Schon das letzte Album von MEDLEY JUKEBOX lies sich in keine Schublade einordnen - irgendwo im Indie-Bereich zwischen dem Rock, Funk und Pop der Siebziger, Stoner und Post-Hardcore, nach eigener Denke als Rocking-Funkcore bezeichnet sieht sich das Quartett. Schöne Melodien und instrumentale einfallsreiche Passagen (die auch mal an INCUBUS erinnern) kontrastieren sich mit wechselnden einschmeichelnden Gesang und zum Teil hektischem Gekreische. Beim überaus funkigen "Come Dance N Strip N Bath" kommt einen sogar gesangtechnisch PRINCE zu seinen "Schreiphasen" in den Sinn. Übliche Songstrukturen und Arrangements werden oft gekonnt umschifft - es gilt stereotypes zu vermeiden. Atmosphärischen Passagen folgen unvermittelt Coreparts. Im Vergleich zum schwerstverdaulichen Vorgänger ("Tinki Winki Was A Pornostar" - da brachte es man bei ähnlicher Spielzeit auf gerade 3 Songs) haben MEDLEY JUKEBOX auf "Francis 4 Coppola" (klasse Titel) ihr neustes Schaffen in 10 richtige Songs gesplittet. Wobei neben oben genannten "Come Dance N Strip N Bath" noch das gut nach vorne rockende "Conceal These Trumpet Shaped Flowers" (mit Anspielungen auf Tinky Winky) und das abschließende, recht harte "What Do They Know About Us" als Anspieltipp genannt seien. Leicht verdauliches hört sich wie bereits erwähnt anders an - wer aber auf Rock jenseits ausgetretener Pfade steht kann bei der Luxemburger Melange aller Stilrichtungen ruhig mal reinschnuppern.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die polnische (Extrem-) Metal-Szene nur aus einem kleinen Haufen von Leuten besteht, die sich alle untereinander sehr gut zu kennen scheinen. Im Fall von VESANIA, die einst von drei Mann gegründet wurden, wanderte Gitarrist und Sänger Orion nebenbei zu BEHEMOTH ab, während Drummer Daray den verstorbenen Doc bei VADER ersetzte. Doch die Band wurde nie auf Eis gelegt, so dass das Trio (nebst eines Keyboarders und eines zweiten Gitarristen) auch für den dritten Streich "Distractive Killusions" verantwortlich zeichnet. Dass es sich hier um sehr vielseitig orientierte Musiker handelt, merkt man dem Album auch zu jeder Sekunde an, denn VESANIA spielen nicht gerade den typischen Genre-Einheitsbrei, den die großen Horden aller DIMMU BORGIR-Kopisten für bombastische Düsternis halten. Zugegeben, auch hier entdeckt man einige Parallelen zu den Norwegern, doch die einzige Band, an die der Sound von VESANIA öfter mal erinnert, sind spätere SAMAEL, zu "Passage"/"Eternal"-Zeiten, was vor Allem an den teilweise experimentellen, schrägen Synthie-Orgien und Orions Gesang liegt, der dem von Vorph schon sehr nahe kommt. Bombastische Hymnen wie "The Dawnfall (Hamartia And Hybris)", "Rage Of Reason" oder das sehr geile "Hell Is For Children" (so einen Song habe ich auf dem aktuellen SAMAEL-Werk vermisst) sind sehr abwechselungsreich, melodisch, atmosphärisch, musikalisch, dabei aber immer noch richtig fies, nur leider für viele Fans wohl auch sehr gewöhnungsbedürftig. Man braucht Zeit, mit dem Material vertraut zu werden, und wer Bombast und Avantgarde im Black Metal von vornherein ablehnt, wird hier nicht glücklich werden. Wer jedoch diese Musik nicht nur auf pseudo-böse Kracheruptionen reduziert haben will und ein offenes Ohr für breit gefächerte Sounds hat, wird eine Scheibe vorfinden, die sich rein qualitativ nicht hinter den aktuellen Werken der DIMMUs oder SAMAEL verstecken muss, eher im Gegenteil.
An dieser Stelle wünschen wir euch ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest, ein paar schöne Stunden bei gutem Essen und vielleicht auch ein bisschen Rock `n`Roll über die Feiertage.
Heute am Heiligen Abend, öffnete sich das letzte Türchen im Advendskaldener der Summer Breeze Festival Website. Das bisherige Billig für 2008 liest sich nun wie folgt:
PARADISE LOST, H-BLOCKX, EXODUS, ENSIFERUM, HEAVEN SHALL BURN, SUBWAY TO SALLY, GRAVEWORM, PRIMAL FEAR, PRIMORDIAL, SONIC SYNDICATE, ENDSTILLE, THE VISION BLEAK, KATAKLYSM, MEGAHERZ, DIABLO SWING ORCHESTRA, ASP, BORN FROM PAIN, ALL ENDS, KORPIKLAANI, PRO-PAIN, MAD SIN, NEAERA, ELUVEITIE, BEHEMOTH.
Auf ihrer MySpace-Seite haben SHATTER MESSIAH mit "Stripped Of Faith" einen weiteren neuen Song online gebracht, der auch auf "God Burns Like Flesh" zu finden ist.
BUN DEM OUT, bei denen u.a. Mitglieder von KNUCKLEDUST aktiv sind, haben bei Alveran Records unterschrieben. Versprochen wird eine Mischung aus Beatdown-Stil (Marke SHATTERED REALM) und Death/ Black Metal. Überprüfen kann man das mit dem Debüt "The Few The Deep", das im Frühsommer erscheinen soll.
DEMONICAL und Sänger Ludvig Engellau gehen aufgrund "musikalischer und persönlicher Differenzen" ab sofort getrennte Wege. Für die anstehenden Shows werden die Schweden einen Aushilfsmann für den Sängerposten haben, die Suche nach einem neuem Vollzeitsänger geht derweil weiter.