Review: Rebell On The Run
Bereits das Vorgängerwerk des MOONSTONE PROJECT’s aus dem letzten Jahr „Hidden in Time“ (war bereits 2006 schon mal als "Time To Take A Stand") hat mich nicht so recht überzeugt. Jetzt gibt es zwar wieder ein schönes Booklet sowie Artwork aber „Rebel On The Run“ ist wieder keine so recht Offenbarung geworden. Hardrock der klassischen Ausprägung, es werden mehr oder weniger passend die üblichen Verdächtigen DEEP PURPLE, RAINBOW, URIAH HEEP oder BAD COMPANY im Beipackzettel genannt, wird hier zwar schon recht stilecht geboten aber das Songwriting sowie die musikalische Performance ist dann einfach oft nicht zwingend genug und die Musik klingt mitunter auch zu gewollt bzw. konstruiert. Die typische Leichtigkeit oder auch erdige Grundessenz des Hardrocks fehlt mir hier doch bei den meisten Tracks.
Vielleicht liegt es auch etwas an den zu vielen Köchen die den bekannten Brei verderben, denn der hinter dieser ganzen Schose, der italienische Mastermind und Gitarrist Matt Filippini hat neben seinem Landsmanngrundgerüst an Bass, Drums und Keyboards eine ganze Reihe Promis engagiert wobei Schlagzeuglegende Ian Paice (DEEP PURPLE, ex-WHITESNAKE) nur relativ kurz bei der unspektakulären Schlussnummer "Halfway To Heaven" trommelt und auch Sänger Ken Hensley (ex-URIAH HEEP) ist nur sporadisch zu hören ansonsten singt ein stimmlich exzellent aufgelegter James Christian (HOUSE OF LORDS) für ein paar weibliche Backing Vocals ist seine bessere Hälfte Robin Beck zu hören. Ganz klar an seinem variabel-bluesig-kraftvollen Gesang liegt es beileibe nicht, dass nur selten der Funke überspringen will, die Refrains sind einfach nicht zwingend genug, es bleibt nicht viel hängen.
Alessandro Del Vecchio als flinker Mann an den Tasten ist mit seinen Sounds ebenfalls sehr prägnant, wenn auch nicht zu übertrieben, mitunter garniert er seine ganz 70’s like mit viel Hammonds angereicherten Keyboards mit etwa spacigeren Vibes so etwa beim Opener „Sinner, Sinner“, ja kann man durchaus hören, wirkt nicht so altbacken, wie viele Sachen in ihrem Aufbau danach. Dann "Monster Booster" mit den etwas zu langen Instrumentalpassagen versprüht eine etwas funkige Aura, net schlecht aber gab’s alles schon. Der schon zigfach namentlich so erschienene "Cosmic Blues" ist dagegen ganz lässig gemacht, hat einen gewissen Drive, wenn auch hier etwas zu ausgedehnt nichtssagend „gejammt“ wird.
"From Another Time" mit interessanten Percussions ist ebenfalls in diesem Soul-Funk-Style gehalten diese verstärkte Ausprägung ist dann doch neu gegenüber dem Vorgängerwerk.
Der Titelsong is so ne Halbgare Mischung aus Whitesnake meets Deep Purple erneut mit spacigen Tasten, na ja geht so. auf "Closer Than You Think" ist dann tatsächlich „The Voice Of Rock“ GLENN HUGHES zu hören aber dieser recht seichte Track ist doch eher 2. Wahlware aus seinem eigenen Songfundus. Dann gibt es Sachen wie „Hey Mama“ mit Honky-Tonk Sound, Harmonika sowie Mitklatschpart, sorry soll wohl die echten Rock’n’ Roller zeigen, überzeugt mich nicht, wirkt zu aufgesetzt. Es wird viel probiert, zu eindimensional ist die Scheibe wirklich net aber die neuen Vibes, die diese „alte“ Musik braucht und Kapellen wie z.B. THE ANSWER absolut neu belebt haben, geht diesem Album zum größten Teil völlig ab-hier sind zu wenig Fluss und packendne Frische zu hören. Eine gewisse Spielfreude ist ebenfalls nicht zu überhören, aber die Songs auf „Rebel On the Run“ sind mit zu bieder, reichlich unspektakulär und wirken auf mich doch etwas zu zusammengewürfelt - Hardrockfans dürfen natürlich trotzdem gerne mal beim MOONSTONE PROJECT reinlauschen.
Rebell On The Run
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
52:11 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:
Death Feast Open Air 2009 - Samstag
Konzert vom Der dritte Tag brachte endlich gutes Wetter mit sich, vom wolkenlosen blauen Himmel strahlte die Sonne runter.
EMBEDDED hatten darunter etwas zu leiden, da die mittägliche Hitze doch enorm war und vor der Bühne naturgemäß keine Schattenspender sind – oder Palmwedel schwingende Sklaven. Ein unermüdlicher Haufen Osnabrücker feierte die Lokalmadatore aber trotzdem ab und trieb die Band zu einerengagierten Show, die zudem musikalisch das erste Ausrufzeichen setzte. Brutaler Death Metal, wie er Live bestens funktioniert wurde geboten, wobei die Tracks des neuen Albums einen sehr Eindruck hinterließen.
SPAWN hatten weniger Zuspruch als ihre Landsleute und verloren auch in Sachen Show das Duell, so dass Osnabrück die Hauptstadt nach Punkten schlug, passiert sonst ja auch nicht oft. SPAWN konnten zwar soliden gespielten Death Metal bieten und mühten sich nach Kräften, die wenigen Zuschauer zu animieren, die konnten sich aber in der Hitze zu wenig aufraffen.
GADGET, selten gesehener Gast in deutschen Landen, konnten mit Tompa-Double am Mikro und gnadenlos guter Laune eine beachtliche Menge raus in die Hitze vor die Bühne locken und schonten weder sich noch die Zuschauer, trotz Hitze wurden Kilometer abgerissen und ihr NASUM-beeinflusster Grind runtergerotzt, dass es eine Freude war. Die Schweden hatten sichtlich Spaß am Gig, grinsten permanent, machten Späße und waren in bester Redelaune, was zwar einen Kontrast zur Grindwand darstellte, die sie bauten, aber sie nur symphatischer machte. Bleibt zu hoffen, dass GADGET Blut geleckt haben und jetzt öfter den Weg raus aus Gavle finden werden.
DEVOURMENT wurden aus der Ferne gesehen, wie sie eine recht große und enthusiastische Menge vor die Bühne lockten und eine solide Death Metal-Show ablieferten, auch wenn die Ansagen des Sänger die unspektakulärsten des ganzen Festivals waren.
HAEMORRHAGE sind da ein anderes Kaliber, Mastermind Lugubrios (wie immer blutverschmiert) unterhielt mit drolligen Ansagen, wedelte mit einem Plastikbein und war mit seinen irren Bewegungen Hingucker der Show. Da Gitarristin Ana im Juli ein Baby bekommt, waren die Spanier nur zu viert angereist, was aber kaum zu merken war. Souverän grindeten sie sich durch ihre Historie, coverten CARCASS und waren so eine willkommene Abwechslung zum dominierenden Death Metal. Immer wieder ein Spaß, die Spanier in Aktion zu sehen.
ASPHYX haben mit Martin van Drunen ebenfalls einen exzellenten Entertainer in ihren Reihen, dessen Charme sich niemand entziehen kann. In akzentfreien Deutsch parlierte der gute Mann mit der großen Menge, die jeden ASPHYX-Song ordentlich abfeierte. In der Setlist tauchten einige Songs des neuen Albums auf, dass Anfang Juli in die Läden kommen wird und stilistisch an die alten Tage der Band anknüpft. Schöner Gig einer Band, die wieder Spaß an der Sache hat und sich untereinander sehr gut zu verstehen scheint.
Richtig Bock auf ihren Gig hatten MISERY INDEX, die mit perfektem Sound einen Lärmorgie erster Klasse ablieferten. Während Jason Netherton Gesang und Bass gewohnt routiniert erledigte, bangten sich seine Gitarristen die Seele aus dem Leib und scherzten in den Pausen untereinander. Das Publikum tickte schon beim ersten Song aus und nahm die Grind/ Death-Chose der Amis begierig auf, um einen großen Pit zu bilden. MISERY INDEX boten eine beinahe perfekte Show, die rundum zufrieden stellte und die Messlatte für NAPALM DEATH hoch anlegte.
NAPLAM DEATH kamen dank exzessivem Einsatz der Nebelmaschine leicht verwirrt auf die Bühne, legten aber gleich mal mit einem Doppelack an Songs los, bevor Barney das erste Mal das Wort an die Menge richtete und seinen Charme spielen ließ (es war der Abend der Charismatiker am Mikro, ganz klar). Überhaupt waren seine Ansagen gewohnt ehrlich und immer wieder politisch, ganz wie es zu erwarten war. Basser Shane zerpflückte derweil in seiner unnachahmlichen Art seinen Bass und grinste sich einen, nur um dann den nächsten Klassiker zu zocken. NAPALM DEATH hatten sich in ihrer Setlist ausgiebig in der Vergangenheit orientiert, „Suffer The Children“ kam schon ziemlich zu Beginn. Die Briten erwiesen sich ihres Headliner-Status mehr als würdig und brachten die Fans endgültig an den Rand der Erschöpfung, die ganz Unverwüstlichen feierten danach noch im Partyzelt einen gelungenen Abschluss eines gelungenen Festivals.
Konzert:
Death Feast Open Air 2009 - Freitag
Konzert vom Festivaltag zwei hatte einen Mix aus Sonne und Wolken zu bieten, der es beinahe unmöglich machte, die richtigen Klamotten am Leib zu tragen – schwitzen oder frieren waren die Alternativen. Die erste Band, die sich dem stellen musste und Interesse weckten , waren
POPPY SEED GRINDER (über die unsäglich benannten BEGGING FOR INCEST wollen wir nie wieder sprechen). Die Tschechen konnten eine akzeptabel große Menge vor die Bühne locken, die Bock auf eine halbe Stunden Grindcore hatte. POPPY SEED GRINDER spulten ihren Set routiniert runter und waren ein guter Start in den Festivaltag.
Der ging mit EVOCATION weiter, deren Sänger den Preis für das unpassendste Outfit (inklusive Mikroständer) gewann. Musikalisch waren die Schweden aber nicht so off, ihr old schooliger Death Metal passt ins Billing wie Arsch auf Eimer und kam entsprechend gut beim Publikum an. Live hört sich die Chose zudem brutaler als auf Platte an, was mit dem guten Sound und der kürzlich auf der Tour mit DEMONICAL und FACEBREAKER gewonnenen Routine und Spielfreude der Mucker für einen guten Gig sorgte.
Bei GOD DETHRONED bestehen eigentlich keine Zweifel, dass Routine, Spielfreude und Charisma vorhanden sind, allein Henri hat davon genug für fünf Bands, was er an diesem Tag erneut eindrucksvoll unter Beweis stellte und mit seinen Sidekicks eine solide Show ablieferte. Leider war die recht Bewegungsarm, da Henri vom Mikroständer nicht weg kann und die beiden anderen Saitenzauberer (von denen die Dame in formschönem weißen Anzug spielte) keinen Bock auf Bewegung zu haben schienen.
Ganz anders sah das bei den weißen blutbeschmierten Klamotten auftretenden GENERAL SURGERY aus: der Schwedenhaufen gehört zu den engagiertesten Live-Bands überhaupt, bei denen keine Sekunde Ruhe ist. Gekonnt wurde das Publikum mit witzigen Ansagen und Charme auf Touren gebracht, um ihm dann im nächsten Moment die nächste Grind-Granate um die Ohren zu feuern. Wie erwartet eine sehr coole und gute Show der Schweden, die danach in ihren Bühnenklamotten über das Gelände latschten und für jeden Scherz, jedes Foto mit Fans zu haben waren.
VOMITORY versuchten gar nicht erst ihre Landsleute in Sachen Show zu toppen, sondern konzentrierten sich da darauf, ihre brutalen Death Metal möglichst effektiv aus den Boxen dröhnen zu lassen. Ist ihnen gelungen, was hier abgeliefert wurde, war eine Death Metal-Show par excellence, inklusive kreisender Matten, eines perfekt growlenden Shouters und druvkvollem Sound. Egal ob richtig alte Nummern oder Songs des neuen „Carnage Euphoria“-Albums, alles stimmte und verschmolz zu einer langen Death Metal-Dröhnung, die keine Wünsche offenließ.
BLACK DAHLIA MURDER waren da schon wieder aktiver, besonders der später nur mit Shorts bekleidete Trevor (und dank einiger Kilos weniger auf den Rippen auch nicht mehr nach Elton aussehend) riss Kilometer ab, um von jeder Ecke der Bühne aus seinen mit „fuck“ gespickten Ansagen zum Besten zu geben. Natürlich machte er bei den Songs einen ebenso gute Figur, allen voran den „Nocturnal“-Krachern, aber von Songs des Debüts oder des in Bälde kommenden neuen Albums. Im Publikum war entsprechend viel los, Circle Pits inklusive. Die Detroiter stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie ein würdiger Headliner des zweiten Tages waren.
Seiten