Konzert:
The Atmosfear, Undercroft, Carbon, Izegrim, Anima - Osterode, S34 (Haus Der Jugend)
Konzert vom Zum mittlerweile sechsten Mal fand im "Haus Der Jugend" in Osterode das "United Forces Festival" statt, zu dem traditionell die Melodic Metal - Band THE ATMOSFEAR geladen hatte. Neben den gewohnt sehr fairen Preisen (1,50 Euro für Bier und Hot Dogs) wurde auch wieder der bekannte Übernachtungsservice angeboten, bei dem man für 9,50 Euro in der Jugendherberge im selben Haus nächtigen konnte und den viele Besucher dankend annahmen. Mit ca. 170 Zahlenden war das Mini - Festival zwar nicht schlecht besucht, aber längst nicht ausverkauft. Am Preis / Leistungs - Verhältnis kann das allerdings nicht gelegen haben, denn über fünf durchweg sehenswerte Bands für acht Euro Eintritt kann man beim besten Willen nicht meckern. Das Festival wurde sogar für eine demnächst erscheinende DVD mitgeschnitten, und Interessierten sei nahe gelegt, dass die Planungen für das siebte "UFF" bereits in vollem Gange sind. Es soll im September 2007 stattfinden und namhafte Bands auffahren. Erste Gerüchte ließen zumindest stark aufhorchen! So viel erstmall zu den Rahmeninfos?
Los ging es an diesem Abend gegen 20 Uhr mit den Nordhäuser Metalcore´lern
ANIMA, deren Mitglieder erst zwischen 15 und 18 Jahren alt sind. Aber ich habe selten eine so geile "Teenie - Band" gesehen, denn die Jungs scheinen als Vorbilder ihre direkten Nachbarn MAROON, sowie auch HEAVEN SHALL BURN oder meinetwegen auch ILLDISPOSED zu haben, denn von Emo - Grütze und Heulsusen - Core war nix zu hören. Stattdessen gab es Groove, Dampf und immer auf die Zwölf, wie auch bei ihren Einflussgebern, nahe am Death Metal gelegen. Die beiden Gitarristen Steven Holl und Andre Steinmann, sowie Bassist Justin Schüler machten gut Show und bangten sich fast die Rübe von den Schultern, und Sänger Robert Horn growl - kreischte sich vorbildlich durch den Set, der allerdings ein paar mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Da wundert es auch nicht wirklich, dass bereits ein Deal mit "All Life Ends Records" eingefahren wurde, auf dem auch das Debüt "Souls Of The Decedents" erscheint. Definitiv ein Newcomer, die man sich besonders als Metalcore - Fan merken sollte!
Kleine Anekdote am Rande: beim Blick auf die ausgelegte Setlist der Band sah man nur Zahlen, die aber nicht etwa die Nummer des jeweiligen Songs auf der CD darstellten, sondern die Reihenfolge, in der die Band die Stücke geschrieben hat. O - Ton Robert Horn: "Das können wir uns so besser merken!".
Setlist ANIMA (wie immer ohne Gewähr):
Massaker
10
15
11
16
12
13
Outro
Eigentlich kann man die Holländer
IZEGRIM schon als Lokalband im Raum Südniedersachsen bezeichnen; ein Indiz dafür, dass sich Jeroen, Kris und Co. dort sehr wohl fühlen müssen. Darum wollten sie wohl auch schon als zweite Band an diesem Abend auftreten, denn so hat man länger Zeit zum Feiern. Außerdem musste Neuzugang Bart vorgestellt werden, der sich IZEGRIM erst vor kurzer Zeit als zweiter Gitarrist angeschlossen hatte. O - Ton Kris: "He doesn´t have a girlfriend, so it´s up to you, ladies!?? ganz rot lief er an, der schüchterne Axtschwinger. Ansonsten gab es wieder IZEGRIM as usual, mit einem Querschnitt durch alle Veröffentlichungen plus einen neuen Song. Die Live - Erfahrungen der letzten Jahre haben aus der Underground - Band mittlerweile eine echt fiese Walze gemacht, die jedem qualitätsbewussten Thrasher gut reinlief - inklusive der nach wie vor optischen Reize durch Sängerin Kris und Bassistin Marloes. Wie immer schön!
Setlist IZEGRIM:
For God And Country
Persona Non Grata
In The Name Of Freedom
Sword Of Damocles
Deliverance
World Power Or Downfall
Warmonger
Die wohl exotischste Band des Festivals war die CARCASS - Cover - Truppe
CARBON, die nicht alle Besucher ansprechen konnte. Ganz objektiv muss man den Jungs um Sänger Stefan Kinski? äh? Bollmann bescheinigen, dass sie auch hier einen akkuraten Job erledigten und die eher technischen Stücke der Originale wirklich gut umsetzten, doch verliert eine solche Coverband schnell ihre Magie, wenn man nicht Fan der gecoverten Band ist. Alle CARCASS - Fans, - und Kenner rasteten ganz vorne aus, der Rest schaute eher bei einem Bierchen von hinten zu. Allerdings entging einem bei zu großer Distanz die unglaubliche Mimik des Sängers, der zwischen schmerzverzerrtem Gesicht und fiesem Grinsen alle Facetten des geborenen Psychopaten beherrscht - wie der große Klaus!
Eine echt positive Überraschung waren dann die Hamburger Chilenen
UNDERCROFT, die leider ohne ihren Sänger Erik auftreten mussten, da dieser aus gesundheitlichen Gründen verhindert war. Dafür übernahm Gitarrist Etienne den Gesang und lieferte, wie der Rest der Band, eine famose Performance ab. Stilistisch - natürlich traditionell südamerikanisch - stark an alte SEPULTURA erinnernd, ballerten die Wahlhamburger eine ebenso schnelle wie harte Breitseite ins Publikum, das den Brutalo - Thrash des improvisierten Trios mit gereckten Fäusten entgegennahm. Die sehr sympathischen Ansagen des Frontmannes ("There wouldn´t be a Metal Underground without you?!") verliehen dem Gig zusätzlich Klasse, so dass UNDERCROFT sogar als heimlicher Headliner die Bühne verließen. Trotz der offensichtlichen Inspiration durch DIE südamerikanische Band schlechthin ein geiler Aggro - Trip!
Setlist UNDERCROFT:
Empire Of Orgies (Intro)
Evilusion
Demonized
Dark Water´s Captive
Carros De Fuego
You Are Blind
Under The Broken Sign
Lapidation
Spit At Them
Danza Macabra
Bury My Burden
To The Final Battle
Es gibt böse Zungen, die behaupten, ein Gig von
THE ATMOSFEAR hänge primär vom Alkoholpegel einiger Bandmitglieder ab? ein Gerücht, das nach zahlreichen Gigs, unter Anderem auf dem "Rock Harz", durchaus Bestätigung fand. Aber wenn sich die Jungs, die mittlerweile zum Quartett geschrumpft sind, weil Gitarrist Dennis nicht mehr dabei ist, auf das Wesentliche beschränken, dann sind sie live eine Macht und noch besser als auf Platte. So war es auch hier, und ich muss gestehen, dass ich THE ATMOSFEAR lange nicht mehr so gut gesehen habe wie bei diesem "UFF". Natürlich war der Sound wegen der fehlenden zweiten Klampfe ein bissel dünner, aber das Auftreten, die Power und das Zusammenspiel passten einfach. "Solange wir keinen zweiten Mann haben, geht es auch so, und wir haben uns schon daran gewöhnt, nur zu viert zu spielen!", gab der verbliebene Axtschwinger Andi noch kurz vorher zu Protokoll. Nur das ewige Zerkratzen seines Torsos sollte Vorgrunzer Olle (der sich im Laufe des Sets noch ein Duett mit IZEGRIM - Frontfrau Kris lieferte) ruhig mal lassen, denn das wirkt im Laufe der Zeit immer alberner. Einen neuen Song, "der noch nicht ganz fertig ist, und zu dem es noch keinen Text gibt", gab es auch zu bestaunen, der sich aber sehr gut in das ältere Material einfügte und sehr technisch anmutete. Da sind wir mal gespannt?
Ansonsten war hier ein gewohnt cooler Headliner am Werk, der die Fans in eine Aftershow - Party bis um fünf Uhr morgens entließ. Wir freuen uns schon auf September!
Setlist THE ATMOSFEAR:
Intro
Warmachine
Born To See The Grave
Lost Pain
Loneliness
Reaping Fear
Skin Deep Fear Thing
Sodomized
Devil Inside
Neuer Song
Wild Pig
Confidence
Die Insane
Cancer In Your Mind
Konzert:
Embedded, Carnal Leftovers, Anguished, KOVD - Hamburg, Ballroom
Konzert vom Ziege macht nicht Mäh, Ziege hat Geburtstag. Ergo lädt er zum "BoneMetal-Festival" in den Ballroom, bringt vier Bands mit und gibt Death-Metal-Hungrigen harte Mucke und 100 Liter Freibier. Und es gab viel freies Bier - und auf die Fresse für die zahlreichen DM-Jünger. Ziege selbst hatt Spaß, ließ sich durch die Gegend tragen, tanzte, feierte, schlief beinahe auf dem Klo ein - und hatte dennoch stets alles im Griff. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch!
KOVD oder auch die KINGS OF VÖLLIGE DURCHNESS eröffneten den Abend pünktlich, aber eben doch überraschend, weil Branded Skin wegen anderweitiger Verpflichtungen absagen mussten. Die Jungs haben tüchtig einen an der Klatsche, versuchen sich in - äh - leicht verständlichem Humor - nicht so schlimm wie AOK, eher so "lustig" wie die Excrement- und Grind-Fuckers. Da wird hier mal so leicht angecovert, da rumgescherzt, Badelatschen- und Jogging-Höschen sowie homophiles Getue sollen den Humor-Faktor steigern. Da gelingt mitnichten, geht lustig sein doch nur mit Alkohol? Was aber beim Glam-Homo-Grind-Death mit Ex-Running-Wilder Angelo Sasso auffällt: Die Norddeutschen geben weniger hintergründig als sie es wirklich sind - denn in Wirklichkeit knüppeln sie mit ihren Songs auch Aufrufe gegen den Nationalsozialismus und für Toleranz. Wenn ich es richtig verstanden hab. Ich war dennoch froh, als es vorbei war.
Setlist
Intro
Battleship Ballad
Double Time
Self Inflicted Manual Breadsaw Decapitation
I Got Erection In Hell
Smegma Bitch
Hacken bis zum Abkacken
Die!
Candleblast
Fratzengeballer vWurst und Klötenfolter
Drumsolo
Satan & Bitches
The Cliteaters Inc.
KOVD
CBM Deep Throat
Die Heiligen Drei Könige
Lungenkranker SS-Typ
Cumshot Corpsepaint
Room To Room With The Devil
Outro
Zumal die Hamburger ANGUISHED in einer anderen, ernsteren Liga spielen. Gegen die Kasperköppe zuvor wirkte die Band mit ihrem nüchternen, aber sehr engagierten Auftreten wie eine wahre Erholung, rein oberflächlich betrachtet. Dafür wirkte ihre leicht angechuckte Death-Metal-Version sehr kompetent runtergezockt und brachte der Band die ersten "ernsthaften" Reaktionen ein. Vorne stand ein sehr zugänglicher und stimmllich überzeugender Frontmann Stefan, hinten sorgte Richard für die Basis, dazu eine prima Saitenfraktion - in Auge und Ohr behalten!
Setlist
Frozen Circle of Pain
Tomorrow
213
Fern
Fake (Misanthrope)
Deep Breath
Hate Me
What is Darkness to a Blind Man
Es sollte eine echte Überraschung folgen, die CARNAL LEFTOVERS. Die bis dahin völlig unbekannten Holländer zogen prächtig vom Leder, zeigten Eier wie ihre Fußball-Auswahl noch nie. Fronter Michael Mattemann machte seinem Namen in vieler Hinsicht keine Ehre, war weder langhaarig noch schlapp. Eher sah er aus, wie ein gewalttätiger Psychopath - und gab dem variantenreichen Death Metal der Zwoller das richtige Antlitz. Dazu mimte der blonde Basser Mathieu Nijboer den posenden Scherzbold, was gelang. Vor allem auch deshalb, weil die Oranjes eine prima Mischung aus Schweden und USA praktizieren, sich sozusagen die Sahnestücke aus hartem Skandi-Death und verfrickeltem US-Death herauspicken, eine Prise Grind dazugeben und das alles mitreissend präsentierten. Daumen hoch, endlich mal wieder was Gescheites, nichts Gehyptes aus dem Tulpenland.
Setlist
Submission
Caffeine Induced Insomnia
Vicious Cycle
The Green Solution
Papyral Slashing
Black Sabbath
Armpitythefool
Chopped Liver
Pressure Pleasure
Lactose Intolerance
Das aber war nüscht gegen die Osnabrücker Urgesteine EMBEDDED. Ihr zweiter Hamburg-Auftritt überhaupt verkam zum Triumphzug. Denn, wenn eigentlich der Besucherstrom wegen Nachhauseweg und Öffis abreisst, ging?s jetzt erst richtig los. Hier wird auch nix gemischt, EMBEDDED heißt Brutal Death von Sekunde eins bis Ende absolut. Sofort flogen Menschen durch die Gegend, Haare sowieso, die Fans zogen mit wie Feuerwehr-Leute beim eigenen Ball. Und niemand gab nach, weder die Band, noch die Leute vor der Bühne. Die Axe-Men Wöste und Andiiii spielten, posten, bangten und grinsten um die Wette, Herr Puhr und "Rob" Renzenbrink sorgten für den nötigen Drive während Rainer vorne machte, dass allen die Düse ging. Selten eine undergroundige Band, die so authentisch-heftig daherkommt, da machte es auch nichts, dass die band die geforderte Zugabe "I Am Immortal" nicht mehr richtig auf die Reihe bekamen und ihren Auftritt als "Osnabrücker Stand Up Comedy" verulkten. Sahen wohl viele ähnlich - niemand verließ den Kriegsschauplatz, und das lag nicht am Freibier, danke Embedded, danke Ziege.
Setlist
Bloodshed
Shades Of Death
Personal Exe
A Severity Divine
Dehumanizing Process
Reduced To Nothing
Terminal Stage
Death Unfolds
Demonflesh
Stench Of Burning Flesh
System Error
Creation Of Sin
Born To Hate
The Obscene
The Forsaken Soul
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