Konzert:

Wacken Open Air 2011 - Freitag

Konzert vom So wünscht man sich auf einem Festival geweckt zu werden. 12 Uhr, Sonne und Metal. Und mehr True Metal als die Schwaben-Connection PRIMAL FEAR geht gar nicht. Als sich 1997 die beiden Haudegen Mat Sinner und Ralf Scheepers zusammen taten, war klar, dass da etwas Großes entsteht. Und das dürfen etliche Tausend vor der Party Stage heute erfahren. Denn PRIMAL FEAR brennen in einer Stunde ein wahres Feuerwerk ab. Getragen wird das ganze von Ralf Scheepers unvergleichlicher Stimme, die bereits bei TYRAN PACE, GAMMA RAY überzeugte und auch beinahe Judas Priest bereichert hätte. Und erneut liefern PRIMAL FEAR die wahre Hymne des Festivals: “Metal Is Forever”!!! (Jeckyll)



Setlist PRIMAL FEAR



Sign of Fear

Chainbreaker

Battalions of Hate

Nuclear Fire

Running in the Dust

16.6

Seven Seals

Final Embrace

Metal is Forever






Heavy Metal a capella? Das klingt wie Hansi Hinterseher und Metallica auf einer Bühne. Aber ja, das geht! VAN CANTO sind der lebende, ja rockende Beweis. Und tonneweise begeisterte Fans ein weiterer. Interpretationen von Nightwish („Wishmaster“), Sabaton („Promo Victoria“) und Manowar („Kings Of Metal“) werden ebenso abgefeiert wie die eigene Komposition der Band „To Sing A Metal Song“. Ein ganz besonderer Auftritt, der vielen Metallern ihre Musik auf ganz neue Weise eröffnete. (Jeckyll)


Setlist Van Canto:


Lost Forever

Wishmaster

One to Ten

Rebellion (The Clans are Marching)

Primo Victoria

To Sing a Metal Song

The Bard's Song - In the Forest

Water. Fire. Heaven. Earth.

The Mission / Master of Puppets

Kings of Metal

Fear of the Dark




Unglücklicher hätte eigentlich der Spielslot der süddeutschen Death / Thrash Combo THE PROPHECY23 gar nicht sein können. Doch obwohl fast zeitgleich auf der True Metal Stage SODOM am abthrashen war, fand eine erstaunlich große Fanschar ins gut gefüllte Zelt der W:E:T: Stage. Noch während dem Aufbau ertönten die ersten "Prophecy, Prophecy" Rufe, die während des Sets weiter verstärkt wurden. Mit Einsatz der ersten Takte ging der Stimmungspegel drastisch nach oben und blieb dort auch. Die cleanen Vocals von Gitarrist Hannes agieren im Wechselspiel mit den Growls von Bassist Tobias und geben den modern und groovig angehauchten Thrash Songs des aktuellen Langeisens "…To The Pit" die nötige Würze. Angestachelt durch die moshendenden Fans drehen auch THE PROHECY23 richtig auf und hauen Songs wie " From The Basement To The Pit“ und "23 Thrash BC" in die Menge. Bei "A Backpack Full Of Fleshsnacks" werden kleine Minisalamis von der Bühne geworfen und beim abschließenden "Surf Nazis Must Die" geht sogar ein Surfboard inklusive Besatzung auf Crowdsurfexkursion. Bleiben TP23 auf diesem Niveau, dürfen wir uns in Zukunft häufiger auf solch energiegeladene Auftritte freuen. (xhb)



Nach TP23 geht es dann noch kurz rüber zu SODOM, dem German Thrash Metal Urgestein um (Onkel) Tom Angelripper. Und natürlich ist es vor der True Metal Stage proppe voll und die Fans feiern vor allem ältere Songs wie das großartige „Agent Orange“ und „Remember The Fallen“ ab. Das Roberto Blanco hier NICHT auf die Bühne kommt, sollte auch niemanden groß gestört haben. Lediglich der matschige Sound ließ zu wünschen übrig, vor allem wenn man gerade von einem Thrash Gig mit astreinem Tonkaliber kommt. Zum Abschluss haut „Bombenhagel“ ordentlich durch, leider auf Kosten von „Ausgebombt“. Dennoch eine ordentliche Leistung (xhb)


Wenn es am W:O:A 2011 etwas zu bemängeln gibt, dann dass diese Band im Schwitz-Zelt auftreten muss. BULLET gehören definitiv auf die True Stage! Also: Macht das nie wieder! Den fünf Jungs aus Växjö in Schweden scheint das alles wurscht zu sein. Die kommen auf die Bühne, stöpseln die Gitarren ein hauen einen um. Krachende Riffs, eingängige Hymnen und eine Art gute Laune, die fast schon weh tut. Ein gelungener Mix aus AC/DC und Accept, den Hampus Klang (gr), Erik Almström (gr), Gustav Hjortsjö (dr) und Adam Hector (bs) als perfekte Basis für die unvergleichliche Reibeisenstimme von Hel Hofer bereiten. Die Fans im scheinbar platzenden „Wacken Evolution Tent“ danken es den Fünf mit extatischem Kopfgeschüttel und frenetischem Applaus. (Jeckyll)



The Priest is back! Unbestritten eine der wichtigsten Metal Bands aller Zeiten: JUDAS PRIEST! Die in 42 Jahren ihres Bestehens Wegbereiter waren, Trends gesetzt und unzählige Musiker inspiriert haben. Die zuletzt aber auch durch ein wenig überzeugendes Album, den Ausstieg des Gründungsmitglieds K.K. Downing und einige weniger rühmliche Performances von sich reden machten. Man durfte also gespannt sein, wie sich die Band um Mastermind Rob Halford präsentieren würde. Martialisch wie die mit Ketten behängte Bühne im Industrie-Design erscheint auch der Oberpriester auf der Bühne. Wie ein Metal Igel, fast vollständig in Nieten gehüllt bläst er mit „Rapid Fire“ zum zweistündigen Halali des British Steel. Als nächster Song folgt schon die intonierte Eigenwerbung, denn nichts weniger als „Metal Gods“ sind die Priester für ihre Fans. Zugegeben, viel Bewegung gibt es auf der Bühne nicht. Halt, eine Ausnahme: der neue Gitarrist Richie Faulkner, gibt Vollgas, rennt, post, bangt als gäbe es kein Morgen. Und gibt so der Band neuen Schwung. Aber auch die älteren Herren haben Spaß. Ian Hill bangt mit seinem Bass um die Wette, Scott Travis prügellt wie entfesselt auf seine Drum Batterie ein, Glenn Tipton grinst verschmitzt wie ein Schuljunge und Rob Halford genießt seine Präsenz auf diesem größten Metal Festival. Priest ist zu Hause angekommen. Und so wird aus diesem 5. August ein denkwürdiger Tag. Die Stimmung der Band springt über und die Fans feiern einen Klassiker nach dem anderen. „Victim Of Changes“, „Turbo Lover“, Green Manalishi“ jagen ebenso Schauer über den Rücken wie Halfords Schreie zum großartigen Sound. Den nächsten Song übernimmt das Publikum: Breaking The Law lässt Halford die Meute allein singen. Danach rollt Halford mit der Harley auf die Bühne, um „Hell Bent For Leather“ zu intonieren, bevor 80.000 bei „Another Thing Coming“ hüpfen wie kleine Kinder. Das abschließende „Living After Midnight“ könnte das Motto für die künftigen Priest sein. Auch nach der laufenden Abschiedstournee werden die Briten weiterleben. Und mit diesem Abend haben sie sich ein weiteres Denkmal gesetzt. (Jeckyll)


Setlist JUDAS PRIEST



Rapid Fire

Metal Gods

Heading Out to the Highway

Judas Rising

Starbreaker

Victim of Changes

Never Satisfied

Diamonds & Rust

Dawn of Creation

Prophecy

Night Crawler

Turbo Lover

Beyond the Realms of Death

The Sentinel

Blood Red Skies

The Green Manalishi

Breaking the Law

Painkiller

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The Hellion

Electric Eye

Hell Bent for Leather

You've Got Another Thing Comin'

Living After Midnight




„Raise The Flag“! So beginnt ein magischer Gig unter Sternen. Einen AIRBOURNE Auftritt neutral zu beschreiben ist wirklich nicht einfach. Was soll man tun, wenn das eigene Bein ab dem ersten Ton zuckt, der Kopf wild hin und her wippt und man einfach nur mitgrölen will. Der einzige Schutz vor der totalen Selbstaufgabe ist das Bier in der Hand, das so gut zu dieser Musik passt… Kurz gesagt: AIRBOURNE machen die Nacht (es ist inzwischen 00:45…) zum Tag, rocken den Laden mit allem was sie haben in Grund und Boden. Fachlich formuliert heißt das Australian Pub Rock, auf Deutsch: pure energy! Joel O’Keeffe lässt sich auch von der Dunkelheit nicht abhalten, die Bühnenaufbauten empor zu klettern, um dort sein Solo zu spielen. Und schlägt sich –zur Freude des begeisterten Publikums- mehrere Bierdosen am Kopf auf. Wahrscheinlich kann man nur so den Wahnsinn dieser Band ertragen. Rock on Boyzzzzz! (Jeckyll)



Setlist AIRBOURNE


Raise The Flag

Born To Kill

Diamond In The Rough

Blonde, Bad And Beautiful

Chewin' The Fat

Blackjack

Bottom Of The Well

Cheap Wine & Cheaper Women

Girls In Black

No Way But The Hard Way

Too Much, Too Young, Too Fast

Stand Up for Rock 'N' Roll

Runnin' Wild





Während auf der Hauptbühne halbnackte Australier auf den Bühnengerüsten spielten gibt’s im Zelt mal was ganz anderes. Das Deutschpunk-Urgestein SLIME aus Hamburg spielte - quasi als Gegenpol zum Kindergarten auf der Hauptbühne - ein paar ernsthafte Lieder über Polizisten("ACAB"), Nazis ("Schweineherbst") und natürlich Piraten ("Störtebecker"). Dass man sich selbst dabei nicht so ernst nimmt sorgt für den notwendigen Unterhaltungsfaktor um auch hartgesottene Metaller zu begeistern. Insgesamt eine lustige Angelegenheit. Und so deutliche Ansagen gegen den braunen Dreck würde ich mir auch mal hin und wieder von Nicht-Punk Bands in Wacken wünschen. (je-si)




Der feuchte Traum eines jeden Stoner Fans ist wohl die Rückkehr von KYUSS in Originalbesetzung. Dazu ist es leider nicht gekommen, aber unter dem Namen KYUSS LIVES! waren immerhin 3/4 Originalmitglieder zur besten Sendezeit Freitagnacht in Wacken angekündigt. Das wurde leider auch nichts... Bassist Nick Oliveri musste kurzfristig wegen Problemen mit der Polizei absagen und wurde durch seinen Nachfolger bei KYUSS, Scott Reeder, vertreten. Dann halt nur 2,5/4. Es sollte sich schnell herausstellen dass das mehr als genug sind. Die Setlist war so perfekt wie sie für eine kurze Stunde nur sein kann, die Band spielfreudig und der Sound hat ordentlich gedrückt. Wer KYUSS LIVES! auf ihrer diesjährigen Tour, oder Frontmann John Garcia letztes Jahr sehen konnte weiss dass da soundtechnisch noch einiges mehr geht, aber für Festivalverhältnisse war es absolut zufrieden stellend. Dass Garcia bei der kurzen Spielzeit kein Bock auf viel Gelaber (sprich: gar keins) hat wird ihm im nachhinein wohl keiner übel nehmen.
Highlights hervorzuheben fällt bei dem Best-of Programm schwer. "El Rodeo" und das abschließende "Green Machine" blieben auf jeden Fall als live noch mal geilere Nummern in Erinnerung. Ausfälle gibt’s auf jeden Fall keine.
Schade dass es trotzdem so leer vor der Party Stage geblieben ist. Wer gern mal über den Metal-Tellerrand schaut sollte sich den nächsten Auftritt der Jungs um John Garcia (unter welchem Namen auch immer) nicht entgehen lassen.(je-si)


Konzert:

Wacken Open Air 2011 - Donnerstag

Konzert vom Nach WACKEN ist bekanntlich vor WACKEN. Und während sich einige treue W:O:A: Fans schon auf 2012 und somit auf Bands wie die SCORPIONS; AMON AMARTH, HAMMERFALL oder MINISTRY freuen, ist es unsere Aufgabe, das 22. WACKEN OPEN AIR Revue passieren zu lassen.


Das weltweit größte Heavy Metal Festival präsentiert sich auch 2011 wieder von seiner besten Seite. Organisatorisch läuft fast alles glatt. Auf den Campingplätzen erfreut man sich über annehmbare Spülklos und Duschen wobei mit einer kurzen Wartezeit zu rechnen ist. Die Anreise ist offiziell ab Mittwoch möglich, was jedoch nicht Abertausende Die Hard Festivalfanatiker daran hindert, bereits ab Montag auf den norddeutschen Wiesen anzureisen. (Gegen eine Zusatzgebühr von 10 Öcken am Tag).


Der Festival Plaza (Festival Vorplatz) ist voll gepackt mit unzähligen abwechslungsreichen Imbissständen mit unterschiedlichen Preisen und Qualitäten. Wirkliche Schnäppchen macht man nirgendwo, auch wenn das Preis-/Leistungsverhältnis bei Döner und Knobibrot noch am ehesten passt.

Wer auf etwas ausgefallenere Sachen steht, ist im WACKINGER VILLAGE - dem Mittelalterdorf auf dem vorgelagertem Festivalarea bestens aufgehoben. Nicht nur das kulinarische Angebot ist hier spitzenmäßig, (der Barbarenspieß und die Dinkelbakerey sind unschlagbar!) sondern auch das Rahmenprogramm laden nicht nur Freunde der Mittelzunft zum Ausspannen ein. Bei verschiedenen Mittelalter Showkämpfen und Tournieren oder verschiedenen Spielen wie Axt- und Speerwerfen und das kaum machbare Entern der Piratenleiter kann man hier schnell die Zeit vergessen. Außerdem gibt es hier viele altertümliche Handwerke und Künstler zu beobachten.


Wer es etwas krachender braucht schaut im Bullhead City Wrestlingzelt vorbei. Hier gibt es bereits ab Mittwoch nicht nur harte Klänge von Girlschool oder Onkel Tom (inkl. einem Gastauftritt von Schlageroldie Roberto Blanco) auf die Ohren, sondern ebenfalls spannende bzw. nicht ganz ernst zu nehmende Wrestling Showkämpfe mit bekannten Wrestlern Stars aus der Deutschen Wrestling Liga. Wem der Anblick der oftmals knapp bekleideten Festivalbesucherinnen nicht ausreicht, ergötzt sich beim WET T-Shirt Contest oder bei den Oil Catchdamen ebenfalls im Wrestlingzelt.



Auf dem Moviefield vor dem Eingang zu Party Stage laufen bis Donnerstag rund um die Uhr Filme aus der Metallandschaft (darunter z.b. Lemmy-The Movie und ein Running Wild Livemitschnitt).
Im Wackener Beergarden gibt’s Maßbier und jede Menge volkstümliche!! Unterhaltung auf der Bühne (Blechblosn, WOA Firefighters, Edelweiss (AC/DC auf Volksmusik) und Mambo Kurt).


Alles in Allem viel Unterhaltung neben dem eigentlich Open Air Festival. Langweilig dürfte es hier keinem Metal Fan werden und falls doch, kann man immer noch Stundenlang über die größte Händlermeile die man von Festivals kennt schlendern und in den Metal Market gehen. ACHTUNG – große Gefahr in Sachen GELDAUSGEBEN !!!



Eine ganz besondere Institution ist der JÄGERMEISTER Hochsitz. Bei dieser Art von Eventpromotion handelt es sich um eine mobile Bar die mittels eines Krans in ca. 40 Meter Höhe gezogen wird. Bei eiskaltem Kräuterschnaps, serviert von hübschen jungen Damen, genießt man für ein paar Minuten die geniale Aussicht über das größte Metal Festival der Welt.



Auch das Wetter meint es 2011 gut mit den Metalheads. Abgesehen von einem kurzen morgentlichen Schauer am Freitag, bleibt es trocken und angenehm temperiert. Erst Samstag spät abends setzen mehrfach Platzregen ein und machen die Konzerte u.a. von Motörhead, Subway To Sally und Children Of Bodom zu einem feuchtfröhlichen Erlebnis.


Für euch 2011 in Wacken: Jens S., Jens H. und Nico sowie Sabrina an der Kamera. Die Hartwurstfraktion musste leider kurzfristig absagen, worunter leider die eine oder andere Band der Black Stage zu kurz kommen wird. Viel Spaß beim Lesen. (xhb)


Ein Deja-vue? Ja, denn auch das 22. Wacken Open Air wird von SKYLINE, der Band von W:O:A Veranstalter Thomas Jensen, eröffnet. Mit dabei die gewohnten Verdächtigen und Freunde des Festivals . Zum Beispiel DORO mit „All We Are“ und der Wacken Hymne „We Are The Metalheads“. Oder Onkel Tom Angelripper, der empfiehlt „Auf nach Wacken (Kopf in Nacken)“ bevor Udo Dirkschneider es mit den ACCEPT Klassikern „I’m A Rebel“ und „Princess Of The Dawn“ krachen lässt. Immer wieder guter Einstieg in die verrückten 3 Tage… (Jeckyll)



Was soll das denn?... diese Frage steht dem ein oder andere Metalhead sichtbar ins Gesicht geschrieben, als der Rock-Comedian BÜLENT CEYLAN die Black Stage entert. Aber schnell lockern die ersten Lacher die Atmosphäre auf und der Mannheimer hat sein Publikum im Griff. Pointe um Pointe feuert der Badener auf die Schwarzgewandeten, von denen sich etliche vor Lachen biegen. Und dass CEYLAN mit Matte und freiem Oberkörper ein echter Metaller ist, glaubt man nicht erst beim Bauchtanz zu Metal und Crowdsurfing im Schlauchboot… Zusätzliche Unterhaltung bietet die Aufnahme des angeblich grössten Bildes der Welt… (Jeckyll)



FREI.WILD kann man ja mittlerweile fast schon als kleines Wacken Gewächs betrachten. Vor zwei Jahren spielten die Südtiroler Deutsch Rocker noch als Ü-Gäste auf der W:E:T. Stage. 2010 ging es dann bereits auf der Party Stage heiß her und anno 2011 wird es also so richtig amtlich auf der Wackener Black Stage! "Hoch hinaus" also das Motto und gleichzeitig der Opener von "FREI.WILD" (Song Nummer zwei) die immer wieder und völlig zu Recht mit den Onkelz verglichen werden. Der feine Unterschied liegt darin, dass die junge Truppe um Sänger „Fips“ Burger viel frischer aufspielt wie ihre Vorbilder in der letzten Schaffensperiode. Auch kein Wunder, schließlich stehen FREI.WILD noch am Anfang ihrer Karriere. Und trotzdem sprechen Songs wie "Sie hat Dir nen Arschtritt gegeben" oder "Weil Du mich nur verarscht hast" vielen Leuten aus der Seele. Und musikalisch rocken sie einfach - es macht Spaß sich bei eingängigen Mitgröhlnummern wie "Südtirol" oder "Weiter, immer weiter" zu verausgaben. Im Vergleich zu 2010 hat die Kapelle ihre Hausaufgaben gemacht und konzentrieren sich auf ihr Stageacting und die Musik, ohne dabei zu viel und zu lange Reden nach jedem einzelnen Song zu schwingen. Daumen hoch! (xhb)



Das grandiose an Wacken ist ja, dass man auch abseits der großen Bühnen immer wieder große Entdeckungen macht. So hörte man auf der Wackinger Stage um 18:00 MAIDEN Töne in ungewohnter Weise. MAIDEN UNITED feiern ihren ersten Deutschland-Auftritt überhaupt und bieten einen Akkustik Performance von Maiden Songs, die Gänsehaut Effekt hatte. Maiden mit Klaviertönen, im goldenen Abendlicht, mit 200 Leuten… magisch! (Jeckyll)



Eine neue Form, das sog. DEAF METAL praktizierten die Mannen von HELLOWEEN zu Beginn ihres Auftritts. Denn statt „Are You Metal?“ kommt aus den Boxen… nix. Gar nix. Hat der geplante Atomausstieg gar zu früh gegriffen? Nach einer gefühlten Ewigkeit, geht es dann doch noch los. Aber irgendwie ist der Start symbolisch. Das ganze Set der Kürbisse wirkt nicht wirklich rund. Trotz etlicher Klassiker wie “March Of Time”, „Eagle Fly Free“, “Keeper of the Seven Keys”, oder „Future World”. Aber Andi Derris nervt mit unnötig langen Ansagen und Geschichtchen über u.a. den kleinen schwulen Drummer und 21 Jahre alten Whiskey der mit Cola gemischt wird…
(Jeckyll)


Die größte Kritik am Auftritt von BLIND GUARDIAN ist wohl der Mangel an Überraschungen. Ein solider Auftritt mit den üblichen Problemchen. Hansi Kürsch, obwohl stimmlich gut in Form, hat sich wieder mal nicht als großer Entertainer hervorgetan. Naja - es wäre auch irgendwie nicht das gleiche ohne die seltsamen Ansagen. Warum sich eine Band mit diesem Staus immer noch die immer gleichen Mitsingspielchen (und damit ist nicht "The Bard's Songs" gemeint) geben muss ist allerdings nicht ganz klar.
Davon abgesehen gab es aber genau das Programm was man sich als Fan für ein Festival wünscht. Ein paar ausgewählte Songs vom neuen Album ("Sacred Worlds", "Tanelorn" und "Wheel of Time") und ansonsten ein Querschnitt über die komplette Bandgeschichte. Bis auf "A Night At The Opera" waren alle Platten vertreten.
Musikalisch gab es durchweg wirklich gar nichts zu meckern und der Auftritt wurde wie üblich mit "Mirror Mirror" beendet. Hierfür wurde dann auch gleich ALLE Pyrotechnik aufgehoben und mehr oder weniger hintereinander abgefeuert. Lieber Pyrotechniker: 3 Minuten Pyros am Stück wirken nicht als Effekt, sondern eher als Hintergrundbeleuchtung.(je-si)



Die Erwartungen waren groß. Oder war es nur die Spannung? Wird OZZY tatsächlich kommen? Falls ja, wird er von der Bühne fallen? Der Mann ist schließlich eine Legende. Über vierzig Jahre Alkohol und Drogen, den Rauswurf bei Black Sabbath, einen Verkehrsunfall, etliche Krankheiten, die MTV Soap „The Osbournes“ , und sogar seine Frau Sharon überlebt. Das härtet ab. Und ja: er kam, sah und… fiel nicht.

Dafür gönnte sich der Madmann als Spässchen die ersten Reihen und etliche not amuste Fotografen per Schaumkanone zu shampoonieren. Musikalisch lässt es der Meister mit „I Don't Know“, „Suicide Solution“ und „Mr. Crowley“ gleich Blizzard-mäßig krachen. Dabei geben seine aktuellen Band-Lakaien Gus G. (gr), Rob Nicholson (bs) , Tommy Clufetos (dr) und Keyboarder Adam Wakemann mächtig Gas und überspielen im wahrsten Sinne des Wortes den ein oder anderen Aussetzer ihres Vorturners. Der klammert sich gelegentlich Angst erregend an den Mikroständer. Und auch der Teleprompter und die sechs Monitore können nicht verhindern, dass der Lord of Darkness etliche Töne nicht trifft, Texte vergisst oder seine Einsätze „höchst individuell gestaltet. Der Stimmung tut das kaum einen Abbruch. Alle anwesenden spüren den Hauch der Geschichte, wenn unsterbliche Sabbath-Hymnen wie „War Pigs“ und „Iron Man“ durch Wacken wehen. Aber auch auf seine Solokarriere, deren dreißigjähriges Jubiläum in Wacken gefeiert wird, kann Ozzy stolz sein. Und so werden „Bark At The Moon“ und das großartige „Shot In The Dark“ von der Menge ebenso gefeiert wie „Crazy Train“ und als Zugabe „Mama I’m Coming Home“. Und als das Unvermeidliche „Paranoid“ den lauen Sommerabend beschließt, sind 75.000 selig, dabei gewesen zu sein.



Setlist OZZY OSBOURBE



I Don't Know

Suicide Solution

Mr. Crowley

War Pigs

Bark at the Moon

Road to Nowhere

Shot in the Dark

Rat Salad

Iron Man

I Don't Want to Change the World

Crazy Train

-----------

Mama, I'm Coming Home

Paranoid



Review:

Death Of This Dry Season

()

Im Rennen um den absolut beklopptesten Bandnamen der Zunft liegen die Amis aus Oakland ganz weit vorne, zumal ihr Sludge-Schrammel-Sound alles andere als Öl für die Grütze im Kopp darstellt. Seit 1998 wühlt das Trio im musikalischen Schmutz, versteht es aber auch anno 2011 auf seinem (reichlich kurzen) zweiten vollständigen Album nicht, bedeutende Akzente zu setzen. Stücke wie "Gravity Is A Relic", "Opaque Reflections" oder das durchaus hörenswerte "Crimson Shadows" beginnen zumeist mit neumetallischen Gitarrenfiepereien, bevor sie monoton und ohne jegliche Highlights mal in schleppendem, mal in flotterem Midtempo durch die Gehörgänge dröhnen und dort keinerlei markante Wegpunkte setzen. Mir ist wohl bewusst, dass Sludge nicht unbedingt einen Spielplatz für große Melodien und leichte Zugänglichkeit darstellt, aber in Kombination mit den auffällig in den Hintergrund gemischten und daher kraftlos tönenden Krächzereien der Herren Greg Wilkinson (Bass) und Nathan "Nate" Smith (Gitarre) hält "Death Of This Dry Season" nicht, was der Titel verspricht: es bleibt dröge. Somit ist das Album allerhöchstens für Sludge/Doom-Allessammler interessant, der Rest verpasst hier nix.

Death Of This Dry Season


Cover - Death Of This Dry Season Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 25:4 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Brainoil

www
News:

TIAMAT landen Deal bei NAPALM RECORDS

TIAMAT haben einen neuen Deal unterzeichnet und sind jetzt neu bei Napalm Records untergekommen. Die Gothic Metaller zeichnen sich in der Vergangenheit für Klassiker wie "Wildhoney" oder "A Deeper Kind Of Slumber" verantwortlich und arbeiten im Moment bereits fleißig an neuem Material, dass dann 2012 veröffentlich werden soll.

Mastermind Johan Edlund zeigt sich sehr erfreut, dass er und seine Jungs nun zur großen Napalmfamilie gehörten, wo schon solch tolle Kollegen wie MONSTER MAGNET, SEVENTH VOID, LEAVES' EYES dabei seien.




News:

MYSTIC PROPHECY spielen PROG POWER

Die deutschen Power Metaller von MYSTIC PROPHECY wurden für das Prog Power Festival USA) im September 2012 bestätigt und werden dabei zusammen u.a. mit SYMPHONY X, PRETTY MAIDS und EPICA auftreten.

Die Band freut sich schon riesig auf einen ganz besonderen Gig auf einem der besten Festivals dieser Art. Außerdem wird dies der erste Auftritt überhaupt in den USA sein.

Das neue Werk "Raven Lord" erscheint am 25.11. via Massacre Records und kommt als Digipack und per limitierter Gatefold-Vinyl-Auflage von 500 Stück (handsigniert) heraus.

Für Februar und März 2012 ist eine ausgedehnte Europa-Tour in Planung.




News:

Neues DREAM THEATER-Video online

DREAM THEATER haben zu "On The Backs Of Angels" aus ihrem aktuellen Album "A Dramatic Turn Of Events" ein Video gedreht, das hier angeschaut werden kann.

Review:

Worship Music

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Fast hätte man denken können, dieses Album würde nie erscheinen. „Chinese Democracy“-Vergleiche sind sicherlich übertrieben, aber es hat immerhin ganze acht Jahre gedauert, bis ANTHRAX ein neues Studioalbum auf die Reihe bekommen haben. In dieser Zeit gab es diverse Besetzungswechsel, in deren Mittelpunkt vor allem die am Gesang standen. Nach dem unsäglichen Rauswurf von John Bush kam zunächst Joey Belladonna wieder zurück, der dann wiederum durch den relativ unbekannten Dan Nelson ersetzt wurde, mit dem ein komplettes Album – eben „Worship Music“ – eingespielt wurde, das jedoch nicht veröffentlich wurde. Nelson musste die Band nämlich schon bald wieder verlassen, worauf man noch einmal bei John Bush anklopfte und fragte, ob er seinen Gesang über die fertigen Songs setzen würde. Der wollte aber nicht, und so kam letzten Endes erneut Joey Belladonna ins Spiel und erledigte den Job. Jetzt ist „Worship Music“ also doch noch endlich erschienen, und man durfte gespannt sein, was ANTHRAX nach dieser Vorgeschichte, die im Grunde ein einziges Trauerspiel ist, bieten würden. Ich muss es hier schon einmal vorwegnehmen: Mit einem derartigen Hammer hatte ich nicht gerechnet!


Schon „Earth On Hell“ ist mit seinem ualtraschnellen Stakkato-Riff wahrlich ein höllischer Einstieg. Darauf folgen mit „The Devil You Know“ und seinem überraschend melodischen Chorus und dem schon vorab als Download veröffentlichten „Fight ´Em Till You Can’t“ zwei herrliche Ohrwürmer, beide in Verbindung mit böse groovenden Riffs. In die gleiche Kerbe schlagen die Mosher „The Giant“, „The Constant“ und das abschließende „Revolution Screams“, bei dem es noch einmal brutal nach vorne geht. Für Abwechselung sorgen „I’m Alive“ und „In The End“ die mit hymnischen Refrains an die NWOBHM denken lassen. Der druckvolle Mid-Tempo-Rocker „Judas Priest“ macht schon im Titel deutlich, dass ANTHRAX beim Schreiben der Songs offenbar wirklich die Frühzeit des Metal im Hinterkopf hatten. Der überraschendste Song des Albums ist aber sicherlich „Crawl“: Er kommt unerwartet atmosphärisch daher und erinnert stellenweise stark an FAITH NO MORE, überzeugt dabei aber vollkommen nicht zuletzt aufgrund seines starken Refrains. Über die gesamte Albumlänge gelingt es ANTHRAX, Old-School- mit modernen Elementen zu verbinden, ohne einerseits altbacken zu klingen oder andererseits aktuellen Trends hinterherzurennen. Dabei entsteht eine Mischung, an dem sowohl Fans von traditionellem Thrash also auch von modernem Metal ihre Freude haben sollten. Die fette, dreckige und wuchtige Produktion transportiert die gewaltige Energie der Songs perfekt in die Boxen und Kopfhörer.


Was aber wirklich erstaunt, ist die Tatsache, dass Joey Belladonna auf einmal richtig singen kann. Und zwar tief, mit viel Volumen und Druck in der Stimme, und stellenweise sogar richtig dreckig und böse. Wenn man es nicht wüsste, würde man nie denken, dass hier der Typ singt, der auf vier frühen ANTHRAX-Alben teilweise in den höchsten Tönen rumgescreamt hat. Ob er heimlich bei John Bush Gesangsunterricht genommen hat? Ebenso beeindruckend ist wieder einmal die Leistung von Charlie Benante. Wie er die Riffs mit so viel Energie wie auch absoluter Präzision nach vorne prügelt und dabei auch immer wieder die halsbrecherischsten Fills einbaut, ist einfach atemberaubend.


Zusammengefasst: Ein derartig heftiges, packendes und trotzdem abwechslungsreiches Album hätte ich ANTHRAX nach all dem Besetzungs-Hin und Her der letzten Jahre wirklich nicht zugetraut. Auf „Worship Music“ zeigt die Band, dass sie zu mehr fähig ist, als immer wieder nur mit einem aufgewärmten Best-Of-Programm der frühen Hits auf Tour zu gehen, sondern auch immer noch grandiose Songs zustande bringt. Hut ab!

Worship Music


Cover - Worship Music Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:58 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Nordfrost

by Gast
www
Review:

Dentro Del Manto Gris De Chaac

()

Eine wirklich sehr positive Überraschung ist diese ursprünglich aus Mexiko stammende Formation, die sich 1998 in Salt Lake City zusammengefunden hat, vermutlich um den etablierten Black/Pagan Metal-Bands aus dem europäischen Norden ordentlich Konkurrenz zu machen. Und das gelingt den beiden Brüdern Yaotl (Drums, Percussion, Samples) und Tlatecatl (Gitarre, "Gesang"), die sich um drei weitere Mitstreiter verstärkt haben, mehr als prächtig. Sehr angenehm ist dabei die Tatsache, dass die Band ihre mexikanischen und mayanischen Einflüsse nicht in endlosen Dudel-, Tröt-, und Klimperorgien zelebriert, sondern sie sehr songdienlich und lediglich unterstützend einsetzt und mehr durch das treibende, nach vorne peitschende (aber auch noch etwas monotone, gleichförmige) Songwriting punktet. Es regiert also primär Schwarzmetall anstatt von Selbstzweck erfüllendem Folk-Geseiere, was in sehr gelungenen Stücken wie "Garra De Jaguar (Ocho Venado)", "Hun Hunapu" oder "Noche Triunfadora" gipfelt. Auch textlich wandeln YAOTL MICTLAN nicht auf ausgetretenen Pfaden, sondern beäugen kritisch die Kolonisierung Mexikos durch die Christen und die letztendliche kulturelle Unterlegenheit der Ureinwohner, was "Dentro Del Manto Gris De Chaac" sogar einen Hauch Sozialkritik verleiht, die in diesem und allen verwandten Genres nicht gerade üblich ist. YAOTL MICTLAN leben, ähnlich wie etwa ihre Kollegen MELECHESH aus Israel oder CHTHONIC aus Taiwan, nicht ausschließlich vom Exotenbonus, sondern haben wirklich Einiges auf dem Kasten. Mit noch etwas mehr Spannung und Abwechselung beim Songwriting könnte beim nächsten Mal ganz locker der "Tipp" drin sein. Groß!

Dentro Del Manto Gris De Chaac


Cover - Dentro Del Manto Gris De Chaac Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:22 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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