Review:

Alchemy Of Rebirth

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Der Kajal ist Pflicht. Man ist jung und sieht gut aus. Mit dem DOPE STARS INC. Sänger Victor Love hinter dem Mischpult fällt der Apfel bei NEON SYNTHESIS nicht allzu weit vom Stamm. Die Italiener gehen dabei nicht ganz so space-poppig zu Werke wie die DOPE STARS INC. und auch nicht ganz so kalkuliert wie der GOTHMINISTER. Es dominiert stets eine schöne Melodie, die Musik bietet sofort einen Zugang - und nutzt sich entsprechend auch an einigen Stellen etwas zu schnell ab. NEON SYNTHESIS tönen trotz manchmal einfach dahernudelnder Beats etwas weniger plastikgeschwängert was wohl in erster Linie dem wenig entfremdeten Gesang geschuldet ist, der von wütend ("Artifical Paradise") bis entspannt-rockig ("Solitude+Fear") Organik in das Album bringt. Die Gitarren klingen manchmal beinahe nach (altem) Gothic Rock, wenn dazu warmer Gesang kommt vergisst man fast die stets begleitenden Keyboards. An anderen Stellen spielen NEON SYNTHESIS fetzig auf und klingen modern bis kitschig - bei der Endabrechnung bleibt ein recht kurzweiliges Album ohne allzuviel Tiefgang.

Alchemy Of Rebirth


Cover - Alchemy Of Rebirth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Neon Synthesis

KEINE BIO! www
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Smart Desert

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Nach all dem, was ich bislang über GUTS PIE EARSHOT gelesen hatte (in Infos und auch auf Tourpostern), war ich echt gespannt auf deren neues Werk „Smart Desert“, das, wie jedes Werk seit „Exit“, ohne Gesang erscheint. Laut eigener Einschätzung spiele das Duo Patrick Cybinski und Jean Jacobi so etwas wie „Punk 2.0“, also „rohe Energie mit verzerrtem Cello und Break Beats“. Auf der Homepage drogenfiebern die Jungs auch von „Aggression und Antrieb“, „Pogo und Party“ und dass man Elektroniker und Metaller/Hardcore´ler unter einen Hut bekomme. Das machte mich wirklich gespannt auf die Band, die ich bislang nur dem Namen nach gekannt hatte. Aber schon nach dem ersten Hören von „Smart Desert“ bewegte die Erdbeschleunigung meinen Unterkiefer nonstop gen Auslegeware. Unter „Punk“ im hier gemeinten Sinn verstehe zumindest ich (oft) aggressive, (manchmal) rohe und (stets) mit ausgestrecktem Mittelfinger dargebotene (gerne auch intelligente) Sozialkritik, denke dabei - wenn man schon nach modernen Bands Ausschau halten will – an etwa PITCHSHIFTER, MINISTRY, KILLING JOKE, FILTER oder meinetwegen auch gerade noch NINE INCH NAILS. Aber GUTS PIE EARSHOT liegen völlig daneben. Man bekommt Bonduelle-Dosen-Drumsamples, blecherne Cello-Sounds, ab und an Elektro-Gitarren und jede Menge Drum&Bass-Müll, den ein Herr Clayden oder Jourgensen vermutlich sofort Richtung Ablage P gefeuert hätte. Knapp 55 Minuten tönen hier „angesagte“ Club-Sounds ohne Wumms, zu denen normalerweise jedes Wochenende aufgestylte Bunnychecker mit ihren genauso hohlen Plastikpüppchen in den „angesagten“ Locations jeder Großstadt abtanzen. Mainstream pur! Ohne Seele! Dafür mit der Durchschlagskraft alter C64-Spielmusik! Nee, Leute, sorry. Vielleicht bin ich für derlei Kacke nicht „open minded“ genug, aber „Smart Desert“ kann wirklich gar nichts, spricht, wenn überhaupt, nur Elektrofans an und hat mit Punk überhaupt nix am Hut. Mag sein, dass die Sache live gut rüberkommt, aber im Studio… da spricht es schon Bände, dass man vorsichtshalber im Booklet den Aufruf „Support your local Antifascists“ startet. Wenn die Musik nichts zu sagen hat, dann eben so. Armselig, aber mal echt!

Smart Desert


Cover - Smart Desert Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:13 ()
Label:
Vertrieb:
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Absu

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Das letzte Album („Tara“) der amerikanischen Black Metaller erschien im Jahr 2001, seitdem erblickten von der Band fast ausschließlich Siebenzöller das Licht der Plattenläden. Aber wenn eine Band eine neue Scheibe nach sich selbst benennt, heißt das in den meisten Fällen, dass der Fan etwas ganz Besonderes erwarten darf, was Proscriptor und Co. im Falle von „Absu“ auch gelungen ist. Es ist schwerer denn je, den Sound von ABSU zu beschreiben oder mit dem anderer Bands zu vergleichen; zu eigenständig klingt die rasende, dauersägende Mischung aus aggressivem Schwarzmetall und traditionellem Grundgerüst. Als einziger grober Fingerzeig fallen mir spontan etwa MELECHESH ein, da auch sie die Lehre einer Band wie MERCYFUL FATE in modernere, brutale Extreme führen. Aber auch die Fans räudiger, norwegischer Klänge dürften dem komplexen, sehr technischen Stil des Quartetts verfallen, denn ABSU stehen zu keiner Sekunde für Wischiwaschi-Rotwein-und-Kerzenschein-Klänge, sondern für Black Metal, roh und immer Old School. Klanglich mag das Album dem einen oder anderen „True“-Black Metaller zu warm, organisch und wenig „böse“ klingen, doch haben ABSU verstanden, dass spielerisches Können und mitunter recht vertrackte Songstrukturen sehr gut mit der Attitüde reinen Dunkelstahls harmonieren können. Das macht das Album zu einem aufregenden Trip, dessen nicht enden wollendes Doppelgitarrendauerfeuer (Zawicizuz und Aethyris sind einfach nicht von dieser Welt!) in Kombination mit Proscriptors Trommelsturm und Deibelröhre (jawoll, der Chef macht beides) einfach jeden echten Metaller horizontal aus den Birkenstock haut. Besser geht eine Mischung aus Tradition und Dunkelheit kaum!

Absu


Cover - Absu Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:47 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Absu

www
Interview:

Cattle Decapitation

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Interview Euer neues Album „The Harvest Floor” wurde vor einigen Wochen veröffentlicht – wie sind die Reaktionen bisher?



Das Feedback war durchweg gut, wir haben z.B. 4 Ks vom Kerrang! Bekommen, das ist sehr nett.







Wir sind total zufrieden. Es ist ein logischer Schritt weg von “Karma Bloody Karma”.



Sind die Unterschiede zwischen beiden Alben groß?



Oh, aber natürlich. Der größte Wechsel war David McGraw – er hat ein komplett neues Element in die Band gebracht.



Wie lange habt ihr an den Songs gearbeitet?



Das ist schwer zu sagen. Einige Songs waren sehr schnell geschrieben, bei anderen brauchten wir etwas länger. Alles in Allem waren es sieben Monate. Wir waren auch unter Zeitdruck, um ins Studio zu kommen.



Durch die Tatsache, dass ihr allesamt Vegetarier seit, bekomm ihr viel Aufmerksamkeit in der Metal-Szene. Wie wichtig ist das Thema für euch als Band?



*lacht* Ja, wir sind Vegetarier. Viele Leute in der Metal-Szene sind es. Wir unterstützen Animal Right-Gruppen, was auch viele Nicht-Vegetarier machen. Wie auch immer, wir haben Spaß daran zu beschreiben, was Fleisch dem menschlichen Körper antun kann. Es ist perfekt für blutige Songs. Unser Schlagzeuger isst aber auch Fisch – er ist als Chilene damit aufgewachsen.



Vegetarier zu sein (oder einen Schritt weiter und Veganer) ist immer populärer geworden – hast du eine Idee, woran das liegt?



Könnte eine Menge Gründe haben. BSE hat vielen Leuten die Augen geöffnet, die Leute haben gelernt, dass Kühe vollgepumpt mit Drogen werden und voller Krankheiten sind. Also ja, man isst dann krankes Fleisch. Es ist auch kein Geheimnis, dass ein Überfluss nicht gut ist, was viele Leute dazu gebracht hat, ihre Ernährung zu ändern. Wer viel rotes Fleisch isst, hat schnell gesundheitliche Probleme… es kann also vieles dazu beitragen, dass es mehr Vegetarier gibt.



Wie gehst du mit Leuten um, die sich darüber keine Gedanken machen?



Es könnte mich nicht weniger interessieren, wer was macht. Jedem das Seine.



Ihr werdet mit dem neuem Album viel unterwegs sein – macht dir das Touren noch Spaß?



*lacht* Nein man, das wird nie langweilig. Aber frag’ mich noch mal im Juni, wenn wir zurück sind!



Wie werdet ihr in den USA von den Veranstaltern behandelt? Bekommt ihr saubere Schlafplätze, genug zu Essen und so was?



Wir wurden einmal von einem Typen in Florida abgezogen, der uns 2000 Dollar gezockt hat. Andere Promoter sind unglaublich. Manche nicht.



Werdet ihr europäische Promoter testen und 2009 nach Europa kommen?



Das hoffen wir sehr, wir brauchen nur ein starkes Package an Bands. Wir haben bei der ersten Europatour so viel Geld verloren und unser Wirtschaft hier geht es nicht gut…



Schreibt ihr bereits neue Songs?



Noch ist nichts offiziell, aber wir haben schon ein wenig geschrieben. Aber erwartet nichts Neues in den nächsten Jahren!



Letzte Worte?



Lars, thanks for the interview, hopefully see you soon!


Review:

Numb

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„Numb“ ist das zweite Soloalbum des RPWL-Recken Kalle Wallner – und was in 2007 als Projekt gedacht war, findet nun so seine Fortsetzung. Dabei geht Wallner ein ganzes Stück rockiger, ja ruppiger (man nehme nur „Guilt“) als bei seiner Stammband und seinem Erstling zu Werke – als Gitarrist möchte er sich bei SEINEM Projekt ja wohl auch ein wenig mehr in den Vordergrund spielen - legitim. Oder es liegt daran, das ein Song von SEPELTURA Schlagwerker Iggor Cavalera eingedroschen wurden („Change Reprise“)? Egal! Mit Tracks wie dem einfühlsam und zugleich drängenden bombastischen 10-Minüter „Death“, dem straight-ahead-Track „Seek“ oder dem gitarrendominierten „Torn“ wird richtig gerockt – und die spielerisch-kompositorischen Feinheiten etwas in den Hintergrund gedrückt. Die schöne Rockballade „Leave“ kommt dann noch obendrauf. So mag „Numb“ beim ersten Durchlauf etwas gleichförmig für anspruchsvollere Musikliebhaber erscheinen (die sich ja oft nur selbst so sehen) – ist aber nicht. „Vow“, das abwechslungsreiche „Change“, aber auch das schon benannten überlange „Death“ sollten auch den Die-Hard-RPWL’ern gefallen. Veredelt wird das Album noch dadurch, das für den kompletten Lead-Gesang Paul Wrightson (früher ARENA) verantwortlich zeichnet. Die Überraschung die BLIND EGO mit ihrem Debüt gelungen ist, kann Wallner & Co. zwar nicht wiederholen, aber mit „Numb“ sollte trotz lauterer Töne (die durchaus auf Livekompatibilität außerhalb der reinen Progszene schielen) jedweder Prog-Rockfan etwas anfangen können.

Numb


Cover - Numb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 68:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reflections

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SENECA präsentieren sich mit ihrem Lifeforce-Debüt als weitere technisch versierte Metalcoreband, die Schwächen im Songwriting hat und dadurch zu einer weiteren belanglosen Kopie in einem überlaufenen Genre wird – um das Fazit mal vorwegzunehmen Death Metal, Hardcore und etwas Emo (der klare Gesang) werden hier zusammengebracht, aber nicht in wirklich gute Songs umgesetzt. Das ist zwar alles ganz gefällig, was SENECA in den einzelnen Songs bieten, und einige Songs sind die ersten Male auch ganz spannend („Carousels“), aber auf Dauer ermüdet das immer gleiche Schema. Ganz besonders, da es gefühlte tausend Bands gibt, die das gleiche bieten und irgendwann der Sinn verloren geht, sich die nächste gleich klingende Scheibe zuzulegen. So bleibt „Reflections“ nur was für Fanatiker, Sammler und Blindkäufer.

Reflections


Cover - Reflections Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:32 ()
Label:
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Band:

Seneca

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Supporting Caste

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PROPAGANDHI haben sich für ihr neues Album einen überraschenden Businesspartner ausgesucht, Grand Hotel Van Cleef ist doch eine andere Hausnummer als Fat Wreck. Aber egal, „Supporting Caste“ wurde von solchen Entscheidungen nicht beeinflusst und bietet gewohnt erstklassigen Stoff, der irgendwo zwischen Punkrock und melodischem Hardcore angesiedelt ist. Da gibt es mitreißende, fast schon Radiotaugliche Songs wie „The Funeral Procession“ oder den Titelsong. Das gerade mal eine Minute andauernde “This Is Your Life” ist ein wütender Punkbrocken geworden, mit dem PROPAGANDHI klarmachen, dass sie mitnichten weich und belanglos geworden sind, während „Dear Coach’s Corner“ verdammt nach IGNITE klingt. Die mehr als 20 Jahre Erfahrung lassen sich der Band anmerken, „Supporting Caste“ klingt gleichzeitig eingängig und komplex, vertraut und doch überraschend neu. Simpler Punkrock wird hier nicht geboten, auch wenn die Songs bereits beim ersten Durchlauf im Ohr hängen bleiben. Aber die Tiefe ist es, die die Scheibe so richtig gut macht und dafür sorgt, dass auch nach dem 100. Hören keine Langeweile aufkommt. Textlich machen sich die Kanadier natürlich wieder Gedanken um die Gesellschaft und Politik, wie es ja ihr Markenzeichen ist. Kurzum, die Scheibe ist eine rundum gelungene Sache, die allen Jungspunden wie RISE AGAINST oder ANTI-FLAG (um mal die Bands zu nennen, in deren Zielgruppe PROPAGANDHI unterwegs sind) zeigt, wo der Hammer hängt. Alt, aber noch kein bisschen müde! Großartig!

Supporting Caste


Cover - Supporting Caste Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:8 ()
Label:
Vertrieb:

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