Endlich auch mal Material aus der neuen Pophochschulstadt "Monnem", für nicht BaWü’ler bzw. Badenser sei hier erwähnt das heißt Mannheim, aus selbigem Großraum kommt hier eine Formation die sich Four Sided Cube nennt, wobei die Jungs bereits ihre dritte im Selfmadeverfahren hergestellte CD am Start haben. Was erwartet den aufgeschlossenen MI-Hörer bei diesem, zunächst mal von rein produktionstechnischer Seite her gesehen absolut professionell gemachten Werk Namens "Daily"? Nun ein Mix aus Alternative meets Gitarrenrock (Pop) aus der Schnittmenge irgendwo zwischen CROWDED HOUSE ("From Far Behind" oder noch mehr "First Step") mit schönen Backroundvocals und OASIS (zumindest was den etwas schrammelnden etwas breiten Gitarrensound anbelangt), daß alles verpackt in teilweise recht gelungene und vor allem stets sehr eingängigen Arrangements. Der ganz große hängen bleibende "Hit" mal von dem schmissigen "Swinging At The Corner" abgesehen fehlt mir irgendwie schon auf diesem Album aber Four Sided Cube zeigen zum Ausgleich viele gute Mittelklasse Songs sowie einige gute musikalische Ansätze, besonders der Sänger kann dabei viele Pluspunkte einfahren. Sowohl saubere akustische als auch voluminöse E-Gitarren sind iauf Daily im Einsatz, wobei die Rhythmusfraktion stets einen soliden Unterbau liefert und alles zusammen durch die Melodiebögen bzw. den mehrstimmiger Gesang zusammengehalten wird. Diese Musik ist relativ unspektakulär kommt aber erfreulicherweise auch ohne jegliche Samples oder sonstigen auf Modern getrimmten Einflüsse aus, was wiederum recht positiv zu bewerten ist. Mit am besten kommen für mich die beiden mittleren Songs "Shell" (leider viel zu kurz) und "2 Minutes Popsong" rüber, die schön straight und noch etwas packender bzw. rockiger als der Rest rüberkommen - in dieser Richtung bitte zukünftig etwas mehr. Dann kann man eher belanglose Songs Tracks wie "Carried" oder der vermeintliche Rausschmeisser der aber u.a. mit dem "Geschreihe" doch leider ziemlich aufgesetzt wirkt "Warning Us" komplett weglassen. Nach vier Minuten kommt dann auch noch ein Hidden Track "You ?" (diesen Gag hätte man sich lieber verkniffen, der hat ja schon soo nen Bart!), der aber mit zu den besten Songs der Scheibe gezählt werden muß. Die vier Musiker (alle so Anfang 20) bieten mainstreamigen Rock Pop mit ein paar Balladen angereichert und sind immer noch auf der Suche nach einem passenden Label, denke aber hierbei wird sich die Band entscheiden müssen entweder mehr in die Pop- oder stärker in die Rockrichtung sich weiterzuentwickeln, denn derzeit sitzt man doch ein wenig zwischen den Stühlen. Auf einem CD Sampler des "Visions" war man im August 2001 mit "Anymore" ja bereits ganz erfolgreich vertreten. Insgesamt eine durchaus gute Band, mit einem netten Album das keinem weh tun wird aber stellenweise vielleicht einen Tick zu glatt ausgefallen ist. Das einzige was hier überhaupt nicht überzeugt ist das ziemlich nichtssagende Cover. Dafür entschädigt wiederum eine hervorragende Homepage auf der "Daily" natürlich auch geordert werden kann.
Aber Hallo - nachdem die hier vorliegende bereits zweite Demo EP "The End Will Be The Same" der Kölner Formation CIRCLE OF GRIN zunächst aufgrund zeitlicher Engpässe meinerseits bedauerlicher Weise etwas liegen blieb, war der Ah-Effekt jetzt um so größer als ich mich jetzt diesem wahrlichen Kleinod Alternativer Musikklänge etwas ausführlicher widmen konnte. Beinahe schon ein wenig als eine Art "deutsche" Antwort auf die derzeit (zu Recht) ziemlich angesagten SEVENDUST könnte man, bereits nach nur einem Durchgang und dem Genuß der (leider) nur aus fünf Tracks bestehenden Scheibe, die Jungs durchaus bezeichnen. Circle Of Grin agieren mit einer unglaublichen Power, wobei die hervorragende Stimme von Jan sowohl Shouter als auch "reine" Sängerqualitäten gleichermaßen exzellent miteinander vereint. Die Gitarren bei COG kommen stets melodiös und pendeln zwischen heftig aggressiven tieftonruntergestimmten Breitseiten sowie filigranen akustischen Parts wunderbar abwechslungsreich hin und her ohne stereotype Vorbilder aus amerikanischen Garagen kopieren zu müssen. Wie es der sicher nicht alltägliche Name schon etwas anklingen läßt, steht diese Formation, die ursprünglich mal spontan aus einer vorweihnachtlichen Jamsession fünf befreundeter Kölner Musiker entstanden ist, voll im tatsächlichen Leben und hat bedingt durch prägende gemeinsame Erlebnisse auch während der vielen mittlerweile über 100 Live-Gigs eine besonders enge Verbundenheit zu ihrer (noch) überschaubaren Fanbasis aufgebaut. Da aber auch das Umfeld für die Jungs natürlich sehr wichtig ist, es hatten sich ruckzuck viele Leute gefunden die u.a. die Webseite, Videos & Schnitt sowie Promotion für die Band übernahmen, entstand hieraus eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl, daß sich getreu dem Bandmotto "Freund-schafft-Musik" fest manifestiert und den Charakter von COG hörbar geprägt hat. Dies fünf Songs auf "The End Will Be The Same” überzeugen mich durch und durch machen die CD zu einem kleinen Hörerlebnis, wobei die Harmonien stets mit eingängigen Hooks zu einem druckvollen Gesamtsound verschmelzen. Das Wechselspiel zwischen getragen und heftigen Parts ist natürlich nicht gerade neu aber CIRCLE OF GRIN verstehen es mit einer schon beinahe arroganten Lässigkeit alles frisch klingen und unverbraucht klingen zu lassen. Akzentuierte wunderbare Stimmungen kommen zusammen mit schmissigen Heavy Einschüben, hiermit wird man bei allen Alternative Fans offene Türen einrennen. Die Qualität für ein Demo ist überirdisch gut, da fragt man sich was andere Bands monatelang in teuren Studios "verschenken". Schaut euch ebenfalls mal auf der sehr gut gemachten Homepage um, da könnt ihr auch gleich für lachhafte 5,00 € zzgl. 1,50 € Porto die Scheibe ordern oder einfach eine Mail an: info@circleofgrin.de schicken. Bis gegen Herbst 2004 soll dann auf Eat The Beat Music (Sony/Pirat Records) auch bereits das Debüt-Album von CIRCLE OF GRIN erscheinen, mir persönlich dauert das bei diesen Qualitäten aber entschieden zu lange - geht das nicht ne Schippe schneller Jungs?!!
Jawoll - Welcome back!! Wäre doch nur jede zweite Reunion so positiv ausgefallen wie die hier von JANE’S ADDICTION, dann müßte man sich weit weniger ärgern bzw. Zeit mit lustlos aufgewärmten "Altmaterial" verschwenden wie u.a. bei AUTOGRAPH, HONEYMOON SUITE und Konsorten geschehen. Wahrscheinlich hatte auch keiner mehr so recht damit kalkuliert, daß diese Kapelle überhaupt noch mal was auf die Beine bringt und dann wird einem so ein wirklich knalliges und mit viel Power verpacktes Scheibchen Namens "Strays" um die Lauscher gehauen. Gegen Ende der glorreichen 80er schwangen sich Jane’s Addiction zusammen mit ihrem stets etwas extravagant aussehenden und vor allem klingenden Sänger Perry Fare auf, um quasi als eine Art Vorreiter für die kurz bevorstehende Grungewelle mit Bands wie SOUNDGARDEN, PEARL JAM oder auch NIRVANA zu agieren. Dies kann man jetzt im Nachhinein durchaus als Alternative Rock bezeichnen, allerdings war dieses Genre rein begriffstechnisch damals erst in den Anfängen. Nach rund 12 Jahren Abstinenz (die zwischenzeitliche Livetour von 97’ lassen wir mal außen vor) greifen Jungs nun noch mal richtig volle Kanne an. Im Gegensatz zum Original-Line-up ist lediglich Bassmann Chris Chaney neu dabei ansonsten sind besetzungstechnisch natürlich Gitarrist Dave Navarro, der zwischenzeitlich auch mal bei den RED HOT CHILI PEPPERS mitgemischt hatte, genauso wieder an Bord wie Drummer Stephen Perkins und der bereits erwähnte Vocalist. Als "Nummersicherwenhabichnichtschonallesproduziert" wurde Bob Ezrin (u.a. PINK FLOYD, KISS, ALICE COOPER) für diese Scheibe auserkoren. Der Sound ist dabei klar und dynamisch ausgeprägt, klar zur Brachialtieftonrifffraktion unter den "Alternativen" haben Jane’s Addiction noch nie gehört aber die 11 Songs bewegen sich stilistisch gekont zwischen Rock, Metal, Alternative sowie deutlichen Funkeinflüssen a la Peppers. Das Ganze kommt dabei wunderbar knackig-frisch aus den Boxen mit der typisch kopflastigen stimme Perrys, es scheint so als wäre die Band in eine Art Jungbrunnen gefallen und wollte jetzt alles nachholen, was in den Jahren zuvor versäumt wurde. Bereits der treibende Opener "True Nature" bläßt einem förmlich weg, gefolgt vom aufrührenden Titelsong sowie dem hymnenhaften "Just Because", bei "Price I Pay darf die exzellente Rhythmusfraktion mit toll groovenden Bass auch mal einen Discobeat miteinstreuen, das energiegeladene "Riches" sowie das funkige "Wrong Girl" sind die Höhepunkte eines absolut überzeugenden Werkes, das mit "Everybody’s Friend" sogar eine schöne Akustikballade enthält. Lediglich zwei mehr oder weniger Füllertracks gegen Ende mit "Suffer Some" & "Hypersonic" sind net ganz so dolle, hier wurde etwas zuviel dem Gedudel gefrönt, verzeiht man der Band angesichts des restlichen guten Materials aber gerne. Und wenn dann ganz zum Schluß noch so was cooles wie das sphärisch angehauchte "To Match The Sun" folgt, ändert dies erst recht nichts am mehr als soliden Gesamteindruck. Nach Alben wie "Jane´s Addiction” (1987), "Nothing´s Shocking” (1988) oder "Ritual De Lo Habitual” (1990) kann man beruhigt feststellen, die Jungs haben sich ihr leicht exentrisches Image erhalten mit neuen Impulsen versehen ohne dabei mit allzuviel Retroattitüde daherzukommen. Immer noch ein wenig eigenwillig aber irgendwie mitreißend-kraftvoll sollte man sich "Stray" einfach mal geben.
Die Metal-Welt wartete 1997 auf Wildhoney Nr. 2, den Nachfolger des unerwartet erfolgreichen Vorgängeralbums, und heraus kam "A Deeper Kind Of Slumber". Der frühere Bassist Johnny Hagel, Songwriter der Wildhoney-Hits "Gaia" und "The Ar" hatte vor diesen Aufnahmen TIAMAT in Richtung SUNDOWN verlassen(heute ist er bei LITHIUM), zurück blieben Johann Edlund und Drummer Lars Sköld. Für das Studio verstärkten sie sich um Ex-In Flames, Ex-Cemetary-Gitarrist Anders Iwers am Bass und Thomas Petersson an der Gitarre, entstanden ist dieses Album aber der Überlieferung nach als Alleingang von Johann Edlund. Und vor allem: gänzlich unerwartet, in keine Schublade zu stecken und ganz anders. Vom Death Metal ist nichts übrig geblieben, Johann Edlund singt in "normaler" Tonhöhe, die Single "Cold Seed" ist sogar sehr rockig ausgefallen. Und von da an ist dieses Album ein sehr unberechenbarer Trip, "inject us out of here" (letzte Zeile von "Cold Seed"). Jetzt kann man nur noch aussteigen oder sitzen bleiben. Keyboardmelodie und ewig gleicher Bass ziehen einen hypnotisch immer tiefer in die Hommage an den mexikanischen Pilz "Teonanacatl" rein, "Trillion Cillion Centipodes" und "The Desolate One" spielen mit Trip-Hop - und im Text dazu macht sich Edlund auch noch darüber lustig. Einige Texte von "adkos" beschäftigen sich mit bewusstseinserweiternden Substanzen, musikalisch schlägt ab "Only..." eine deutliche PINK FLOYD-Vorliebe zu. Die Frage, ob man sich "A Deeper Kind Of Slumber" überhaupt anhören kann ergibt sich aus der Quersumme aus Tagesform, Alleinsein-Faktor, chemischen Zusatzstoffen und persönlicher Depressionsneigung abzüglich Umgebungstemperatur und dem "True Death Metal"-Faktor. Oder einfacher: Keine Platte für jeden und auch nicht für jede Gelegenheit.
So ein bisschen hatte ich bei HARMFUL schon die Angst, dass sie noch mal Deutschlands ewige Underground-Helden werden: Inzwischen haben die Frankfurter bestimmt schon an jeder Milchkanne gespielt, die Liste der Touren (u.a. mit UNIDA von John Garcia) ist elend lang. Kein Wunder, schließlich wurden bereits vier Alben betourt, darunter der von Dave Sardy produzierte Major-Ausflug "Counterbalance". Mit "Sanguine" ist Aren Emirze, Chris Aidonopoulos und Nico Heimann eine Noiserock-Perle geglückt, das Video zu "Open End" ist als Bonus auf der CD, mein Anspieltipp ist "I Remember You". Herrlich wütend, dezent verzweifelt, und laut. Und obwohl mit Guido Lucas wieder der Haus-Produzent aus Hessen dabei ist, hören sich HARMFUL nicht plötzlich an wie die ohne Frage brillianten Kasseler Kollegen von Blackmail oder Scumbucket, sondern bewahren kantige Eigenständigkeit. Aber was zählt, ist auf dem Platz, und dort, auf der aktuellen Tour, könnt ihr Euch von Harmfuls Qualitäten überzeugen.
Traumhaft schöner Poprock aus Holland - was hat der denn hier zu suchen? Nicht suchen, finden: Wenn es so schlechte Zuckerpopper wie Myballoon aus Berlin auf VIVA plus in die Nachtschleife der Alternative und Heavy-Videos dürfen, dann dürfen Miss Antarctica erst recht auf MI.de. Mit MISS ANTARCTICA sind selbst Gefühlsverwirrungen und Liebeskummer schön, der Klang ist warm, das Keyboard und die Gitarren verspielt, und die Texte zartbitter (Kostprobe: "Home Is Where The Heart Can Never Heal”). Wer Feeder aus England mag, wird auch MISS ANTARCTICA mögen. Zeitlos und ganz groß!
Sieht aus wie eine Maxi. Riecht wie eine Maxi. Nennt sich aber E.P. und kostet leider auch soviel. An reinen Audiotracks gibt es auch nur wenig mehr als die maxiüblichen vier Songs, THE GATHERING servieren fünf an der Zahl. Und geben hier munteren "Was wäre wenn" Spekulationen Raum. Sie spielen mit noch mehr Effekten als auf dem letzten Album, klingen elektronischer und verspielter. Und ganz und gar nicht langweilig, auch wenn alles Remixe ein und desselben Songs sind. Rechtfertigt nur noch keinen E.P. Preis. Dafür sorgen aber 2 Videos von Liveauftritten der Holläner, inkl. eines kurzen Interviews. Die Bildqualität (.mpeg-Videos) ist dürftig, die Soundqualität ebenfalls. Das macht die CD zu einem schicken Geschenk für Fans, für Gelegenheits-Anneke-Anbeter sitzt der Euro dafür aber wohl zu tief in der Tasche. Diejenigen die ihnen ohnehin bereits den Rücken gekehrt haben, finden hier natürlich auch nichts was sie amüsieren wird.
Nach dem, jedenfalls für meinen Geschmack, bereits recht starken Debütalbum "Rockola" von SUIT YOURSELF (welches übrigends einige recht heftige Kontroversen nach dem veröffentlichten Review bei MI auslöste) haben die Jungs jetzt mit ihrer aktuellen CD "Parka" (zu dem "dollen" Titel sag’ ich jetzt lieber mal nix!) einen sehr wichtigen Schritt noch weiter nach vorne gemacht. Von der teilweise etwas naiven Leichtigkeit oder wie manche Kritiker es damals ausdrückten zu stark vorhersehbar gemachte Rocksongs, des Vorgängers ist so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Die Band zeigt sich in Punkto Musikalität (Songs), Instrumentierung aber auch vom Gesamteindruck her betrachtet, deutlich homogner und stilsitisch erwachsener. Der zuvor stets etwas unterschwellig herrschende Fun-Charakter ist einem deutlich mehr ambitionierteren, manchmal sogar recht düster-sperrigen Alternative Sound gewichen. Es geht deutlich anspruchsvoller zu im Hause SUIT YOUSELF und das tut dem Ganzen nur gut. Die Songs sind teilweise recht aggressiv ausgefallen bieten vielerlei neue Facetten, beinhalten noch mehr Ausrduck und bewegen sich im weiten Feld zwischen Punk, Rock und Alternative. Trotzdem hat man nicht das Feeling für schöne Melodien ganz aus den Augen verloren, wenn sich auch die Eingängigkeit stellenweise bei so manchem Hörer erst nach dem dritten Hördurchgang einstellen wird. Aber dafür hält es um so länger an, eine nähere Beschäftigung lohnt sich in jedem Fall. Bei dem spitzenmäßigen, aufgewühlten beinahe schon wütend klingenden "Delicate" bewegt sich der Sänger in Gefielden, die stark an LIVE erinnern ohne aber dabei "nur" schlicht abzukupfern. Weitere durchaus positive "Anklänge" sind bei dem treibenden "Call It Fate" (könnte von COLLECTIVE SOUL stammen) zu finden oder auch das völlig relaxte "Dave", hier kommt man nicht umhin in ein gewisses LENNY KRAVITZ Dejavu zu verfallen. Mein ganz persönlicher Favorit ist aber das herrlich fließende "Gain Our Ends" mit seinem wunderbar leichten INDIE-Einschlag. Bezüglich des Songwritings ist hier alles stimmig und zwischen gut hervorragend einzustufen, der Mix zwischen abwechslungsreich und relativ starker Komplexität bzw. vielseitger Rhythmik macht Abnutzungserscheinungen ziemlich unmöglich. Abschließend muß der Klasse Frontman Marc noch mal besonders erwähnt werden - seine ausdruckstarken Liveleistungen (u.a. beim Taubertal Festival bereits selbst erlebt!) hat hier auf CD authentisch umsetzen können, er verleiht den Hooklines einen erdigen aber trotzdem catchy Charakter. Für alle Alternative Jünger ist "Parka" von SUI YOURSELF eine absolute Pflichtveranstaltung und für alle anderen zumindestens einaml reinhörenswert.
Was ein programmatischer Titel, den die fünf Jungs da gewählt haben. Denn ihre musikalische Vergangenheit in Form elektronischer Musik der Marke Trip Hop, haben sie weit hinter sich gelassen. Wenngleich sie die Vergangenheit nicht verleugnen und hier und da Fetzen davon durchblitzen, so bieten sie auf "Bridge To Nowhere" jetzt sehr modernen Rock. Extrem positiv fällt dabei auf, dass die Elektronik, Scratches und Sounds zwar modern aber extrem entspannt klingt. Keine Spur eines Aggro Styles, kein hippes Gehüpfe - was bei anderen gleich nach Schublade klingt, wirkt bei HYPNOGAJA stilistisch ideal in Szene gesetzt. Sozusagen New Metal für die ältere Fraktion, nicht weniger explosiv aber deutlich weniger einem Modetrend unterworfen. Wobei Metal hier falsch ist, allenfalls Einschübe von Crossover, größtenteils aber Alternative Rock. Ihre Vergangenheit als Soundtracklieferanten für diverse US Serien hört man durchaus und diese äußert sich in glatten Melodien mit unglaublich starkem Gesang. Keine revolutionären Ideen, aber selten wurde das so perfekt verarbeitet. Ob das nun supercoole Intros wie bei "Nowhere", Akustikballaden wie "The Spaceman" oder lockere funky Sounds wie bei "Time Goes On" sind... so verbindet man Abwechslung mit rotem Faden! Die Mischung weiß zu unterhalten und ist für mich eine der spannendsten CDs des hoffentlich endlich endenden Sommers!
Die Entwicklung von STAIND macht echt Spaß und man kann den Jungs aus Springfield nur wünschen, dass sie den Mut aufbringen diesen Weg weiter zu gehen. Zwar ist "14 Shades Of Grey” keine Rückbesinnung auf den harten Nu-Metal der Anfangstage geworden, aber auch alles andere als das von vielen erwartete, mit Balladen gespickte Kommerzteil. STAIND befinden sich in einer eher Alternativ zu nennenden Phase ihres Schaffens und haben mit ihrem neuem Album gekonnt den Spagat zwischen hitverdächtigen Nummern (wie die recht harte Single "Price To Play" oder das auf das amerikanische Radio zugeschnittene "Fray") und ausgetretene Pfade verlassende Tracks geschafft ("How About You", "Intro" oder "Layne" - eine Hommage an Alice In Chains, welche fast an die genialen Days Of The New erinnert). Die Kompositionen und Arrangements sind noch treffsicherer als auf dem Millionenseller "Break The Cycle" und produktionstechnisch ist hier sowieso alles der Oberhammer (fast schon ein Stück zu clean). Aber über allem thront Aaron Lewis’ traurig, melancholisches Organ, welches eine Stimmung zaubert die zugleich Sommer und Winter, Schmerz und Befreiung; Wut, Trauer und gar düstere Romantik ausdrückt. Dabei begehen STAIND nie den Fehler allein auf akustisches Allerlei zu setzen, die harten, verzerrten Gitarren sind allemal mit von der Partie und geben den sich in den Gehörgängen festsetzenden Melodien den letzten Schliff. Wir werden dieser Tage da noch manchen Ohrwurm von "14 Shades Of Grey" zu hören bekommen. Das "Grau" des Albums täuscht darüber hinweg, dass das ganz große Klasse ist was STAIND hier servieren - schmeckt selbst dem Metaller in mir.