs für einen ganzen Auftritt haben und flugs noch was nachkomponieren mussten. Witzig: Zwar haben ERODED nur eine Split mit Paganizer ("Black Empire", 7 Inch) und ein Demo (ausverkauft, The Pts Of Gruesome Torment"), trotzdem künden sie lauthals an: "Wir spielen mal was Altes"! Als ob sie jemals in dieser Dreiviertelstunde was anderes gemacht hätten. Und nachdem alle da waren, dankt es das Zelt - inzwischen nach schwerem Einlass gut gefüllt - mit enormer Resonanz. (memme)


HELRUNAR haben Glück: Zum einen spielen sie im Zelt, für Black-Metal-Bands wegen schummeriger Atmo viel besser geeignet. Zum zweiten liegt der Auftritt der Münsteraner um 21 Uhr früh genug, damit noch genügend Fans auf den Beinen und aufnahmefähig sind. Was sich mit zunehmender Flüssigkeitsaufnahme auffällig ändern soll. Und schließlich ist es irgendwie verborgen geblieben, dass ein Power-Metaller hier mit Black Metal sein Geld verdienen will. Und so kam es, dass HELRUNAR ein sehr stimmungsvolles, glaubwürdiges BM-Konzert zelebrieren, ohne die gängigen Klischees überzustrapazieren. Schon nach dem dritten Song "Älter als das Kreuz" scheint alles gesagt, die Zeltbesatzung dreht komplett durch. Oder um es mit ihrem Debüt-Album zu sagen: Die "Frostnacht" hätte ruhig aus ,Neun Nächten’ bestehen können. Groß. (memme)


Die Polen HATE sind so etwas wie die kleinen Brüder von VADER, obwohl beide Bands parallel gewachsen sind. Trotzdem erreichten HATE auch auf dem "Party.San" nicht die Intensität der osteuropäischen Vorzeigeband. Adam The First Sinner, Cyprian und Hexen lieferten eine tighte, sehr sehenswerte Show, die allerdings vom Sound und von der Spielweise her (wie auch auf Platte) immer wieder Erinnerungen an die… äh… andere Band weckte. Dabei agieren HATE zwar einen Tick moderner und auch blackmetallischer, können aber diesen einen Makel nicht richtig abschütteln. Wer darüber hinwegsah, wurde jedoch alles andere als enttäuscht! (do)


Zuletzt auf Tour mit DISSECTION gesehen und etwas enttäuscht von der recht lahmen Performance, bewiesen die Schweden WATAIN hier, dass sie doch zu großen Leistungen fähig sind. Viel aggressiver und bewegungsfreudiger als auf dieser Tour, lieferten sie ein herrlich fieses Black Metal - Inferno, wie es in diesem Jahr auf dem Festival nur selten bis gar nicht erlebt wurde. Mit der entsprechenden, satanistischen Bühnendekoration und dem ultra - abgefuckten Corpsepaint der Musiker kam auch sofort das richtige Flair auf, so dass WATAIN ihre Zielgruppe perfekt ansprachen und für mich persönlich das Highlight dieses Donnerstag - Auftaktes darstellten! (do)


Dinosaurier Paule Speckmann war mit MASTER Headliner des Warm-Up-Abends und heitze der mittlerweile gut angeheiterten Menge ordentlich ein. Ich kam zwar erst spät beim PSOA an und konnte deswegen nur noch die zweite Hälfte des MASTER-Sets sehen (und mich nebenbei mit der strahligen MI-Crew auseinandersetzen), in der konnten die Amis aber voll und ganz überzeugen. Man kann ja von dem guten Paule und seinen zig Projekten halten, was man will, aber live funktioniert sein old schooliger Totmetall bestens. Besonders, wenn das Publikum schon gut einen im Kahn hat und nach Death Metal lechzt.


Danach war die Party aber noch lange nicht vorbei, im Gegenteil. Wie jedes Jahr wurde am Donnerstag ordentlich Gas gegeben, zu später Stunde sah man viele neue stoltze (und betrunkene) Besitzer der Bacardi-Hüte und der Brutz&Brakel-Stand machte ordentlich Umsatz. Gelungener Auftakt für die folgenden zwei Tage Geballer!


Review:

Voices

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Schon dass außergewöhnliche Artwork mit diesen "ungewohnten" Personenbildern u.a. wird ein Kopf in eine Waschmaschine gezeigt, zeugt von skurrilen Ideen sowie einen gewissen Hang zum Ungewöhnlichen. Und auch die Musik setzt diesen positiven optischen Eindruck weiter fort und bestätigt ein beileibe nicht alltägliches Album vor sich zu haben. Die Rede ist von "T" ein Künstlerpseudonym oder einfach nur ne Abkürzung (und dem dazugehörigen Werk "Voices") - die wenigsten MI-Leser werden wohl damit etwas anfangen können, obwohl bereits vor vier Jahren ein größtenteils recht positiv aufgenommene Solo-Debüt "Naive" des Sängers sowie Multiinstrumentalisten Thomas Thielen erschien. Früher war der jetzt in Hannover beheimatete Lehrer bei den Retro-Progrockern von SCYTHE am Mikrophon, jetzt legt T mit dem Konzeptwerk "Voices" ein ungeheuer fesselndes und ungemein stimmungsvolles Progressive Rock Album in meinem CD-Player. In jeder Stimmungslage ist diese vielschichtige Musik ganz sicher nicht konsumierbar, obwohl man hier sicher nicht von echter Deprimucke sprechen kann aber trotzdem, auf diese Scheibe muß man sich SCHON einlassen wollen.

Ganz klar der Mann hat viel MARILLION (in der heutigen Phase) gehört, was den Gesang angeht und auch nicht wenig RADIOHEAD (wobei mich dies hier weitaus mehr überzeugt) oder auch ein PETER GABRIEL (man höre nur dass wunderbar sich ausbreitende "Faith") dürfte zu seinen Faves gehören - die teilweise sehr intensiven sowie Emotionell recht stimmungswechselnd vorgetragenen Tracks über 70 Minuten hinweg sind zwar manchmal etwas anstrengend aber es lohnt sich in diesen ganz eigenen Klangkosmos einzutauchen. Der Anfang ist zunächst nicht so überzeugend, denn die ersten dreieinhalb Säuselminuten vom Titelsong "Voices" kann man getrost vergessen. Dann geht’s aber richtig gut los. Bei "The August in me" wird der etwas nervige verfremdete Gesang sicher auch nicht die ungeteilte Zustimmung aller Hörer finden. Apropos Gesang auch da findet T bei mir ebenfalls nicht immer gleich den richtigen Zugang, sicher eine großer Sänger wird er wohl nie werden aber manchmal wäre etwas weniger Jammergesäusel schon besser. Ein wuchtig brummender Bass bildet oft dass Soundgrundgerüst egal ob dann treibende Elektronik-Beats oder ein manchmal zu steril-künstliches Schlagzeug dazu kommt und immer dann, wenn er die Gitarren so richtig laufen läßt wird der Song auch gut. Da röhren die Hammonds zusammen sogar mit richtig ausufernden aber mitreißenden Frickelparts z.B. "Septic". Die Grundstimmung ist zwar meist recht düster gehalten kommt aber ohne übertrieben aufgesetzte Melancholie daher. Die letzten drei Tracks sind hinten raus etwas überlang, da hätte es bei dem stellenweise etwas schrägen "Ghost" oder "Curtain Call" weniger oft auch getan. Bei dem hymnischen "Forget me now" mit dem furiosen Gitarrenfinale ist aber jede Note gerechtfertigt. Was T hier im völligen Alleingang mit Musik, Texten und Produktion an wirklich interessanter und vielschichtiger Musik geschaffen hat verdient insgesamt absoluten Respekt.

Das rührige kleine Schweizer Prog-Labels Galileo hat hier wieder ganz eindeutig einen Volltreffer für die ständig wachsende Proggemeinde gelandet - lohnt sich.

Voices


Cover - Voices Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 72:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Come What(Ever) May

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So ist das mit den bösen Buben und so wars schon immer. Unter der harten Schale steckt der weiche Kern. Hier also gewissermaßen unter der Gummimaske, die einige SLIPKNOTen für STONE SOUR von Zeit zu Zeit ausziehen. Allen voran fällt natürlich Sänger Corey Tayler ins Ohr. Während er bei SLIPKNOT durchgängig ein hohes Aggressionspotential hält, tönt er bei STONE SOUR wie schon beim Debut eher nach ALICE IN CHAINS als nach polarisierender Schreimachine. Dass bei einer solchen Ausrichtung vocaltechnisch mehr Freiräume warten, liegt eigentlich auf der Hand. Dass sie nicht immer genutzt werden zeigen genug Bands jeden Tag. Und auch "Come What(ever) May" beginnt leider so facettenarm wie viele Songs des Vorgängeralbums: "30/30-150" eröffnet rockig und zu gradlinig, der Titeltrack greift die musikalische Thematik auf und kann mich ebenfalls nicht begeistern. Die Gitarren sägen etwas vorsichtig, die Drums sind erwartet fett, der Gesang tönt nach modernem Rock. Öde. Vom schlummernden Potential schimmert zum ersten mal nach der Hälfte der Songs bei "Reborn" einiges durch: In einem tollen Spannungsbogen steigert man sich bis in einen gebrüllten Chorus, die Gitarren bringen eine tolle Melodie, der vielseitige Gesang ist großartig - und richtig rocken dazu sollte auch locker möglich sein! Würden sich STONE SOUR nicht im Chorus bei tollen Titeln wie "Socio" (grandios eingängige Bassline) in fast poppige Harmonien verrennen, die eines radiotauglichen Bon Jovi würdig sind, könnten noch mehr Titel punkten. Ein ähnliches Kaliber wie "Reborn" fährt auch "1st Person" auf - melancholisch und melodiöse Zwischenspiele inklusive. Die sehr schmalzige Ballade "Through Glass" überrascht nur im SLIPKNOTischen Kontext, wie das besser geht zeigen sie bei "ZZYXZ RD." selbst: Zu Beginn sind nur ein Piano und Corey zu hören. Und verdammt, das klappt. Ab sofort höre ich SLIPKNOT anders.

Come What(Ever) May


Cover - Come What(Ever) May Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:4 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

T

KEINE BIO! www
News:

True: DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT

Bitterbösen "True Raw Black Metal" werden die DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT mit viel Schminke an den Mann bringen: "Hora Nocturna" erscheint am 23.10.2006 via Twilight.

News:

STONEMAN in schicken Klamotten

Das Album "sex.drugs.murder" der Industrial Goth Rocker STONEMAN wird im Oktober 2006 veröffentlicht. Vorab auf die Ohren gibt es als MP3 den Song Devil In A Gucci Dress" zu dem derzeit auch ein Video gedreht wird.

News:

BARASTIR unter Vertrag

Die thüringischen Black Metaller BARASTIR (mit dem ODAL Gitarrist Taaken) werden ihr Debutalbum im Winter 2006/2007 via PESTILANCE RECORDS veröffentlichen.

News:

Roadrunner signen PORCUPINE TREE

Die britischen Progrocker von PORCUPINE TREE um ihren Mastermind Steven Wilson werden ihr neues Album 2007 via Roadrunner herausbringen.



Vorher erscheint noch am 9. Oktober die erste DVD der Band "Arriving Somewhere...", die neben einem kompletten Konzert auch jede Menge Bonus-Material wie z.B. zwei Tracks des WDR-Rockpalast-Gigs enthalten wird.




News:

Rollenspieler aufgepasst: DRIZZT als Hörbuch

LAUSCH, die Hamburger Spezialisten für "phantastische" Hörspiele werden am 29.09.2006 einen Teil der R.A. Salvatore Dunkelelfensaga "DRIZZT - Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der Dritte Sohn" als Hörbuch veröffentlichen. Die Geschichte spielt in den "Forgotten Realms" und ist Rollenspielern als entsprechendes D&D Szenario wohlbekannt.



Vorab gibt es am 18.08.06 um 12.00 Uhr im ABATON-Kino in Hamburg eine Pressevorführung der ersten Folge. Wer erkennbar verkleidet kommt - ob als Elf, Ork, Zauberer, oder etwas dergleichen - darf auch ohne Presseakkreditierung dem Spektakel beiwohnen.

News:

FALL OF SERENITY beim PARTYSAN

Als Ersatz für DEW-SCENTED wurden FALL OF SERENITY für das PARTYSAN OPEN AIR bestätigt.

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