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Eli

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Decadent Light

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Rein beim ersten Lesen des Bandnamens könnte man denken JEAN MICHEL JARRE hat mal wieder ne neue Scheibe draußen, denn diese britisch-amerikanische Formation nennt sich ähnlich wie ca. 99% der Alben des Franzosen. Aber dann ist schnell klar dieses Album „Decadent Light“ kommt von ProgRock Records und ist natürlich ganz weit entfernt von monströsen Keyboardorgien. Vielmehr bietet diese Musik... ich würdee es jetzt mal Easy Listening Songwriter Prog Rock nennen. Ein Mix aus STEVE MILLER BAND, DIRE STRAITS, DOOBY BROTHERS (siehe u.a. „Must Have Been The Future“) und BOB DYLAN (vor allem wegen des eher unspektakulären, recht flachen Gesangs).

Zu diesem Debütwerk hat man sich per Internet gefunden, die beiden Hauptprotagonisten sind Peter Matuchniak (Gitarre und Tasteninstrumente) und Michael Eager (Gesang und Rhythmusgitarre) und haben sich neben Bass, Drums noch ein paar Gastmusiker (u.a. Violine, Flöten, Saxophon sowie weibliche Sphären-Leads) mit dazu geholt.
Wie schon angedeutet geht es hier recht traditionell zu: Ein wenig 70er Jahre-Rock kombiniert mit Folk- und Country sowie diesen Songwriterfeeling, das immer mal wieder bei den einfacheren Songs durchklingt. EVOLVE IV haben hier auf Spielzeit ein paar ganz coole Tracks zusammengebastelt, mit viel Retroflair aber auch der deutliche Versuch diese eher vergangenheitsorientierte Musik mit neuen bzw. ungewöhnlichen Ideen zu kombinieren ist erkennbar.

Im Endeffekt ist der Sound nur wenig spektakulär aber ganz gut anzuhören, die Refrains sind nicht übel, nicht zu einschmeichelnd der relativ gleichförmige Gesang von Eager plätschert zwar oft nur so vor sich hin, aber er kann im Gegensatz zum erwähnten BOB DYLAN wenigstens einigermaßen singen. Die Songs an sich sind meist eher schlicht gehalten, an der ein oder anderen Stelle werden etwas längere Gitarrensolos wie z.B. bei dem recht abwechslungsreichen „War“ eingestreut. Das zunächst leicht psychedelisch angehauchte „Listen Up“ mit Saxophonklängen entwickelt hinten raus sogar ein leicht jammiges Finale. Dann kommen wieder solche eher biedere Sachen wie „Judgement Day“ mit einfachen Songstrukturen al la TRAVELLING WILBURYS aber auch etwas furioseren Gitarren als bei dieser All-Star Band. „Baby Comeback“ mit Violineneinsatz ist so eine Art handzahmer Folkrock. Recht cool hingegen ist das improvisiert wirkende „Rolling Along“ mit diesen tollen weit-sphärischen weiblichen Lauten im Hintergrund und dann wieder diesen üppigen Gitarren. Überhaupt scheinen auch PINK FLOYD mit ihren Einfluss bei den Herren ausgeübt zu haben, die ein oder anderen Hommage-Momente sind deutlich. Produktionstechnisch klingt die Scheibe zwar ganz solide aber alles wirkt irgendwie sehr brav ohne die großen songlichen Höhepunkte, so dass bei mir vom Dargebotenen irgendwie auch ein gewisses Independent-Feeling aufkommt. Nicht schlecht, aber auch nicht weltbewegend - klar das ein oder andere aus dem typischen Rahmen fallende gönnt man sich dann schon, aber keine Flickereien. Man bietet insgesamt eher schlichtes Handwerk. Es läuft alles so mehr nebenbei an einem vorbei, viel hängen bleibt da eher nicht. Die zuvor genannten Vorbilder aus der Vergangenheit sind omnipräsent, die selbst genannten neuen Einflüsse von Kapellen wie COLDPLAY, KILLERS oder gar RADIOHEAD kann ich (leider) allerdings in keinster Weise irgendwo heraushören. Wer also wirklich Neues im Sinne von Progressive erwartet wir hier enttäuscht sein. Selbst für Rockverhältnisse fehlt es „Decadent Light“ einfach am nötigen Biss, das ist mit zuviel Easy Listening Pop Rock ohne Langzeitwirkung.

Decadent Light


Cover - Decadent Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:34 ()
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Voodoo Circle

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„Nie Sex mit der Ex“. Im Falle von VOODOO CIRCLE hat dieser Spruch zum Glück keine Bedeutung und so machen Flitzefinger Alex Beyrodt und Mat Sinner wieder gemeinsame Sache und das obwohl nachdem für Alex bei SINNER der Ofen aus war, nicht alles so freundschaftlich klang. Aber dies ist nun Schnee von Gestern und mit der tatkräftigen Unterstützung von Drum Legende Mel Gaynor (SIMPLE MINDS) und PINK CREAM 69 Goldkehlchen David Readman haben die Herren ein Album eingezimmert, das aller Ehren wert ist. Würde YingYang Malmsteen heute noch so etwas auf die Kette bekommen, wäre er der Erlöser des Melodic Metals. Meister Beyrodt dudelt zwar auch wie der Großmeister mit den Haarteilen, hat jedoch im Gegensatz zu Yngwie immer das richtige Gespür dafür, wann es an der Zeit ist zum eigentlichen Song zurückzukommen. Und Hammersongs bietet das Album so einige. Egal ob knackig („Spewing Lies“), schnell („Man And Machine“), oder hymnisch / getragen („Dream Of Eden“). „Voodoo Circle“ sprüht nur so über vor geilen Riffs, genialen Soli und Hammermelodien, welche dieses Album aus der Masse der artverwandten Langrillen herausstechen lassen. Und als wenn dies alles noch nicht genug wäre, so glänzt auch Readman mit einer bravourösen Gesangsleistung. (Meinte Freundin meinte beim Autofahren als bekennender Readman Fan sogar es sei seine beste ever…ich bin geneigt ihr zuzustimmen).
Zusammenfassend sei gesagt, dass Freunde von MALMSTEEN, RAINBOW, DIO oder auch RIOT mit diesem Werk aber auch gar nix falsch machen können.

Voodoo Circle


Cover - Voodoo Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:44 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Voodoo Circle

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Appeal To Reason

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Ein kleiner Exkurs sei vorab gestattet: Es gab Zeiten, da fuhr der Rezensent mit seinem marinogelben K70 durch die niedersächsische Landschaft und hörte monatelang nichts anderes als „Suffer“, „No Control“ und „Against the Grain“, allesamt Scheiben der unschlagbaren Bad Religion. Das war einerseits saucool, weil die Kapelle total gesellschaftskritisch war und andererseits so dermaßen melodiös und eingängig, dass man auch mal andere Leute mitnehmen konnte, ohne, dass die schon nach dem zweiten Song genervt waren. Alsbald stagnierte jedoch das Treiben der kalifornischen Zeigefinger-Pädagogen und die Begeisterung mutierte zu relativer Gleichgültigkeit. Also wandte sich der Kaugummi-Punk-Freund wieder den extremen Metal-Gefilden zu, ließ aber Graffin und Co. nie aus den Ohren. Die neueren Scheiben sind zwar wieder besser – aber eine ähnliche Begeisterung wie damals im tollsten Auto der Welt stellte sich genau jetzt ein – Exkurs beendet - mit dem Hören der neuen RISE AGAINST. Und das liegt nicht nur am lohnenswerten Einsatz für die PETA (People for the Ethical Treatment of Animals), nicht an der Verwendung von rein pflanzlicher Tinte, die zum Drucken der Cover benutzt wurde oder am Recycling-Papier, aus dem die Verpackung gefertigt ist. Auch nicht nur an den guten, hintergründigen, gesellschaftskritischen Texten, die dem ein oder anderen vielleicht zu dogmatisch sein könnten. Die aber sollen sich genauso ins Knie ficken, wie die, die RISE AGAINST mit Teeniebands der Marke Blink hundertachtdrölfzig vergleichen. Natürlich scheinen RISE AGANIST mit ihrer neuen und fünften Scheibe kommerzieller. Aber, wenn kommerzieller heißt, dass eine Band das Tempo im Schnitt gesenkt hat zugunsten großartiger Melodien; wenn kommerziell heißt, dass der Sänger eine (Melodic)-Punk-Band charismatisch und gut singen kann und der Sound eben auch gut ist, dann können vielleicht alle Punkbands einen Schritt in Richtung Kommerz machen. „Appeal to Reason“ ist gleichzeitig fröhlich und melancholisch, hart und soft – das Album ist einfach toll, auch, wenn sie vielleicht zu vielen „jungen“ Menschen gefällt. Und ich gucke jetzt mal, ob ich vielleicht einen anständigen Youngtimer mit fetter Sound-Anlage kaufen kann.

Appeal To Reason


Cover - Appeal To Reason Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Murder The World

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Die blutigen Belgier motzen ihren Band-Namen mit einem dahinter-gehängten BXL auf - haben sie aber gar nicht mal nötig. Auch auf ihrer dritten vollen Scheibe verwursten sie ihren Hardcore mal wieder gekonnt mit jeder Menge Death Metal und mutieren so zu einem Bastard aus Pro-Pain und Hatebreed auf der einen und Six Feet Under auf der anderen Seite. Das schmeckt im Vergleich zur 2006er-Scheibe „Ulitmate Hatred“ ein wenig kompakter, es rockt und groovt noch dicker. Natürlich verwendet die Band aus Brüssel jede Menge typische Merkmale wie Breakdowns oder hie und da einen gebrüllten „Backing-Chorus“ – Biohazard lassen grüßen, FUCK – werden aber nie zu klischeelastig. Dafür entfachen sie ziemlich Druck und machen so einfach einigen Spaß, wirken aber eben nie zu infantil. Erwachsene Hardcore-Assis aus dem kleinen Belgien – das ist ja auch mal was. Zumindest ist das allemal ein dreifaches FickFuck-Uralt wert… Good work, Motherfuckers!

Murder The World


Cover - Murder The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live

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Was INSTANT DRONE FACTORY auf ihrem neuen Live-Album bieten, ist alles andere als leichte Kost. Die vier Songs zwischen knapp 5 und 20 Minuten sind allesamt frei improvisiert und während des Spielens enstanden. Songstrukturen sind nicht vorhanden, vielmehr nimmt die Intensität innerhalb der Stücke wellenmäßig abwechselnd zu oder ab. In ihrem Sound vermischen die Musiker psychedelische Klänge, Krautrock und Jazz. Man hört viel Rauschen und Wabern, Soundspielereien und darunter monoton stampfende Beats. Darüber gibt es stellnweise auch Gesang, der aber als leicht durchgeknallter, zwischen gequäktem, gekrächztem und geschrieenem Sprechgesang daherkommt. Die Improvisation ist bei der INSTANT DRONE FACTORY Programm, so wurde auch schon das 2006 veröffentlichte Debüt „Critical Mass“ in einer eintägigen Session aufgenommen. Eine feste Bandbesetzung gibt es nicht, vielmehr wechseln die Musiker rund um den Initiator des Projekts, dem Gitarristen Frank Gingeleit, der auch bei der Band SCHWEFEL spielt. Auf dieser CD, die im September 2006 auf dem Schiphorst Avantgarde Festival aufgenommen wurde, sind außerdem Andrea Tabacco von den italienischen ELTON JUNK, Thomas Hinkel (ebenfalls von SCHWEFEL) sowie Rie Miyazaki und Morihide Sawada (beide von den japanischen MARBLE SHEEP) mit dabei. Unterm Strich muss man sagen, dass das Ganze nur schwer zugänglich ist. Wenn man das Entstehen der Songs live miterlebt, mag das noch ganz interessant sein, für den Genuss im heimischen Wohnzimmer ist diese Art von Musik aber denkbar ungeeignet. Dazu geht einem der penetrante Gesang ziemlich schnell auf die Nerven. Spannend ist das wohl nur für Leute, die auf experimentellen und avantgardistischen Sound stehen.

Live


Cover - Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 45:56 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Crisis Never Ends

Band anzeigen
Interview Euer neues Album "Kill Or Cure" ist bei Prevision Music erscheinen - Wie
ist damals eigentlich die Geschichte mit Beniihana Records ausgegangen? Die
waren ja plötzlich verschwunden - hattet ihr noch einen Vertrag mit ihnen zu
der Zeit?




Hi Lars. Die Sache mit Beniihana ist ziemlich dubios. Wir kannten Björn
schon eine Weile, er war damals Sänger der Band "A Traitor Like Judas".
Björn wollte unbedingt unsere neue Scheibe machen und so kam es zum Deal.
Das Album lief super, war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und musste
nachgepresst werden. Björn hatte allerdings keine Kohle um die Scheibe
nachzupressen. Das war für uns relativ unverständlich, da er eigentlich ne
Menge Kohle mit dem Album gemacht haben müsste. Dann kamen plötzlich immer
wieder Beschwerden bei uns als Band an, dass diverse Sachen mit Beniihana
schief gelaufen seien. Bestellungen wurden nicht zugeschickt und und und.
War für uns ne Scheiss Situation, da wir als Band ja nichts für die ganze
Sache konnten. Wir haben Björn dann um einen Auflösungsvertrag gebeten und
haben nach nem Label für die Nachpressung gesucht. Ist ja ziemlich
bescheuert, wenn Du ein Jahr lang auf Shows keine CDs zum verkaufen hast, da
die Scheibe bereits nach 6 Monaten ausverkauft ist. Chris von Let It Burn
Records hat uns dann aus der Patsche geholfen, es war allerdings klar, dass
wir dort keine weiteren Releases machen werden. Beniihana hat sich dann
kurze Zeit später komplett von der Bildfläche verabschiedet, wir ham also
gerade noch den Absprung geschafft. Wir ham n paar mal versucht Kontakt
aufzunehmen, aber kam leider nie wieder was zurück.
Hört sich alles ziemlich verrückt an, ist aber tatsächlich so passiert.
Björn ist dann kurze Zeit später bei A TRAITOR LIKE JUDAS ausgestiegen und
hat glaub ich mit der ganzen Szene nichts mehr zu tun. Mehr kann ich leider
nicht dazu sagen...



Warum habt ihr euch für Prevision als neuen Partner entschieden?



Robby von Prevision Music macht schon lange das Label Supreme Chaos Records.
Dort bringt er aber überwiegen krassen Metal raus. Er hat unter anderem
bereits vor knapp 2 Jahren unsere LP-Version von "A Heartbeat Away"
released. Nach der ganzen Geschichte mit Beniihana war es uns wichtig
jemanden zu haben, dem wir vertrauen können und bei dem wir wissen, dass er
sich genauso reinhängt wie wir. Wir haben unsere Promo an einige Labels
verschickt. Wir bekamen viele positiven Rückmeldungen, aber bei Robby hat
einfach das Gesamtpaket gepasst. Wir hatten wirtschaftlich durchaus
lukrativere Angebote, aber bei Robby können wir einfach tun und lassen was
wir wollen - und das ist uns enorm wichtig.
Robby kam dann auf die Idee ein Sublaben / also Prevision Music / zu gründen
und so kam das eine zum anderen. Wir sind echt irre zufrieden mit seiner
Arbeit und es war definitiv der richtige Schritt mit ihm zu arbeiten.



Wie lange habt ihr an den Songs für "Kill Or Cure" gearbeitet? Fiel es
euch leicht, die Songs zu schreiben?




Puh also wir hatten relativ schnell 6 neue Songs auf Tasche. Wir schreiben
eigentlich alle Songs gemeinsam im Proberaum, manchmal ist man eben
kreativer - manchmal nicht. Wir haben dieses mal aber sehr viel mehr Zeit
investiert bevor wir ins Studio sind. Wir haben bei nem Freund vorproduziert
um die Songs mal in einigermaßen guter Qualität zu haben, dann nochmals
gefeilt und auch im Studio noch Kleinigkeiten verändert.

Wir sind im Oktober 07 ins Studio. Da wir nen neuen Drummer anlernen mussten
und das mit den Labels sich hingezogen hat, hat es bis April 08 gedauert bis
wir wussten wo die Songs released werden und wann das alles passiert. Summa
Summarum kann man sagen wir haben rund 1 Jahr lange an den 12 Songs
geschrieben, 11 auf Kill or Cure und einer auf unserer limitierten Single
Auskopplung.



Gibt es einen roten Faden in den Texten?


Klaro. Sie sind alle in englischer Sprache verfasst!

Spass beiseite: unsere Texte sind hauptsächlich persönlicher Natur. Wir sind
keine Weltverbesserer. Wir verarbeiten das Geschehene in unseren Texten und
bekommen viele Rückmeldungen, dass sich der eine oder andere darin
wiederfindet. Auf unserer neuen Scheibe ist auch rein textlich ein
"Liebessong".

Wir machen uns da nicht eng. Musik ist Gefühl und das spiegelt sich auch in
unseren Texten wieder. Liebe, Hass, Wut, Trauer, Freude. Aber immer mit ner
Extra dicken Schlagsahne-Portion Selbstironie.
Das ist uns wichtig!



Wie wichtig sind dir persönliche eure Texte und Texte von Bands generell?




Ich habe definitiv kein Bock auf diese "Ich hasse Euch alle und Fick die
Welt. Ausserdem bin ich der härteste und meine Kindheit war so mies"
Texte. Au Mann, wir leben nicht in der Bronx. Wenn ich Texte lese will ich
wissen was in den Leuten vorgeht, was sie bewegt, was sie damit sagen
wollen. Wenn ich Mucke höre lese ich mir meistens zuerst das Booklet durch,
da kann ich Dir dann schon gleich sagen, ob ich auf die Band abfahren könnte
oder nicht. Message ist uns sehr wichtig, damit sind aber auch Ansagen auf
Konzerten gemeint. Viele Bands ham heutzutage nichts mehr anderes zu sagen
als "da hinten ham wir Merchandise, und ne neue CD". Ich meine ALTER!!! Es
geht hier um Musik, um Werte, um Attitude. Meiner Meinung nach machen Bands
auch viel zu wenig statements/Ansagen gegen Rechts. Die Braune Scheisse hat
auf unseren Shows und im Hardcore, Punk, oder Metal nichts zu suchen. Ich
würde mir da oft mehr Engagement in diese Richtung wünschen.



Am 13.12. war ja eure Release-Party - wie war's? Wieviele Leute waren da?




Also ich komme gerade nach Hause von unserer Releaseparty. Wir haben den
14.12 16.30. ich hab nen riesen Schädel vom Pfeffi, hör nichts mehr weil die
Anlage so geil laut war, hab wunde Hände vom putzen der
Aftershowpartylocation, stinke wie n Biber und hab 3 Stunden gepennt und ich
bin glücklich!
Wir haben dieses mal wieder in unserem kleinen JuZe in Backnang bei
Stuttgart gefeiert. Es ist Tradition bei uns das dort zu machen und
befreundete Bands einzuladen. Billiger Eintritt, billige Getränke, ne Menge
Spass, Aftershowparty und wir spielen immer ein specialset. Wir haben wie
jedesmal alles selber organisiert auch bei der Aftershowparty.
Das ist zwar ne Menge menge menge Stress, aber dadurch können wir die Preise
für alle minimal halten.
Das Juze war wie immer wenn wir dort spielen brechend voll und alle ham am
Rad gedreht. Fotos gibt’s aktuell auf unserer myspace-seite
www.myspace.com/crisisneverends




Waren überwiegend HC-Kids oder Metaller im Publikum? Oder zieht ihr
(scheuklappenfreie) Leute aus beiden Lagern an?




Gottseidank haben die Leute auf unseren Shows gechecked, dass es uns Scheiss
egal ist wie jemand aussieht und zu welcher Szene er sich zugehörig fühlt!
Wir haben wie immer bunt gemischtes Publikum.
Hardcorekids, Punks, Metalheads, so ist uns das auch am liebsten. Wir halten
ja nichts von dem ganzen Schubladendenken. Das ist eine Szene und wir
sollten alle vielmnehr zusammenhalten!!!



Ihr selbst setzt ja mit dem coolen "Punkmetalkid"-Tattoo ein deutliches
Zeichen, dass ihr euch gar nicht in irgendwelche Schubladen einsortieren
lassen wollt ... Ein sehr cooles Tattoo, wie bist du damals auf die Idee
gekommen? Wer hat das gestochen?




RISE AND FALL aus Belgien bezeichnen ihren Musikstil als Punkmetal. Das
trifft es für mich genau auf den Punkt. Die Mucke gehört zusammen. Ich bin
definitiv ein Hardcorekid mit nem Iro innendrin und liebe Metal.
Also hast du die Kombi schon. Für mich gehört das alles zusammen und es ist
keine Schande als Metaller Bad Brains geil zu finden oder als Hardcorekid
auf Amon Amarth oder Boltthrower abzufahren.
Gestochen wurde das ganze von nem Freund von mir. Heiko Bauder, früherer
Gitarrist bei Sidekick. Unbedingt auschecken!!!



Wie hat sich in der Zeit seit eures Bestehens die "Krachmusikszene"
verändert? Im Moment scheint sie ja viel Zulauf zu haben, gerade der ganze
Beatdown/Bollo-Hardcore boomt. Und die Kids lassen sich schon mit 20
komplett zutätowieren und haben 4-cm-Tunnel...




Jeder soll prinzipiell das machen worauf er Bock hat, solange er anderen
damit nicht schadet oder kein Nazi ist. Es ist jedem seine Sache mit seinem
Körper zu machen was er will oder zu essen was er will. Szene verändert sich
ja immer. Man darf dabei auch nicht alles schlecht reden, mir fällt aber
auf, dass jeder immer noch krasser sein will als der andere und dabei dann
doch wieder jeder gleich rumläuft. Mir fehlt etwas die Individualität. Jeder
soll machen was er will, weil Er/SIE es geil findet und nicht weil es in der
Szene gerade hipp ist. Manchmal geht mir das ganze zu sehr in die Fashion
Richtung... Aber ich hoffe das wird sich auch wieder ändern!
Was ich definitiv nicht nachvollziehen kann ist wenn jemand sich jedes
Wochenende die Birne zuschiesst und die Arme volltackert und mich dann am
Merchstand überreden will, dass er n Shirt umsonst kriegen sollte weil er
keine Kohle hat oder sich seine komplette Mucke ausm Netz zieht.
Vor allem Bands unsere grössenordnung leben nicht von der Kohle sondern
können dadurch gerade mal ne schwarze Null schreiben. Es ist wichtig die
Szene und damit auch die Bands zu supporten. Sonst geht der Schuss eben
irgendwann nach hinten los... Das soll jetzt auch kein Kohle-Gelaber sein,
aber viele wissen nicht, dass sie dadurch die Bands treffen, die sie
eigentlich geil finden.



. Werdet ihr mit "Kill Or Cure" eine Tour spielen? Eure letzte Tour ist ja
schon ein wenig her, oder?



Jau. Wir haben alle ziemlich viel Stress auf Arbeit gehabt und durch den
Drummerwechsel haben wir das alles auch etwas geschoben. Urlaub ist ja
leider begrenzt und wir müssen schauen wie wir das sinnvoll nutzen.
Jetzt mit dem neuen Album werden wir definitiv wieder viel on the road sein.
Ne Tour ist für März geplant. Noch nicht ganz klar ob wir selber Headlinen
oder bei ner großen Band als Support mitfahren... In den nächsten drei vier
Wochen wird’s da mehr news zu geben. Aber wir sind definitiv heiß drauf
wieder 2 Wochen vollgasgalama zu machen und freuen uns auf viele neuen
verrückten Typen die wir auf Shows kennen lernen.



Habt ihr 2008 viele Shows gespielt? Welche war eure beste, rein
subjektiv?




Puh. Jede Show hat was für sich. Am besten ist es immer wenn Du Dich als
Band gut aufgehoben fühlst. Wenn Du das Gefühl hast nicht nur ne Nummer zu
sein, sondern dass sich jemand bemüht, damit der Abend für alle cool wird.
Wir spielen jährlich zwischen 40 und 70 Shows je nachdem wie es gerade
passt. Dieses Jahr war definitiv das Highlight gestern bei unserer
Releaseparty. Da sind einfach unheimlich viele Leute die uns persönlich viel
bedeuten und nen geilen Abend haben wollen. Wir haben immer ne gute Zeit im
Van und auch auf Shows. Wir machen das weil es uns Spass macht, daher gibt
es eigentlich keine schlechten Shows für uns.



Fällt es euch leicht, euch zu motivieren, für 45 Minuten Action auf der
Bühne stundenlang im Van zu sitzen?




JA. SEHR.

Ey, wie gesagt, wir machen das Ding fast zehn Jahren und wir haben jedesmal
bne verdammt gute Zeit. Wir haben Spass, nen riesen Suff, lernen verückte
Typen kennen. Erleben die krassesten Dinger. Was kann man von nem Wochenende
mehr erwarten???
Als Beispiel kannst Du Dir gerne mal das Tourtagebuch unserer letzten Tour
durchlesen. Gibt’s auf unserer Homepage zum download. Dann wird Dir einiges
klar werden *lacht*



Gibt es Show-Angebote, die ihr ablehnt?



Ja gibt es. Erstens ist es so, dass wir nicht mit braunen Bands spielen oder
auch nicht bei Leuten die damit was zu tun haben. Ehrlicherweise mus man
auch sagen, dass wir keine Shows spielen können die 800km weg liegen und du
dann 50 Euro Spritgeld bekommst. Das geht einfach nicht.
Wir verstehen, wenn bestimmte Gagen nicht machbar sind, aber wie gesagt
kalkulieren wir eigentlich immer so, dass eine schwarze Null am Ende steht.
Dann können wir leider manche Shows nicht spielen. Ansonsten spielen wir
aber in jeder Besenkammer oder großen Halle. Das spielt für uns eigentlich
keine Rolle. Aus Erfahrung kommt die beste Stimmung eh in kleinen Clubs oder

Juzes auf.



Und ein paar letzte Worte, Shoutouts, Grüße?



Danke für das Interview. Kommt auf ne Show von uns (am besten am 27.2 in
Hamburg) und trinkt n paar Bier oder Pfeffi mit uns. Wir freuen uns immer
und über jeden.

Checkt unsere homepages, falls wir Euch neugierig gemacht haben:

www.crisisneverends.de

www.myspace.com/crisisneverends



Unterstützt Eure lokale Szene und nicht nur die dicksten Majorbands!
Und immer dran denken:
HUBRAUM STATT SPOILER!



Band:

Instant Drone Factory

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News:

AC/DC: Open Air Shows 2009 stehen fest

Nach dem die Hallentour im März von AC/DC ja in nur wenigen Stunden ausverkauft war, hat man sich jetzt dazu entschlossen den vielen enttäuschten Nichtkartenbesitzern doch noch eine weitere Chance zu geben. Im Rahmen ihrer Welttournee werden Angus u d Co. nochmal einige Open-Air Gigs in deutschen Stadien absolvieren. Der Vorverkauf soll am kommenden Mittwoch, den 17.12.08 starten, natürlich gibt es auch wieder einen Vor-Vorverkaufsstart per Tcketalarm, da können Karten bereits am Vorabend gekauft werden. Der Preis liegt bei ca. 80 EUR und beinhaltet zwei bislang nicht benannte Supportbands.



Termine:

13.05. Leipzig, Zentralstadion

15.05. München, Olympiastadion

17.05. Gelsenkirchen, Veltins Arena

19.05. Köln, Stadion

22.05. Hockenheim, Hockenheimring




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