Interview
Mit deinen Mitstreitern hast du für ordentlich Wirbel gesorgt, als ihr SHRINEBUILDER das erste Mal angekündigt habt – denkst du, dass ihr die Erwartungen erfüllt habt? Die einzigen Erwartungen, die uns wichtig sind, sind unsere eigenen und wir sind komplett zufrieden mit dem dem Album.
Wie ist denn das Feedback ausgefallen? Es ist sehr positive. Einige Leute mögen das Album zwar nicht, aber die meisten können sich darauf einlassen und mögen es.
Bist du selbst damit zufrieden? 100%ig.
Wann habt ihr das erste Mal über das Projekt nachgedacht? Al und Wino haben 2005 darüber sinniert, ich stieß im Winter 2007 dazu.
Ihr habt vor den Aufnahmen ja nicht wirklich geprobt – war das nicht merkwürdig, erst im Studio zusammen zu spielen? Das ist wahr. Ich bin aber auch merkwürdig, von daher war das normal *lacht*. Es war schon aufregend, aber lief dann besser als erwartet.
Wie teilte sich das Songwriting auf? Jeder trug was bei, im Grunde ist jeder Song von der Band gemeinsam geschrieben worden.
Wie wichtig war der Produzent während der Aufnahmen? Toshi hatte keinen Einfluss auf die Songs oder die Strukturen, hat aber dafür gesorgt, dass alles gut klang. Er hat dann mit Dan im West Beach Recorders in Hollywood auch die Songs gemixt.
Habt ihr schon neue Songs fertig? Ja.
Wie sind die weiteren Pläne für SHRINEBUILDER? Ist die Koordination mit euren anderen Bands einfach? Wir haben im April 25 Shows in Europa und werden danach die neuen Songs aufnehmen. Wir legen SHRINEBUILDER-Termine um unseren anderen Projekte.
Wie würdest du deine SHRINEBUILDER-Kollegen beschreiben? Sie sind alle verrückt nach Musik, außerdem gute Menschen und enge Freunde. Ich bin sehr froh, dass ich sie kenne.
Kannst du von Musik leben? Ich könnte, wenn ich mehr Touren würde, aber ich mag das nicht so sehr. Ich habe eine Frau und vier Kinder und bevorzuge es, meine Zeit zu Hause zu verbringen. Ich habe eine 40-Stunden-Woche und hatte das schon immer.
Abschließende Worte. Thanks for the interest. Take care and be well.
Mensch was für ne üppige Aufmachung bietet uns hier diese Newcomerband aus dem Schwabenländle Namens SECRETS OF SIN. Die erste knapp 20-minütigen EP „Fairytails“ läßt promomäßig keine wünsche offen. Klasse auch das Artwork, die Texte sind gleich zweimal enthalten (Booklet und Papierform) und dann natürlich die eigentiche Hauptsache die Mucke: hier wird stilistisch sehr breitgestreute Musik geboten, festlegen will man sich anscheinend betont eher nicht, ich würde es als so ne so ne Art Melodic Symphonic Metal (core), mit leichten Death sowie starken progressiven Einschüben bezeichnen. Sehr modern aufgemacht, coole Breaks, Tempiwechsel überraschende Wendungen, sehr üppig instrumentiert auch mit schönen Riffs, klasse doppeläufigen Leadgitarren und episch geprägten sehr variantenreichen Keyboards.
Der Sechser mit Sängerin legt Wert auf Melodien, da wird aber genauso gegrowlt, wie energisch geshoutet oder auch mal gefühlvoll gesungen, das Ganz kommt aber nie zu kitschig oder gewollt daher. Beim Gesang sind insgesamt sicher noch die meisten Potentiale herauszuholen insbesondere bei der Sängerin. Sie ist zwar beilebee nicht schlecht aber manchmal vom Stimmvolumen bzw. in der Ausprägung etwas zu dünne unterwegs insbesondere die Backings oder Wechselgesänge mit der männlichen egal ob „böse“ oder normal Stimme sind manchmal etwas leicht schräg.
Inhaltlich wird auf „Fairytails“ jedenfalls ordentlich geklotzt, die Produktion für einen Underdog ebenfalls recht solide, der Mix ist recht ausgewogen nur die Drums, sind wie meistens bei solchen Erstwerken, mitunter etwas zu matschig und der Bass etwas zu grummelig. Der mächtig aufdrehende Opener „A Soldier's Destiny“ bietet trotz aller catchyness und auch viel typischer Göteborgschule noch genügend Aggressivität sowie ein gewisses Gothicfeeling und dann dieser wunderbare Gitarrepart in der Mitte des Songs, klasse gemacht.
Bei Track Nummer zwei „Silent Death“ geht zunächst recht verhalten atmosphärisch mit elfenhaftem Gesang los ehe man sich mit Gitarrenduellen weiter druckvoll nach vorne wagt, auch mal etwas sperrig und etwas düster daher kommt aber stets im Midtempobereich bleibt, das intensive Gesangsduett läßt auch hier sehr angenehme Gotic Vibes durchkommen.
„Blind“ zum Abschluss ist dann ein satter 10-Minüter, mal schön verschachtelt, dann wieder drauf losrockend, viele Breaks (aber nie zu verwirrend), dann wieder bombastisch-opulent und insgesamt trotzdem nie den berühmten inhaltlichen Faden verlierend und auch mal hymnisch flirrend darf es zu gehen – ja das hat schon was. Auch hier verdient sich die Gitarrenfraktion erneut die Höchstpunktezahl.
SECRETS OF SIN treten auf diesem Debüt insgesamt schon recht überzeugend auf, voller Elan, mit vielen frischen Ideen und einer wirklich interessanten Kombination verschiedenster Metalstile und sorgen für gut bis sehr gute Unterhaltung. Hier hat sich jemand auch mit den durchaus kritischen Texten sehr viel Mühe gegeben, musikalisch viel Kreativität mit schon sehr eigenem Profil bewiesen und ein trotz mitunter ausschweifender instrumentaler Parts wurde hier ein mitreißend-packende EP abgeliefert.
Die Richtung stimmt daher absolut, an Kleinigkeiten gilt es natürlich noch zu feilen und den wichtigen Nachweis anzutreten, dass man dieses stimmige Gesamtkunstwerk auch über eine Albumlänge hinweg überzeugend rüberbringt – auf diese Beweisführung freue ich mich jetzt schon mal im voraus!
Fairytales
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
3
Länge:
19:51 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten