Review:

Prog Rocks! Volume 2

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Nun also Teil 2 der EMI-Werkschau über ihr progressives Repertoire. Nachdem das Label letztes Jahr den ersten Doppeldecker mit Progperlen und Geheimtipps der letzten 40 Jahre veröffentlichte und dazu reichlich preisreduzierte Platten auf den Markt warf, gibt es jetzt dazu einen gut durchmischten Nachschlag. Dabei startet die erste CD tief in den 70ern und hörbar „jazzig“ (VAN DER GRAF GENERATOR und THE NICE) und man reibt sich verwundert die Ohren, dass Bands wie ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA und ROXY MUSIC vor ihrer Pop-Phase richtig gute, anspruchsvolle Songs schrieben. Mein Highlight auf Disc 1 ist die Überballade „Galadriel“ von BARCLAY JAMES HARVEST und das Überlange „Mysterious Semblance At The Strand“ von TANGERINE DREAM. DISC 2 widmet sich dann aktuellem Stoff von MARILLION und PALLAS über SPOCK’S BEARD und das DEVIN TOWNSEND PROJECT bis zu IT BITES und AFFECTOR - manches davon erst kürzlich veröffentlicht. Besonders herauszuheben die geniale ARJEN ANTHONY LUCASSEN 70er-Hommage „Pink Beatles In A Purple Zeppelin“. Zweck des Ganzen – klar – dem geneigten Fan (und Käufer) Prog-Künstler aus dem EMI-Umfeld näher zu bringen. Und das dürfte durchaus funktionieren, findet man doch immer wieder Songs welchem einem Lust auf Mehr machen (auch wenn man einen Teil der Künstler und Bands bereits von Teil 1 kennt). Die Liner Notes im Booklet (von Jerry Ewing vom englischen PROG Magazine) helfen da auch mal auf die Sprünge.

Noch eine kleine Info am Rande: nach 40 Jahren Prog werden Anfang September in London erstmals die sogenannten „Progressive Music Awards“ vergeben - wer da nominiert wurde kann man unter http://www.progrockmag.com/news/progressive-music-awards-2012-are-go/ nachschlagen.





Disc 1

1 Van Der Graaf Generator - Theme One

2 The Nice - One Of Those People

3 Electric Light Orchestra - Mr. Radio

4 Barclay James Harvest - Galadriel

5 Roxy Music - Ladytron

6 Jethro Tull - Bungle In The Jungle

7 Be Bop Deluxe - Axe Victim

8 Hawkwind - Lost Johnny

9 Tangerine Dream - Mysterious Semblance At The Strand Of Nightmares

10 Gong - Master Builder

11 Hatfield & The North - Fitter Stoke Has A Bath

12 Kevin Ayers - The Owl

13 Gentle Giant - I’m Turning Around

14 Steve Hillage - The Glorious Om Riff

15 Steve Hackett - Clocks - The Angel Of Mons

16 Soft Machine - Lotus Groves



Disc 2

1 Marillion - The Web

2 Pallas - Eyes In The Night (Arrive Alive)

3 Twelfth Night - Blue Powder Monkey

4 Spock's Beard - Skin

5 Transatlantic - Bridge Across Forever

6 Neal Morse - Mercy Street

7 Devin Townsend Project - Hyperdrive!

8 Pain Of Salvation - Road Salt

9 Karmakanic - Turn It Up

10 Headspace - Fall Of America

11 The Flower Kings - Pandemonium

12 Arjen Anthony Lucassen - Pink Beatles In A Purple Zeppelin

13 It Bites - Wallflower

14 Affector - New Jerusalem

Prog Rocks! Volume 2


Cover - Prog Rocks! Volume 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 158:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

III

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Mein werter Kollege Lars H. hat dem Vorgängerwerk „Tératologie“ der Franzosen um Wechselröhre Candice seinerzeit eine „interessant designte Struktur“ unterstellt, was man eigentlich so stehen lassen kann – vorausgesetzt, man definiert sich vorher „interessant“. Und hier setze ich es gleich mit wirrem, wenig packendem, pseudo-progressivem Songwriting, das zumindest mich auch nach dem siebten Durchlauf nicht hinter dem kalten Ofen hervorlockt. Die Übergänge von ruhigeren Songparts (inklusive zartem Erotikstimmchen von Candice) zu hart rockenden, groovigen Passagen (inklusive fiesem Growl-Gekeife von Candice) wirken konstruiert und lange nicht so originell, wie die Band es sicher gerne gehabt hätte. Zugegeben: ein Stück wie „Adonai“ kommt mit seinem mehrfachen, sich immer wiederholenden Wechsel der Themen zwischen beiden Stilarten sogar fast schon wieder eingängig daher, aber wenn man dann spätestens bei „Sidus“ von drittklassig gemopsten FEAR FACTORY-Riffs (inklusive des kalten, mechanischen Sounds) überfallen wird, ist man sich sicher, dass ETHS außer viel songschreibersicher Blenderei und diversen „Inspirationen“ nicht viel auffahren. Da gibt´s Interessanteres…

III


Cover - III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition

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Der Classix-Review von Kollege Dennis aus dem Jahre 2003 ist an sich nichts hinzuzufügen. „Screaming For Vengeance” ist eines der Kultalben des Heavy Metal und unverzichtbarer Bestandteil jedweder Metal-Sammlung. 30 Jahre ist das nun schon her, das Rob Halford & Co. dem Metal-Grundstein „British Steel” mit „Screaming For Vangeance” einen Chartstürmer folgen ließen (das Album dazwischen „Point Entry” sei hiermit nicht unterschlagen). JUDAS PRIEST waren damals sicherlich auf den ersten Höhepunkt ihrer Karriere und DAS Synonym für klassichen Heavy Metal. Der Nachfolger „Defenders Of The Faith“ und der Überflieger „Painkiller“ waren dann die weiteren Meilensteine der britischen Band. Zum Einstieg gab es mit dem Doppel „The Hellion“ und „Electric Eye“ gleich einen der Besten Opener der Metal-Geschichte, dem mit „Riding On The Wind“ ein für damalige Verhältnisse schneller Metalklassiker folgte. Über „You've Got Another Thing Comin'“ braucht man keine Worte verlieren, für das ruhige, gefühlvolle und trotzdem mit Power daherkommende „Fever“ breche ich mal eine Lanze (Gänsehaut zum Start); „Bloodstone“, „Devil‘s Child“ – was für ein Album – da reiht sich selbst der starke Titelsong (für den andere Bands töten würden) hinten an. Mit Produzent Tom Allom hatte man auch wieder den Mann an Bord, der bei Klassiker wie „Unleashed In The East“ und „British Steel“ für die damals ungewöhnlich saubere Produktion verantwortlich war – auch dies einer der Gründe warum „Screaming For Vengeance” weltweit, und vor allem auch in den Staaten durchstartete.

Zu den 10 regulären Tracks des Original-Vinyls gibt es dann noch die 5 Livetracks die bei der damaligen Tour aus dem Album gespielt wurden und mit „Prisoner Of Your Eyes“ noch einen Song aus den „Turbo“-Zeiten.

Die Bonus Live-DVD ist cool – wenn auch soundtechnisch gesehen eher dünne. Der gut eingefangene TV-Mitschnitt (Format 4:3 und überraschenderweise nur leicht körnig) stammt vom 29. Mai 1983 aus San Bernadino in Kalifornien und zeigt JUDAS PRIEST bei einer 1-stündigen Show vor damals geschätzten 300.000 Fans (dabei war noch MÖTLEY CRÜE, OZZY OSBOURNE, SCORPION und VAN HALEN). Und das ganze bei vollem Tageslicht in der Wüste. PRIEST waren eben gerade mit „Screaming For Vengeance“ und dem Hit „You've Got Another Thing Comin'“ am Drücker und zeigten eine engagierte Performance aus der aber ein stimmlicher Metal God herausragte. Ganz toll auch die „alten“ Hämmer „Diamonds And Rust“, „Victim Of Changes“ und „The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)“. Optisch ist das Ganze 80er pur – und warum ich da ständig an „brave Bübchen“ denke – sollte man selbst anschauen. Daumen hoch dafür!

Das Booklet hält dem leider nicht ganz stand. Ist die Idee mit dem vergilbten Cover noch gut umgesetzt, gibt es als Inhalt nur ein paar Fotos und eher wenig Linernotes (nicht mal die Songtexte). Da bieten andere Jubiläumsausgaben definitiv mehr.




CD

1. The Hellion

2. Electric Eye

3. Riding On The Wind

4. Bloodstone

5. (Take These) Chains

6. Pain And Pleasure

7. Screaming For Vengeance

8. You've Got Another Thing Comin'

9. Fever

10. Devil's Child

11. Electric Eye (Live From The San Antonio Civic Center)

12. Riding On The Wind (Live From The San Antonio Civic Center)

13. You've Got Another Thing Comin' (Live From The San Antonio Civic Center)

14. Screaming For Vengeance (Live From The San Antonio Civic Center)

15. Devil's Child (Live)

16. Prisoner Of Your Eyes


DVD (Live US Festival Show)

1. Electric Eye

2. Riding On The Wind

3. Heading Out To The Highway

4. Metal Gods

5. Breaking The Law

6. Diamonds And Rust

7. Victim Of Changes

8. Living After Midnight

9. The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)

10. Screaming For Vengeance

11. You've Got Another Thing

12. Hell Bent For Leather

Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition


Cover - Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition  Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 70:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Unsong Hero

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Dieses Album wird wohl die Fangemeinde von ENSIFERUM spalten. Auf der einen Seite stehen die harten, in Fell und Leder gekleideten Barbaren - welche raufen, saufen und hartes Liedgut hören wollen. Und auf der anderen Seite stehen die etwas feingeistigeren Krieger, die auch mal die Holzschalen und Löffeln der Wikinger Gemeinde nach dem Essen mit abräumen; zuweilen einen Waldspaziergang entspannend finden, und ihren Med mit einer extra Portion Honig süßen. Zur letzten Gruppe gehöre ich, denn ich finde "Unsung Hero" genial. Mir gefällt das sanfte, mit Pathos durchwebte Fehendämmerungs-Gesäusel als Kontrast zu den harten Growls.

Zu Beginn, eingestimmt mit schönen Intro, dröhnt das Album wie gewohnt, nach ENSIFERUM, wobei mir hier schon ein mehr an Eingängigkeit auffällt. "In My Sword I Trust" kommt mit einem hittauglichem Refrain übers Schlachtfeld galoppiert. Der anschließende Titelsong zeigt Hymnencharakter, auch hier deutet der melodiöse Mittelteil eine gestiegene "Weichheit" an. Gegen Mitte des Albums wird es gänzlich ruhiger - folkig, akustisch, es kommen weibliche Vocals zum Einsatz und das Tempo wird gedrosselt. "Celestial Bond" schwebt auf Flöten gebettet, mit Akustikgitarre flankiert herein. Oder "Star Queen" , welches ohne Growls auskommt, im Duett vorgetragen wird und gar von Streichern unterstützt wird. Mehr Folk, mehr Klargesang und ein weicheres Erscheinungsbild hatte ENSIFERUM noch nie. Die Finnen loten ihr Spektrum aus, runden allzu harte Kanten ab, erweitern - und meiner Ansicht nach bereichern damit ihren Sound.

Somit werden sicher die ganz harten Fans ihre Probleme mit der neuen Scheibe haben. So ist halt mal der Lauf der Welt, irgendwann werden wir alle ruhiger und familiärer. Auch der härteste Barbar kommt mal in diese Phase oder aber er stirbt vorher auf dem Schlachtfeld. "Unsung Hero" ist für die Überlebenden.

Unsong Hero


Cover - Unsong Hero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 61:22 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:

Summer Breeze 2012 - Samstag

Konzert vom Am Sonntag morgen wurden wir von einer kleinen Maus geweckt, die es für eine gute Idee hielt, unter dem Zelt Knabbergeräusche von sich zu geben. Immerhin hat sie nichts angeknabbert. Damit haben wir es noch gut erwischt, denn bei einem der Autogramm-Zelte auf dem Infield hat eine Maus wohl die Zeltschnüre durchgenagt. Kriegen die Mäuse hier sonst nichts zwischen die Zähne?
Immerhin waren wir so rechtzeitig fit für AUDREY HORNE, die heute die Zeltbühne oder die „Party Stage“ eröffneten.



Ein "Kritikerliebling" ist eine Band, deren Bekanntheitsgrad es noch nicht über die erlesene Schar an Journalisten hinaus geschafft hat. So sah es auch bei AUDREY HORNE aus - die schreibende Zunft war vollständig im Zelt vertreten, aber außerdem waren an Otto-Normalbesucher nur diejenigen vor Ort, die entweder mitgeschleift worden sind, oder denen NAGLFAR und UNLEASHED musikalisch nicht zusagten. Dabei verpassten alle anderen die Band mit dem zweithöchsten Ohrwurm-Faktor des Festivals. Die Norweger spielen vielseitigen Hardrock und belegen die gesamte Bandbreite der Emotionen von selbst-zum-Feiern-noch-zu-gut-gelaunt bis schwermütig. Zu den Partykrachern, die ihr schon mal antesten könnt, bis die Band das nächste Mal in eurer Stadt spielt, gehören "Bridges And Anchors", "Confessions And Alcohol" und "There Goes A Lady", zu den nachdenklicheren, aber nicht weniger mitreißenden "Down Like Suicide", "Charon", oder "Sail Away". Und eigentlich ist es noch viel unverständlicher, dass AUDREY HORNE noch keine Weltkarriere haben, denn auf die Band können sich Black Metaller, Düsterheimer und Rocker einigen. Kein Wunder, schließlich ist die Band das Ventil für ENSLAVED-Gitarrist Ice Dale, wenn die Songs seiner Hauptband mal zu verkopft sind. An der anderen Gitarre zupft Thomas Tofthagen von SAHG, und beide liefern sich tolle doppelläufige Melodielinien. Am Bass war bisher King ov Hell von GORGOROTH, dem seine anderen Bands jetzt aber wohl doch zu viel Arbeit machen, also hatten Audrey Horne einen anderen blonden Norweger an den vier Saiten dabei. Und vorne springt Sänger Toschie herum und hat außer einer guten Stimme noch geile Tattoos und Charisma für drei. Auf keinen Fall beim nächsten Gig verpassen!



Huch! Da sitzt ja schon wieder ein anderer Schlagzeuger bei SEPULTURA hinter den Drums! Also, für alle, die das auch nur aus den Augenwinkeln mitbekommen haben: Igor Cavalera hat die Band schon vor fünf Jahren verlassen, die Verlegenheitslösung Jean Dolabella blieb bis letztes Jahr - und jetzt versetzt Eloy Casagrande der Bass Drum einen Arschtritt. Und was für einen! Für SEPULTURA scheint mit dem neuen Felldrescher ein neuer Frühling angebrochen zu sein. Nur um mit ihrem fast 20 Jahre jüngeren Drummer mithalten zu können, geben Andreas Kisser, Paolo Junior (ganz genau, die letzten beiden Original-Mitglieder) und Derrick Greene noch mal richtig Gas auf der Bühne. Und die Setlist läßt auch keine Wünsche übrig. Wer war eigentlich dieser Cavalera?!



Setlist SEPULTURA


Intro

Beneath

Refuse/Resist

Kairos

Relentless

Convicted

Dialog

Choke

Mask

Substraction

Territory

Arise

Rattamahatta

Roots



Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass es dieses Jahr auf dem Summer Breeze sehr, sehr heiß war? Der gestrige Tag lud ja schon zur Abkühlung ein - der heutige brach mit Temperaturen bis zu 35° Celsius die bisherigen Rekorde. SEPULTURA hatten das Glück, auf der großen Bühne zu spielen, die mit jeder Minute mehr Schatten für die Fans davor bot. Dafür waren sie im Kontrast Sonne - Lichtshow weder auf der Bühne noch auf der Leinwand zu entdecken. Ganz anders bei LACUNA COIL. Die Italiener machten ihrem Ruf als heißblütige Südländer alle Ehre und heizten dem Publikum weiter ein. Mit klarem Farbkonzept auf der Bühne (schwarz-weiß-rot) waren Andrea Ferro und Cristina Scabbia deutlich zu sehen. Während beide nicht nur sangen, sondern wie die Flummis über die Bühne fegten, verschluckten sich manche im Publikum am warm werdenden Kaltgetränk - das war definitiv die schweißtreibendste Open-Air-Show des Jahres 2012! Bei der Songauswahl wurden keine Gefangenen gemacht: Gespielt wurde, was diese außergewöhnliche Turnstunde weiter angetrieben hat!



Setlist LACUNA COIL

I Don't Believe in Tomorrow

I Won't Tell You

Kill The Light

Heaven's A Lie

Our Truth

Upsidedown

To The Edge

Fragile

Give Me Something More

Trip The Darkness

Spellbound



Die Zeit zum Abkühlen nahmen sich viele Fans nun bei PARADISE LOST. Das war unfair, besonders gegenüber dem nimmermüden Aaron Aedy (das ist der Rhythmus-Gitarrist, dessen Haare vom Hinterkopf zum Bart gerutscht sind), der mit Hingabe jeden Song vom ersten bis zum letzten Takt an der Bühnenkante abfeierte und dazu bangte. Die Engländer stiegen mit drei aktuellen Songs in den Set ein - aber ab "Forever Failure" kamen einige aus dem Schatten gelaufen und feierten die Engländer endlich auch verdient ab. Stimmlich und performance-technisch war das einer der besseren Gigs von Sänger Nick Holmes - doch, das passte alles. Und nun "Say Just Words" to me...



Setlist PARADISE LOST

The Enemy

Honesty In Death

Erased

Forever Failure

Tragic Idol

Pity The Sadness

One Second

As I Die

Fear Of Impending Hell

Enchantment

In This We Dwell

Faith Divides Us

Say Just Words


Wo wir gerade beim Bühnenhopping sind: Mit OOMPH! geht es auf der Pain Stage weiter. Die Braunschweiger gehen im Matrosenanzug auf die Bühne. Ganz habe ich das Konzept nun nicht verstanden, aber machen OOMPH nun weiter damit, Kindheits-Traumata aufzuarbeiten? Gehören auch Matrosen-Uniformen dazu? Ja sind wir denn beim Nesthäkchen? Aber wer jetzt lästert, verkennt, dass OOMPH! doch einige Hits im Köcher haben. Und einen nach dem anderen verschießen.



Setlist OOMPH!

Unzerstörbar

Labyrinth

Mein Schatz

Niemand

Bis der Spiegel zerbricht

Mitten ins Herz

Sex hat keine Macht

Auf Kurs

Seemannsrose

Träumst du

Kleinstadtboy

Gott ist ein Popstar

Zwei Schritte

Sandmann

Augen auf



Gelästert wird dagegen bei ASP. Ich versteh diese Band einfach nicht, und das ging nicht nur mir so. Ist ja auch schön, wenn eine Band so polarisiert...



Gelästert... Nein, über Greg Mackintoshs VALLENFYRE wird nicht gelästert. Die Brachial-Walzen von Songs sind so ziemlich das persönlichste, was ein Mensch an Musik schreiben kann, der PARADISE LOST-Gitarrist hat sich damit die Trauer nach dem Tod seines Vaters von der Seele geschrieben und daheim auch alles selbst eingespielt. Erst Vertreter seiner Plattenfirma haben ihn dazu überredet, die Platte zu veröffentlichen - und so kommt eines zum anderen, und wir stehen mit ihm, seinem PARADISE LOST-Schlagzeuger Adrian Erlandsson, dem ehemaligen MY DYING BRIDE-Gitarristen Hamish Glencross und einem uns nicht bekannten Bassisten im Zelt. Und wundern uns, so wie einige andere Zuhörer auch. Die Songs sind eine Melange aus Doom, Crust und frühem Death Metal geworden, das ist dem Thema angemessen und angesichts von Gregs Historie auch nichts verwunderliches. Allerdings - Greg kann nicht singen. Wirklich nicht. Und das macht die wütenden Elegien wirklich - tragisch.



Die Show von AMON AMARTH sollte eine ganz besondere werden: Die letzte vor dem nächsten Album. Die letzte in der bisherigen Konstellation von Business-Partnern. Die letzte mit ihrem Schlagzeug-Techniker, von dem sich die Band während des Konzertes noch sehr lustig verabschieden werden. Und deswegen fahren die fünf Schweden auch fett auf. Das heißt, die Bühnendekoration ist relativ einfach gehalten, kein Wikingerschiff und keine seltsamen Rampen. Stattdessen wurde in Licht und Feuer investiert. Während die ersten Pyros bei "War Of The Gods" hochgehen, suchen wir uns noch ein Plätzchen auf den Platz, denn das komplette Feld vor der Bühne ist voll. Dann wird das musikalische und audiovisuelle Feuerwerk abgebrannt (dafür geb ich gern 5 EUR ins Phrasenschwein!). Man merkt, dass die Band sich bei jedem Detail Gedanken gemacht hat, schon allein, wie Johan Hegg zu "Twilight Of The Thundergod" mit einem überdimensionierten Thorshammer auf den Boden drischt und damit die Pyros zu dem Song startet. Nach dem Song soll Drumtech Holger Hahn per Stagediving von der Bühne verabschiedet werden - die Band entschließt sich dann aber doch noch, "Guardians of Asgaard" mit Techniker für Fred zu Ende zu führen. Und als hätte man nicht schon genug interessante und bisher noch nicht gesehene Pyro-Effekte gesehen, setzt der Veranstalter des SUMMER BREEZE noch einen drauf: Nach der Show von AMON AMARTH findet das große Abschieds-Feuerwerk statt. Und damit haben sie es tatsächlich geschafft, die eh schon beeindruckende Pyro-Show der Wikinger zu krönen!



Setlist AMON AMARTH

War Of The Gods (Pyros)

Runes To My Memory

Destroyer Of The Universe

Death In Fire (Pyros)

Live For The Kill (Pyros)

Cry Of The Blackbirds

Fate Of Norns

Pusuit Of Vikings

Northern Star

For Victory Or Death (Pyros)

Victorious March (Pyros)

Twilight Of The Thundergod (Pyros)

Guardians Of Asgaard (Pyros)



Nach AMON AMARTH kann eigentlich nichts mehr kommen. Doch die Stockholmer Nachbarn von KATATONIA sehen das anders und spielten einen der besten Gigs ihrer Karriere. Oder zumindest: Des aktuellen Line-Ups. Die Setlist kam der Quadratur des Kreises sehr nahe, und mit "Buildings" wurde sogar ein Einblick ins aktuelle Album vorgenommen. Musikalisch großartiges Ende eines tollen Festivals!



Setlist KATATONIA

Forsaker

Liberation

My Twin

The Longest Year

Nephilim

Soil's Song

Teargas

Omerta

Evidence

July

Buildings

Leaders



... also wir, wir kommen wieder!




News:

STEVE HACKETT: Details zu GENESIS REVISITED

Ex-GENESIS Gitarrist STEVE HACKETT hat es erneut getan und eine Fortsetzung von "Genesis Revisited" aufgenommen.
Seinen Fans hat er jetzt per Videobotschaft mit Details zu diesem Studioalbums versorgt.

Erneut sind renommierte Gäste mit dabei u.a. ter Steve Wilson, Nik Kershaw, Steve Rothery, Francis Dunnery, Conrad Keely und Mikael Akerfeldt, um weitere Songs aus seiner Genesis-Pahse neu zu interpretieren.

"Genesis Revisited II" wird in Deutschland am 19.10. via Inside Out Music veröffentlicht und erscheint sowohl als limitierte Edition in einem 2CD Mediabook, als auch in einer exklusiven 4LP + 2CD Version mit dem prägnanten Coverartwork.

Details zu der zum aktuellen Album anstehenden Welttournee werden in Kürze folgen.


News:

I SMASH THE PANDA mit neuem Video

I SMASH THE PANDA haben zu "Pulseless" ein Video gedreht, das hier zu sehen ist und sich auf der neuen, kostenlos zu bekommenden EP "Life Is Worth Living" befindet.

Review:

Plague Within

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Bei MALADIE finden sich gestandene Musiker, die sich u.a. bei DISBELIEF, AHAB oder TOMBTHROAT ihre Sporen verdient haben. „Plague Within“ ist das Ergebnis ihres Ausflugs in Black Metal-Sphären; ein Ergebnis, mit dem alle Beteiligten vollauf zufrieden sein können. Die sieben Songs orientieren sich zwar grob am schwedischen Black Metal, sind durch Tempowechsel, Genre-unübliche Songstrukturen und sehr große Experimentierfreudigkeit aber vom durchschnittlichen Black Metal weit entfernt. „19792 zeigt das in Perfektion, indem langen Song ziehen MALADIE alle Register und machen klar, dass sie sich auf anspruchsvollen Black Metal verstehen. Gleichzeitig schaffen sie es, die die Genre-typische, unabdingbare, Wut und Raserei einzufangen und zu keiner Sekunde zu soft zu klingen, wofür neben dem irrwitzigen Schlagzeugspiel Shouter Deha verantwortlich zeigt, auch wenn der ruhig bei der einen oder anderen Passage einen Gang hätte zurückschalten können. Das Gitarrendoppel haut derweil Melodien und Riffs, die sich im Ohr festfräßen, im Minutentakt raus und sorgt dafür, dass „Plague Within“ bei aller Vertrackt- und Verrücktheit hörbar bleibt. Passend zum Gesamtkonzept driftet die Musik dabei immer wieder in wahnwitzige Passagen ab und selbst in den ruhigeren Momenten ist dieser Wahnsinn unterschwellig spürbar, MALADIE beweisen auch beim Aufbau der Atmosphäre ein gutes Gespür. „Plague Within“ ist eine starke Black Metal-Scheibe, die mehr zu bieten hat als viele Kollegen und sich vor der skandinavischen Konkurrenz nicht verstecken muss, ebenso wenig wie vor der erstarkenden US-Szene. Fettes Teil.

Plague Within


Cover - Plague Within Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 38:35 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Maladie

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News:

EARLY GRAVES posten neuen Song

EARLY GRAVES werden ihre neue Platte "Red Horse" am 30.10. via No Sleep Records in die Läden bringen, mit dem Tieltrack gibt es ab sofort hier einen ersten Song daraus zu hören.

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