EKOTREN aus dem schönen Florida bemühen sich auf „Light The Fire“, es so ziemlich jedem Recht zu machen. Jederzeit um Eingängigkeit bemüht, wird mal böse geshoutet und ordentlich geschreddert, um dann in herzige Parts zu wechseln – „Nothing Left“ macht das wunderschön vor. Dafür ist ein Markt da, wie BULLET FOR MY VALENTINE und ATREUY beweisen, aber im Gegensatz zu EKOTREN haben die wenigstens gute Songs. Wirklich schlecht sind die elf Tracks auf „Light The Fire“ zwar nicht, aber wirklich mitreißen wollen sie den Hörer auch nicht. Egal, ob aggressiv oder soft („Falling“), EKOTREN wirken bei alles was sie tun viel zu halbherzig und gleichzeitig zu bemüht. Ergibt im Endeffekt eine nette, aber ziemlich belanglose Platte, die im Mittelmaß versinken wird.
THIS ENDING werden ihr zweites Album "Dead Harvest" nennen und befinden sich momentan im Offbeat Studio, wo sie mit Linus Nirbrant an den Aufnahmen sitzen.
Gegen Ende September wird Album No. 15, „Happiness Is The Road“, von MARILLION erscheinen. Es wird gleich mehrere Versionen geben u.a. ein Doppelalbum, auf der die eine Seite "Essence” und die andere “The Hard Shoulder“ betitelt sein wird. Die Band vermarktet das Album wieder größtenteils selbst und es kann jetzt bereits vorbestellt werden.
Die Italiener DERDIAN überraschen gleich mehrmals. Von einem Magna Carta Release erwartet man eigentlich kopf- und breaklastige Progmucke und nicht typisch italienischen, keyboardlastigen Symphonic Speed Metal. Nun gut, es kann ja nicht jeder Genrevertreter auf Underground Symphony veröffentlichen. Das Nächste was überrascht ist die Tatsache, dass zumindest Teile der Band kein herkömmliches Leben haben dürften, anders sind mir die 125.365 Freunde (stand 19.3.08) auf ihrer myspace Seite nicht zu erklären. Da added jemand sehr fleissig. Damit dürften DERDIAN die bekannteste unbekannte Band dieses Planeten sein. Ist ja auch was. Denn nur durch die Musik wird sich leider kein Superstarstatus einstellen. Natürlich können die Jungs spielen und die Produktion ist auch fein, nur gibt es schon ca. einen Million Platten, welche sich kaum von dieser unterscheiden. Als Vergleich könnte ich das Bandrooster von Underground Symphony, Scarlett oder Dragonheart angeben (natürlich gibt es auch dort die rühmlichen Ausnahmen die die Regel bestätigenden). Alle Fans von SKYLARK, alten LABYRINTH, SHADOWS OF STEEL, KALEDON, DESDEMONA etc, die immer noch nicht genug haben, dürften auch hier ein weiteres dankbares Opfer gefunden haben. Wollen DERDIAN auch außerhalb von myspace die Welt erobern, müssen sie noch sehr an einem eigenen Gesicht feilen. Zumindest eine Grundvoraussetzung erfüllen sie: Nämlich gute Musiker zu sein.
Mit den Iren von CELTIC LEGACY verbindet mich eine längere Geschichte. Ich arbeitete früher in einem kleinem aber feinen Plattenladen in Frankfurt, als eines Tages ein Freund meines Chefs vorbei kam, von seinem Irland-Urlaub schwärmte und uns ein Demo „von dem nächsten großen Ding aus Irland“ vorspielte. Mit dem „großen Ding“ wurde es bis jetzt leider nichts aber das waren die Anfänge von CELTIC LEGACY und nun habe ich über 5 Jahre später das Vergnügen etwas über den neusten Output der Mannen zu schreiben. „Guardian of Eternity“ bildet den Einstand des neuen und guten Vokalisten Ciaran Ennis. Musikalisch haben sich CELTIC LEGACY dem melodischen Heavy Rock verschrieben. Ihre Herkunft können und wollen sie zum Glück nicht verleugnen, und so finden sich viele typisch „irisch“ klingende Melodiebögen wieder. Als grobe Anhaltspunkte sollten gemäßigtere RIOT zu ihrer „Inishmore-Phase“ und THIN LIZZY herhalten. Allerdings lassen gerade im Leadgitarrenbereich auch IRON MAIDEN zu „Powerslave / Somewhere in Time“ grüßen. Nach einem kurzen Intro geht es mit dem melodischen Up-Tempo Rocker „Celtica“ gleich in die Vollen, und auch das folgende epische „For Evermore“ weiß sehr zu gefallen. „Absent Friends“, die Hommage an jene Wegbegleiter, welche nicht mehr unter uns weilen, steht musikalisch im Kontrast zu den melancholischen Lyrics, lässt der treibende Rocker doch eher an nach oben gereckte Fäuste und Rock 'n Roll Party denken. Allerdings haben die Jungs damit auch recht, denn schließlich geht das Leben für die hier gebliebenen weiter. Mit dem abschließenden 11-minütigen Titelstück ziehen CELTIC LEGACY noch mal alle Register ihres Könnens und liefern das Highlight der Scheibe ab. Da auch die anderen Songs nicht merklich von den genannten abfallen und der Sound schön transparent aus den Boxen perlt, gibt es keinen Grund, warum Freunde der genannten Vergleichscombos oder auch von Bands wie DARE oder MAGNUM diese Scheibe nicht in ihr Herz schließen sollten.
Was soll man zur neuen EXCITER groß schreiben?? Wo EXCITER drauf steht ist auch zu 100% EXCITER drin. Keine Kompromisse. Schon der Titel „Thrash Speed Burn“ macht deutlich, dass hier keine Gefangen gemacht werden. Wobei, eine einschneidende Neuerung gibt es doch: Nach jahrelangen „Rein-Raus-Spielchen“ hat Frontsirene Jaques Belanger endgültig das Handtuch geworfen und mit Kenny Winter steht ein neuer Screamer hinter dem Mikro. Die Skepsis gegenüber dem Neuen dürfte bei den eingefleischten Fans (zumindest ging es mir so) die Zehn-Sekunden-Grenze nicht überschreiten, denn schon bei den ersten Tönen wird klar, dass bei Kennys Gekreische, niemand Jaques vermissen wird. Der Einzige, der sich nicht so sicher war, war offensichtlich Mastermind John Ricci persönlich. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass der Gesang etwas in den Hintergrund gemischt erscheint. Da hätten alle Beteiligten ruhig mehr Selbstvertrauen haben dürfen. Die Tatsache, das EXCITER zum ersten Mal digital produzierten hört man zum Glück zu keiner Sekunde, alles klingt so rau wie immer. Musikalisch kann man die kanadischen Speed Metal Veteranen mit keiner anderen Band vergleichen. Nur EXCITER klingen nach EXCITER und das ist auch gut so. Kaum eine andere Band ist in der Lage Aggression so direkt in Töne zu verwandeln und diese dann direkt auf den Hörer abzufeuern. Egal ob beim Opener „Massacre Mountain“, dem folgenden Titelstück, dem eher langsamen „Crucifixion“ oder dem rasenden „Betrayal“, jeder Song ist ein Schlag in die Fresse und eine alles zermalmende Warnung an die, die den wahren Pfad im Laufe der Jahre verlassen haben. Hier ist eine absolut integere Einheit am Werk (nach Belangers Abgang noch mehr, als je zuvor), die niemals klein bei geben wird. Solange es EXCITER oder Gesinnungsgenossen wie ANVIL oder RAVEN gibt, wird der Metal niemals sterben. So...ich geh jetzt bangen.