Wer scih als ALEXISONFIRE-Fan ein Band-Tattoo hat stechen lassen, bekommt auf ewig freien Eintritt zu allen Shows der Band. Ist nur peinlich, wenn die Kanadier in ein paar Jahre irgendwelche Grütze spielen, mit der man sich als tätowierter Fan nicht mehr identifizieren kann. Deswegen: nie Tattoos von Bands, die es noch gibt. DR. ALBAN ist also ok, METALLICA doof. ALEXISONFIRE sind irgendwo in der Mitte - gibt sie ja noch und ihr neues Album "Crisis" wird keinen Fan enttäuschen. Ausgereifte Emo-Songs, die vom Wechselspiel der beiden Sänger leben, eingängig sind und dem Emo im Core gerecht werden. Das todtraurige "Rough Hands" ist ein schönes Beispiel dafür, so voller Bitterkeit, Wut und Zerissenheit, das es eine wahre Pracht ist. ALEXISONFIRE können aber genauso gut knackig rocke, wie "Mailbox Arson" früh beweist. Die Songs sind durchdacht aufgebaut, auch wenn sie beim ersten Durchgang noch sehr überladen wirken. Aber mit jedem Mal bleiben sie besser im Ohr hängen und werden in ihrer ganzen Vielschichtigkeit begreifbar. "Crisis" ist eine sehr schöne Emo-Platte geworden, die erobert werden will, und mit der ALEXISONFIRE kräftig durchstarten werden.
Seit gut einem Jahr geistert dieses Demo durch den Traditions - Underground und treibt immer mehr Old School - Headbanger in den Wahnsinn! Gerade mal drei Songs hat die 2004 gegründete Eindhovener Band auf ihren ersten, selbst produzierten Release gepackt, aber das Ergebnis verblüfft dafür umso mehr. Man stelle sich ganz alte Maiden zu DiAnno - Zeiten vor, die mit einer feinen Prise alter Priest garniert werden. Besucher des "Keep It True" oder des diesjährigen "Headbangers Open Air" wissen, wovon ich spreche: kaum eine Band der letzten Jahre (genannt werden müssen hier WOLF und METAL INQUISITOR) hat es geschafft, diese Art von Ur - Heavy Metal - Sound so mitreißend ins neue Jahrtausend zu transportieren. Alle drei Songs katapultieren den Hörer zurück in die frühen 80er Jahre, egal wie alt man heute ist! Dabei besitzen die Stücke eine unglaubliche Magie, was nur dafür sprechen kann, dass POWERVICE diesen Sound einfach leben. Zudem hat die Band mit Rogier Stockbroeks einen famosen Sänger in ihren Reihen, der gekonnt jenen ersten großen Maiden - Sänger mit Halford´schen Kopfschreien verknüpft und mit "The End Is Coming" eine der besten Hymnen der letzten Zeit im Gepäck, obwohl die gesamte Viertelstunde in Mark und Bein geht. Traditionsmetaller müssen dieses Demo einfach besitzen, und laut Aussage der Band selbst steht man bereits mit diversen interessierten Labels in Kontakt, die darauf brennen, die Jungs unter Vertrag zu nehmen. Ein Album ist etwa für den Sommer 2007 bereits angekündigt!!!
Was schon wieder ne neue Scheibe von MIND’S EYE nach der wirklich überdurchschnittlich gelungenenen "Walking On H2O" CD am Anfang diesen Jahres? Nein "nur" ein Re-Release ihres zweiten Albums "Waiting For The Tide" aus dem Jahr 2000, wobei die Jungs selbst dieses Album als ihr erstes richtiges Werk betrachtet wissen wollen, da die Leistung des Ur-Sängers auf dem Debüt anscheinend nicht so recht dass gelbe vom Ei war. Auf seinen hier erstmals aktiven Nachfolger Andreas Novak hingegen trifft diese Einschätzung natürlich ganz und gar nicht zu, denn er ist ein wirklich seht ausdruckstarker Vocalist ("Calling"). Er setzt bei diesem bereits zum zweitenmal, jetzt halt auf dem gerade aktuellen Bandlabel Lion, veröffentlichten Teil, durchaus viele positive Akzente und kann sowohl melodisch einfühlsam als etwas aggressiver recht variabel singen. MIND’S EYE machen Progmetal der etwas entspannteren Sorte ohne jetzt gleich dem Weicheistempel aufgedrückt zu bekommen, sie können auch deftiger. Für die Freunde von Bandreferenzen könnte man etw sagen hier wird eine ganz grobe Mischung aus DREAM THEATER (o.k. die Godfathers of Prog als Vergleich ist nicht gerade originell, ich mach’s trotzdem) was u.a. die gelungenen recht volumigen Keys angeht und ENCHANT aufgrund des oftmals etwas spröden Charakters der Songs, gespeilt wird. Was hier noch des öfteren etwas zu kurz kommt sind die ganz großen Melodien oder auch etwas mehr Seele in den vielfach zu technisch geprägten Passagen mit zu vielen Breaks auch an der falschen Stellen. Dass Quartett aus Skandinavien will unbedingt zeigen, wie toll man die Instrumente beherrscht, daher wurde wohl in Punkto Songwriting zu oft per Reissbrett bzw. zu gleichförmig vorgegangen und auch die Gitarrenarbeit ist mir mit zu vielen Spielereien sowie nichtssagenden Läufen durchsetzt. Die Band hatte auf dieser CD noch nicht ihren Stil gefunden, die Vocals quälen sich vielfach gegen zu viele Ideen oder instrumentale Querschläger trotzdem deutet sich dass große Potential der Band schon vielfach an. Wenn mehr so starke Songs wie dass geniale "In My Mind" (hier stimmt in knapp acht Minuten einfach alles) dann wäre der Gesamteindruck aber noch ein wesentlich besserer gewesen. Trotz soliden Zusammenspiels bleibt insgesamt nämlich nur recht wenig bleibendes auch nach mehreren Durchläufen zurück, was aber nicht bedeutet, dass "Waiting For The Tide" etwa ein schlechtes Album wäre sondern es ist halt nur"mittelmäßig" mit gelegentlichen Ausrufezeichen. Da ändert eine solide Produktion auch nicht mehr viel dran (da wurde gegenüber dem Original anscheinend nochmal deutlich nachgebessert!) und die beiden neu draufgepackten Bonustracks (insbesondere der schiefe Gesang eines gewissen Robert Forse) na ja sind auch kein wirkliches "must have" Kaufargument.
Auf der HP von Gitarrenaltmeister STEVE HACKETT gibt es jetzt was spezielles für Jäger und Sammler - exklusive Edits der auf dem neuen Hackett-Album "Wild Orchids" enthaltenen Stücke "The Fundamentals Of Brainwashing" und "Man In The Long Black Coat". stehen zum Download bereit. Demnächst soll dort auch eine in limitierter Auflage gefertigte DVD mit "Wild Orchids"-Interview und Hörbeispielen sowie Konzertsequenzen erhältlich sein.
Die neue FISH DVD „Return To Childhood“ ist sofort ab sofort über "The Company Scotland" erhältlich. Der genaue VÖ.-Termin für Deutschland wird lt. Snapper Records der 15.09.2006 sein. Die DVD wurde am 15.11.2005 im Amsterdamer Paradiso aufgenommen und als Bonus ist noch ein excklusives Backstage Interview mit Fish und Jan Hotten vom Classic Rock Magazine enthalten - die Gesamtspieldauer der DVD beträgt 210 Minuten.
Egal, ob man die rauen, härteren Frühwerke oder die bereits stärker Singalong - orientierten, letzten Scheiben der REITER nimmt: ein schwaches Album haben die Thüringer noch nie veröffentlicht, ganz im Gegenteil! Diese Tradition führt "Riders On The Storm" fort, wobei mir auffällt, dass der Anteil der mitsingkompatiblen Stücke noch höher ausgefallen ist als zuletzt. Man kann sogar von einer gewissen "Schlagerlastigkeit" sprechen, der die einstige Härte nach und nach zu weichen scheint. Mit dem erstklassigen "Friede Sei Mit Dir" (einer der besten Reiter - Songs überhaupt!) startet "Riders On The Storm" noch überraschend hart durch, teilweise sogar leicht blackmetallisch, aber bereits beim ebenfalls coolen Titelsong geht es etwas gemächlicher zur Sache, obwohl immer noch Breitwandgitarren dominieren; und auch das mit Streichern versehene "Seemann" steht noch in bewährter Tradition. Doch spätestens mit "Der Adler", einem sehr eingängigen Melodic - Ohrwurm, schleicht sich dieser Schlagerfaktor ein, der zumindest mich trotz aller Qualitäten bis zum Ende des Albums nicht mehr loslässt. "Revolution", "Wenn Ich Träume", "Liebe" (klingt eher nach den Apokalyptischen Flippers…), "Schenk Mir Heut Nacht", "Feuer" oder das völlig überflüssige "MMMH" erinnern oftmals eher an KNORKATOR oder eben an Gäste von Florian Silbereisen. Lediglich bei "Soldaten Dieser Erde" und "Himmelkind" scheint der alte Spirit noch etwas durch. Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin keiner von denen, die aus Prinzip immer nur die alten Sachen toll finden, ganz sicher nicht, aber ich vermisse hier (wie auch teilweise schon auf "Samurai") dieses Unberechenbare, Wilde, Durchgedrehte, Wahnsinnige, das alle Alben bis "Have A Nice Trip" durchzog. Da traf Geknüppel auf Mitsingparts, da wechselte man von Doublebase - Gehämmer zu Fetenhits, da waren die REITER schlichtweg einzigartig! Ok, meine Meinung ist nur eine von vielen, und sicher werden es zehn Tausend andere Fans anders sehen, aber diese Art von "Weiterentwicklung" ist meiner Meinung nach ein Rückschritt oder eben ein Zugeständnis an den - Achtung, Unwort! - Kommerz. "Riders On The Storm" ist beileibe nicht schlecht, sondern sogar ein sehr gutes (Stimmungs -) Album, vertritt aber nicht mehr die REITER, die man früher kannte und liebte!
Im Forellenhof zu Salzgitter trafen sich im September letzten Jahres ein Haufen Krachfanatiker, um sich beim kultigen "Giants Of Grind"-Festival die Hörgänge freipusten zu lassen. Dafür sorgten u.a. JIGSORE TERROR bei ihrem ersten Deutschland-Gid, FUBAR und die anläßlich ihres 15-jährigen Jubiläums erstmalig live spielenden DEPRESSION. Auf der jetzt beim rührigen Power It Up-Label für einen schlappen 10er erhältlichen DVD kann man sich den Tag des Grinds nochmal geben. Von jeder Band wurden mindestens zwei Songs professionell eingefangen (Sound und Bild sind hervorragend und immer nah dran am Geschehen), als das wären: ANTIGAMA, TOTAL MASS CONFUSION, THIRD DEGREE, MASTIC SCUM, DYSMORIFC, DEPRESSION, MESRINE, SUPPPOSITORY, FUBAR und JIGSORE TERROR. Leider bekommt man vom Publikum nur wenig mit, dafür sind alle Bands erstklassig eingefangen worden. Einige hat man dann auch gleich zu Interviewzwecken dabehalten, JIGSORE TERROR erzählen da nordisch-unterkühlt, dass sie sich ihren Proberaum mit DISMEMBER und THE HAUNTED teilen, während DEPRESSION aufgekratzt ihre Arbeitsweise Revue passieren lassen. Daneben wurden DYSMORFIC, MASTIC SCUM und MESRINE ebenfalls ausgefragt. Eine große Fotogalerie rundet die gelungene DVD ab, die jedem Grinder glücklich machen wird. Vorbildlich!
286 aus Los Angeles haben eine Mission. Sie lautet: Rock ´n Roll is not dead! Und überzeugendere Missionsarbeit als auf ihrer Debüt-EP könnten sie kaum leisten. Denn das, was die zwei Brüder Martin und Nikee Verry aus Argentinien zusammen mit ihrem Sänger aus Pittsburgh und ihrem Drummer aus New Jersey vom Stapel lassen, ist nichts anderes als purer, dreckiger, authentischer Rock ´n Roll. Von Anfang bis Ende geht es durchgehend nach vorne, schweißtreibend und mit voller Wucht, als würden die Songs von AC/DC mit dem punkigen Sound von MC5 und der Energie von DANKO JONES gespielt. Dabei still sitzen zu bleiben, ist komplett unmöglich, und so mosht und zappelt man sogar in den heimischen vier Wänden aufgedreht auf dem Sofa rum. Yes! Mehr davon! Wo bleibt das Album?!?