Interview MACABRE gibt es seit 1985, was an sich schon eine Leistung ist. Ihr habt während dieser Zeit die Veränderungen in der Metal-Szene hautnah mitbekommen – wie hat sie sich verändert? Waren die Veränderungen gut oder schlecht? Na ja, Leute kommen und gehen in der Metal-Szene. Sie werden älter, heiraten und bekommen Kinder und manche hören einfach kein Metal mehr (vielleicht wollen sie ihre Kinder nicht erschrecken oder sie für immer versauen), aber bei unseren Shows sind Fans von 15 bis 50, natürlich mehr von den jüngeren, aber unsere alten Fans kommen immer wieder zurück. Ich denke, dass das eher an unseren Texten als an unserer Abwechslung bei der Musik liegt. Europa war immer gut zu uns und auch die USA werden hoffentlich einen guten Sommer für uns haben. Aber da es viele Bands gibt und es der Wirtschaft nicht so gut geht, sind es schwere Zeiten für Metalbands.
Interessierst du dich für neue Bands oder bleibst du bei deinen alten Helden? Ja, ich mag einige neue Bands, aber die müssen originell sein – wenn es sich nach etwas anhört, dass bereits wieder und wieder gemacht wurde, habe ich dafür keine Zeit. Ich singe viel Karaoke, wobei ich gerne varriiere und von BEATLES, Johnny Cash, JETHRO TULL, ALICE IN CHAINS und viele andere habe. Ich kann mehr als 100 Songs im Karaoke singen *lacht*. Ich bevorzuge aber Klassik, Bach ist besser als BEATLES.
Was motiviert dich dazu, mit MACABRE immer weiter zu machen? Ich denke, dass ich etwas anderes machen könnte und vielleicht mache ich das auch eines Tages. Aber jetzt ist mein Fokus auf MACABRE – ich habe noch viele Ideen für diese Band, die ich aufnehmen will. Es gibt immer noch Leute, die uns mögen, ich denke, das motiviert mich. Außerdem mag ich es, Musik zu machen.
Im April kommt ihr nach Europa… Ich hoffe die Shows werden gut und die Leute aus dem Wald kommen, um uns Songs von „Grim Scary Tales“ spielen zu sehen. Ich freue mich auf alles Shows. Ich liebe das Live spielen, es hölt mich in Schwung.
Gibt es danach eine US-Tour? Ja, im Juli werden wir mit EXHUMED, WITHERED und CEPHALIC CARNAGE touren. Es werden tolle Shows, auch wenn es keine lange Tour. Wir haben danach noch einige Shows in den USA, Kanada und Britsh Columbia.
Ihr wart zu gut wie immer als Trio unterwegs, sogar komplett ohne Wechsel in der Besetzung. Hängst du mit den anderen beiden viel rum? Wir sind seit 30 Jahren Freunde, aber da wir älter wurden und mehr und andere Verpflichtungen bekamen, haben wir nur noch Zeit, um zusammen Musik zu machen und nichts anderes. Aber wenn wir auf Tour sind, sind wir die ganze Zeit zusammen, was auch schwierig sein kann. Die anderen hängen dann mit Typen aus den anderen Bands rum und machen Party, während ich der Einzelgänger bin, ich laufe dann für mich allein durch die Gegend. Es gibt immer genug Zeit auf Tour und im Bus, um mit den anderen zu feiern.
Hattet ihr mal einen vierten Mann dabei? Als zweiter Gitarrist ware das ja nicht ganz undenkbar. Ja, das hatten wir einmal. Wayne, ich nenne ihn Wayniac. Er hat Keyboard gespielt. Wir wollten ihn bei „Dahmer“ verwenden, aber das funktionierte nicht. Er war großartig und es hätte funktionieren können, aber es sollte nicht sein. Jetzt spiele ich Gitarre, Synths und damit viele Instrumente. MACABRE werden ein Trio bleiben.
Wie lange habt ihr an den Songs zu „Grim Scary Tales“ gearbeitet? Nach “Murder Metal” habe ich eine Pause gemacht vom Lesen über Serienkiller und Schreiben von Texten. Teilweise für meine eigene geistige Gesundheit, teilweise um eine frische Perspektive auf das ganze MACABRE-Ding zu bekommen. Dann habe ich mich irgendwann in ein mexikanisches Restaurant nahe bei mir zuhause gesetzt, mit einem Notizblock, Büchern und Stiften. Ich fing an, „Grim Scary Tales“ zu schrieben und eingie Songs für „Grim Scary Tales Part 2“, da es zu viele Songs für ein Album geworden sind. Es hat mich ungefähr drei Jahre gekostet, zu recherchieren und die Musik zu schreiben. Meistens schreibe ich zuerst die Texte und lasse dabei Musik in meinem Kopf entstehen, die ich dann später auf einer Gitarre spiele. Nach diesem Interview werde ich weiter an den Songs des zweiten Teils arbeiten.
Ist es für dich über die Jahre einfacher geworden, einen MACABRE-Song zu schreiben? Ja. Ich habe einige Methoden des Schreibens entwickelt, die ich nutzen kann und die Top Secret sind. Eine ist die „Dr. Suess“-Methode, die andere heißt „Tequilla und Margerita“. *lacht* Nein, ich mache viel Recherche – ich muss mir keine Geschichten ausdenken, da die ja in der echten Geschichte passiert sind. Dann ist es nur noch eine Frage, alles kreativ, verrückt, albern, verstörend, pervers und verrückt zu machen. Und das ist nur ein Teil meiner geheimen Methode.
Wieviel steuern die anderen beiden bei? Ich habe über die Jahre das meiste gemacht. Nefarious hat einige Songs hier und da geschrieben, aber ich mache das meiste. Auf „Grim Scary Tales“ habe ich alles geschrieben und war der Chef, aber das Geld teilen wir immer durch drei, das haben wir schon immer so gemacht. Es ist ja eine Ein-Mann-Band. Aber beim Karaoke bekomme ich immer das größte Mikro! *lacht*
Bist du mit „Grim Scary Tales“ zufrieden? Ja, bin ich, auch wenn wir nur 12 Tage Zeit für die Aufnahmen hatten und ich gerne ein paar mehr gehabt hätte. Wir waren bei Geoff Montgomary in Fort Wayne, Indiana und haben gut mit ihm zusammengearbeitet. Ich kann anderen Bands nur empfehlen, mit ihm zu arbeiten; wir werden ihn in der Zukunft wieder nutzen.
Ihr habt ja eine sehr coole VENOM-Coverversion auf das Album gepackt. Wie steht die Chance, dass ihr eine Scheibe ausschließlich mit Coversongs bestückt? Danke! Wir haben unser Bestes gegeben, um wie VENOM zu klingen. Ich habe schon oft über eine Coverscheibe nachgedacht, egal ob als Album oder als EP. Wir werden sehen.
Wieviel Nachforschungen hast du zum ganzen Serienmörder-Thema angestellt? Suchst du immer noch nach neuem Wissen oder ist das was du bereits besitzt, für die kommenden MACABRE-Alben genug? Es ist mal mehr, mal weniger. Ich konnte ja früher nur Bücher nutzen, aber jetzt mit dem Internet ist das alles einfacher geworden. Ich weiß sehr viel über Serienmörder, aber es gibt auch so viele. Das geht schon seit Anbeginn der Menschheit und wird nicht eher enden, bis es keine Menschen mehr gibt. Ich habe viele Songs, die noch geschrieben werden müssen *lacht*.
Was hältst du von modernen Slasher-Filmen wie „Saw“ oder „The Hills Have Eyes“? Ich mag einige davon, habe aber nicht genug Zeit, um viele zu sehen, da mein Leben momentan sehr voll und verrückt ist. Manche Filme sind sehr gut recherchiert und andere sehr schlecht, man muss da sehr genau auswählen.
Was machst du außer MACABRE und Serienmörder-Forschung noch? Musik nimmt einen Großteil meines Lebens ein, aber ich mag auch Golf, Waffen, Martial Arts, aber momentan ist meine neue Freundin im Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Sie ist ein Experte, was Serienmörder angeht. I love her.
Letzte Worte? To our fan's come see us when we come to you're town and we thank you for supporting us. And I thank you for this interview!
Bereits das letzte Werk der Multinationalen Melodic Metaller von EDEN`S CURSE („The Second Coming“ aus 2008) hat mich ehrlich gesagt nicht so arg dolle vom Hocker gerissen. Bei der aktuellen dritte Scheibe "Trinity" der Fortmation um Sänger und Mastermind Michael Eden zeigt sich ebenfalls eine Band, die zwar produktionstechnisch erneut exzellent von Dennis Ward (PINK CREAM 69) in Szene gesetzt wurde, aber mir vom Songwriting her einfach zu beliebig, unspektakulär und vor allem ganz wenig innovativ mit einem eigenen Charakter daherkommt.
Diese Mucke mache viele Bands mindestens ähnlich so gut, es klingt vieles dieser Scheibe wie schon x-mal (besser) gehört. Stilistisch hat man sich diesmal etwas mehr weg vom Melodic Rock/Hardrock hin zu einer etwas stärkeren Metalbetonung entwickelt aber die wenigen vorhanden schnellen Power Metaltracks sind leider nicht der großen Reißer und wirken irgendwie zu sehr kalkuliert ohne den ganz großen Punch wie u.a. dass etwas zu lieblos hingenudelte „Saints Of Tomorrow“, da kommt das doubelbassige "Can't Fool The Devil" schon etwas besser weg.
Da sind die vielen Midtemposachen doch kompositorisch deutlich stärker und auch prägnanter ausgefallen. Neu in der Band ist Keyboarder Alessandro Del Vecchio, der schon etwas dominanter seine Tasten mit ein bringt, leider nicht immer zum Vorteil des Gesamtsounds, die eine Spielerei hier und den symphonischen Schlenker da (u.a. der ungemein ausgelutschte Operbombastintro) dies macht den Sound an der ein oder anderen Stelle dann doch irgendwie zu hochglanzmäßig, aufgebläht, zugefüllt und zu wenig rockig bzw. Gitarrenorientiert. Auch bei der allenfalls mittelprächtigen Coverversion „Rock´n´Roll Children" von Sangesgott DIO kommt dieser Makel voll zum Tragen - noch mehr Keys als beim Original und leider so ziemlich ohne jeden eigenen Interpretationsansatz.
Sänger Michael Eden zeigt erneut eine solide Vorstellung, der Junge hat schon was drauf und kommt auch relativ variabel daher. Trotzdem hat man sich noch zwei hochkarätige Gäste für hinters Mikro dazu geholt: James LaBrie (DREAM THEATER) und Andy Deris (HELLOWEEN) haben auf den beiden Tracks "No Holy Man" sowie "Black Widow" ihre Visitenkarte abgegeben. „No Holy Man" mit dem DREAM-THEATER-Fronter hat seine Qualitäten und im gelungenen Duett wurde dem Song in ein ähnlich hymnisches sowie wohlmundendes Refrainmuster, wie bei seiner Hausband schon oft gehört, verpaßt. Ein echter Kracher ist auch “Black Widow“, hier bietet man endlich mal ordentlich ungekünstelte Power, etwas straighter Insbesondere das kräftige Organ von Deris ist ein schöner Widerpart zur geschmeidigeren Stimme des Bandleaders und die orientalischen Keys passen ebenfalls gut. Dann folgt natürlich auch die gefühlvolle Abteilung und "Guardian Angel" klingt schon vom Titel her so ausgelutscht wie auch die musikalische Umsetzung. Solche Sachen können BONFIRE deutlich besser. "Rivers Of Destiny" ist ein Beispiel für Melodic Hardrock Rock Haumannskost aus den 80ern recht gelungen mit schönen doppelläufige Gitarrenleads. Aus dem etwas epischer angelegten "Jerusalem Sleeps" hätte man noch etwas mehr machen können, der Song hat gute Ansätze und durchaus überzeugende längere instrumentelle Parts - es fehlt mir nur etwas der allerletzte Kick.
Handwerklich ist hier alles in Ordnung und wer also auf soliden Melodic Stoff mit leichten epischen Sprengseln im breiten Fahrwasser von Rock/Metal abfährt, sollte bei EDEN’S CURSE schon mal reinhören. Solide Leistung aber wirklich Innovatives darf man halt nicht erwarten.
Auf der japanischen Version von "Trinity" gäbe es noch einen interessanten Covertrack "Unchain The Night" von DOKKEN), die Europapressung bietet mit "We Climb" einen exklusiven Song, für die Amis gibt es extra noch „Never The Sinner“ – leider war keiner der Songs auf dem Promomaterial zu hören.
Trinity
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
58:11 ()
Label:
Vertrieb:
Ja ich weiß, TOMBSTONES soll Grabsteine heißen, finde aber den Bezug zur Wüstenstadt Tombstone, die im wilden Westen Schauplatz verschiedener berühmter Schießereien war, u.a. der Schießerei am O.K.Corral mit den Earp-Brüdern und Doc Holliday im Oktober 1881, irgendwie reizvoller und auch passender. Denn die drei Norweger machen keine Gefangenen und sind in ihrer Erbarmungslosigkeit irgendwie skurril. Auch die Ödness und Kargheit einer Wüstenstadt passen zu dem humorlosen Stoner-Rock, den die Skandinavier mit ihrem zweiten Album abschießen.
Der Sound ist düster und bedrohlich, langsam walzen sich die TOMBSTONES durch die Gehörgänge, der Gesang wäre ausbaufähig, passt aber durch seine Eindimensionalität ganz gut. Abwechslung wird hier klein geschrieben, eine Ödness verströmende Ode nach der anderen zermartert die Gehirnwindungen. 45 Minuten, 9 Nummern, zwei Geschwindigkeiten: von langsam zu ganz langsam, eine Gesangsmelodie, welche eigentlich mehr gerufen als gesungen wird, humorlos eben!
Aber mir gefällt das Ding, die Kompromisslosigkeit beeindruckt. Applaus verdient die ordentlich tiefer gestimmte Gitarre, die dermaßen jault und schruppt, dass nach diesem Gehörpeeling die Ohren glänzen als ob sie Außenspiegel wären.
Klasse, Daumen hoch für die Norweger, diese Schießerei in Tombstone überlebt man nur, wenn man ab und zu in Deckung geht oder leiser dreht.
Bass - Ole Christian Helstad
Gesang - Bjørn-Viggo Godtland, Ole Christian Helstad
Gitarre - Bjørn-Viggo Godtland
Schlagzeug - Jørn Inge Woldmo
II
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
45:40 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten