Der Dortmunder Ausnahmekünstler Sir Hannes dürfte einigen als ehemaliger Bandleader der IDIOTS und der PHANTOMS OF FUTURE bekannt sein. Nachdem sich die PHANTOMS aufgelöst hatten, begann er mit dem HONIGDIEB ein neues Projekt, das sich allen musikalischen Regeln entziehen sollte. Mit "Seelentropfen" ist soeben das neue und dritte Album erschienen, und wie auch bei den Vorgängeralben ist hier eine faszinierende Mischung aus diversen Sounds und Stilelementen entstanden. Die Zusammensetzung ist nach wie vor die gleiche: Eine Mixtur aus punkigen Gitarren, treibenden Beats und akustischen Instrumenten wie Geige und Querflöte in Verbindung mit deutschen Texten, die mitunter nur knapp am Schlager vorbeigehen. Insgesamt hat sich der Schwerpunkt der Musik aber doch etwas verlagert. Es gibt weniger poppige Parts und verspielte Melodien, dafür auch mal harte Metal- und Punk-Riffs sowie Ska- und Reggae-Beats. Ein Song wie "Immer Für Dich da" geht dabei sogar als lupenreine Rockballade durch. Aber auch das gehört zum Programm des HONIGDIEB: Sich aus wirklich allen Stilrichtungen Ingredienzen herauszuziehen, um sie dann in seinem eigenen Soundgewand zu etwas Neuem zusammenzubauen. Wenn man stets das Unerwartete erwartet, überrascht das Konventionelle umso mehr. Auch das ist musikalische Anarchie. Aber "konventionell" sollte hier nicht falsch verstanden werden. Denn dies gilt nur für die Maßstäbe, die man beim HONIGDIEB anlegt. Wirklich konventionell ist er aber nie. Hinter jeder Ecke lauert ein unerwarteter Part, eine überraschende Wendung. Dementsprechend hintergründig sind auch einmal mehr Sir Hannes’ straßenpoetische Texte ausgefallen, die gelegentlich Schlager zitieren, hinter denen sich aber immer viel Witz und oft auch böser Sarkamsus verbergen. So werden grade in den süßlichen Melodien von "Hallo Neider" eben diese mit derben Fäkalflüchen überzogen. Auf keinen Fall sollte hier vergessen werden zu erwähnen, dass Sir Hannes fast wie nebenbei auch wieder ein paar erstklassige Ohrwürmer gelungen sind: Songs wie der Titelsong, "Mädchen mit den roten Haar’n" oder "Fischstäbchen" besitzen ultimatives Hymnenpotential. Insgesamt betrachtet ist "Seelentropfen" näher am Livesound der Band als der Vorgänger und dürfte greifbarer für Leute sein, denen die bisherigen Releases zu abgefahren waren. Die HONIGDIEB-Fans werden die Scheibe eh lieben. Und das zu Recht, denn sie besitzt grenzenlosen Ideenreichtum, versprüht Energie ohne Ende, klingt unverbraucht und frisch und macht von vorne bis hinten Spaß.
Für Anhänger des traditionellen Melodic Metals, ist der Name Mark Boals kein unbekannter. Als ehemaliger Fronter von Yngwie Malmsteen hat sich Boals sogar schon die eine oder andere Auszeichnung als Sänger erarbeitet. Zusammen mit dem schwedischen Gitarristen Magnus Karlsson (u.a. Starbreaker, Allen Lande) gibt es jetzt ein neues Projekt bzw. vielmehr eine Band die sich da THE CODEX nennt und das Herz der Anhänger des o.g. Genres höher schlagen lassen dürfte. Und tatsächlich, man wird nicht enttäuscht, denn von Beginn an dominieren ausgereifte Melodien, bombastische Stimmungspackungen die durch Keyboard, Gitarrensoli und druckvollen Riffs in Szene gesetzte werden. Das gesamte Album bewegt sich fast durchgehend auf einem Härtegrad der nur ganz selten auch mal in den Power Metal Bereich abdriftet, wie z.b. beim flotten "Toxic Kiss". Gesanglich hören wir Mark Boals breites Spektrum welches sowohl von sanften ruhigen Momenten bis hin zu kräftigen jedoch jederzeit cleanen Passagen reicht. Immer wieder kommen Keyboard dominierende Symphony Parts durch die Songs wie "Mystress Of Death" oder "Garden Of Grief" einläuten. Letzter Song, gleichzeitig Abschluss des Albums und in meinen Ohren das absolute Highlight, besticht vor allem dadurch, dass hier noch mal alle einzelnen Facetten der Band einfließen. Der Refrain weist 100 prozentigen Ohrwurmcharakter auf und sorgt dafür, das am Ende ein ordentlicher Gesamteindruck von THE CODEX zurück bleibt.
Vor etwa zweieinhalb Jahren habe ich die Schweden QUIT YOUR DAYJOB im Vorprogramm von DANKO JONES gesehen. Mein Fazit damals: Ziemlich abgefahren und experimentell, geht live aber trotzdem ziemlich ab. Allerdings hatte ich so meine Zweifel, ob ich mir diesen Sound auch zu hause reinziehen würde. Das neue und zweite Album des Trios zeigt: Nein, werde ich wohl nicht. Die Mischung aus graden, stumpfen Beats, punkigen Gitarren, Elektrobässen und eigenwilligem Sprechgesang wirkt, im heimischen Wohnzimmer konsumiert, ziemlich seltsam und leicht krank. Das Ganze kommt dazu auch noch äußerst hektisch rüber und fängt schnell an zu nerven. Das einzig Positive ist der dreckige Gitarrensound, der jedoch zugunsten der anderen Instrumente fast durchgehend weit im Hintergrund steht. Immerhin hört man den Jungs ihren Spaß beim Lärmen an, aber es wäre eben schöner, wenn auch der Hörer diese Gefühl teilen könnte. So aber bleibt die Band mit ihrer Spielfreude unter sich.
PLANES MISTAKEN FOR STARS haben alle Shows ihrer Abschiedstour, die für 2008 geplant war, abgesagt.
"We are sorry to say but we have some bad news. Due to a family emergency within the PMFS family, we have to cancel the whole January tour and Europe. We tried to figure out a way around this but it has become more serious than expected and as we all know family comes first. Everything will be ok but now this is the time we are there for the person(s) in need. With this said, we will be playing only ONE more show (our final show) in February. This will be in Denver and we will keep you updated on the venue and date. You did read this correctly, there will be only ONE more Planes show. Hopefully you all can come and see us one last time in a couple of months. This last show will be the celebration you don't want to miss! And hey, there's no better way to celebrate the life of planes than with friends! Thank you for all of your love and support over the years! It has really meant the world to each one of us. With that said, we are sorry for any inconvenience this may cause you. Thank you all again."