SOULFLY haben für den letztjährig ausgestiegenen Stamm-Bassisten Bobby Burns endlich einen festen Ersatz gefunden:
Tony Campos (ehemaliger Basser bei STATIC-X, PRONG, MINISTRY) ist ab sofort für den 4-Saiter zuständig. Auf der Bühne wird er sein Livedebüt Ende Juli auf dem Lokerse-Festival (Belgien) bestreiten.
Fünf Jahre haben sich die TURBO A.C.’s für ihr neues Album Zeit gelassen. Von Ermüdungserscheinungen ist auf „Kill Everyone“ aber nichts festzustellen. Ganz im Gegenteil, das Quartett um Sänger/Gitarrist Kevin Cole geht hier einmal mehr mit unermüdlicher Energie zu Werke. Ist der Vorgänger „Live To Win“ aufgrund seines schwammigen und drucklosen Sounds etwas abgefallen, kicken die New Yorker auf „Kill Everyone“ wieder wie eh und je. Besonders schön ist auch zu hören, wie sich der dreckige Bass trotz der zwei Gitarren immer wieder in den Vordergrund spielt. Dabei geht es auf der Scheibe auch noch überraschend vielfältig zu. Mit Songs wie „Into The Vortex“, „Ancient Chinese Secret“ oder „Black Lipstick” sind wieder jede Menge gewohnte Surf-Punk-Rock ´n´ Roll-Granaten enthalten, aber zwischendurch wird auch immer mal wieder das Gas weggenommen. So sind z. B. der Titeltrack oder auch das an SOCIAL DISTORTION erinnernde „Take Me Home“ im Mid-Tempo gehalten, und „You’re So Stupid“ ist schon fast richtig langsam, wobei in der Strophe gar akustische Gitarren eingesetzt werden. Das alles funktioniert aber nicht nur bestens, sondern steht den Jungs auch noch sehr gut zu Gesicht und stellt daher eine gelungene Bereicherung ihres Sounds dar. Mit „Kill Everyone“ ist den TURBO A.C.’s wieder einmal ein tolles Album gelungen, das von vorne bis hinten Spaß macht und an dem die Fans ihre helle Freude haben werden.
Nun sind die Extrem-Death Metaller aus Kansas mit ihrem neuen Werk "Entity" beim Branchenriesen Nuclear Blast gelandet, nachdem sämtliche Vorgängeralben noch bei Relapse Records erschienen waren. Ich bezweifele allerdings stark, dass sich das Quartett trotz damit weit offen stehender Türen einer wesentlich größeren Gemeinde erschließen wird als zuvor, denn "Entity" ist ganz sicher nicht Jedermanns Ding. Ähnlich wie ihre Kollegen THE FACELESS, ION DISSONANCE oder auch GORGUTS, gehören ORIGIN zu den Bands, die die alte Schule technischen Death Metals der Marke MORBID ANGEL, DEATH, NECROPHAGIST oder MESHUGGAH in ihrem Sinne weiterführen und auf ein noch höheres Niveau hieven wollen, was insbesondere diversen Musikern (auch aus meinem Freundeskreis) viel Respekt abringt, für Normalhörer aber längst nicht alltagstauglich ist. Das Hauptproblem auch bei ORIGIN ist, dass sie bei aller technischen Versiertheit und ihren fast schon jazzigen, beim flüchtigen Hören sogar wirr erscheinenden Arrangements irgendwie vergessen, echte "Hits" zu schreiben, also die Frickelei mitreißenden Songstrukturen überordnen. Dazu passt zwar auch die sehr dröge Produktion, aber trotz aller Aggressionen und Power auf "Entity" kann man echte Heaviness kaum erkennen; die oftmals eingestreuten Gitarrenfiepereien zerren sogar arg an den Nerven. Wer es aber mit Hingabe schafft, sich durch akustische Hirnwindungs-Krachorgien wie "Purgatory", "Swarm" oder das durchaus eingängige "Consequence Of Solution" zu ackern, wird zumindest auf der "Limited Editon" noch mit dem saugeilen, fast schon schwarzmetallischen "You Fail!" belohnt, das wirklich richtig gelungen-krank daherkommt. Fans können blind zuschlagen, aber alle anderen sollten es lieber vorsichtig angehen...
BARING TEETH versuchen sich auf ihrem Debütalbum „Atrophy” (auf dem sich drei Songs des Demos wieder finden) an technischem Death Metal, in dem Elemente von CONVERGE und BURNT BY THE SUN eingebaut wurden. Ein durchaus ambitioniertes Vorhaben, das die Band aber nicht so gut wie gedacht umsetzen konnte. Ihre besten Momente hat „Atrophy“ in den ersten beiden Songs, die gerade heraus sind (wodurch sie eine leichte HC-Schlagseite haben), während die frickeligen Sachen zu konfus wirken und nicht beim Hörer hängen bleiben, was an der oftmals zu Freejazz-mäßigen Abgefahrenheit der Songs wirkt – genau die Sorte Musik, die Musiker überzeugt, aber für den normalen Konsumenten zu anstrengend oder wirr wirkt. Bei „Atrophy“ kommt die sehr trockene Produktion erschwerend hinzu, durch die die acht Songs seltsam leise wirken und wenig Durchschlagskraft aufbauen können. BARING TEETH sind eine interessante Band im Bereich des technischen Death Metals, können mit ihrem Debütalbum aber noch nicht überzeugen.
JUNGLE ROT sind mit ihrem siebten Album bei Victory Records gelandet, wo sie sich zwischen Bands wie THESE HEARTS und A DAY TO REMEMBER wieder finden. Daumen drücken, dass es da mal zu einer Label-Tour kommt….Nach mittlerweile 15 Jahren macht JUNGLE ROT in Sachen Death Metal keiner mehr was, besonders nicht, wenn es um Groove-orientierte Mid Tempo-Songs geht. Die können sie schreiben, so dass sich auf „Kill On Command“ ähnlich gelagerte Songs die Klinke in die Hand geben, auch wenn immer wieder eingebaute Up Tempo-Parts und sogar HC-lastige Breakdowns für ein wenig Auflockerung brauchen, was aber nicht verhindert, dass die Scheibe auf Dauer ein wenig monoton wirkt. Handwerklich sind JUNGLE ROT ganz weit vorne mit dabei, gerade Shouter Dave liefert wieder einmal den Beweis ab, dass er weiterhin zu den Top Ten der Death Metal-Shouter gehört und Szenegrößen wie Chris Barnes locker in die Tasche stecken kann. Die gute, druckvolle Produktion kommt den Musiker sehr entgegen, da alle Details ihres Spiels herauszuhören sind und die „Kill On Command“ gleichzeitig mächtig Druck macht. Auch wenn sich JUNGLE ROT beim Songwriting zu sehr auf Schema F verlassen haben, macht ihr neues Album Laune und ist ideal für einen Abend stumpfen Death Metals. Mehr wollen die Herren wohl auch nicht erreichen, also haben sie alles richtig gemacht.
Ein Album mit offenbarem Samurai-Thema – fuck yeah! HOLY MARTYR sind mit ihrer dritten Scheibe am Start und führen ihr Genre des selbst-betitelten „War Epic Metal“ weiter voran. Wer nun an SABATON denkt der sei entwarnt; musikalisch wird hier ein Heavy Metal aufgetischt der mit den Jungs aus Schweden eigentlich kein Stück gemein hat.
Aber auch die Eigenbezeichnung hat mit der Musik an sich wenig zu tun, sogar die neue TURSIAS hat mehr „epische“ Elemente. Viel mehr handelt es sich um sehr energiegeladene Musik mit einem vorpreschenden Gitarrensound der zwar durchaus seine Schemata hat, gleichzeitig aber nie langweilig wird. Dazu gibt es einige melodische Einlagen und auch einige mehr oder weniger atmosphärische Einspieler Marke „Schlachtenchor“ oder „asiatische Klänge“. Dazu gibt es, übrigens passend meist am Ende der Songs platziert, teilweise aber auch mal als eigene Nummer („Iwo Jima“ oder „The Soul Of My Katana“), auch diverse ruhige Passagen mit Akustik-Gitarre und einem Sänger der zeigt das er etwas kann. Im Großen und Ganzen musste ich die ganze Zeit überlegen ob der mir vorschwebende Vergleich mit ICED EARTH stand hält: Ja, tut er, allerdings mit etwas weniger High-Tempo Marke Schaffer – dafür auf die gleiche mitreißende Art. Ich glaube auch der Name GRAVE DIGGER wäre hier nicht fehl am Platze, dafür auf keinen Fall aber das Wort mit „Power“; dafür bietet der Sound zu viel Härte und darf sich stolz „Heavy“ nennen. Aus instrumentaler Sicht ist es aber nichts desto trotz ein doch eher klassisches Soundbild das durch Routine und eine sehr gute Umsetzung und nicht durch besonders viel Innovation punkten kann. Aber das ist völlig legitim und rockt!
Viel interessanter finde ich bei „Invincible“ nämlich die Vocals und Lyrics. Wie oben erwähnt hat die Scheibe ein klares Japan- und Samurai-Thema. So beginnt die Scheibe mit einem Intro zur Schlacht auf der gleichnamigen Insel im Zweiten Weltkrieg („Iwo Jima“; instrumental), man singt über das japanische Langschwert (bzw. das Langschwert aus einem Daishō, „The Soul Of My Katana“), über den Film-Epos „Sieben Samurai“ von Akira Kurosawa („Shichinin No Samurai“, übrigens der Originaltitel des Films und mein absoluter Liebling der CD!), über den Samurai-Daimyō Takeda Shingen („Takeda Shinchen“) oder einen weiteren Kurosawa-Film („Kagemusha“, das musste ich dann übrigens doch nachgucken). Alles in allem eine sehr scharfe Zusammenstellung an Themen die mal durchaus etwas angenehm anderes als Wikinger und Sozialkritik darstellt.
Kurzum: Alleine wegen des Themas, der sehr solide gezockten Musik und der offenbar stetigen Verbesserung zu den Vorgängern, dieses mal sogar mit einige Ohrwurm-Nummern, ist das Ding schon einen Tipp wert – über einige schwache Titel („Ghost Dog“ oder „The Soul Of My Katana“) kann ich da hinwegsehen!
Die Folk-Metaller von HEIDEVOLK werden im Laufe diesen Sommers ihr viertes Studioalbum aufnehmen. Die bisher noch unbetitelte CD wird ein Konzeptalbum und soll neun Tracks enthalten. Dabei wird inhaltlich die frühe Geschichte das "Batavian Stammes" erzählt.
Die Songs der Niederländer werden in Nico van Montforts's XPZ Studio in Oppidum Batavorum (Gelderland) und im Abyss Studio in Pärlby (Schweden) aufgenommen. Peter Tägtgren (HYPOCRISY) wird dabei die Drums poduzieren und mixen. Das Album soll dann im Frühjahr 2012 erscheinen.
Seit dem 23.06. geht es mal wieder beinhart ab, denn da feieret der WERNER-Kinofilm diesmal "Eiskalt!" seine Premiere.
TORFROCK-Sänger Klaus spricht dabei wie immer den Werner und auch musikalisch sind die Deichrocker von TORFROCK natürlich wieder (neben u.a. LOTTO KING KARL) auf dem Soundtrack dabei.