Das norwegische Schwarzkittel-Kommando MORK hat bislang bereits einige Beachtung gefunden, seit es aus den eisigen Fjorden seines Heimatlandes herausgekrochen ist und im Laufe des letzten Jahrzehnts hat dieses Ein-Mann-Projekt von Thomas Eriksen immer wieder gute Alben mit abgeliefert.
Das sechste Album “Dypet” besticht optisch mit einem geschmackvollen Cover, das in verschiedenen Grautönen eine bedrohliche Gestalt in den Wolken erscheinen lässt und dem Betrachter gleich zu einem angenehmen Frösteln verhilft. Denn darum geht es bei Black Metal: Atmosphäre und nochmal Atmosphäre.
Und an dieser Atmosphäre mangelt es auch dem Opener “Indre Demoner” nicht. MORK sind nicht darauf aus, Geschwindigkeitsrekorde zu brechen oder zu beweisen, dass sie die Bösesten auf der Welt sind. Vielmehr begeistert der Song durch eine Vielschichtigkeit, die man im Black Metal eher selten findet. Alle Instrumente sind klar zu hören. Die Gitarren verströmen Wave-/Gothic-Flair, der Bass setzt sehr coole melodische Akzente und das Schlagzeug groovt richtiggehend. Ist das denn im Schwarzmetall überhaupt erlaubt?
Spätestens mit dem dritten Song “Svik” wird dieses Rezept endgültig perfekt abgeschmeckt. Mit seinen großartigen Gitarrenarrangements und der dezenten Beigabe von unaufdringlichem Klargesang kann man die Nummer durchaus als kleinen Hit bezeichnen.
Etwas ruppiger wird es dann mit “Et kall fra dypet”, wo auch zum ersten Mal ernsthaft mit Blastbeats gearbeitet wird. Düster baut sich dieser Siebeneinhalbminüter auf und führt durch viele verschiedene Parts ohne ziellos zu sein. Auch hier sind interessante Drumgrooves zu hören, die Gitarren bedienen sich auch mal eines zünftigen Stakkatos. Das folgende “Hoye Murer” überrascht mit fast folkiger Melodieführung inklusive Gast-Vocals des ehemaligen KVELERTAK-Sängers Erlend Hjelvik. Ganz stark. “Avskum” klingt dagegen wie eine kleine Hommage an neue SATYRICON mit deren typischen - ja, fast schon tanzbaren - Rhythmen. Und eines drauf gesetzt wird dann noch mit dem abschließenden “Tilbake til opprinnelsen”. Hier wird ordentlich geblastet, aber natürlich mit einem gewissen Kniff, der im Einsatz von Synthies besteht, die dem Ganzen einen völlig morbiden Klang geben. Großartige Idee, großartig umgesetzt.
MORK liefern mit “Dypet” ein maximal abwechslungsreiches Album im engen Korsett des Black Metals ab. Für den Puristen könnte das schon zu viel sein, obwohl die misanthropische Grundstimmung, die in diesem Genre so wichtig ist, durchgängig gehalten wird. Für jeden aufgeschlossenen Fan extremerer Mucke ist dieses Album jedoch ein Muss und es wird spannend, ob es in diesem Jahr noch besser kommt. MORK mischen jedenfalls ganz vorne mit.
Die einzige wirkliche Konstante bei den Australiern KORITNI ist Namensgeber und Sänger Lex Koritni. Beim neuen Album hat er auch gleich noch den Bass und partiell die Gitarre sowie die Produktion und das Songwriting (das lag ja schon immer in seinen Händen) dazu übernommen. Abgemischt wurde der Longplayer von Kevin Shirley (IRON MAIDEN, LED ZEPPELIN) und gemastert von Ryan Smith (AC/DC, GREAT VAN FLEET), deren beide Namen für Qualität und Erfolg bürgen. Und dieser Erfolg ist auch schon lange überfällig, somit passt der Name des achten Studiowerks "Long Overdue" wie Eukalyptus zum Koalabär.
Lex Koritnis Stimme ist das Alleinstellungsmerkmal der Band. Sie erinnert vage an den seligen Kevin DuBrow, hat aber etwas mehr Schärfe und ist variabler. "No String Attached" ist ein zu Beginn bluesiger Hard Rock-Stampfer, der neben seinen klassischen Rock Roots eine gehörige Portion AC/DC in seiner DNA trägt. Die entfachte Energie ist ansteckend und der Gesang packend und beißend. "Tonight" fängt mit einem leicht an ALICE COOPERs "Poison" mahnenden Riff an, ist aber zu 100% KORITNI; hier kommt zu seiner Stärke als Sänger auch sein songwriterisches Talent zum Tragen. Ein Song voller Melodie, gleichwohl kräftig rockend und feurig präsentiert. "Bone for You" ist ein räudiger Straßenköter von Rocksong, der knurrt und Zähne zeigt. "Last Time" ist eine Schmacht-Hymne, die uns alle nochmal 16 sein lässt, und "Take it Off" schließt das Album dann bluesig und mit einem kräftigen Punch.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Nach dem wunderbaren "Crossroads" ist KORITNI mit "Long Overdue" erneut ein Genre-Juwel gelungen. Also, Freunde des Rock'n'Rolls und des klassischen Hard Rocks: Wer starke Melodien, einen rauen, eskalierenden, leidenschaftlichen Gesang, scharfe Riffs und einen mächtigen Groove liebt, der kommt an diesem Release nicht vorbei.
Die Hardrocker BLACKRAIN aus Frankreich veröffentlichen heute mit "Death Drive" einen brandneuen Song mit dem dazugehörigen Video. Mit diesem Song und Video stellen sie auch ihren neuen Drummer Franky Costanza vor:
GOD DETHRONED + FLESHCRAWL
Support: SCARS OF VIOLENCE
GOD DETHRONED + FLESHCRAWL kommen für ein exklusives Konzert nach Mannheim.
Am 12.05.2023 ist das Package im 7er Club.
GOD DETHRONED sagen laut Info "niemals nie" . Die unumstößliche Kraft, einer der größten niederländischen Death Metal-Bands, ist auf dem neuen Album "Illuminati" spürbar. Aber das ist nichts Neues für die niederländische Horde. Seit ihrer Gründung im Dorf Beilen im Jahr 1991 haben GOD DETHRONED durch die Veröffentlichung von zehn Alben eine beachtliche Fangemeinde angehäuft. Vom Debüt "The Christhunt" (1992) und "Bloody Blasphemy" (1999) bis hin zu "The Toxic Touch" (2006) und dem Comeback "The World Ablaze" (2017) haben Henri Sattlers GOD DETHRONED in der Tat einige der besten Bösewichte hervorgebracht, seit POSSESSED das bahnbrechende "Seven Churches" auf das Metaldom schleuderten. Zum Glück für Headbanger und Hupfdohlen auf der ganzen Welt, setzt "Illuminati" die unumstößliche Herrschaft von GOD DETHRONED nach einer zweijährigen Pause fort.
Die US Metal Legende VIRGIN STEELE veröffentlicht heute eine neue Single und das dazugehörige Lyric Video. Der Song "Spiritual Warfare" ist auch auf dem kommenden Studioalbum "The Passion Of Dionysus" zu finden.
Das neue Album "The Passion Of Dionysus" erscheint weltweit am 30. Juni 2023 über SPV/Steamhammer als CD DigiPak (inkl. Poster und 24 Seiten Booklet), 2LP Gatefold (in purple-violetten Vinyl), CD/LP Bundle mit Shirt (nur im Steamhammer Shop), Download und Stream:
News:
Black Stone Cherry kündigen ihr 8. Studioalbum an - neues Video
BLACK STONE CHERRY freuen sich, ihr achtes Studioalbum 'Screamin' At The Sky' ankündigen zu können. Das Album wird am 29. September veröffentlicht. Heute veröffentlicht die Band einen weiteren neuen Track mit dem Titel‘Nervous’.
‘Screamin’ At The Sky’ enthält komplett neues Material, das während der letzten Black Stone Cherry Tournee gemeinsam geschrieben wurde. Als die Zeit für die Aufnahmen gekommen war, entschied sich die Band diese im Plaza Theater in Glasgow, Kentucky aufzunehmen. Der Konzertsaal, der 1934 erbaut wurde verfügt nicht nur über 1.020 Zuschauerplätze, sondern hat eben auch eine hervorragende Akustik.
Wir feiern den MOTÖRHEAD DAY mit einem neuen animierten VIDEO des GRAMMY nominierten Covers von METALLICA’s ikonischer Hymne ‘ENTER SANDMAN’, hier zu sehen:
Dazu gibt es eine limitierte Edition der 7“ Vinyl
Es gab immer eine starke Verbundenheit zwischen Motörhead und Metallica. Eine einzigartige Freundschaft, die beide Bands über Dekaden verbunden haben – man erinnere sich nur an Lemmy’s 50. Geburtstag als Metallica zu seinen Ehren auftrat und alle Bandmitglieder als Lemmy verkleidet waren. Motörhead ihrerseits haben Metallica‘s Songs geehrt und oft gespielt und gewannen für ihre Version von ‘Whiplash’ 2004 einen Grammy. “Enter Sandman”, einer der legendärsten Songs der Band wurde ein bisschen außer Acht gelassen. Motörhead nahmen ihn ursprünglich für die ECW Wrestling Kompilation 1998 auf und wurden prompt für einen weiteren Grammy nominiert. Der Song war bis dato nicht als Single-Release verfügbar, was sich jedoch jetzt ändert…...
Dieses großartige, animierte Video zeigt einen erschreckenden Trip durch die nächtlichen Albträume eines Kindes, das von einem bösen Sandmann verfolgt wird und am Ende nur durch die Kraft des unvergleichlichen Motörhead ‘Warpig’ gerettet wird. Das Video wurde von Mulberry Creative produziert.
THE WHITE STRIPES ist schon irgendwie eine ausgefallene Band, oder sagen wir besser war. Das Ehepaar (Gitarre & Schlagzeug, Gesang beide), dass sich zwischenzeitlich als Geschwisterpaar "tarnte", ist eher organisch und frei von ökonomischen oder kommerziellen Reflexen unterwegs. Der Gitarrist Jack White produziert und komponiert die Stücke des Duos überwiegend selbst. Desweiteren wird auf ein Low Budget-Format bei der Produktion geachtet. Oft wird ohne einen zusätzlichen Bass aufgenommen, und es wird Wert auf analoge Technik (am besten Vintage aus den 60er oder 70er Jahren und ohne Computer), geringe Studio-Kosten und wenig Aufwand gelegt. Authensität, zwei autarke Künstlerseelen, die nicht nach der Pfeife der Musikindustrie tanzen und ihre Kunst pur, quasi nur mit Salz und Pfeffer garnieren, scheint das Rezept zu sein. Musikalisch bieten die zwei überwiegend leicht antiquierten, ursprünglichen, mit Blues versetzten, roh klingenden Garagenrock oder verträumt wirkenden, minimalistischen Folk an. Aber diese Melange traf bei ihrer Veröffentlichung, um die 2000er Jahre, den Zeitgeist wie Wilhelm Tell einst den Apfel.
2003 erreichten THE WHITE STRIPES mit dem Album "Elephant" ihren absoluten Höhepunkt (Platin in Deutschland, UK und USA, Platz 1 in UK, Platz 6 in USA und eine Grammy-Auszeichnung). Der Album-Opener "Seven Nation Army" wurde quasi in kürzester Zeit so etwas wie die Indirock-Nationalhymne und zur Erkennungsmelodie einer ganzen Generation. Dieses Album bekommt heuer zum 20jährigen Jubiläum ein Re-Release spendiert. Zum einen in digitaler Form, als Deluxe Edition mit einem 27 Songs umfassenden Mitschnitt eines Konzerts vom 2. Juli 2003 im Chicagoer Aragon Ballroom, zum anderen als Doppel-Vinyl in den Farben „Red Smoke“ und „Clear with Red and Black Smoke“.
Uns liegt dieser Longplayer als schicke Vinyl-Version vor. Das veränderte Artwork schimmert in Seidenmatt, und die zwei bunten Scheibchen stecken in einer Gatefold Plattenhülle. Auf der Rückseite sind der Bandname und die Seiten-Auflistung im Reliefdruck hergestellt, was zusätzlich das Album dekoriert. Die Innersleeves sind bedruckt und mit Bildern und Texten versehen. Die rot-weiß-schwarze Aufmachung zieht sich komplett durch die Gestaltung. Die beiden Vinyls wiegen jeweils 180g und sind hervorragend verarbeitet. Die zwei Farben mit dem grauen "Rauch" sind sehr ansprechend und passen zu dem Release. Die Laufzeiten pro Seite variieren, sind aber generell zu kurz. Bei Seite A zum Beispiel muss der Hörer sich schon nach drei Songs und 10 Minuten aufmachen und die Seite wechseln. Leider gibt es immer mehr solcher Pseudo-Doppelalben, die es dem Viny-Freund schwer machen, die Musik zu genießen. Hier entschädigen zwar die zwei starken Platten-Farben, trotzdem bleibt es für mich eine Unart der Musikindustrie. Indes, der Klang ist warm, transparent und kräftig.
Ohne Frage ist dieses Werk ein wichtiges und in seiner Konsequenz beeindruckendes Rockalbum, auch wenn es eigentlich keine Erneuerung oder Inspirationsquelle der Musik darstellt, sondern eher eine Rückschau auf die Anfänge und Ursprünge ist. Für die Plattensammlung ist diese Veröffentlichung rein optisch eine Zierde und Bereicherung, als Doppelalbum mit nicht einmal 40 Minuten Laufzeit allerdings auch zuweilen eine Last.