Die schwedische PEST. Machen old-school Black Metal ohne Weibergesang und Keyboards. Soweit so gut? Naja. In der Tat machen Necro und Equimanthorn das ziemlich kompromisslos aber eben auch recht beliebig. Seit elf Jahren krawallt sich das Duo durch mal verkackte, jetzt wieder angesehenere Labels, immer mit dem Mut zur Musik von gestern und vorgestern. Auch die Songtitel sind mächtig alte Schule, das ist viel „possessed“, es gibt viele „Beasts“, „Hellfire“ und vieles mehr, Hauptsache gegen den blöden Jesus. Das ist einerseits ganz charmant, andererseits aber auch ein bisschen ausgenudelt. Was auch für die Musik selbst zutrifft. Nicht, dass PESTs neue Scheibe nervt, aber „Rest In Morbid Darkness“ macht es eben wie Darkthrone und viele andere: Metal wird zu Thrash, wird zu Black Metal…. Es poltert an allen Ecken und Enden, manchmal doomen sie auch noch herum vieles riecht nach frühen Bathory, manches stinkt nach Burzum, vor allem der mehr als 14-minütige Rausschmeisser „The Lust For Cruelty“. Kutten und Spikes im Schrank? Dann braucht ihr diese Scheibe auch noch, ist ja auch besser als Cholera. Sonst allerdings wohl eher nicht.
Was wir schon letzte Woche angekündigt haben, wurde jetzt auch endgültig offiziell bestätigt: KISS werden im Rahmen ihrer kommenden Worldtour 2008 ab Anfang Mai auch nach Europa kommen und dabei u.a. 6 Gigs in heimischen Hallen absolvieren.
Zuletzt waren KISS 1999 bei uns live zu sehen und jetzt steht die aktuelle „KISS Alive/35“ Tour auf dem Programm. Passend zum 35-jährigen Bandjubiläum werden die geschminkten Herren wieder eine ultrafette Lightshow mit viel Pyroeffekten und aufwendigen Bühnengags abliefern. Das Tour-Lineup setzt sich aus Paul Stanley, Gene Simmons, Tommy Thayer und Eric Singer zusammen.
Aus Thamuz entstand 2004 TERHEN, eine finnische Doom-Band, melancholisch selbstverständlich. Doom meint hier nicht nur Melancholie, sondern auch Brutalität, was dann häufig zum Begriff Doom-Death führt. Allerdings scheuen sich die Soumis nicht vor einem gerüttelt Maß an Keyboard-Einsatz, schaffen es dabei aber dennoch, ihre Emotionen nicht zu verwässern. Herausgekommen sind fünf lange Epen, zwei davon mehr als 13 Minuten lang. Vergleiche mit Bands wie Swallow The Sun keimen beinahe automatisch auf, gegen ihre Landsmänner haben TERHEN auch nicht den hauch einer Chance – was dennoch nicht an einem mehr als gelungenen Debüt-Album ändert. Ein Unterschied ist der gelegentlich eingesetzte Frauengesang, mit dem die Skandinavier mal wieder auf die „Gut gegen Böse“-Strategie setzen und damit streckenweise ein bisschen langweilen. Aber selbst diese Abstriche verhindern weder die beinahe schon depressiven Stimmung noch die gelungen-düstere Atmosphäre, die das bisweilen fast hypnotische Scheibchen transportiert.
Bonjour, Madame! Manchmal ist es doch einfach schön, einer Band eine zweite Chance zu geben. Denn was sich beim oberflächlichen Hören des Frauenstimmen-Nicht-Mögender als weitere Nightwish-Variante vorstellt, das entwickelt sich mit der Zeit zu einem vielschichtigen, beinahe experimentierfreudigen Album abseits ausgelatschter Trällerelsen-Pfade. Und das trägt seinen Namen nicht zu Unrecht, denn von leichten Folk-Anklängen geht es über The Gathering und eben Nightwish in Richtung Metal, aber eben auch bis hin zu Rock und Pop. Und mit der Zeit entspannt sich auch die Rückenmuskulatur des Hörers, weil die Französin eben nicht ständig sirenen- und opernhaft singt, sondern auch Mut zum ruhigen Ton hat. Das alles lässt „Fusion“ zu einem wesentlich interessanteren Album reifen, als es anfangs den Eindruck macht. Man höre einfach mal- so ganz ohne bisschen Scheuklappenablage - „In The Present“, denn das klingt ein bisschen wie die Oysterband mit einer guten Sängerin. In diesem Sinne: Merci, cherie!
Die Ösis DEMOLITION wandeln bereits seit gut zwölf Jahren unter uns, konnten aber bislang außer kleinerer Achtungserfolge keine nennenswerten Sprünge machen, obwohl sie auch schon live für viele große Namen eröffnet haben. Aber auch mit ihrem neuesten Streich „Relict IV“ wird sich die Band nicht aus der zweiten Reihe nach vorne bewegen, da das Album einfach zu unspektakulär und wenig eigenständig tönt. Richtig viel falsch machen die Jungs eigentlich nicht, und mit Groovern wie „Blood“ oder dem an DESTRUCTION´s „Curse The Gods“ erinnernden, sehr coolen „Holy Hostage“ beweisen sie sogar ein gutes Gespür für durchdachtes Songwriting. Auch die hin und wieder eingestreuten, passenden Gitarrensoli zeugen von guten Musikern, aber am Ende verliert sich „Relict IV“ zu sehr im Dickicht der großen Veröffentlichungsflut des todesmetallischen Genres, das in regelmäßigen Abständen noch bessere Scheiben abwirft.