Bandkopf, Sänger und Gitarrist Todd Youth hat die CHELSEA SMILES eigentlich nur zum Spaß zwischen zwei Touren mit DANZIG gegründet, für die er bis 2003 die Saiten zupfte. Mittlerweile hat sich das Projekt verselbständigt und nach einer 4-Track EP ist jetzt das erste Album erschienen. Der Titel ist wörtlich zu verstehen: Die vier New Yorker haben die Scheibe tatsächlich in 36 Stunden eingespielt. Das hört man ihr auch an, denn der Sound kommt so dreckig, rau und direkt aus den Boxen, das man meint, die Jungs würden vor einem stehen. Ihre Musik ist kurz gesagt eine Verbindung der frühen KISS mit den RAMONES oder genauer eine Mischung aus klassischem Hardrock, dreckigem Rock ´n Roll und Punkrock. Und dabei vermitteln sie eine Energie, die von vorne bis hinten mitreißt. Songs wie "I Want More", "Pillbox" oder "News For You" gehen mit ihren dreckigen Riffs, straighten Beats und melodischen Refrains dermaßen ins Ohr und in den ganzen Körper, dass man ständig mitzappeln muss. "Thirty Six Hours Later" ist ein wirklich tolles Album geworden, das durchgehend kickt und rotzt und das gleichzeitig modern klingt und den Geist von good old Rock ´n Roll versprüht.
Kurz nach Veröffentlichung ihrer neuen CD "Ghost" gehen die Kölner Dark/Gothic Metaller SUN OF SADNESS und Sänger Martin getrennte Wege. Grund für den Split ist die zu große räumliche Distanz zwischen den einzelnen Wohnorten, die zu einem sehr unregelmäßigen Probeverhalten geführt hat.
SUN OF SADNESS suchen somit ab sofort einen Sänger/eine Sängerin aus dem Raum Bonn/Rheinbach/Köln, der/die zumindest eine Art des extremen Gesangs (Schreien, Grunzen, Gekeife) beherrscht. Eine schöne Singstimme ist zusätzlich immer gern gesehen, aber kein Muss. Interessenten melden sich unter info@sunofsadness.de.
Weiterhin sucht Martin eine neue Band aus dem Raum Düsseldorf. Wer also denkt, er könnte einen Keifer/Grunzer/Schreier benötigen, meldet sich unter Martin@sunofsadness.de.
Aachen - das sind Printen, Alemannia und früher Sabina. Spätestens 2006 kommen SCORNAGE dazu. Nicht, dass die Herrschaften irgendwas Innovatives oder Überraschendes schaffen. Aber Sie kloppen einem ihre Thrash-Scheibe mit einer Energie um die Ohren, dass der Thrash-Lunatic automatisch selig an "Sentence Of Death" oder die alten Zeche-Carl-Zeiten von Mille und Co. denken muss. Und eines haben SCORNAGE den Jungs von Destruction bislang voraus. Denn mit "Pure Motorized Instinct" schafft der Fünfer den Spagat zwischen Historie und Gegenwart scheinbar mühelos. Denn auf ihrer zweiten Full-Length paaren sich der Elan von früher mit der Professionalität von heute, ohne dass die Scheine klinisch wirkt. Allerdings braucht das Ding seine Zeit, denn anfangs ist der Vielhörer geneigt, die Westdeutschen unter "noch ne gute aber wenig aufregende deutsche Thrash-Band" wegzusortieren. Damit tätet ihr dieser höllisch flotten Scheibe aber mehr als unrecht. Hört einfach mal rein in Reisser wie "I’m Your Fear", "When There’s No More Room In Hell" oder das Titelstück. Geile Scheibe, bleibt zu hoffen, dass die Printen nen weiteren Scherz-Keks für ihre Live-Aktivität finden.
Eibon aus Goslar heißen schon länger INTO THE VOID und machen Gothic-Metal statt Death-Groove. Dabei erinnern sie auf ihrer dritten Veröffentlichung nicht selten an Amorphis, melodisch aber nicht zu matschig und nicht ganz so Schlüpfer-heischend wie HIM und andere Goten-Schwoten. Leider fehlt ihnen im Vergleicht zu den Trend setzenden Finnen die nötige Originalität, solide ist es allemal. Zumindest, wenn der geneigte Hörer vom furchtbaren Keyboardsound (zum Beispiel bei "Fear") absieht. Wenn man also nicht genauso so sehr vom Schlüsselbrett abgeschreckt ist wie ein Ei vom kalten Wasser, dann gibt es sicherlich einige sehr nette Melodiebögen zu entdecken, rauen bis grunzigen Gesang und sogar ohrwurmige Songs - die aber manchmal auch übertrieben ausgelutscht wirken. Neben dem Casio-Key nervt bisweilen zudem der klare Gesang. Alles in allem eine durchschnittliche Scheibe mit Höhe- wie Tiefpunkten.
Eine schwer interessante Scheibe hat der Frank-Kanadier Eric Syre mit seiner Band gemacht - ein Album aus einem Song. Allerdings sind auf der Promo-CD gleich drei: Nämlich das gut 32-minütige ,Exist!’, eine auf knapp drei Minuten zusammen gekürzte Radio-Version sowie das erste Stück gleich noch mal. Was wohl ein Pressfehler seitens Osmose sein dürfte. Das Trio THESYRE stammt aus dem kanadischen, frankophonen Quebec. Seit 1995 ist "Exist" die dritte ganze Scheibe, eine außergewöhnliche, nicht nur wegen der langen Spielzeit des einzigen Tracks. THESYRE widmen ihr Album nicht von ungefähr dem verstorben Voivodler Piggy. Denn wie ihre Landsmänner mischen auch THESYRE Elemente aus dem normalen Metal, Neo-Folk-Anleihen, aus Black, Thrash und Industrial Metal, sind dabei nie so hart wie von mir aus Ministry, aber auch nie so verspielt-verzwickt wie die vermeintlichen Vorbilder aus Montreal. Beeindruckend ist vor allem die große Spannweite des THESYREschen Organs, die von Black metallischem Bellen über militaristisch klingende Phasen bis hin zu erstaunlich warmem Klargesang auch viele Zwischentöne bis hin zu akustischen Abteilungen bietet. Die Scheibe imponiert zudem mit einer ungeheuren Detailverliebtheit - alles in allem mutiert THESYRE zu einer abenteuerlichen Odyssee durch die Ängste der Menschheit. In diesem Sinne, um es mal mit Erics Worten zu sagen: "Exist! - Manifest yourself - Don’t rely on someone else - Before you die - Experience life.” THESYRE sind unbedingt eine Erfahrung wert.
Wie man den Bandnamen ausspricht und was er bedeuten soll, wird in der Band-Bio erklärt, und zwar "Why eight to five". Das haben sich die vier Jungs aus La Chaux-de-Fonds im französischsprachigen Teil der Schweiz auf die Fahne geschrieben und rocken seit 2003, was das Zeug hält. 2005 wurde ein Zwischenstopp eingelegt, um das Debüt-Album einzuspielen, das seit kurzer Zeit in den Läden steht. Zu hören gibt es souverän gespielten, dreckigen Rock, irgendwo zwischen straight, groovend und alternativ. Was schnell deutlich wird, ist, dass die Stärken des Vierers eindeutig bei den schnelleren Stücken liegen. So überzeugen grade, coole Rocker wie "Try" und auch groovig rockige Songs wie "Why", besonders auch wegen der dreckigen Stimme von Sänger Mike. Die Ballade "Let Me Go" dagegen klingt wie eine typische BON JOVI-Schnulze und ist nur schwer zu ertragen, und das letzte Stück "Flying Horse", bei dem der Gesang lediglich von einer Akustik-Gitarre begleitet wird, ist zum Einschlafen langweilig. Das reißt auch die Blues-Harp nicht raus, die irgendwann zum Einsatz kommt. Insgesamt haben Y825 hier aber ein solides Debüt vorgelegt, und ich kann mir gut vorstellen, dass die Jungs live ordentlich abgehen. Zumindest, wenn sie die Balladen weglassen...
Nee, SCHAFFRATH haben echt nix mit Gina Wild zu tun, hart und schmutzig sind sie aber trotzdem! Nach ihrem Demo, das 2003 eingetütet wurde, steht nun der erste reguläre Longplayer in den Läden, nachdem man einen Deal bei STF Records einfahren konnte. Martin Schaffrath und Co. spielen auf ihrem Debüt herrlich rotzigen Deutschrock der raueren Schiene, in etwa grob vergleichbar mit einer mittlerweile aufgelösten Kapelle aus Frankfurt. Auch gesanglich liegt der gute Maddin nicht allzu weit von Kevin entfernt, wobei seine Bandgenossen hin und wieder aus dem Hintergrund zu hören sind, was besonders bei Gitarristin Christina durchaus Sinn macht. Sehr auffällig sind auch die ungewöhnlichen Texte, die anfangs nicht immer nachvollziehbar sind und manchmal wie wild zusammengeklebt wirken, die aber nach mehrmaligem Hören einen großen Reiz an SCHAFFRATH ausmachen. Obwohl ganz große Hits leider nicht vertreten sind (der coole Rocker "Diamanten" ist noch am Nächsten dran), macht "Weg Aus Dornen" wirklich Spaß, nachdem man sich an den musikalisch zwar recht simplen, aber effektiven Deutschrock gewöhnt hat. Leute, die gerne mal wieder traditionellen, schmutzigen, aber auch eigenständigen, deutschen Hard Rock jenseits von Juli, Silbermond und Co. hören möchten, sind hier sehr gut aufgehoben!