Konzert:

Party.San 2008 - Samstag

Konzert vom INSISION-Shouter Carl brachte sich vor der Show mit ein paar Ohrfeigen in die richtige Stimmung (war ja beim DEATH FEAST nicht anders), das Klatschen war selbst über das Intro zu hören. Jedem das seine… es bleibt zu notieren, dass diese Form der Motivation half, Carl legte eine überzeugende Leistung hin und haute seine Texte mit ordentlich Wut in die Menge, derweil seine Kollegen das übliche Abrissbrett aus amerikanischem und schwedischem Holz zimmerten. Die Ansagen zwischen den Songs waren zwar etwas spärlich, aber das störte die ansehnliche Zuschauermeute nicht sonderlich, denn die wollte nur Brett, Brett, Brett! Bekamen sie, somit alles im grünen Bereich. (lh)



FACEBREAKER legten ein deutlich klassicheres Schwedentodbrett hin, hielten damit aber locker im schwedischen Duell des Samstagnachnittages. Mit Sänger Robert hat die Combo einen echten Symphatieträger in ihren Reihen, der sich redefreudiger als Kollege Carl gab und gleichzeitig mit ähnlich brutaler Stimme gesegnet ist. Die nutzte er leidlich aus, um die Nummern des aktuellen Krachers „Dead, Rotten And Hungry“ wie auch die Debütalbum-Songs zu intonieren. Seine Sidekicks bauten die entsprechend druckvolle Soundwand auf, mit der FACEBREAKER mehr und mehr Leute vor die Bühne locken konnten. So wurder der Pit immer größer, nur fair angesichts der sehr guten Leistung. FACEBREAKER waren definitiv die Überraschung des Festivals und dürften so manchen neuen Fan gewonnen haben. (lh)



Bei KOLDBRANN ist es hell und warm und früh und der Kopf macht aua. Dennoch quälen sich zig Fans vor die Bühne, um sich die mächtige, norwegische Black-Metal-Harke ins Ohr zu stechen. Das klappt super, schuppdiwupps ist die Birnenpein klein. L. Hektoen ist nach dem Gig sichtlich überrascht, das KOLDBRANN so viel Leute so früh vor Bühne ziehen, auf selbiger frönen die Skandinavier bös der Misanthropie und bringen den nach Endstille ekligsten Soundtrack zum Untergang der Menschheit nach Thüringen. Was mit ,Alt Er Benget' reichlich fratzig beginnt und einen neuen Song (,Opium Fields Forever') bringt, endet mit ,Bestail Swarm' (im Duett mit Iblis) furios - erst mal gucken, ob die Erde sich noch dreht.. Muss aber - denn Hektoen will noch mal wiederkommen vor lauter Begeisterung.


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Setlist:

Intro

Alt er Befengt

Steinet til Jorden

Kaosmanifest

Koldbrann

Opium Fields Forever

Djevelens Treskeverk

Bestial Swarm(memme)



Schön blutig kamen GENERAL SURGERY auf die Bühne, die Schweden hatten deutlich mehr Kunstblut im Gepäck gehabt als ihre Landsmänner BLOODBATH. Schön roh und knarzig legte der Haufen los und zockte mit Spaß in den Backen seinen Set runter. Am Samstagnachmittag funktioniert Grindcore beim PARTY.SAN eigentlich immer und auch heute sollte keine Ausnahme bieten. Wäre angesichts der Klasse auch unverständlich gewesen, denn was GENERAL SURGERY hier ablieferten hatte Hand und Fuß. Oder auch nicht. Oder so. Munter grindeten sich die Herren durch ihre Historie, spielten mit dem CARNAGE-Cover „The Day Man Lost“ noch eine der seltenen Zugaben beim PARTY.SAN und verließen dann zufrieden die Bühne. (lh)



Zuletzt hatte ich die WINDIR-Erben VREID 2006 in Wacken bestaunt, wo sie saufett das Zelt in den Staub rockten. Auf dem „Party.San“ war das nicht viel anders, wo sie ihre Vorgängerband auch bei den beinharten Fans für einen Moment lang vergessen machen konnten. Black´n´Roll geht einfach nicht geiler, denn die Band böllerte sich spielfreudig und arschtight durch ihre mittlerweile drei Alben, wobei der Löwenanteil natürlich auf dem aktuellen, wieder genialen Werk „I Krig“ lag. Auch auf die obligatorischen Coverversionen der Vorgängerband wird inzwischen verzichtet, denn nötig hat man das Leben in der Vergangenheit schlichtweg nicht mehr. Egal… VREID waren eines der ganz großen Highlights in diesem Jahr. „I Krig“ davon jedenfalls net genug! (do)


Die Ostharzer Metalcorler MAROON mögen auf den ersten Blick gar nicht so hinpassen ins Billing. Aber Pustekuchen. Die kleine Rotznase André und seine Freunde sind nicht nur "echte" Metaller, sie packen an diesem Nachmittag auch ihre ganzen harten Sachen aus und beweisen, dass sie mehr Death Metal sind als so manch originärer Act. Vielleicht beflügelt ein ganz fieser Wurstwurf aus dem Publikum die Sachen-Anhaltinischen Edgler - Songs wie ,(Reach) The Sun', ,The Iron Council', ,The Worlds Havoc' braten brutal - und das abschließende ,Waking Up In Hell' könnte so etwas wie das Motto des PSOA gewesen sein. Kein Wunder, dass viele der Moraweckschen Aufforderung, die "Fingerchen in die Luft zu halten' geradezu euphorisch nachgekommen wird. Heiß, die Harzer. (memme)



LEGION OF THE DAMNED gehen schon auf die Nüsse: Sie benennen sich einfach so um, sind gnadenlos überbewertet, weil sie schlichtweg immer die gleiche Scheibe machen. Okay, die ist okay, aber warum die Leute die Holländer dermaßen abfeiern, ist mir ganz persönlich ein Rätsel. Deswegen ist es mir auch ein innerer Oster- und Weihnachtsfeiertag gleichzeitig, dass die Tulpenthrasher ihren Auftritt doch gehörig vermasseln. Sie wollten eine DVD aufnehmen beim besten Festival der Welt – aber ob die jemals erscheint. So brechen Sie einen Song komplett ab, weil die Gitarre tatsächlich einen anderen Song spielt aus der Rest. Und trotz aller lange Haare und cooler Bangerei wirken Maurice und Co. ein wenig nervös. Und das Songs wie „Malevolent Rapture“ oder „Son Of The Jackal“ ihren Reiz haben, ist ja unbestritten. Nur für eine Stunde oder so reicht es nicht, Langeweile macht sich breit. Neben Skyforger und Tyr ist die Legion ohne Zweifel die Enttäuschung des Festivals. (memme)



Was von BEHEMOTH keinesfalls zu sagen ist. Natürlich nervt Nergal mit einem zu langen Soundcheck, doch nach einer gefühlten Stunde ist das mit den ersten Takten vergessen. Was seine Majestät Adam Michal Darski samt Gefolge hier verzapft, das ist vielleicht das Beste, was das PSOA jemals gehört hat. Die reich geschmückte Bühne bildet die beinahe Opern-ähnliche Dekoration inklusive sehr atmosphärischer Lightshow für einen unglaublichen intensiven, brutalen Auftritt (und immer lauter werdenden), der aber andererseits vor Anspruch nur so strotzt. Ob jetzt jeder Song ein Intro braucht oder das die Intensität des Gigs nur mindert, sei mal dahingestellt, mit einem Song wie „'Chant For Eschato“ zu enden, ist absoluter Luxus. Die Fertigkeiten dieser Band hätten viele andere gerne wenigstens im Ansatz - die „Christgrinding Avenue“ führt über Danzig in die Hölle. Und die war diesmal hier. (memme)



Kaum eine andere Band des Festivals fuhr ein solch brachiales Brett auf wie die Polen BEHEMOTH! Zu später Stunde legten sie das Festival mit Black Metal-Granaten der Marke „Christgrinding Avenue“, „At The Left Hand Ov God“ oder „Demigod“ in Schutt und Asche. Es ist echt erstaunlich, welch hohes technische Level diese Band inzwischen erreicht hat, denn Soundlöcher suchte man in der gnadenlosen Wand vergeblich. Frontmann Nergal spielte auf der Bühne erstmal Reißwolf und führte ein Neues Testament der Entsorgung zu, aber allzu sehr christlich schien das Publikum nicht drauf zu sein und reagierte weniger empört denn ebenfalls begeistert von der geilen Performance, die zu den intensivsten gehörte, die ich jemals auf dem „Party.San“ sehen durfte. Danach hatten es die deutlich gemächlicher aufspielenden OBITUARY sichtlich und hörbar schwer, da noch einen draufzusetzen… (do)



OBITUARY die Dritte! Auf dem „Bang Your Head“ und in Wacken durfte ich die Death Metal-Vorzeigeband aus Florida in diesem Jahr bereits bestaunen, so dass ich den Gig an diesem Tag als solide, aber nicht weltbewegend einstufen würde. Als Headliner waren John Tardy und Co. zwar kein Griff in die Schüssel, aber ein wenig mehr Exklusivität für einen Headliner wäre an diesem Tag wünschenswert gewesen, da die Götter BOLT THROWER am Vortag eine Steilvorlage par excellence geboten hatten, die OBITUARY einfach nicht mehr toppen konnten. Nach einem irgendwie vorhersehbaren, netten und in meinen Augen „nur“ routinierten Gig und dem üblichen „Slowly We Rot“ war dann zudem rein gefühlt sehr früh Feierabend. Die Band war beileibe keine Enttäuschung, aber ein deutliches Ausrufezeichen konnte sie nach all den geilen Bands der Vortage nun einfach nicht mehr setzen. (do)




Danach sehen OBITUARY nicht nur wegen ihrer Augenringe etwas blass aus. Nachdem sie gefühlt an jeder Tanke spielen, dürfen sie natürlich die schönste Hölle auf Erden nicht auslassen. Und natürlich groovt das Material der Florida-Deather as fickfuck, jeder wippt mit, der noch stehen kann. Das ist Amusement pur, das ist feines Unterhaltungsprogramm, aber hat eben nicht diese Intensität um im direkten Vergleich mit Behemoth oder im indirekten mit BoltThrower zu bestehen. Ändert aber nix daran, dass das PartySan Open Air zur Zugabe „Slowly We Rot“ komplett abdreht. Wollen wir doch hoffen, dass dieser Titel nicht Programm ist und uns dieses lieb gewonnene noch so lange erhalten bleibt, bis dass der Tod und sonst was uns scheidet. Wie sehr die Fans an diesem Festival hängen, bewies die nicht enden wollende „Disco“ mit Abba und Co, die noch um fünf auf vollen Touren lief. Da wollte noch keine weg… Und selbst bei der Abreise stand noch einer Banger ganz alleine vor der schon halb abgebauten Bühne und frönte einer imaginären Band mit seiner Luftgitarre. Schon mal nachgeguckt? Steht der da immer noch? Ich hätte jedenfalls schon wieder Lust aufs PartySan – ihr auch, oder? (memme)





Konzert:

Party.San 2008 - Freitag

Konzert vom DEFLORATION hatten ein Heimspiel, Jena liegt ja nicht wirklich weit von Bad Berka weg. Entsprechend gut war der Platz vor der Bühne gefüllt, der frühen Uhrzeit und den Brutz & Brakel-Exzessen am Vorabend (Cocktails machen aus Menschen im Handumdrehen komische Wesen) zum Trotz. Mit ihrem an CANNIBAL CORPSE angelehnten Death Metal konnten DEFLORATION sowieso nichts falsch machen – und mit einem symphatischen, kommunikationsfreudigen Fronter wie Uwe läuf ein Gig wie alleine. Die Leute fraßen ihm aus der Hand, ließen sich zum Bangen animieren und feierten seine hervorragende Leistung am Mikro ordentlich ab. 45 Minuten lang gab es so vorzügliche Death Metal-Kost auf die Ohren, mit der die letzte Müdigkeit aus dem Hirn geprügelt werden konnte. (lh)



TYRANT sahen nicht gerade wie die typischen Bösmetaller aus, gerade die beiden Saitenzupfer wirkten mit ihren Jeansjacken und langen Haaren wie Mitglieder einer Stoner Rockband. Gab es aber nicht, stattdessen gut ein blackmetallisch auf die Glocke, vielleicht noch ein weig CELTIC FROST dazu genommen. Und VENOM. Und überhaupt der ganze 80er-Jahre-Kram. Soundtechnisch waren TYRANT im 21. Jahrhundert angekommen, mit ordentlich Wumms wurde die Retro-Mucke aus den Boxen geblasen. Die ersten Reihen ließen sich vom simplen Charme einwickeln und bangten sich die Rübe weg, weiter hinten ließ die Begeisterung aber spürbar nach. Das dürfte den Nordlichtern herzlich egal sein, Musik wie diese hat immer auch eine „fuck you“-Attitüde in sich. So gesehen war es ein guter, ein authentischer Gig. (lh)



Die Holländer HAIL OF BULLETS hatten mit ihrem Gig nicht allzu viel Glück. Zwar wurden gnadenlose Death Metal-Brummer wie „Ordered Eastward“, „Nachthexen“ oder das geniale „Berlin“ spielerisch tight in die Menge gebolzt, doch machte speziell das Wetter vielen Fans einen Strich durch die Rechnung, denn exakt während der Show meinte ein ungemütlicher Regenschauer, die Party stören zu müssen. Einen kleinen Abzug in der „B-Note“ bekommt die Band für ihre etwas statische Performance, die ruhig etwas bewegungsfreudiger hätte ausfallen dürfen. In dieser Hinsicht macht Martin Van Drunen bei ASPHYX einen bissel besseren Job, aber auch „All-Star-Formationen“ müssen sich erstmal dauerhaft einspielen. Spaß gemacht hat´s allemal! (do)



Die norwegischen Folk Black Metaller KAMPFAR konnten nach der Grind-Dampfwalze LIVIDITY nicht wirklich viel reißen, da ihre Songs, unter Anderem vom dieser Tage erscheinenden, neuen Album „Heimgang“, für die meisten Leute vor der Bühne nun einfach zu melodisch und hymnisch waren. Da halfen auch die bemühten Anspornrufe von Sänger Dolk nix mehr… KAMPFAR gehören beileibe nicht zu den schlechtesten Vertretern ihrer Zunft, im Gegenteil, aber heute konnten sie irgendwie leider nur Schadensbegrenzung betreiben. (do)



Nachdem die Jungs von den Färöer Inseln so ziemlich jedes relevante oder weniger relevante Festival der Nation besucht hatten, schafften sie es nun auch ins schöne Thüringen, wo TYR zwar einmal mehr zu den Exoten gehörten, aber unerwartet viele Sympathisanten fanden. Manchen Leuten wie unserem Memme mag der epische, etwas behäbige Stil der Band nicht zusagen, aber Songs wie „Raimund Hin Unge“, „Regin Smidur“, „Hail To The Hammer“ oder „The Wild Rover“ entfalteten auch hier ihre folkige Wirkung und wussten selbst dem einen oder anderen Krachguru zu gefallen. Und ich persönlich muss zugeben, dass ich Heri Joensen und seine Mannen schon deutlich schwächer als auf diesem Festival gesehen habe, wo sie einmal mehr ihre Klasse als obskurer Außenseiter bewiesen, der genreübergreifende Freunde finden kann. (do)



Mit ihrer Reunion sorgten UNANIMATED Anfang des Jahres für Überraschung, immerhin hat die Band seit dem genialen „Ancient Gods Of Evil“-Album nix mehr von sich hören lassen, mit dem Wegzug von Mastermind Richard Cabeza nach Texas schien sich die Sache erledigt zu haben. Beim PARTY.SAN gab es den ersten Deutschland-Gig ever, den die Schweden hochmotiviert und vor beeindruckender Kulisse in Angriff nahmen. Der fähige Soundmensch zauberte ihnen den perfekten Sound, durch den die charakteristische Gitarrenarbeit perfekt zur Geltung kam und legte so das Fundament für eine erstklassige Show. UNANIMATED nutzten die Chance und legte eine Show hin, die einer Legende würdig ist und mit der sie niemanden enttäuschten. Dem Charme der Songs kann sich niemand entziehen, weder der Die Hard-Fan noch der Unbedarfte, der das erste Mal mit UNANIMATED in Berühung kam. Auf und vor der Bühne herrschte beste Stimmung, gemeinsam wurde der sehr gute Gig gefeiert. Dass die Leistung bei allen Musikern stimmte, versteht sich da von selbst, genauso wie alle großen Posen im Repertoire zu finden waren. Der perfekte Auftakt für einen Abend der ganz großen Namen! (lh)



ENDSTILLE sind unglaublich. Zwar sind die Kieler nicht unbedingt die Lieblinge der vielen Death-Metal-Fans in Bad Berka, aber die schiere Kompromisslosigkeit nötigt auch echten BM-Gegner jede Menge Respekt ab. In der Tat wirkt der schleswig-holsteinische Panzerkreuzer auf einer so großen Bühne mit effektvoller Lichtschau noch fieser als im miefigen Tanzschuppen - zumal Iblis eine mitreissende Performance bietet, leidet wie ein Hund oder wütet wie ein Berserker. Zur Feier des Tages hat sich sogar Herr Wachtfels das Gesicht gepudert. Von ,Dominanz' über ,Frühlingserwachen' bis hin zu ,Ripping Angelflesh' - es gibt kein Halten, nur unendliches Leid - und am Ende gehen viele konform mit Mayhemic Destructors Statement: "Das Festival ist der Hammer - und zwar alles."
ENDSTILLE auch!



Setlist ENDSTILLE:

Dominanz

The One I Hate

Vorwärts!

Frühlingserwachen

Endstilles Reich

Bastard

Among Our Glorious Existence

Navigator

Ripping Angelflesh

(memme)



Die schwedische All-Star-Truppe um KATAONIA-Kopf Jonas Renkse kam mit den erwarteten (Kunst)Blut-befleckten Shirts auf die in rotes Licht getauchte Bühne, passend zum Zombie-Image. Mit sehr gutem Sound ausgestattet legten BLOODBATH los – und der Zuschauer rieb sich die Augen, so routiniert und seelenlos spulten die Schweden ihr Programm runter. Allen voran eben jener Herr Renkse, der sich nicht einmal dazu hinabließ, seine Mähne zu schütteln. Das Gitarren-Duo Nyström und Eriksson bewegte sich zwar etwas mehr und zeigte die ein oder andere Pose, aber auch das wirkte einstudiert und dann routiniert runtergezockt. Einzig Mikael Akerfeldt schien erkannt zu haben, dass der zweite BLOODBATH-Gig in Deutschland überhaupt keine bessere Probe sein sollte und war nicht nur der gewohnt charismatisch-witzige Entertainer, sondern bangte auch, wie er es bei OPETH selten tut. Aber so wirklich konnte er den unmotivierten Eindruck nicht wegmoshen, den seine Kollegen hinterließen. Handwerklich war alles top und mit Songs Marke „Cry My Name“ oder „Eaten“ kann keine Band was falsch machen (das Publikum tickte auch entsprechend aus), aber ein wenig mehr Ehrlichkeit und Enthusiamus hätten dem Ruf gut getan. So blieb ein schaler Nachgeschmack. (lh)



BOLT THROWER müssen nicht weiter vorgestellt werden, so ziemlich jeder PARTY.SAN-Besucher hat eine Scheibe der Briten in seinem Plattenschrank und mit Glück eines der nur auf Shows verkauften Shirts. Die gab es auch vor dem Gig zu kaufen – und der gute Ruf der Band machte sich darin bemerkbar, dass das ganze Merch im Nullkommanix komplett ausverkauft war, immerhin ein ganzes Zelt voll! Mit neuem Shirt am Leib ging es dann für eienn Großteil der Party.Sanen zur Bühne, wo BOLT THROWER mt leichter Verspätung um kurz nach Mitternacht ihren Set begannen. Von der ersten Sekunde an flog die Kuh, egal was die Herren und Damen auf der Bühne zockten. Die bedachten jedes Album der mehr als 20jährigen Badngeschichte mit mindestens einem Song und waltzen im typischen BOLT THROWER-Sound durch die 90 Minuten Spieldauer. Dieser Death Metal-Walze konnte sich niemand entziehen, jeder bangte, Horns Up und laut misingend. Das war das erwartete große Kino, für das diese Band schon seit jeher steht. Hart arbeitend, ehrlich und so verdammt gut! (lh)



Konzert:

Party.San 2008 - Donnerstag

Konzert vom Nach dem wettertechnischem Mega-GAU 2007 konnte beim Party.San 2008 in der Beziehung nichts mehr schiefgehen. Der Donnerstag war zwar kein wirklicher Sommertag, bot aber angenehme Temperaturen und kaum Regen. Also deutlich besser als ein Jahr zuvor.. Mittlerweile hat sich der Tag als dritter Festivaltag etabliert, die Bands spielen auf der Hauptbühne und nicht mehr im Zelt, was der Partystimmung aber keinen Abbruch tat. Die aus allen Teilen Europas angereiste Krachfraktion hatte Bock auf das kultige kleine Festival, das gerade nach dem WOA-Massenauflauf wohltuend überschaubar und friedlich war. Und den Brutz&Brakel-Stand hatte, den besten Cocktail-Entertainment-Stand ever, bei dem sich dieses Jahr so ziemlich alle ins Aus kegelten.


Die Sachsen machen die Opener-Faxen: PURGATORY sind die andertzhalb Dekaden Erfahrung deutlich anzumerken – mit ihrem düsteren, anspruchsvollen Death Metal zerkloppen mächtig Meißner Porzellan, wenn irgendwer welches mit hätte. Auch, wenn noch nicht alle da sind, zeigen die Nossener, warum die aktuelle Scheibe “Cultus Luciferi - The Splendour Of Chaos” dermaßen geil ist – was allerdings auch für die älteren Stücke und ihre Live-Action zutrifft. Die musikalische Grenze jedenfalls verläuft in Deutschland weiter links, denn so polnisch wie PURGATORY klingen sonst nur Vader und Co. Und immer wieder erstaunlich, und eben kaum zu glauben: Es ist schon recht voll auf dem Gelände, die Leute interessieren tatsächlich auch schon für den Opener und sorgen für echte Stimmung – obwohl es mindestens genauso viele gibt, die sich bereits mit weißen Russen und anderen Verwandten angefreundet haben. (memme)



Zurück zum kleinen Schwarzen? „Black To The Blackness“. Der Songtitel führt eigentlich in die Irre, denn DEADBORN setzen da an, wo PURGATORY aufhören: Beim technischem Death Metal, doch die Süddeutschen weisen den Weg eher in den Westen, Richtung Übersee, denn nach Polen. Dennoch haben auch sie ein tüchtiges Schwert in der Hose, kein Wunder bei einer Scheibe wie „“ und Songs wie dem genannten oder dem Opener „Malformed Magnificence“. Ob DEADBORN wirklich für eine „Stigma Eternal“ sorgen, so wie es ihre CD be Massacre verheißt, sei mal dahingestellt. Aber die Band ist gut, das Wetter ist schön, die Party ist in vollem Gange. Wunderschön hier und nur gute Bands, unglaublich.(memme)



FARSOT sind auf Scheibe („IIII“) eine unglaublich intensive, wenn nicht avantgardistische, so auf jeden Fall eine sehr interessante Black-Metal-Band. Die grau getünchten Kerle künden von der Schlechtigkeit der Erde frei nach dem Motto „Tod und Hass dem Rest der Welt“ – und tun das auf unglaublich melancholische, eindringliche Weise. Nur klappte das bei den bisher gesehenen Live-Auftritten nur leidlich, zu statisch die Performance, zu wenig eindringlich die Atmosphäre. Bis die Thüringer ihr Heimspiel zur Entkräftung aller Vorahnungen auf einen schwachen Auftritt nutzten. Auch wenn Sänger „X, Ypsilon, kann ich mir nicht merken die Namen“ (ich weiß, er nennt sich 10.XIXt) stoisch an seinem Mikro hängt, so schafft er es durch leidende Gestik und Mimik, die Gefühle der Trauer herüberzubringen wie der Pfarrer die Stimmung auf einer Beerdigung. Den melancholischen Grundtenor unterstreicht eine passende Lightshow mit lodernden Feuertöpfen – FARSOT, das war beeindruckend, minimalistischer Nihilismus, audiovisuell meisterhaft umgesetzt. (memme)




SKYFORGER sind leider die absolute Enttäuschung des Festivals. Das sehen nicht nur Hardcore-Fans der Balten so, sogar Manager Andy Hopkins betrachtet den Auftritt als massiven Rückschritt und wirklich arme Show. Von ,Nakts Debesu Karakungs' bis ,Tumsa Un Sala' leidet der Auftritt unter dem kurzfristigen Ausfall eines Gitarristen. Das verblieben Trio um Obersympathen Peter müht sich zwar nach Kräften, aber weil auch die folkloristischen Einsprengsel fehlen, können die Letten die vielen Soundlöcher nicht stopfen. Indes: Das Publikum scheint das wenig zu stören, viele feiern die tapferen Trachtenträger dennoch ab - vielleicht sind Herr Brutz und Kollege Brakel Schuld?



Setlist SkyForger - Party.San 2008

1. Nakts debesu karakungs - Warlord Of The Night Sky

2. Kauja Garozas sila - Battle At Garoza Forest

3. Esat ka viri - Be Like A Man

4. Kad Usiñ¹ jaj - When Usins Rides 2003

5. Naves sala - Death Island

6. Gada Isaka Nakts - The Shortest Night Of The Year

7. Tirela purva - In The Tirelis Swamp

8. Kurshi

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9. Tumsa un sala - In Darkness And Frost

(memme)



DISMEMBER hatten sich bereits auf ihrer Tour Anfang des Jahres auf den PARTY.SAN-Gig vorbereiter, präsentierten sich wider Erwarten aber recht nüchtern. Matti Kärki inklusive – der kleine große Mann des schwedischen Death Metal war so gut wie nüchtern und unterhielt das Publikum mit witzigen Ansagen anstatt mit gelallten Witzen und torkelndem Gang. Die Herren Blomqvist und Persson an den Gitarern posten im Hintergrund im die Wette und werden scheinbar immer dünner, im Gegensatz zum Herrn am Mikro. Der bangte derweil wie gewohnt tapsig-knuddelig, wenn er nicht Klassiker Marke „Skin Her Alive“ in die Menge brüllte. Basser Tobias wirkte bei so viel Aktivität fast schon verloren, bangte sich aber durchweg das Hirn aus dem Leib und entpuppte sich als solider Atkviposten. Über Drummer Daun lässt sich das Gleiche sagen, der gute Mann prügelte sich durch den Set, dass ein gewisser Fred Estby kaum vermisst wurde. Die Fans dankten es mit bester Laune, die sie sich auch durch das schlechte Wetter nicht vermiesen ließen. DISMEMBER waren der erwartete würdige Headliner und beendeten den ersten PARTY.SAN-Tag würdig. (lh)



Review:

All Ends

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Mit dem selbstbetitelten Album legen ALL ENDS ein furioses Debut vor. Bereits im Vorfeld wurde gemunkelt wegen des Mitwirkens der Herren Jesper Strömblad und Björn Gelotte (Bruder von Sängerin Emma Gelotte) von IN FLAMES, nun demonstrieren ALL ENDS eindrucksvoll, dass sie auf prominente Unterstützung eigentlich gar nicht angewiesen sind. Das Album rockt wie die Hölle, die Stimmen der beiden Sängerinnen Emma Gelotte und Tinna Karlsdotter passen bestens zusammen und die Mischung aus fetten Gitarren und Melodie geht mehrheitlich sofort ins Ohr. "Pretty Words" ist ein erstklassiger Ohrwurm, mit "Apologize" (ja, genau, der Song von TIMBALAND feat. ONE REPUBLIC) findet sich ein unerwartetes Cover auf der Platte und mit "Just A Friend" stellen ALL ENDS unter Beweis, dass sie auch wehmütig-bittersüße Rockballaden großartig hinkriegen. Eine Menge Frust, Schmerz und Trauer wird da verarbeitet, mal härter, mal ruhiger, aber immer melodiös. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, beinhaltet das Ganze auch noch eine Bonus DVD mit vier Videos, zwei Making Of-Clips sowie einem Interview nebst Fotogalerie. Klasse Debut- kaufen!

All Ends


Cover - All Ends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 50:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Cosmos Rocks

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QUEEN ohne Kultröhre Freddy Mercury, geht denn das überhaupt? Für viele Fans scheint dies mittlerweile kein so großes Problem mehr zu sein und für zwei der Restmitglieder sowieso nicht. Denn Gitarrist Brian May sowie Drummer Roger Taylor starteten nach längerer Sängersuche im Jahr 2005 mit Paul Rodgers, dem ehemaligen FREE (von dieser Band stammt u.a. der Classic Rock Hit „All Right Now“) sowie BAD COMPANY Sänger, unter der etwas abgewandelten Firmierung QUEEN & PAUL RODGERS eine bemerkenswerte Welttournee. Der neue Mann am Mikro überzeugte live absolut mit seinem erdig-bluesigen Organ auch die stärksten Zweifler - ja es kann QUEEN auch ohne Mercury geben. Rodgers versuchte dankenswerter Weise gar nicht erst seinen unerreichbaren Vorgänger stilistisch zu kopieren sondern brachte seine eigene Note Marke "Ehrlicher Arbeiter“ bestens mit ein.

Das letzte offizielle QUEEN-Werk, teilweise noch mit der Diva sowie Multitalent Freddy himself stammt noch aus dem Jahr 1995, hieß "Made In Heaven" und war gleichzeitig auch so eine Art Verabschiedung von den alten QUEEN.
Jahrelang war es danach für alle Beteiligten unvorstellbar wieder etwas Neues zu machen, Basser John Deacon bleibt als einziger konsequent und verschloss sich bis heute erfolgreich allem Werben. Er war so weder für die Live-Reunion mit Rodgers noch für dieses komplett neue Werk "The Cosmos Rocks" zu begeistern.

Nicht nur wegen der hohen stimmlichen Erwartungshaltung sondern gerade aufgrund der inhaltlichen Umsetzung mit ganz neuen Songs, war es ein großes Wagnis bzw. Risiko zugleich, sich unter der mehr oder weniger alten Firmierung nochmals ins Studio zu wagen. Denn was viele nicht wissen: Mercury war auch ein begnadeter Songwriter und steuerte zu den meisten Welthits einen sehr großen Anteil bei. Die typisch pompösen Rockarrangements mit schmissigen Refrains und mitreißendem Tempo sowie bombastischen Balladen mit großen Gesten waren meist auf ihn zurückzuführen. Aber diese neue Scheibe kann tatsächlich übergangslos an alte Tage anknüpfen. Der Grundtenor ist war etwas stärker solide rockbetont, aber die tollen Backgroundchöre (oft als Hook eingesetzt) klingen eigentlich wie früher, man könnte meinen Freddy wäre noch dabei (tja, die moderne Computertechnik macht’s halt möglich). Paul Rodgers, deutlich hörbar ebenfalls im Songwriting beteiligt, verleiht dem ganzen Werk mit seinem typischen Bluestouch die etwas andere Note. Die erste Single „C-Lebrity“ überzeugt mich aber leider insgesamt eher nicht, der Refrain mit dem dünnen Chor ist schlechter als der Rest außen rum. Außer diesem eher mittelmäßigen Track sind unter 14 Stücken nur noch „Say It’s Not True“ und „Through The Night“ musikalisch als etwas abfallende Nummern festzustellen (aber dies gab es auch auf manch alten QUEEN Scheiben immer wieder mal). Der Rest überzeugt durch die Bank mit klasse Songmaterial. Der nächste todsicher Hit müsste ganz klar das wunderbar leichte, im fast im akustischen Gewande daherkommende „Small' werden, der Killerrefrain geht einem nicht mehr aus dem Hirn. Ein hammermäßiges Gitarrensoli von Brian May sorgt für absolute Hochstimmung. Überhaupt ist May hier auf „Cosmos Rocks“ in absoluter Bestform, sein charakteristisches Gitarrenspiel und dieser markante Klang sorgen für den unnachahmlichen QUEEN-Sound. Bei „Voodoo“ klingt es überdeutlich nach SANTANA, coole Riffs und ein leicht chill-outiger Rhythmus - geil gemacht. Die Jungs legen mit begeisterndem Rockdrive einen gar nicht so recht nach Altherrenband klingenden Start hin: „Cosmos Rockin'" hat was aus STATUS QUO meets ZZ TOP (zu "Afterburner"-Zeiten) aber mit aufgemotztem Sound, das etwas düstere „Warboys“ (soll so ne Art Hommage an JIMMY HENDRIX sein) mit powermäßigen Drums und kreischenden Gitarren ist ebenfalls ein Kracher geworden. Das wunderbar groovige „Still Burin’“ (mit dem „We Will Rock You“ Riff-und Gedächtnisklappsound) ist eine echte Bluesnummer aber mit Queenflair geworden und hätte so auch von BAD COMPANY sein können. Und auch echte Hymen können sie noch schreiben: „We Believe“ dürften da live bestens abgehen. Mit dem nur auf den ersten Blick „einfach“ gehaltenen Popsong „Call Me“ schlagen die neuen QUEEN erfolgreich eine Brücke zu älteren Werken und Kultsongs wie „Crazy Little Thing Calles Love“ oder auch „Killer Queen“.

Ich muss daher erleichtert feststellen, dass meine eher skeptische Erwartungshaltung zu QUEEN & PAUL RODGERS mit ihrem „The Cosmos Rocks" in positivster Weise nicht bestätigt wurde. Diese Scheibe ist nämlich, selbst mit dem hochwertigen Backkatalog dieser Überband verglichen, ein mehr als solides, ja sogar ein richtig gutes Album geworden. Einzig das schwache Artwok passt irgendwie nicht dazu, das ist wirklich zu billig ausdgefallen.

Lässt man also mal die Fanbrille und den verklärten Freddy Anspruch außen vor, bleibt ein vornehmlich krachendes Stadionrockalbum mit teilweise richtig guten Hits in bester Soundqualität, dazwischen auch mal ruhigere Elemente (ohne zu viel Pathos) - nicht mehr aber auch nicht weniger. Und das bringen viele (egal ob ältere oder auch jüngere) Bands auf einem solchen Niveau heutzutage nur noch selten zustande. Habt ihr sehr gut gemacht Jungs – Daumen hoch.

The Cosmos Rocks


Cover - The Cosmos Rocks Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 61:24 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Queen + Paul Rodgers

KEINE BIO! www
Interview:

Cold World

Band anzeigen
Interview Euer Album “Dedicated To Babies Who Came Feet First” ist seit einigen Monaten erhältlich und hat einige gute Reviews bekommen. Bekam es die Aufmerksamkeit und gab es das Feedback, dass ihr erwartet hattet?


Ich habe das Gefühl, dass Alben heutzutage nicht mehr so viel Feedback kriegen, wie es mal war, da viel mehr veröffentlicht wird und Alben deswegen übersehen oder verschlafen werden. Ehrlich, ich wußte nicht, was wir erwarten sollten. Einige Reviews, wie das von Iann Robinson, haben den Nagel auf den Kopf getroffen und haben uns beglückwunscht, während andere für uns keinen Sinn gemacht haben. Natürlich würde ich gerne mehr Aufmerksamkeit für COLD WORLD bekommen, aber ich weiß, dass wir keine tourende Band sind, die immer im Spotlight ist, weswegen wir auch keinen sehr großen Schub nach vorne erwartet hatten.



Bist du mit dem Album zufrieden oder gibt es Dinge, die dich sehr störe?


Es gibt viele Parts auf dem Album, bei denen ich das Gefühl habe, dass unsere Performance nicht synchron untereinander ist. Die Dinge wirken hier und da so unzusammenhängend. Zum Großteil bin ich zufrieden, aber ich bin auch ein kleiner Perfektionist, weswegen immer Dinge hier und da sein werden, die ich noch verbessern möchte.



Billy Graziadei (BIOHAZARD) wurde von euch als Produzent ausgewählt. Keine wirkliche Überraschung angesichts eures Soundes. Wieviel Einfluss hat Billy denn gehabt?


Es wichtig festzuhalten, dass alle unsere Songs schon fertig als Demo waren, bevor wir mit Billy aufgenommen haben und die Songs selbst nicht mehr verändert haben. Er hat uns hauptsächlich bei Alex Gitarrespielen geholfen, was Sinn macht, da er auch Gitarrist ist. Versteh’ mich nicht falsch, er hat definitv Arbeit reingesteckt, aber ich bin nicht sicher, ob die Musik anders klingen würden, wenn wir mit jemand anderem gearbeitet hätten.



Wie lange wart ihr im Studio für die Aufnahmen?



In der Tat waren wir mehrmals im Studio. Dan und Alex leben in Wilkes-Barr, PA und ich in Philadelhia und Scace war damals in Boston (mitterlweile ist er nach Phoenix umgezogen), weswegen es nur ein Wochenende hier und da war. Dan hatte auch Probleme, seinen Gesang in Billys Studio aufzunehmen und hat deswegen in einem Studio in Wilkes-Barre aufgenommen.



Wieviel habt ihr denn an den Songs noch im Studio verändert?


Sie waren komplett fertig geschrieben. Wir hatten Demoaufnahmen von beinahe jeden Song des Albums. Einige kleine Gitarrenharmonie und Gesangskram wurden hinzugefügt, aber die Musik und die Struktur blieben die gleiche.



Wie lange habt ihr für das Songwriting gebraucht? Was hat euch in der Zeit musikalisch beeinflusst?


Es ist schwer zu sagen, wie lange wir gebraucht haben, da ich die Songs nur sporadisch schreibe. Ich bekomme einige Ideen und mache einen Trip zu Alex für das Wochenende und wir bringen welche Idee er auch immer hat mit meinen zusammen und sehen dann, was herauskommt. Alle Reviews des Albums haben LIFE OF AGONY und BIOHAZARD als Einflüsse genannt und sie liegen damit definitiv richtig, aber wir haben zu der Zeit des Schreibens noch viel mehr gehört. Wir haben viel Zeug wie THE STONE ROSES, DINOSAUR JR. und viele Metalsachen gehört. Natürlich gibt es auch einen massiven HipHop-Einfluss, wie immer, aber dieses Mal habe ich auch in die Dubstep-Szene für Inspiration gegriffen. Ich höre so viel unterschiedliche Musik, aber alles findet sich in COLD WORLD wieder, glaub’ mir!



Wer hatte die Idee für das Coverbild? Warum habt ihr es ausgesucht?


Alle Nicht-Band-Fotos wurden von dem Vater unseres Freundes Adam Rifkin gemacht, im Wilkes-Barre während der 70er. Wir haben sie zusammengetragen und sie Jake geschickt, der damit gearbeitet hat. Das Coverbild war das, was uns sofort als als Cover geeignet ins Auge sprang und wir haben es dann genommen. So viel von unserer Musik handelt vom Aufwachsen in Elend und mit Widrigkeiten, dass uns das Kid, das seinen verkrüppelten Hund zeigt oder sich dahinter versteckt, genau die Stimmung des Albums wiedergibt.



Wie wichtig ist für dich persönlich in Image? Versuchst du einem bestimmten gerecht zu werden, z.B. wenn du auf Tour bist? Was denkst du, erwarten die Fans, dass du eins lebst?


Ich denke, dass wir eins als Gesamtband leben für das Merch und die Alben, einfach um die Ästhetik zu wahren, aber auf einem persönlichen Level denken wir nicht darüber nach. Wir sind ganz normale HC-Kids und jeder kann das bei unseren Shows sehen. Jedesmal wenn wir auf Tour sind, sprechen Kids mit uns und hängen mit uns ab, das ist keine große Sache und genauso sollte es sein.



Wo wir von Fans sprechen: gab es abgefahrene Aktionen von ihnen, um ihre Hingabe zu COLD WORLD zu zeigen, wie einen Songtext tätowiert zu bekommen?


Es gibt sicher einige COLD WORLD-Tattoos da draußen! Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber wenn es ihnen so viel bedeutet, dann sei es so. Es scheint so, als würden einige Leute eine Verbindung zu den Texten spüren und wollen uns deshalb kennenlernen oder mit uns über Kram sprechen, aber das kann etwas merkwürdig für uns sein. Was Tattoos angeht, so gibt es für mich nur wenige, die Tattoo-würdig sind, wie THE SMITHS, MY BLOODY VALENTINE, STONE ROSE oder so. Es ist verrückt, dass COLD WORLD für einige so viel bdeutet wie mir diese Bands.



Ihr seit mit COLD WORLD ja Teil des Musik-Business geworden und konnten so hinter den Vorhand schauen – hat das viel verändert?


Ich werde immer ein Fan sein! In keiner Weise wurden wir Teil des Musik-Biz! Würden wir gerne, aber es scheint keinen Weg für uns zu. Wenn jemand denkt, dass er uns beim Sell Out helfen kann, bitte vortreten! *lacht* Nein, nur Spaß.

Was das Spielen und das Treffen anderer Bands angeht, zu denen wir aufschauen, ist es manchmal definitiv eine große Sache, aber wir haben uns daran gewöhnt. Wir haben mit LEEWAY, FLOORPUNCH, eine Version der CRO-MAGS gespielt, mit Billy Biohazard und Don Fury aufgenommen… Wenn wir uns als 16jährigen das erzählt hätten, dass das passieren würden, hätten wir uns in die Hosen geschissen.



Wie sind eure Pläne für den Rest des Jahres?


Leider kann ich mit meinem neuen Job nicht touren, deswegen wird das schwierig. Wir haben Pläne für eine Split mit STRENGHT FOR A REASON, weswegen wird bald wieder aufnehmen werden. Ich habe einige Ideen bei denen ich nicht abwarten kann, dass sie aufgenommen werden.



Welche Show war denn die beeindruckendste dieses Jahr?


Ich kann mich nicht erinnern, bei welcher Show wir wann waren! This Is HC-Festival war sehr spaßig, wie immer. Die anderen haben noch Sound And Fury Fest gespielt, ohne mich, und ich bin sicher, dass auch großartig war. Wir werden morgen mit BIOHAZARD in Allentown, PA spielen und ich wette, dass das eine der tollsten Show des Jahres werden wird.



Macht dir Touren noch immer Spaß? Oder würdest du lieber mal zwei oder drei Monate zu Hause bleiben?


Ich würde liebend gerne Full-Time touren, vielleicht wird das ja noch passieren. Dan wird bald Vater werden, da wird wohl ein Jahr oder so nicht viel gehen, aber ich vermisse Touren defintiv. Nichts kann damit mithalten, die Welt mit seinen Freunden zu sehen, Gigs zu spielen und einfach frei von dem ganzen Alltags-Bullshit zu sein. Ich vermisse das wirklich.



Als Fan schaust du dir auch immer noch Shows an?


Aber sicher! Ich habe gerade KILLING TIME und MAXIMUM PENALTY gesehen und sie waren beide unglaublich! Es war, als wären sie nie aus dem Tritt gekommen. Letzte Woche habe ich MY BLOODY VALENTINE gesehen, was für mich nahe an einer religiösen Erfahrung war. Ich sehe auch sehr gerne jüngere Bands wie TRAPPED UNDER ICE, BAD SEED und TITLE FIGHT PLAY.



Letzte Worte, Shoutouts, Grüße?


thanks so much for the intervew. the questions were great. shout-outs
to my girlfriend jes, the w-b posse, the lockin out crew, all our
homies in philly and all the bands we play with on the regular. you
know who you are. if you dowloaded the new cd and enjoy it, do us a
favor and go out and buy it!



Review:

This Present Wasteland

()

Kurti ist METAL CHURCH, denn aus legendären Zeiten ist Vanderhoof der einzig verbliebene Metal-Geistliche. Und von der genialen Musik von einst ist ebenfalls wenig geblieben. Nicht, dass das Album wirklich schlecht ist, aber dem einstigen US-Power oder Speed-Metal-Flaggschiff fehlt so einiges: Zum Beispiel Power, zum Beispiel Geschwindigkeit, zum Beispiel Einzigartigkeit. Schon der Opener lässt eher an Deep Purple denken als an Metallica oder eben METAL CHURCH. Überhaupt begibt sich Rottweiler-Fronter Ronny Munroe bei METAL CHURCH viel zu oft in die Nähe großer Vorbilder, allen voran Dickinson, aber auch Halford klingt durch oder Dio – nur nicht auf Augenhöhe mit den großen Vorbildern. Was waren seine Vorgänger da um ein Vielfaches charismatischer! Und auch musikalisch verrennen sich METAL CHURCH viel zu oft im britischen, normalen Heavy Metal oder im Nirwana der kompositorischen Nichtigkeit. Nicht, dass das (dünn produzierte) Album schlecht ist, nicht, dass sogar echt gute Songs aufweist – nur mit METAL CHURCH und dem Gefühl, das einmal in ihnen und ihren Fans brannte, hat „The Present Wasteland“ nicht, aber auch gar nichts mehr zu tun. Ich geh’ jetzt mal „Merciless Onslaught“ hören.

This Present Wasteland


Cover - This Present Wasteland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Deathstruction

()

Das Cover, Bandname, CD-Titel, Songtitel („Holy War“, Exodus 21.24“, „Extreme Aggression“) und überhaupt die Gesamtanmutung der Band aus Süddeutschland erwecken den Eindruck, es handele sich bei SCARD TO DEATH um lupenreinen Thrash Metal. Aber: Die Jungs geben sich viel aufgeschlossener, mischen Thrash mit Power- und Heavy-Metal, klingen ein bisschen wie Maiden on Thrash – allerdings viel untergrundiger, viel amateurhafter oder wertfreier vielleicht hobbymäßiger allenfalls solide. Mit Tempowechseln wollen sie den Geister der Achtziger beschwören, das gelingt aber nur in Sachen Sound hundertprozentig. Denn der ist dünn und pappig – eben nicht up-to-date. Was ja auch nicht zwingend notwenig wäre, wenn durch Charme, Atmosphäre oder Songs so was wie 80er-Jahre-Feeling aufkäme. Diese Scheibe aber lässt eher an Proberaum oder Schulparty denken. Und mit dem Thrash der deutschen Gründerzeiten hat das alles wenig zu tun. „Deathstruction“ ist nicht mal ein nettes Album, weil hier mit Trademarks gespielt wird, deren Stellenwert SCARED TO DEATH nie erfüllt. Jetzt mal symbolisch gesprochen: Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um.

Deathstruction


Cover - Deathstruction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:6 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Scared To Death

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