Es mag so klischeehaft oder abgedroschen klingen wie es will, aber diese Hühnerfüße haben den amtlichen Hardrocksoundtrack für diesen Sommer geschrieben und zwar ohne jegliche Einschränkung. Diese elf Tracks dürften für alle VAN HALEN Fans eine wahre Genugtuung sein, denn so ein knackiges Album haben die beiden Van-Halen-Brüder Eddie und Alex schon seit der letzten akzeptablen Platte „For Unlawful Carnal Knowledge“ (1991) nicht mehr hinbekommen.
Diese Band nennt sich auch tatsächlich CHICKENFOOT und wer hat sich nicht für dieses gleichbetitelte Debüt an großen Namen zusammengefunden: Die beiden Ex-VAN HALEN Mitglieder Michael Anthony (Rhyth. Git.), Sammy Hagar (Vocals), Gitarrenvirtuose und Technikfreak gleichermaßen Joe Satriani und RED HOT CHILI PEPPERS Felldrescher Chad Smith - also eine lupenreines All-Star Line-Up. Im Gegensatz zu vielen der vermeintlich unfehlbaren Zusammenstellungen, ganz aktuell muss hier auch das ziemlich daneben gegangene ROSEWELL SIX Projekt im Progbereich dazu gezählt werden, schaffen es diese vier Herren locker und lässig einen vermeintlich oldschooligen Rockstil wieder neu zu beleben und mit frischem Leben zu versehen. Vor allem groovt die Mucke so richtig fett ohne Ende, bietet Spielfreude pur und mancht super Laune pur. Da lassen es Anthony und Smith einfach mal wo richtig krachen. Die Musik ist eine Mischung aus Stadionrock a la VAN HALEN wie u.a. bei „Oh Yeah“ (ohne Keyboards), ein wenig sleazy in Anlehnung an AEROSMITH („Soap On A Rope“), dem typischen Partyfeeling von Hagars Solowerken sowie anspruchsvollem Hardrock der Sonderklasse hervorgezaubert natürlich von Joe Satriani. Dieser Mann gehört zum besten was die Szene zu bieten hat, es gelingt ihm mit genial-coolen Solis in fast jedem Song zu zeigen, wie man geschickt seinen eigenen Stil mit fantastischen Leads absolut songdienlich einbringen kann. Was natürlich absolut passt sind geile Hooks („Sexy Little Thing“) mit schönen zweitstimmigen Chorussen a la Van Halen mit viel Ohrwurmgarantie wobei die sehr kraftvolle Röhre Hagars, in seinem breiten Ami-Englisch vorgetragen, einmal mehr überzeugt. Neben dem aufwühlenden „Avenida Revolution“, sind Groovemonster wie „Down The Drain“ ( da drückt und wummert sich die Rhythmusabteilung förmlich aus den Boxen) dabei, „My Kinda Girl“ ist die heimliche Hitsingle des Albums und hätte in den 80ern garantiert die Charts gestürmt und mit „Learning To Fall“ gibt es natürlich auch ein wenig Herzschmerz aber ohne faden Beigeschmack. Bei der leicht angefunkten Schlussnummer „Future Is The Past“ ist quasi das Motto für dieses klasse Platte noch erwähnt und man wünscht sich noch viele Alben mit solcher zeitloser Musik. Mensch, was hat die geplante Van-Halen-Inzuchtveranstaltung (mit den eigenen Söhnen) nur dazu gebracht sich nochmal mit DAVID LEE-ROTH einzulassen, der kann es für mich nicht mal annährend mit Sammy aufnehmen. Aber egal es gibt ja jetzt CHICKENFOOT und die machen einfach tollen 80er-Jahre-(Stadion) Hardrock. Nicht zu poliert wie BON JOVI & Co. sondern etwas erdiger, sehr mitreißend und lassen alle in diesem Jahr veröffentlichten Sachen wie die hochgelobten Nachwuchsstars THE ANSWER oder auch die auferstandenen GUNS N’ROSES locker hinter sich.
Die Herren spielen auf einigen Festivals im kommenden Sommer, leider nur einmal in Deutschland (Hamburg) aber wer kann, sollte sich CHICKENFOOT unbedingt mal live anschauen.
Einer der bekanntesten deutschen Metalvertriebe SPV hat letzte Woche leider Insolvenz anmelden müssen. Managing Director Manfred Schütz gab die Verantwortung an den Hannoveraner Insolvenz-Verwalter Manuel Sack ab. Alle Geschäfte sollen vorerst ihren gewohnten Weg gehen.
SPV war mit 51% an den Prog-Label InsideOut Music beteiligt außerdem gehört auch das deutsche Metal-Label Steamhammer mit dazu.
SPV wurde 1984 gegründet und hat seitdem Bands wie TYPE O NEGATIVE, SEPULTURA, KREATOR, WHITESNAKE, SAXON, HELLOWEEN, GAMMA RAY, ICED EARTH oder MOTÖRHEAD aber auch viele eher unmetallische Acts wie John Lee Hooker unter Vertrag gehabt.
Die letzten Tracks für das neue Studioalbum von FREEDOM CALL sind jetzt eingespielt.Die Recordings waren erfolgreich und die Band hat sich für alle Fans in paar Specials einfallen lassen.
Einige Parts in den Arrangments wureden diesmal u.a. mit klassischen Instrumenten original einspielen lassen. Der Albumtitel ist vorerst noch nicht fest und firmiert unter "Legend Of The Shadowking". Als Basis des konzepts ist eine aristokratische Person, die in der Gründerzeit der deutschen Historie gelebt hat.
Leider wird sich der zunächst für April/Mai vorgesehene Veröffentlichungstermin etwas verschieben. Daher ist mit dem VÖ-Termin eher bis Ende August/September zu rechnen. Im kommenden Herbst/Winter soll dann eine Europa-Tour folgen.
LONG DISTANCE CALLING legen mit “Avoid The Light” ihr Zweitwerk vor, dessen Titel angesichts des Wetters schwermütig macht, aber zum ebensolchen Einschlag der Songs passt. Die sind weiterhin rein instrumental, mit Ausnahme von „The Nearing Grave“, bei dem Jonas Renske (KATATONIA) am Mikro zu hören ist und für das Album-Highlight sorgt, so atmosphärisch dicht und bedrückend der Song ausgefallen ist. Zudem ist er auch vom Songwriting her der stimmigste des ganzen Albums – vielleicht sollten sich LONG DISTANCE CALLING mal an einem Nebenprojekt versuchen, das in die Richtung geht? Die fünf anderen Songs kommen ohne Gesang aus, lassen den aber auch zu keiner Sekunde vermissen – dafür sorgt die exzellente Gitarrenarbeit, die schon beim Opener „Apparitions“ Akzente setzt. Das überlange Stück ist ein echter Knaller und legt die Messlatte für die folgenden Songs hoch an. „Black Paper Plans“ folgt als zweiter Song und ist rockiger ausgefallen, kann aber das Level nicht ganz halten, erst „359“ kommt da dank schwermütig-dichter Atmosphäre wieder mit. „I Know You, Stanley Milgram!“ baut sich langsam auf, knackt den Hörer aber schlussendlich mit heftigem Rock, während das abschließende „Sundown Highway“ wie die logische Fortsetzung des Renske-Song (minus Gesang halt) wirkt und ein gelungener Abschluss einer guten Scheibe ist. LONG DISTANCE CALLING verstehen es, auch ohne Gesang einen Spannungsbogen aufzubauen, der den Hörer einen Mikroknaben gar nicht für nötig erachten lässt. Wer auf Instrumental-Sachen steht, sollte hier mal reinhören, genauso wie Freunde der diversen Postirgendwas-Sachen.
NARROWS haben bereits mit ihrer EP bewiesen, was für Potential in ihnen schlummert. Ist bei der Vorgeschichte der Beteiligten aber auch nicht überraschend, sind da doch u.a. BOTCH, THESE ARMS ARE SNAKES und UNBROKEN zu nennen. „New Distances“ legt mit „Chambered“ krachig-mitreißend los, da werden die HC/ Punk-Wurzeln der Beteiligten aufgezeigt, auch wenn die Riffs einen deutlichen Noise-Einschlag haben. NARROWS können aber mehr und greifen im Verlauf der Scheibe tief in die Trickkiste, um Postcore zu zelebrieren, wie es ihn in einer solchen Güteklasse viel zu selten gibt. Shouter Dave stellt alle Möchtegerns problemlos in den Schatten, das Gitarren-Duo haut eine irrwitzige Melodie, ein irrwitziges Riff nach dem anderen raus und die Rhythmusabteilung legt ein solides wie vielschichtiges Fundament. Und Songs schreiben können die Herren, dass dem geneigten Corler ganz anders wird – sei es erwähnter Opener oder das ohne Gesang auskommende „'A Restoration Effect“ (sehr sphärig), der Wutbrocken „I Give You Six Months“ oder das abschließende „Marquis Lights“, alles ist großartig. Schwer kategorisierbar wie THESE ARMS ARE SNAKES, wütend wie UNBROKEN und dazu sperrig, komplex, intensiv, fordernd ist „New Distances“ eine Offenbarung. Große Musik.
Die brasilianischen Gothic Metaller von RAVENLAND haben ihren ersten Video Clip "End Of Light" fertig aufgenommen. Auf Youtube sind außerdem einige neue Interviews, weitere Videos sowie News der Band zu finden.
RAVENLAND's Debüt "... And A Crow Brings Me Back" mit den Gästen Ricardo Confessori (Drums - ANGRA, SHAMAN) und Tommy Lindal (ex-THEATRE OF TRAGEDY) wird demnächst via Free Mind Records erscheinen und soll 14 Songs sowie zwei Multimedia-Videos enthalten.
Seit GREEN DAYs „American Idiot“ dürfen wohl auch Punk-Bands Konzeptalben aufnehmen. Das haben sich auch die Wiener RENTOKILL gesagt, halten den Ball aber erst mal flach und versuchen sich mit „The O.S.E.“ an einer Konzept-E.P., die drei zusammenhängende Songs sowie einen Bonus-Track enthält. Mit dem Opener „The Object“ gibt’s erst mal eine Minute lang die volle Breitseite, vorauf der Song dann noch knapp zwei Minuten geradezu episch ausläuft. Letzteres ist ziemlich überflüssig, aber wo „Konzept“ draufsteht, muss wohl auch im Punkrock ein bisschen „Epik“ drin sein. Das folgende „The Subject“ ist mit über fünf Minuten relativ lang, teils recht metal-lastig und ballert ordentlich. Gleichzeitig gibt es aber auch schöne melodische Parts zu hören, ohne dass Energie oder Aggressivität verlogen gehen. Beim die Song-Trilogie abschließenden „The End“ wird dann noch gut anderthalb Minuten lang akustisch-folkig rumgeklampft, was nun wirklich nicht hätte sein müssen. Ich persönlich hätte hier lieber noch eine schnelle Punk-Nummer gehört. Als Bonus-Track gibt’s dann mit „Downtown Train“ noch ein schönes Tom Waits-Cover. Unterm Strich bleibt ein recht gemischter Eindruck, weil nicht alle Passagen der Songs überzeugen. Dazu ist die Scheibe kaum als Einstieg geeignet, handelt es sich hier doch um ein eher ungewöhnliches Projekt. Allerdings ist diese Veröffentlichung wohl sowieso vor allem ein Fan-Produkt, denn sie erscheint ausschließlich als Picture-Vinyl, der die CD mit allen Tracks noch mal beiliegt. Einsteigern seien die ersten beiden RENTOKILL-Alben empfohlen, für Fans aber ist „The O.S.E.“ sicherlich ein absolutes Muss.
Das zweite Wim-Wenders-Video zusammen mit DIE TOTEN HOSEN nach "Warum werde ich nicht satt?" ist fertig im Kasten. Gedreht wurde der neue Clip "Auflösen" zusammen mit Birgit Minichmayr, der Gesangspartnerin von Campino. Das Ergebnis ist jetzt auf der Band-HP zu finden.
Die CD-Single und die auf 1000 Stück limitierte und nummerierte Vinylsingle aus dem "Machmallauter"-Album erscheinen dann am 5. Juni.
ETERNAL TEARS OF SORROW waren ja schon zum zweiten Male abgeschrieben. Hatten die finnischen Metaller um die Gründungsmitglieder Altti Veteläinen (Gesang und Bass) und Jarmo Puolakanaho (Gitarre) die Band bereits 2001 zu Grabe getragen, so war die 2006er Wiederauferstehung „Before The Bleeding Sun“ ein angemessenes Lebenszeichen, bevor sich wiederum das Line-Up änderte und die Band etwas von der Bildfläche verschwand. Mit „Children Of The Dark Waters” liefert man aber nun eine Melodic Death Scheibe, die neben stimmigen Cover und klar-hartem Sound vor allem mit der richtigen Mischung aus harten Growls und cleanen (oft fast gesprochenen) Gesang sowie symphonischen Keyboards und harten Riffs/Double Bass punkten kann. Der Opener „Angelheart, Ravenheart (Act II: Children Of The Dark Waters)“ schlägt zwar textlich die Brücke zum letzten Album, setzt aber im Vergleich auf ein „mehr“ von Gitarre und dunkler Atmosphäre. Bereits die nächsten beiden Tracks („Baptized By The Blood Of Angels“, „Tears Of Autumn Rain”) setzen aber auf die bekannten ETERNAL TEARS OF SORROW Zutaten: melodieführende Keyboards, dichter Backgroundgesang und ausufernde, dichte Arrangements. Mit „Sea Of Whispers“ gelingt ETERNAL TEARS OF SORROW eine schöne, recht kitschfreie Ballade, deren als Bonus angehängte Akustik-Version dies aber noch toppen kann. „Midnight Bird“ erinnert frappierend an die alten Alben der Band und geht so als guter Standard-Song durch und zum Start von „Diary Of Demonic Dreams“ muss man sich erst mal an den dominierenden cleanen Gesang gewöhnen, ansonsten kommt der Track als Banger mit eingeschobenem Gothic-Touch (ruhiger Mittelpart mit weiblichen Vocals) um die Ecke. Jener Touch kann man auch bei „Nocturne Thule“ ausmachen – mit eingängigem Refrain und äußerst abwechslungsreichen Gesangsparts ein würdig wuchtiger Rausschmeißer. So hat man vieles zwar schon mal gehört, und nicht alle Melodien entpuppen sich als echte Ohrwürmer mit Langzeitwirkung, aber ETERNAL TEARS OF SORROW haben mit „Children Of The Dark Waters” ein Album abgeliefert das trotz vorgenannten Punkten einfach Spaß macht.