Vor einem halben Jahr waren THE CARRIER zum letzten Mal in Europa, da wurde es langsam Zeit, dass sie mal wieder übersetzten. Was soll eine junge, dynamische US-Band auch sonst den Sommer über anderes machen, als durch Europa zu touren? Zur Sonntags-Matinee traf sich ihre Tour mit dem SOUL CONTROL/ RITUAL-Treck, so dass gleich fünf Bands am Start waren und das Hafenklang erwartet gut besucht.
LANDSCAPES machten pünktlich um 18 Uhr den Anfang und erwischten einen sehr guten Start – die bereits Anwesenden hatten erkennbar Bock auf ein wenig Bewegung, wofür der moderne, sehr eingängige HC der Briten einen guten Grund bot. LANDSCAPES waren sehr bemüht und hatten ein gutes Stageacting, was zusammen mit den guten Songs (die sich natürlich vom Vorwurf der Trendreiterei nicht freimachen können) für eine gute Show sorgte, mit der Band ihren Job als Opener sehr gut erledigte. Wenn bald ein Album nachgeschoben wird, kann hier das nächste große Ding von der Insel kommen.
ALL TEETH konnten da nicht ganz mithalten, im Vergleich zu LANDSCPAPES waren sie trotz aller Bemühungen und eines sehr aktiven Sängers zu eintönig, gerade für Leute, die mit den Songs der Amis nicht vertraut waren. So schleppte sich die gute halbe Stunde etwas zäh dahin, mehr als Höflichkeitsapplaus gab es von den meisten Besuchern am Ende nicht.
Mit SOUL CONTROL war dann der eigentlich als Headliner erwartete Act als nächstes an der Reihe. Gute zwei Jahre dürften seit der letzten Hamburg-Show der Bridge9-Combo vergangen sein (damals mit TRASH TALK), aber an diesem Abend waren nicht viele Fans anwesend. Wer sich mit dem sperrigen Material der „Cycles“-Platte nicht auskannte, wurde mit der Band nicht warm, so schien es. Viele Leute standen rum und schauten der Band einfach nur zu, ohne wirklich hinter die Songs zu kommen und zu checken, dass da gerade mehr gespielt wird als nur der nächste Modern-HC-Abklatsch, entsprechend verhalten fielen die Reaktionen aus. Zum Glück fanden sich eine Handvoll Leute, die mit SOUL CONTROL was anfangen konnten und sich vom charismatischen Sänger einfangen ließen, so dass es kein völliger Flop war, aber verdient hätten SOUL CONTROL ein aktiveres, herzlicheres Publikum. So blieb es eine recht zähe Angelegenheit.
RITUAL also als Co-Headliner, auch total ok, immerhin ist die Band in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten und besten europäischen HC-Bands überhaupt gereift. Mit neuem Release im Gepäck touren sie sich wieder an Arsch ab, wirken dabei jederzeit motiviert und freundlich, wie sie überhaupt hart arbeiten, um ihren Status zu halten. So auch an diesem Abend, als die Herren mit dem Einstieg ihres „Benath Aging Flesh And Bones“-Album den Set eröffneten. Auch wenn sie sich optisch um den Eindruck bemühen, mit den gängigen HC-Klischees brechen zu wollen, ist nach spätestens fünf Sekunden Action auf der Bühne klar, dass alle vier RITUAL-Jungs mit viel Herzblut bei der Sache sind (und natürlich Ellenbogenfett!). Handwerklich top, bestens aufeinander eingespielt und mit einer Setlist, die nie an Spannung verlor, lieferten RITUAL 35 Minuten lang ein HC-Show aus dem Lehrbuch ab und motivierten die Leute zum Bangen, Stagediven und Mitsingen, also auch alles wie aus dem Lehrbuch. Sehr schöne Show einer Band, die immer noch Feuer und Flamme ist. Geil.
RITUAL hatten es also THE CARRIER nicht leicht gemacht, aber die Bostoner um Shouter Anthony (der optisch immer mehr in die Bostoner Connection im DEATH BEFORE DISHONOR passt) hatten keine Mühe, RITUAL in Sachen Einsatzfreude und Energielevel gleichzukommen. Es war allen Musikern anzumerken, dass sie richtig Bock auf die Show hatten, entsprechend gaben sie auch die ganzen 40 Minuten über Vollgas und kamen aus dem Grinsen nicht mehr raus. Vor der Bühne wurden nochmal letzte Reserven aktiviert, auch wenn nicht ganz so viel wilde Action wie bei der Januar-Show war. Trotzdem zeigten sich THE CARRIER voll zufrieden und bedankten sich mehrmals ehrlich für die tolle Show, die tolle Tour, die tollen anderen Bands – also alles toll. So war es. THE CARRIER erwiesen sich als guter Headliner, der eine gelungene Matinee-Show ansprechend beendete. Die Band ist eine immer noch unterschätzte Live-Granate, die ihren Kollegen in DEATH BEFORE DISHONOR nur beim Körpergewicht unterlegen ist und hoffentlich mit dem kommenden Album endlich richtig durchstarten wird, auch außerhalb der HC-Nerd-Kreise.
Wenn man morgens aufwacht und feststellt, dass man auch nur entfernte Ähnlichkeit mit dem Ex-Hessen-Chef und jetzigen Amateur-Bauleiter Roland Koch hat (schaut ruhig selber mal im Netz nach), dann kann man eigentlich nur noch auf harte Drogen umsteigen oder sich den Frust über das eigene Dasein mit ultraheftigstem Krachinferno von der Seele prügeln. DE VETERUM MAGIA-Macher M, der auch für das nicht weniger stressige Projekt GNAW THEIR TONGUES verantwortlich zeichnet, hat sich anscheinend für letztere Variante entschieden. Der Holländer betreibt DE MAGIA VETERUM seit 2003 und hat es damit schon auf einige Veröffentlichungen gebracht, von denen zumindest das neue Werk "The Divine Antithesis" den perfekten Soundtrack dazu liefert, Partys in der geschlossenen Abteilung zu feiern, unrhythmisch mit dem Kopf an die Wand zu hämmern oder lustige Kettensägenmassaker in der Nachbarschaft zu veranstalten. Was Herr M hier vom Leder zieht, hat selbst mit Black Metal nur noch wenig zu tun, sondern ist schlichtweg ein mörderisch wilder Soundklumpen mit Fragmenten verzerrter Rasierapparat-Gitarren, im Hintergrund wabernder Plastik-Drums und bis zur Unkenntlichkeit verzerrtem Gekreische - alles sehr höhenlastig und ungewürzt zusammengekocht. Wem Bands wie ANAAL NATHRAKH oder SIGH zu eingängig, poppig und kalkuliert sind, der Japaner Merzbow zu durchschaubar und eine Großbaustelle zu wenig abgefuckt ist, liegt hier goldrichtig. Ich kann nicht mehr!
Im Hafenklang trafen sich an einem viel zu kalten Juliabend die GLASSES-Tour mit BLACK BREATH, um zusammen HC-Kids, Punks und Metalheads gleichermaßen zufrieden zu stellen und sich nicht unnötig Konkurrenz in Form von zwei Shows zu machen. Das funktionierte gut, war der charismatische Laden am Fischmarkt schon bei der ersten Band gut gefüllt und die Stimmung bestens.
GOODTIME BOYS aus Cardiff machten den Anfang un mussten sich mit einem sich zurückhaltenden Publikum herumplagen, das erst im Laufe de Sets ein wenig auftaute. Der Shouter (Typ tätowierter Wutzwerg) nahm’s sportlich und gab Gas für zwei, was dazu führte, dass die Bühne für ihn schnell zu klein war und er den vom Publikum ungenutzten Platz direkt vor der Bühne in Anspruch nahm. Musikalisch gab es eine gut funktionierende Mischung aus altem HC Marke BLACK FLAG und Punkrock, mit dem GOODTIME BOYS einen kurzweiligen, interessanten Set bestritten. Ein guter Auftakt, auch wenn die and mehr Bewegung beim Publikum verdient hätte.
Bei DANGERS, die aus dem sonnigen Kalifornien in die Alte Welt gekommen waren, sah die Sache schon ein wenig besser aus, vor der Bühne tummelten sich zumindest immer mal wieder ein paar Leute, die zum rotzigen HC/ Punk abgingen. DANGERS haben einen hochmotivierten Mann am Mikro, der zwischen den Songs intelligente Ansagen über das Leben, die Gesellschaft und seine Band machte, was ja selbst in der HC-Szene nicht mehr selbstverständlich ist – die meisten Bands scheinen sich mit Hinweisen auf ihr neues Album und den Merchstand zu begnügen. Bei DANGERS war es eben nicht so, was für die Hingabe und Einsatzfreude der Amis spricht, die außerdem mit einem knackigen Set und eingängigen, schnellen Songs überzeugen konnten, GOODTIME BOYS standen sie somit in nichts nach.
GLASSES waren dann die genau die solide Live-Band, die alle erwartet hatten –Shouterin Sam kam zwar etwas zu leise aus der PA, aber das tat der Wut und Aggression der GLASSES-Song keinen Abbruch. Die unermüdlich tourende und mit sympathischer DIY-Attitüde ausgestattete Band gab in den gut 30 Minuten einen gelungenen Querschnitt durch ihre Veröffentlichungen zum Besten, wobei die Songs der „Ills Of Life“-Scheibe die positivsten Resonanzen einfuhren. Vor der Bühne war gut was los, die Ansagen zwar nicht so zahlreich wie bei DANGERS, aber total ok und der Mob nach dem Set zufrieden. So soll das sein.
Endlich kam dann bei BLACK BREATH die ungeduldige Metal-Fraktion auf ihre Kosten, die sich bei den vorherigen drei Bands des Abends eher am Bier festgehalten als die Matten geschwungen hatten. Als die gut angeschickerten Nordamerikaner aber auf die Bühne kam und ihre ENTOMBED-/ DISMEMBER-Hommage begannen, gab es kein Halten mehr, Headbanger vor der Bühne wohin man auch schaute. Die aus GO IT ALONE und SHOOK ONES hervorgegangene Band hatte alle wichtigen Metal-Posen drauf und zockte ihre „Heavy Breathing“-Songs sauber runter, die sich Live zudem als echte Granaten entpuppten und niemand kaltließen, die Stimmung war nach dem ersten Songs schon bestens. Gute 45 Minuten gaben BLACK BREATH und die Fans Vollgas, danach waren alle bestens mit einer ordentlichen Dröhnung schwedischen Death Metals bedient worden. BLACK BREATH sind ganz klar eine vielversprechende Metalband, die immer wieder gekonnt HC-Verweise in ihren Sound einbaut (gerade beim Gesang) und somit schön open-minded rüberkommt. Alles richtig gemacht, richtig guter Gig!
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Was bei diesem Package die offizielle Veröffentlichung ist und was die Bonus-Scheibe will sich mir nicht so recht erschließen. Egal! Sänger und Wrestler Chris Jericho kommt nach langer Zeit mit seiner Band FOZZY wieder mal nach Deutschland, was als Grund für diesen Doppeldecker herhalten muss. Hinter „Remains Alive“ steht eine Liveaufnahme aus dem Jahre 2005 aus Brisbane/Australien welche bisher nur digital zu kriegen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Band drei Alben im Petto, „Fozzy“, „Happenstance“ – beides voll mit reichlich Metal-Coverversionen, und „All That Remains“ – das erste Album mit überwiegend Eigenkompositionen. Im direkten Vergleich zu den oft melodischen Songs des letzten Jahr erschienenen Albums „Chasing The Grail“ (CD 2 des Doppeldeckers – siehe unten) klangen FOZZY zu Beginn ihrer Karriere doch recht direkt und roh, was den 13 Livesongs gut zu entnehmen ist. Mit dem heftig groovenden Opener „Nameless Faceless“ und dem fett ins Ohr gehende „Daze Of The Weak“ sowie dem abschließend stark auftrumpfenden „With The Fire“ und „Enemy“ bietet FOZZY (fast) alle Highlights. Dazu die beiden Cover „Freewheel Burning“ (JUDAS PRIEST) und „Eat The Rich“ (KROKUS). Das Jericho gesangstechnisch seine Studioperformance Live nicht ganz packt ist keine Überraschung, macht man aber durch geile Gitarrensoli und ordentlichen Druck der Rhythmusfraktion wett, so dass man bei „Remains Alive“ von einer durchaus guten Veröffentlichung für die FOZZY Freunde sprechen kann.
Als Bonus-CD liegt das bereits letztes Jahr in den Staaten erschienene recht hörenswerte Album „Chasing The Grail“ bei, welches bei metal-inside.de ja bereits damals besprochen wurde – siehe Review. Wem das Live-Cover zu „Remains Alive“ wenig hergibt – das Booklet gibt sich als Wendecover mit „Chasing The Grail“.
Mit ganzen vier Tracks bietet diese EP, gedacht als Teaser für das neue Album der Ungarn, einen kurzen Einblick in das im September erscheinende Gesamtwerk. Aber vorweg: Es nennt sich zwar noch SUPERBUTT, hat aber mit jener Originalbesetzung welche mit IN FLAMES tourten oder die Main Stage des WFF-Festivals eröffnet haben, nicht mehr viel am Hut. Denn geblieben ist nur Frontmann Andras Voros. Musikalisch gibt es, wie überraschend, Crossover aus diversen Genres zusammengeworfen. So ist „Ugly Head“ eine total wirsche Nummer die direkt mit schräg abgemischten Vocals (manch eine würde „verzerrt“ sagen), einer mitunter doch durchaus melodischen Gitarrenspur und gleichzeitig viel Metal-Geballer, alles aber in einem stimmigen Gewand mit hohem Tempo und Moshpit-Potential. Track Nummer Zwei („Best Plays“) besitzt nicht nur ein Intro und wesentlich klarere (und, nebenbei bemerkt, sehr markante und an sich starke) Vocals sondern auch einen offeneren und besser zu identifizierenden Klangcharakter seitens von Gitarre, Bass und Drums. Solo inklusive und von dieser EP die weit stärkste Nummer. Mit „Out Of Reach“ wird instrumental zum Ende hin in Richtung Black Metal vorgestoßen: bedeutet im Grunde erst einmal Blastbeat und simple, dafür schnelle Akkorde – aber kein Screaming! Abgeschlossen wird das Teil dann durch „Revolting Kids“, eine Nummer die vor allem durch den eingängigen Chorus, einem ordentlichen Soli und dem Wechsel zwischen Härte und ruhigen Parts auszeichnet. Im Groben: Die EP sorgt für Interesse aufs Gesamtwerk und macht eine gute Figur!
Interview “All Guts, No Glory” ist vor ein paar Wochen veröffentlicht worden und ihr seid zurück in der Metal-Welt. Wie fühlt sich das an? Die meisten von euch waren ja mit anderen Bands aktiv (FATALIST, INTRONAUT), von daher wart ihr individuell gesehen ja nie ganz verschwunden…
Yeah, wir waren alle sehr beschäftigt, denke ich. Ach wenn ich von EXHUMED ausgebrannt war, war ich nie von Musik an sich ausgebrannt. Ich habe immer Sachen geschrieben und gespielt, das hat sich nie geändert. Leon war mit MURDER CONSTRUCT immer dabei, seitdem er IMPALED verlassen hatte. Danny hat sich darauf konzentriert, sich einen Namen als Drummer zu machen, mehr noch als als Mitglied einer bestimmten Band bekannt zu werden, und INTRONAUT ist ganz sicher sein Baby. Wes hat mit FATALIST ein tolles Album gemacht und ich einige Thrash-Sachen mit DEKAPITATOR und SCARECROW.
Wann habt ihr euch zum Schreiben eines neuen EXHUMED-Albums entschieden? Wer hatte die Idee dazu, wer war die treibende Kraft? Ich tippe ja auf dich, aber man weiß ja nie…
Wes war der eigentliche Katalysator *lacht*. Er ist Schuld! Ich lebte auf Hawaii und war gerade dabei, nach Kalifornien zurückzukehren. Ich wollte mit Wes abhängen und ein wenig jammen, einfach nur spielen und sehen, was passiert. Wes hat, halb im Scherz, vorgeschlagen, ein neues EXHUMED-Album zu machen. Von da an wurde daraus irgendwie eine Lawine, die zu dem Album und jetzt zu verdammt vielen Touren und dem ganzen Kram führte. Es ist schon verrückt, wie das ein eigenes Leben bekommen hat und Fahrt aufgenommen hat, seitdem wir im letzten Frühjahr davon gesprochen haben.
Ihr habt ja eure quasi-Comeback-Show beim Inferno Festival in Oslo gespielt. Wie ging es dir vor der Show? Hat sie dir Spaß gemacht?
Ich war tatsächlich etwas nervös, bis wir die ersten Sachen gespielt hatten, von da an fühlte es sich das natürlichste Ding der Welt an. Beim Maryland Deathfest haben wir eine Show gespielt, die sich mehr wie ein „Comeback“ anfühlte, da wir dort von alten Freunden, Leuten von Relapse Records und vielen anderen Leuten umgeben waren. Versteh’ mich nicht falsch, Norwegen war toll, sogar viel besser als wir erhofft hatten, da wir direkt nach IMMORTAL spielten *lacht*.
Wie lange wart ihr in Norwegen?
Wir waren zwei Tag da. Es war ein ziemlicher Trip. Alles war gut organisiert und sehr freundlich, was wir so aus den Staaten gar nicht kennen. Wir hatte eine tolle Zeit und endlich mal TODAY IS THE DAY und SOILENT GREEN wieder gesehen, was toll war, da wir unsere erste US-Tour mit ihnen gespielt hatten. Wir haben Bard (EMPEROR) getroffen und mit ihm eine tolle Party gefeiert, genau wie mit unseren alten Freunden in VOMITORY. Am ersten Tag haben wir uns ziemlich abgeschossen, aber am zweiten Tag haben wir uns selbst gebremst, da wir die Show ja sehr spät gespielt haben. Wran ich mich erinnere ist an Satyr’s Wein, der nur ein schlechter Merlot war – aber hey, er war umsonst!
Wie lange habt ihr denn an „All Guts, No Glory“ geschrieben? Finden sich da auch alte Ideen wieder oder ist das alles komplett neu?
Wir haben drei alte Songs neu arrangiert, die wir 2005 geschrieben haben: „As Hammer To Anvil“, „Death Knell“ und einer der Bonustracks, „Cold Caress“, den wir ein wenig verändert haben. Das einzige andere Song, der nicht brandneu ist, ist der Titelsong, den haben wir in den 90ern als Live-Intro gespielt. Ich wollte den Song schon auf „Gore Metal“ haben, wurde da aber von Col und Ross überstimmt. Alles andere haben Wes und ich zu gleichen Teilen in fünf Monaten geschrieben, von Januar bis Juni 2010. Ich habe dann ein paar Pre-Production-Sachen gefunden, an denen ich 2005 gearbeitet hatte und die ich in meiner Garage aufbewahrt hatte. Ich bin sehr froh, dass ich die damals nicht genutzt hatte, denn sie sind viel langsamer und melodischer und es war klar, dass ich damals mit EXHUMED fertig war, als ich sie geschrieben hatte.
Was haben die anderen zu den Songs beigetragen?
Wes und ich haben uns die Arbeit geteilt, aber natürlich haben Danny und Leon kleine Arrangements und Ideen eingebracht, sobald wir das Proben gestartet hatten. Es war cool, denn früher habe ich 80% der Musik geschrieben und auch die Texte, was sehr viel Druck war. Ich schreibe noch immer alle Texte, aber es ist fast schon mehr Spaß Texte zu der Musik von jemand anderem zu schreiben – ich nutze anderem Rhythmus und Betonungen, auf die ich sonst nicht gekommen wäre.
Welcher Song des Albums ist denn dein Favorit geworden?
Hmmm, das ist schwer zu sagen. "Through Cadaver Eyes" könnte das sein, aber auch "Death Knell", "Necrotized" und "Distorted And Twisted To Form “ sind stark. Ich kann es nicht abwarten, die Live zu spielen.
Lebt ihr alle noch in San Jose? Wie oft probt iher und hängt zusammen ab?
Niemand lebt noch in San Jose, wir sind alle in Südkalifornien. Ich bin davon am nördlichsten, gut drei Stunden nördlich von LA. Wes ist kürzlich vorübergehend nach Tempest, Arizon gezogen, was interesssant werden dürfte. Wir proben vor einer Tour sehr oft, sonst weniger. Unser Tour-Drummer wird Mike Hamilton von DEEDS OF FLESH sein, da Danny mit INTRONAUT viel zu tun hat. Mike und ich leben in der gleichen Stadt, von daher ist es sehr einfach. Wenn wir nicht proben, hängen wir rum, trinken ein paar Bier, machen den Grill an oder gehen zum Strand.
Wo habt ihr “No Guts, All Glory” aufgenommen? Wie lange wart ihr im Studio?
Wir haben es in drei Schritten aufgenommen. Die Drums wurden in Orange County mit John Haddard aufgenommen. John war der erste Drummer von PHOBIA, weswegen er nicht nur unsere Musik versteht, sondern auch darauf spezialisiert ist, einen tollen Drum-Sound zu machen. Er und Danny haben schon oft zusammengearbeitet und auch dieses Mal war es nahtlos. Wir haben die Drums für alle 17 Songs in zwei Tagen aufgenommen. Danach sind Wes und ich nach Arizona, um mit Ryan Butler (LANDMINE MARATHON) im Arcane Digital Recording die Gitarren, Bass und Vocals aufzunehmen. Leon kam ein paar Tage später dazu und wir waren insgesamt zehn Tage dort. Wir haben jeden Tag lange gearbeitet und einen wirklich heftigen Gitarrensound bekommen. Danach haben wir alles zu Erik Rutan (HATE ETERNAL) geschickt, der in sieem Mana Recording Studio in Florida Brian Eliot den Mix machen ließ. Brian hat einen tollen Job gemacht, wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Jeder, der mit uns gearbeitet hat, ist über sich hinausgewachsen, um das Album zu schaffen, das wir uns vorgestellt hatten.
Wer hat das Cover und das Artwork gemacht?
Dirk Rogers und Caleb Schneide (BAD ACID TRIP) haben das gemacht; beide arbeiten auch noch als SFX-Typen in Hollywood. Sie haben das Make-Up gemacht und sich um Location und Ausrüstung gekümmert. Viele der Gedärme und so was kommen von der „The Walking Dead“-Serie. Sawa Remetch hat die Fotos geschossen und einen tollen Job gemacht, sie hat uns alle dazu gebracht, total verrückt zu sein. Orion hat dann bei Relapse alles zusammengebracht und das Layout mit Photoshop bearbeitet. Ich mag das Cover sehr, es ist sehr krank und eklig, aber hat auch viel Humor und Spaß, was genau das ist, was wir haben wollten. Es hat einen „Texas Chainsaw Massacre II“-Vibe.
Was sind eure weiteren Pläne für 2011?
Wir touren gerade mit CEPAHLIC CARNAGE, MACABRE und WITHERED in den westlichen USA und Kanada, danach werden wir für ein paar Festivals nach Europa und dann drei Wochen mit CEPHALIC CARNAGE im Oktober haben. Danach eine weitere US-Tour im Osten, mit GOATWHORE, CEPHALIC CARNAGE und HAVOK. Wir sind also verdammt beschäftigt. Wir planen schon Frühjahr und Sommer 2012, was total krank ist!
Wie ist die Tour mit CEPHALIC CARNAGE?
Es ist alles bestens. Alle Bands sind Killer und coole Typen, die Kids kommen zahlreich und machen viel Lärm und kaufen Shirts, von daher kann ich nicht mehr verlangen *lacht*.
Macht dir Touren noch immer Spaß? Was machst du gegen die Langeweile?
Ich genieße es. Es kann manchmal angespannt sein, aber ich versuche viel zu lessen und schlafe viel *lacht*. Das hilft bei den Fahrten. Aber im Grunde macht mir das Touren Spaß, da ich gerne neue Orte besuche, alte Freunde wieder sehen kann und natürlich hilft das Freibier jede Nacht auch *lacht*.
Weise Worte zum Schluss?
Wise words, huh? Well if you've read our lyrics, you know that wisdom isn't exactly my strong suit! Thanks much for the interview and the support - we really appreciate it! See you all on the road - save your strength for the day we come to your city!