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The Sum Of No Evil

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Die Veröffentlichungswut aus dem Hause Stolt ebbt nicht ab. Nur drei Monate nach der Best of-Scheibe "The Road Back Home" legen die Proggies um Mastermind Roine Stolt ihre neues Album " The Sum Of No Evil" vor. Dabei ist das blumige Cover der Schweden durchaus als Programm zu verstehen - das neue Werk der Blumenkönige ist schön anzuhören und kommt recht unaufgeregt daher. Die jazzigen Momente und Experimentierfreude der letzten Alben wurden deutlich zurückgenommen. Zugänglicher und für viele Anhänger eher frickelnder Progbands eventuell zu einfach gestrickt ist das neue Album geworden (obwohl dies immer noch instrumental High-End ist). Unsere "wahre Stärke, den puren Prog Rock" wollten THE FLOWER KINGS laut eigener Aussage ihren Fans in den sechs, meist überlangen Songs präsentieren. Gelungen ist es nur zum Teil. Den trotz unbestrittener Klasse lebt progressive Rockmusik nun mal auch von Experimenten. So wird "The Sum Of No Evil” für jene Fans der Band zum Muss, die einfach nur in den gewohnt epischen Arrangements, im ausladenden symphonischen Retroprog der Marke FLOWER KINGS und im genialen Gitarrenspiel des Meister Stolt schwelgen wollen. Wer auf ungewohntes wartet, wartet meist vergebens. THE FLOWER KINGS bleiben sich diesmal einfach nur treu. Das Highlight für beide angesprochene Gruppen dürfte fraglos das etwas flottere, traditionelle Prog-Werte transportierende "The Sum Of No Reason" sein. Also - erst antesten - dann entscheiden.

The Sum Of No Evil


Cover - The Sum Of No Evil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 74:59 ()
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Noli Me Tangere

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Selten in den letzen Monaten habe ich eine Band gehört, die es so gelungen versteht, nur auf den ersten flüchtigen Höreindruck leicht sperriges Prog Ambiente mit oftmals purem Rock’n'Roll Feeling zu verbinden wie die Herren von BONEBAG. Diese Formation hat nach diversen Produktionen mit dem rührigen Quixote Label (u.a. ARYLIN, PGM, ALIAS EYE) genau den richtigen "Laden" gefunden, um diesen eher unkonventionellen sowie originellen Mischung des Albums "Noli Me Tangere" auf die Menschheit loszulassen. Diese niederländisch-deutsche Formation bei denen u.a. der Sänger der Progmetaller von SIEGES EVEN Arno Menses (bedient hier auch noch sehr versiert die Drums) quasi als Nebenprojekt mitmischt, verstehen es hervorragend einen fast unmöglichen Mix aus breaklastigen Arrangements mit vielen Rhythmuswechseln mit griffigen Melodien mit klasse meist mehrstimmigen Chören zu basteln, der trotzt vieler Details weder zu abgefahren noch zu technisch verspielt daher kommt und dies mietst innnerhalb 4 Minuten abzuhandeln. Auch die grunsaätzlich recht unterschiedlichen Gesangsstimmen (neben Mensens ist noch Gründungsmitglied und Gitarrist Ronald Utens als Hauptsänger am Mikro zu hören) tragen eine starken Anteil an den Abwechslungsreichen Klangbilder in den 10 Songs bei, so wechseln dramatisch opulente manchmal sogar wütenden Vocals ("Disgust" oder "A Word Of ApPreciation") mit fast zurückhaltend soften Parts (wie bei "Oliver Sudden" ist so eine Art aufgemotzter Indieprogrock - einer meiner Favoriten der Scheibe) sehr gekonnt bzw. schlüssig miteinander. Sogar ein Hauch von AOR läßt sich mitunter nicht ganz verleugnen. Urplötzlich lassen BONEBAG dann mit "Feeling Sam" den Classic Rock Saurier fliegen, könnte so durchaus von RUSH stammen, der spitzenmäßige leicht melodramatische Refrain mit diesen fetten Backings in leichter YES-Tradition ist schon sehr perfekt gemacht. Einen wirklich satt-erdiger Hardrock Track wird dann mit "Positive" geboten, da krachen die Gitarren, die Wah-Wah Solis überschlagen sich dabei nur so vor Spielfeude, dass satte Bass sowie Rhythmusgerüst bereitet (nicht nur hier) die besten Vorraussetzungen für einen packenden Song. Die Produktion ist ebenfalls im oberen Qualitätsbereich anzusiedeln, da sitzt alles perfekt, keine Note oder Gekliper zuviel alles klingt so, wie es sein muß. Einer der schnellsten Titel "mmm" ist auch wieder so ein Teil und Beleg für die eher rocklastigere Ausrichtung der Jungs. Trotzdem man kann auch ganz anders. Dies zeigt wiederum "Pictur Perfect" eine echt cool-lässige Nummer mit tollen Tempiwechseln in Verbindung aus zunächst lässigen Reggea Vibes mit rapiden Geschwindigkeitsschüben, dann wird auch ordentlich relativ heftig Gas gegeben. Ja überraschende Wendungen sind hier vielfach zu finden und trotzdem wirkt die leider etwas zu kurte CD wie ein stimmiges Ganzes. Auch scheinbar zunächst etwas spröde anmutende Songkonstruktionen, entwickeln spätestens bei den griffig gehaltenen Hooks doch wieder mehr den Rock als Progcharakter. Stets versteht es die Band ihre eher kurz gehaltenen Songs mit viel frischem Esprit stets knackig und betont auf Unterstatement getrimmt klingen zu lassen. So in etwa nach dem Motto "Wir können und zeigen auch etwas Prog aber letztlich sind wir doch Rocker und wollen Spaß haben".

Letztlich bitte nur nicht den Albumtitel allzu wörtlich nehmen und der CD eine Chance im heimischen Player geben, lohnt sich. Sinn für Humor zeigen die Herren nicht nur mit manchem skurilen Titelnamen sondern auch mit der roten Stacheltomate auf dem Cover. Passt irgendwie schon alles.

Noli Me Tangere


Cover - Noli Me Tangere Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:12 ()
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Escape From L.A.

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Irgendwie hätte ich mehr vom zweiten Album der Tim Armstrong-Lieblinge erwartet. Hielt man ihnen bei ihrem Debüt "Welcome To The World Of..." noch ihr jugendliches Alter zugute, haben sie sich in den letzten zwei Jahren kein Stück weiter entwickelt, sondern ziehen die Teenie-Masche weiter durch. Zwar ist auch "Escape From L.A." schön dreckig produziert und erinnert dadurch an authentischen Old School Punkrock, aber sämtliche Songs sind so dermaßen auf fröhlichen Poppunk getrimmt, dass man irgendwann nur noch gelangweilt ist. Besonders die penetrante, in den Vordergrund gemischte Stimme von Bassist/Sänger Joe Dexter nervt dabei kolossal. Dass die Jungs auch anders können, zeigen sie lediglich beim treibenden und bösen "Republicans", das mit 56 Sekunden aber viel zu kurz geraten ist. Ganz übel wird es dann aber beim "Karma Chameleon"-Cover, das wirklich kaum zu ertragen ist. Mit Poppunk kann ich eh nicht viel anfangen, aber sogar aus diesem Bereich habe ich schon weitaus besseres gehört.

Escape From L.A.


Cover - Escape From L.A. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:54 ()
Label:
Vertrieb:
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Internal Salvation

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Man kann THE UNSEEN einiges vorwerfen. Z. B. dass ihrer Musik eine echte persönliche Note fehlt - abgesehen natürlich von den prägnanten keifigen Vocals von Leadsänger Mark Unseen. Außerdem, dass sich ihr Sound seit ihrer Gründung 1993 kaum verändert hat und dass herausragende Songs Mangelware sind. Das alles ist auch nicht von der Hand zu weisen. Was die fünf Bostoner aber wie nur wenige Bands beherrschen, ist, ihren druckvollen Sound auch auf ihren Aufnahmen so festzuhalten, dass einem Wut und Aggression förmlich entgegen springen. Und das ist ihnen auch auf ihrem mittlerweile sechsten Album "Internal Salvation" bestens gelungen. Musikalische Neuerungen gibt es auch hier nicht, dafür eine Scheibe voll böser Energieausbrüche, gepaart mit gesellschafts- und systemkritischen Texten. Dabei wechselt sich dreckiger Streetpunk mit nach vorne gebrettertem Old School Hardcore ab, und mit "Talking Bombs" gibt es auch noch ein schönes Cover der Bostoner Hardcore-Punk-Urgesteine THE FREEZE zu hören. Die Fans dürfen sich also auf eine frische Ladung rotziger Abgeh-Hymnen in gewohnter Qualität freuen.

Internal Salvation


Cover - Internal Salvation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 32:35 ()
Label:
Vertrieb:
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Falling

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Soso, die bekannte Promo-Agentur Germusica betreibt nun auch ein Label, das man gleich gebührend mit dem Debüt-Album der Schweden SHADOWLAND einläutet. Die Band, die aus Mitgliedern von HEADS OR TALES, SEVEN WISHES und DAMNED NATION besteht, zelebriert leicht melancholischen, aber sehr kraftvollen Melodic Metal, der nicht selten an eine etwas softere Version der grandiosen ANGEL DUST erinnert. Ein großer Gewinn ist dabei die glasklare Powerröhre von Robert Forse, die hervorragend zum durchweg hymnisch ausgerichteten Material der Band passt. Aber auch die Songs haben es in sich und wachsen nach mehreren Durchläufen merklich, nachdem das Album anfangs etwas schwergängig in Fahrt kommt. Dann aber zünden erstklassige Stücke wie der grandiose, dynamische Opener "Can You Tell Me", "Don´t Turn This Love Into Hate", "Same Old Muddy Roads", "Justice With My Hands" oder "Turn Back Time", die allesamt erkennen lassen, dass hier erfahrene und fähige Musiker am Werk sind. Kleine Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für ein paar nicht ganz so spektakuläre, aber trotzdem hörenswerte Kompositionen wie das mit einem missglückten Refrain versehene "Perfection" oder das nicht ganz unkitschig geratene "In The End". Auch die zwar sehr voluminöse, starke Produktion ist auffällig Höhen-lastig und dadurch schrill ausgefallen, was zumindest auf mich über die gesamte Spielzeit etwas störend wirkte. Das sollte Melodic Metaller aber nicht davon abhalten, sich diese starke Platte mal anzuhören. Wenn sich die Band auf ihrem nächsten Werk noch einen Tick steigert, dann ist allemal der "Tipp" drin.

Falling


Cover - Falling Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:6 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Bonebag

KEINE BIO! www
Band:

Nastrandir

www
News:

MACHINE HEAD in München: Neue Location

Das Konzert von MACHINE HEAD in München am 03.12.2007 wurde in den Club "Zenith" verlegt.

Interview:

Negative

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Interview Wann seid ihr denn hier angekommen?


Ich weiß es nicht mal genau. Irgendwann heute nacht, glaube ich.


Hast du geschlafen?


Ja. Ich bin auch erst vor 45 Minuten aufgestanden.


Oh, na dann Guten Morgen....


Ja, genau....Danke.


Muss ziemlich hart sein, so lange auf Tour unterwegs zu sein.


Je nachdem. Mit dieser Gruppe schon, ja, das ist ziemlich hart.


Wie transportiert ihr eigentlich euer Equipment, wenn ihr international unterwegs seid und zum Teil fliegen müsst? Musiker haben doch grundsätzlich eigentlich Angst um ihr Equipment und da ihr euch ja wohl auch keinen Privatjet leisten könnt-


Jonne (lachend): Nein, so weit ist es noch nicht..... NOCH nicht, zumindest. Wir arbeiten dran.


Und wenn man sich anschaut, wie mit normalem Gepäck zum Teil am Flughafen umgesprungen wird- so möchte man keine Gitarre behandelt sehen. Also was macht ihr?


Die Gitarren kommen mit dem Flugzeug mit der Crew mit.


Also die nehmt ihr mit an Bord?


Ja. Aber wir haben auch diese Hardcases für die Gitarren...


Trotzdem.


Ja, je nachdem.... Manchmal wird das Gepäck dann doch ziemlich durch die Gegend geschmissen. (Er imitiert eine rücksichtslose Wurfbewegung).


Und bis jetzt ist da noch nie was passiert?


Nein, nicht dass ich wüsste. Nicht dass ich wüsste.


Glück gehabt.


Ja. Eigentlich wurde bei uns noch nie irgendwas beschädigt oder ging verloren. Gott sei Dank, wir hatten wirklich Glück. Aber ich habe gehört, dass THE 69 EYES in London, in Heathrow, die Hälfte von ihrem Zeug verloren haben. Alle Cymbals, und auch Gitarren. Vor ein paar Jahren war das schon. Wir hatten bis jetzt wirklich Glück.


Oh Gott, muss furchtbar sein, wenn man da ankommt und das ganze Zeug ist weg.


Auf jeden Fall. Also wir versuchen... Die anderen Instrumente, wie das Schlagzeug, die Verstärker, kommen bei uns mit dem Schiff, ungefähr zwei Wochen vor der Show, von Finnland nach Deutschland.


Damit auf jeden Fall genug Zeit ist?


Ja, genau. Und wir haben zwei Drumsets und zwei Backlines, damit wir dann trotzdem proben können. Das eine Set wird dann verschifft und das zweite ist in unserem Proberaum.


Hast du irgendeine Art Ritual vor oder nach einem Gig?


Ja, hab ich. Ich vesuche, meine Stimme aufzuwärmen. Insbesondere die Songs vom "Anorectic"-Album sind viel höher als jemals zuvor und da ist das schon ganz gut.... Ich meine, je mehr Shows man spielt, desto besser wird es. Aber ich habe auch so ein Art Ritual, Sachen, die ich dann mache-ich versuche, mich zu beruhigen, wechsele meine InEar-Monitore und so was, ich schätze, das ich schon so eine Art Ritual. Und die ganze Zeit summe ich dabei vor mich hin, ungefähr so: (Er summt und brummt vor sich hin.)- ziemlich tief. Das hilft. Ich habe nämlich mal ein paar Stunden Gesangsunterricht genommen und der Lehrer da hat erzählt, dass das die Stimmbänder ein bisschen entspannt Ich versuche dann, mich in Live-Stimmung zu bringen. Du kannst nicht einfach so auf die Bühne gehen und dann loslegen- ich hab´s vesucht, aber es funktioniert nicht. Ich stehe dann eher so da und denke "What the fuck?"...


Du meinst so was wie: "Was mache ich eigentlich hier? Und wer sind all diese Leute da?"


Jonne (lacht): Ja, genau. Das funktioniert nicht. Dann ist man vielleicht beim letzten Song in der richtigen Live-Stimmung angekommen und dann ist auch schon alles vorbei.


Wie bist du eigentlich überhaupt zur Musik gekommen? Wie hat alles angefangen, was war dein erstes Instrument?


Mein erstes Instrument war eine Akustikgitarre, mein Vater hat sie mir zum Geburtstag geschenkt, als ich zwölf wurde. Das war der Anfang. Meine Eltern haben viel Musik gehört- die Beatles und solche Sachen. Und die richtige "Initialzündung", der Schlüsselmoment, war, als ich eine Guns ´n´ Roses-Show auf Video, ich meine im Fernsehen, sah. Da war´s um mich geschehen. Das war total...


"Das will ich auch machen!"


Oh yeah.... In einem ausverkauften Stadion.


Angeblich bezieht sich euer Bandname auf den schlechten Einfluss, den du als Kind auf die anderen Kinder in der Nachbarschaft gehabt haben sollst. Was genau war das denn für ein schlechter Einfluss, oder gab es in Wahrheit gar keinen?


Oh, naja, Rauchen und so was...


Du rauchst?


Nicht mehr. Ich hab aufgehört. Ich will nicht mit Lungenkrebs enden. Ich hab ziemlich viel geraucht. Deshalb bin ich auch so klein...


So klein bist du doch gar nicht.


Naja, ich habe zwei Brüder und beide sind größer als ich, der eine ist fast zwei Meter groß. Ich bin der Kleinste. Ich hab zum ersten mal geraucht als ich zwölf war, das war eine sehr hektische Zeit. Ich habe mit Leuten rumgehangen, die älter waren als ich und schon Alkohol getrunken haben und wurde entsprechend von denen beeinflusst. Aber zu diesem Zeitpunkt haben die Leute auch sehr extrem versucht, alle schlechten Einflüsse von ihren Kindern fernzuhalten und auch bei mir in der Nachbarschaft musste es halt einen Sündenbock geben...


Und das warst du.


Das war ich. Ich war gar nicht so schlimm. Da gab es viel schlimmere Leute. Aber wir haben schon ziemlich viele dumme Sachen gemacht, ich hatte wirklich Glück, dass ich nie erwischt wurde. Wir haben alle möglichen Sachen geklaut...


Wie zum Beispiel?


Alkohol, Zigaretten, Kondome,...


Also so ziemlich alles, was ihr in die Finger kriegen konntet?


Ja, so in etwa.


Einfach nur zum Spaß oder wieso?


Ja, einfach nur zum Spaß. Ich war ziemlich gut darin, weil zu dem Zeitpunkt die Leute Kinder für absolut harmlos hielten... weißt du, was ich meine?


Ja, sie halten einen dann für so süß und denken, man könnte kein Wässerchen trüben.


Genau. Naja, ich brauche das alles nicht mehr. Ich habe es ausprobiert und weiß, wie es ist, ich muss das nicht mehr machen. Ich bin jetzt gerade 24 geworden und auf der Suche nach meinem Platz im Leben, wo ich hingehöre. Die letzten paar Jahre.... Inzwischen laufe ich zum Beispiel lieber. Ich brauche das, zweimal die Woche so sechs bis acht Kilometer zu joggen. Es ist ein Hobby. Dazu kommt, dass ich mich auch auf der Bühne gerne wohl fühlen und das Ganze genießen will, anstatt nach kurzer Zeit nur noch keuchend nach Luft zu ringen und mich zu fragen, wann es endlich vorbei ist. Ich habe einen sehr guten Freund außerhalb der Band und er ist so was wie mein Personal Trainer. Zuerst haben wir´s mit Tennis versucht- das ist nicht gerade besonders Rock´n ´Roll-mäßig, aber das ist mir egal, ich kümmere mich nicht um meine Street Credibility. Naja, ich werde etwas weiser und älter.


Du hat gesagt, dass du jetzt 24 geworden bist, und ihr seid jetzt ja doch schon seit einer Weile bekannt. Wie ist das, zu wissen, dass dich Leute kennen, die du nicht kennst, oder wenn du Leute trifft, und nicht weißt, ob ihnen wirklich etwas an dir als Person gelegen ist oder an dir als Promi, als dem Bild, das sie von dir haben?


Ich denke wir haben großes Glück, dass wir schon so viele Dinge sehen konnten, obwohl wir so jung sind. Man weiß nie genau, wie es weitergeht, ob man wirklich richtig groß wird, ob es etwa so bleibt, wie es ist, oder ob es plötzlich vorbei ist. Ich hatte schon so ein bisschen eine Krise.... Ich habe ein bisschen Angst, dass mein Leben vorbei ist, bevor ich 30 werde. Die letzten Jahre waren wirklich ziemlich hektisch und es fühlt sich an, als hätten sie für immer angedauert, es ist soviel passiert; was ist, wenn es irgendwann vorbei ist? Und fühle mich seit mehreren Jahren schon als wäre ich 18 oder 19- als ich 24 wurde, hatte ich ein Gespräch mit einem Freund und habe ihm erzählt, dass ich mich noch nicht mal daran erinnere, 21 oder 22 zu sein, weil ich mich immer wie 18 oder 19 gefühlt habe. Danach ist so viel passiert mit der Band und des ging einfach alles so schnell. Und man wartet immer auf irgendetwas. Du bist auf Tour, du sollst ein neues Album rausbringen. Dann arbeitest du dran und übst die Songs, vielleicht so zwei Monate. Dann gehst du ins Studio. Und wenn du damit fertig bist, gehst du wieder auf Tour und alles geht wieder von vorne los. Und die Zeit verschwindet einfach irgendwo hin, weil du so beschäftigt bist.


Gruselig.


Ja. Aber hey, ich kann mich nicht beschweren. Ich liebe das, was mir machen. Und ich hoffe, wir werden noch größer...


So unbekannt seid ihr doch schon gar nicht mehr.


Nein, nein, aber weißt du.... Je mehr man hat, desto mehr will man. Ich glaube, für so etwas gibt es keine Grenzen. Wir sind die Art Band, die bereit wäre, eine Show auf dem Mond zu spielen.


Gibt es irgendeinen Ort wo du besonders gerne spielen würdest?


Auf dem Mars! (lacht)


Na dann sagt bescheid, wenn ihr soweit seid, das wäre dann ja doch sehenswert...


Yeah, okay. Naja, es gibt auch immer mal wieder Krisen, auch wenn wir das jetzt schon seit einer ganzen Weile machen. Alles hat zwei Seiten. Das ist dann die Seite, die die meisten Leute nicht sehen. Wir in der Band hatten zum Beispiel schon öfters Probleme mit Alkohol- das scheint ein ewiges Problem zu sein.


Wenn man so lange Zeit auf so relativ engem Raum zusammengepfercht ist, geht man sich ja mit Sicherheit auch früher oder später gegenseitig auf die Nerven, oder?


Natürlich, natürlich....Manchmal sitzt du dann da und der neben dir säuft wie verrückt und du trinkst gar nichts und musst dir dann so Sachen anhören "Du bist so ein verdammter Langweiler!"... Naja, aber das ist sozusagen Teil der Beziehung, in der Band, so wie in einer Ehe.


In guten wie in schlechten Zeiten?


Ja, genau.


Wie fühlst du dich, wenn du zum Beispiel im Supermarkt Einkaufen bist und plötzlich kommt ein wildfremder Mensch auf dich zu und fragt dich nach einem Autogramm oder einem Foto?


Zuerst hat mir das Angst gemacht. Das war ziemlich unheimlich und ich konnte erst mal nicht besonders gut damit umgehen, ich hab?s zu ernst genommen. Aber man gewöhnt sich dran, es mittlerweile ein Teil meines Lebens. Ich nehme es nicht mal mehr richtig wahr. Wenn irgendein Fremder an mir vorbeiläuft und mir Hallo sagt, sage ich automatisch "Hei!", ohne es überhaupt richtig zu bemerken. Es ist mir inzwischen auch relativ egal. Zuerst hab ich mir einen ziemlichen Kopf gemacht, "Oh Gott, wie sehe ich aus, ich habe keinen Eyeliner im Gesicht" und so weiter- aber ich meine, wen stört´s? Das ist mir egal. Ich meine, es gibt Tage, an denen man einfach seine Ruhe haben und niemanden sehen will- aber dann bleibt man halt einfach zu hause. So schlimm ist es aber auch noch nicht. Aber es ist natürlich schon so, dass du, wenn du zuhause durch den Park läufst oder so was, fühlst, wie dir manche Blicke folgen.


Habt ihr nach euren Gigs eigentlich Aftershow-Partys?


Heute? Nein, ich denke nicht. Im Bus. (lacht) Nein, normalerweise eigentlich nicht. Ich war hier auch noch nie in einer Bar. Als wir mit HIM und The Rasmus auf Tour waren, hat Ville von HIM einmal eine Bar angemietet und wir hatten da dann alle eine gemeinsame Party, aber eigentlich bin ich eher die Art Mensch, die dann auch ganz gerne mal allein ist. Eineinhalb Stunden auf der Bühne mit der Band, viele Leute... eigentlich willst du danach dann eher gar nichts mehr hören, sondern deine Ruhe haben. Ich liebe diese Zeit zwischen dem Ende der Show und dem ins Bett gehen.


Wie lange brauchst du nach einem Gig überhaupt, bis du schlafen kannst? Da kursiert dann ja doch ziemlich viel Adrenalin in den Adern.


Ja, das dauert schon so ein bis zwei Stunden. Meistens zwei. Hängt davon ab, wie müde ich bin.


Also kommst du vor 2 oder 3 Uhr morgens eigentlich selten ins Bett.


Ja, 3 Uhr kommt ziemlich gut hin. Sowas um den Dreh ist es meistens. Wir gehen etwa so um 24 Uhr in den Bus und dann dauert es noch zwei Stunden oder auch mal länger. Aber ich habe glücklicherweise keine Schlafprobleme, ich kann überall schlafen. Mein Zuhause ist, wo mein Bett ist. (Er grinst.)


Musst du gerade viele Interviews geben?


Nein, gar nicht mal. Aber ich muss selber eins machen demnächst. Ich soll eine Girlband aus Finnland namens Stalingrad Cowboys interviewen. Jemand hatte die Idee, dass man doch mal Künstler andere Künstler interviewen lassen könnte und so was ist das. Das ist ganz nett, da lernt man mal die andere Seite kennen. Da muss ich mir also noch Fragen ausdenken- ich habe bis jetzt erst vier und brauche noch sechs mehr.


Welche hast du denn schon?


Also, ich habe.... (Er überlegt) Einmal: Warum der Name "Stalingrad Cowboys"? Und dann.... In welchem Land- nein, warte, wie war das.... Was für eine Bratwurst sie am liebsten mögen, also aus welchem Land. (Er grinst etwas verlegen) Ich krieg jetzt nicht mehr alle zusammen.


Na dann noch viel Glück!


Ja, danke, das werde ich brauchen.



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No Signs Of Wisdom

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Das letzte Album, das mir von den finnischen Power Metallern zu Ohren kam, war das mittlerweile drei Jahre alte "The Mad Moon Rising", das mich insgesamt nicht wirklich vom Hocker hauen konnte. Zwei Scheiben später sieht die Welt dann schon etwas anders aus; der neueste Streich des Quintetts ist zumindest gegenüber dem Vor-Vorgänger ein kleiner Sprung nach vorne, wobei die ganz großen Hymnen auch diesmal noch nicht dabei sind. Mit dem flotten Opener "In This Indolence", dem treibenden Titelsong, dem melodischen "Harbinger" oder dem überlangen, leicht progressiven Rauswerfer "The August Sky" befinden sich einige sehr hörenswerte Stücke auf "No Signs Of Wisdom", doch denen stehen mit "Dread Of The Freaks" (Ohrwurm, aber auch nervig - außerdem verstehe ich immer "Cry Of The Fish") und "Polluted World" (grausiger, einfallsloser 08/15-Rocker) zumindest zwei ausfallartige Füller gegenüber, die zeigen, dass den Jungs das mitreißende Songwriting noch nicht ganz so leicht von der Hand geht. Trotzdem kann man das Album der Melodic Metal-Gemeinde zumindest zum Reinhören empfehlen.

No Signs Of Wisdom


Cover - No Signs Of Wisdom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:40 ()
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