Irgendwann in grauer Vorzeit waren einige der YUPPIE-CLUB-Mitglieder schon mal in einer Band aktiv, aber die löste sich nach dem Tod eines Musikers auf. Jetzt sind sie wieder aktiv, unter neuem Namen halt. Cover von MINOR THREAT, YOUTH OF TODAY, NAPALM DEATH und DEFECATION zeigen die unterschiedlichen Wurzeln der beteiligten Musiker deutlich, werden aber soweit durch den Grinder gedreht, dass sie wie vier oldschoolige Grind-Nummern klingen. Als Oldschool bezeichnet der Waschzettel den Band-Stil, vergisst dabei nur ein Grind hinzuzufügen. Leider ziemlich langweiliger Grind, aber das das nicht von der Promo-Firma geschrieben wird, ist ja klar. Zwar sind die Songs gut produziert, aber können sich kaum voneinander unterscheiden und bekommen durch den eintönigen Shouter den letzten Rest Individualität ausgetrieben. Nee, das ist gar nix, da gibt es tausend bessere Bands.
END IS FOREVER haben nach einigen Demos und der „Fear The Elements“-Split zu Jahresbeginn ihren ersten Longplayer eingespielt und ihm einen der längsten Titel ever gegeben: „After Days Of Rain And Blood There Will Be No Better Tomorrow“. Ähnlich optimistisch sind die Titel der in deutsch und englisch parlierten Songs ausgefallen, „Gleichgültigkeit“ oder „Tränen“ weisen den Weg. Letzterer stellt auch das Highlight des Albums dar, hier ziehen END IS FOREVER alle Register und können mit catchy Refrain, erstklassigem Gesang und einem mitreißenden Groove voll punkten. Die anderen Songs haben ein ähnlich hohes Niveau, können den Ohrwurmfaktor von „Tränen“ nicht widerholen. Herausstechendes Merkmal des END IS FOREVER-Sounds ist die Stimme von Sängerin Janina, die sich dankenswerterweise nicht als WALLS OF JERICHO-Klon versucht, sondern ihren eigenen Weg geht, auch wenn Parallelen natürlich nicht vermieden werden können. Neben der holden Dame kann die Gitarrenfraktion mit wechselweise brutalen Stakkato-Riffing und melodischen Parts überzeugen. Auch in Sachen Songwriting und Produktion kann die Platte hohen Ansprüchen genügen und jeden Corler mehr als zufriedenstellen.
After Days Of Rain And Blood There Will Be No Better Tomorrow
Thrash Metal war sicherlich mal irgendwie geradezu kolonialistisch, sendungsidealistisch geprägt – aus Deutschland und den USA kamen die Bands und brachten ihre Überzeugung in die gesamte Welt. Diese „good friendly“ Okkupation hat geklappt, denn heute ist Thrash Metal die reinste Internationale, wie sonst könnte es kommen, dass diese Iren Musik machen die Slayodustruction zur aller Ehre gereicht hätte? Die Herkunft einer Scheibe ist heute an sich vollkommen genauso unwichtig wie die Power existentiell. Und Kraft, Druck und Energie versprüht die 2003 gegründete Kapelle allemal, dafür kaum Innovation. Braucht diese EP auch gar nicht, will keiner, soll keiner. Purer Thrash braucht ebenso wenig Verdünnung wie Bier, nach dem Reinheitsgebot gebraut. Vier Songs sorgen mehr als 20 Minuten für Entlastung aufgestauter Aggression, eine beinahe klareStimme sorgt für verständliche Texte und ein trockener Sound für das standardmäßige Gewand. Und wer nach dem gelungenen Vio-lence-Cover „Kill On Command“ (1998, „Eternal NIghtmare“) immer noch nicht genug hat und nicht einfach von vorne beginnen möchte, der schaue sich noch das Bonus-Video zu „Bodies For The Slaughter“ mit Bootleg-Sound und viel Juzi-Charme an. Alles cool wie Kutte – und viel besser als Kolonialismus.
Die Arbeiten sind beendet, voraussichtlich ab Mitte Juli wird die erste Live-DVD bzw. Live-Doppel-CD der Hamburger SYLVAN erscheinen. Als Titel sind "Posthumous Silence - The Show" und für die Live-CD "Leaving Backstage" festgelegt worden.
Für Ungeduldige gibt es die Möglichkeit beide Scheiben bereits jetzt (auch einzeln) vorab im Sylvan-Shop zu bestellen. Dann bekommt man die Alben mindestens drei Wochen vor dem offiziellen Releastermin.
Pünktlich zur kommenden Tour im Juni erscheint von den Progspezialisten SPOCK'S BEARD am 13.06.08 mit "Live" eine neue Live-DVD und Doppel-CD. Aufgenommen wurde das Konzert der "Bärte" am 25.05.2007 in Holland.