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Isn't This Supposed To Be Fun?

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Die sechs Typen von FAREWELL sind nette Jungs. Zumindest sehen sie auf dem Foto so aus, das man sieht, wenn man die CD aus der Hülle nimmt - auch wenn einige von ihnen versuchen, ein bisschen böse zu gucken. Und sie spielen nette Musik. Man könnte sie als poppigen Gute-Laune-Alternative-Rock bezeichnen, oder auch als Mischung aus BILLY TALENT und FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE. Insgesamt klingt das gar nicht so schlecht, wie man aufgrund dieser Beschreibung vermuten könnte. Denn der Sound ballert ganz gut, die Jungs können spielen, gehen mit viel Energie zu Werke und haben außerdem ein Händchen für schöne Melodien und gute Arrangements. Dazu haben sie mit Marshall Davis einen Sänger mit einer tollen Stimme in ihren Reihen und sind die Keyboards von Tastenmann Chris Lee angenehmerweise fast unhörbar hinter die breiten Gitarren gemischt. Und dann habe ich sogar noch einen wirklich genialen Song auf dieser Scheibe entdeckt: Das leicht durchgeknallte „Sing, Baby“, das mit einer Polka-mäßigen Strophe aufwartet und einem Chorus, der gleichzeitig swingt und rockt und sich unmittelbar und unerbittlich im Gehörgang festschraubt. Mehr davon wäre schön gewesen. Leider muss man aber sagen, dass alle anderen Songs auf Dauer doch zu schön, zu fröhlich und zu glatt klingen. Wer auf Musik dieser Art steht, wird sicher Gefallen an der Band finden, mir selbst ist sie trotz allem Wohlwollen einfach zu langweilig.

Isn't This Supposed To Be Fun?


Cover - Isn't This Supposed To Be Fun? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:12 ()
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Junius

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Boston scheint ein kreatives Zentrum der USA zu sein, was da alles an Bands rumkleucht in dieser doch vergleichsweise kleinen Stadt, ist schon enorm. JUNIUS sind der nächste Export und haben auf dieser selbstbetitelten Scheibe ihre beiden EPs "Forcing Out the Silence" und "Blood Is Bright" zusammengefasst (ursprünglich 2004 und 2005 erschienen). An einem Album wird gewerkelt, bis zu dessen Release müssen die 45 Minuten hier reichen. JUNIUS bewegen sich im komplexen Postrock-Bereich, der very british klingt. Das liegt besonders am Gesang, der so manches Mal an THE CURE in ihren besseren Tagen erinnert. Dark Wave spielt sonst aber keine große Rollen (auch wenn sich außer dem Gesang immer wieder kleine Remineszensen finden), stattdessen wir viel Wert auf sphärische Gitarren und eine verträumte Atmosphäre gelegt, irgendwo zwischen RADIOHEAD und entspannten CULT OF LUNA. Und das Beste: es gelingt JUNIUS zu jeder Zeit, mit dieser Mischung zu punkten. Der Longplayer klingt wie aus einem Guss und bietet eine atmosphärisch dichte Reise, bei der die helle Seite immer überwiegt. Am Ende ist nur eines sicher: das Album muss schnellstens fertig werden!

Junius


Cover - Junius Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:48 ()
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Scars & Souvenirs

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TENDER SOUVENIRS stammen aus Stockholm, dessen Musikszene gemeinhin mit Death Metal oder Rotzrock in Verbindung gebracht wird. Weniger mit ruhiger, sphärischer Musik, wie sie auf „Scars & Souvenirs“ zu hören ist. Irgendwo zwischen THRICE, GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR und COLDPLAY wabert die Musik durch den Raum. Tut keinem weh, hat sogar eine massenkompatiblem Charme und ist der Soundtrack für verkiffte Nächte oder Sex. Sänger Martin singt klar mit viel Hall auf der Stimme und bemüht hin und wieder seine Trompete, um für etwas Exotik zu sorgen, was erstaunlich nahtlos in die Songs passt. Ebenso die elektronischen Spielereien, die gleichberechtigt neben den klassischen Instrumenten stehen. Die sieben Songs gehen ebenso nahtlos ineinander über und lassen die gute Stunde wie ein langes Stück Musik erscheinen. So muss ein guter Soundtrack für die ruhigen Moment des Lebens sein.

Scars & Souvenirs


Cover - Scars & Souvenirs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 58:28 ()
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Numinosum

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Drei Worte: Fear. Factory. Demanufacture. Vielleicht noch Obsolete. Ok, und Cyberwaste. Also fünf Worte. Fünf Worte, die das Schaffen von Burton C. Bell bestens wiedergeben, über den Rest der FEAR FACTORY-Dekade wird nicht gesprochen. „Soul Of A New Machine“ war ja vor dem großen Knaller. Tja, mit der Angstfabrik ist es wohl vorbei, Drummer Raymond geht mittlerweile in der Videospielindustrie seinem Tagwerk nach und von Basser Christian hört man nix mehr. Dino Cazares hat drei Bands am Start. Und der Sänger? Mr. Bell hat sich zusammen mit FEAR FACTORY-Live Keyboard John Bechdel (PRONG, MINISTRY) sieben Monate im ländlichen Pennsylvania abgehangen und gefeie… hart nach Inspiration gesucht. Veröffentlicht wird das Ergebnis in Form von „Numinosum“ bei Al Jourgensens (MINISTRY) Label, was schon für interessante Klänge spricht. Sehr experimentelle Klänge sind in den mehr als siebzig Minuten versteckt, die sich querbeet bei Alternative, Synthie-Pop, Wave und Rock bedienen, im Großen und Ganzen aber sehr sphärisch klingen. Gitarren sind soft, die Songs eher verhaltenes Plätschern und Burtons Gesang oft klar und mit viel Hall unterlegt. Weit, weit, weit weg von FEAR FACTORY. Wird der Name Bell ausgeblendet, lässt sich die Scheibe leichter (weil unvoreingenommener) erschließen – und siehe da, sie hat ihren Reiz. Einige Songs sind atmosphärisch dichte Nummern („Residual Presence“), die fesseln können. Ein Knaller ist der Longplayer aber nicht, dafür findet sich zuviel Füllmaterial und sind einige Nummern zu sehr in die Länge gezogen. Interessant ist es allemal, was Mr. Bell so an Musik macht. Ob einem das fünfzehn Euros wert ist, sollte niemand taub entscheiden, sondern erstmal lange und intensiv reinhören.

Numinosum


Cover - Numinosum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 72:27 ()
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Live Over Europe

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Der 2007er Auftritt von Gitarrist Pell und seinen langjährigen Mitstreitern auf dem Rock Hard Festival am 27. Mai 2007 gibt es nun zusammen mit einer Reihe älterer Mitschnitte als Doppel-DVD. Wobei der „Live Over Europe“ Hauptteil, eben jener Auftritt als Co-Headliner sound- licht- und kameratechnisch erste Sahne ist. Mit „Fly To The Moon“ und „Strong As A Rock” geht es erst mal gut zur Sache - vor vollem und begeisterten Haus– und das, obwohl die meisten der Fans auf dem Festival wohl eher wegen härteren Stoff das Gelsenkirchener Amphitheater aufgesucht hatten. AXEL RUDI PELL überzeugen Live – und was dabei durchweg auffällt – neben einem gewohnt spielfreudigen Mr. Pell, einem cool groovenden Basser (Volker Krawczak) und Keyboarder Ferdy Doernberg ist es vor allem Sänger Johnny Gioeli der die AXEL RUDI PELL Songs mit seinem voluminösen und starken Organ zu einem Genuss machen. Das machen schon die beiden oben genannten Eröffnungssongs klar. Das unvermeidbare und erwartet gute Mike Terrana Drumsolo gibt es im Anschluss an die epischen Hämmercompilation „The Masquerade Ball / Casbah“. Bei „Mystica“ legt Axel eines seiner berüchtigten gefühlvollen Soli aufs Parkett – „Rock The Nation“ und das Rainbow-Cover „The Temple Of The King“ folgen. Mit dem Gassenhauer „Fool Fool“ und der flotten Zugabe „Call Her Princess“ (samt klasse Soloduell zwischen Keyboard und Gitarre) beendet AXEL RUDI PELL einen mehr als starken Set.

Auf DVD 2 (mit dem Titel „Official Bootleg DVD“) gibt es verschiedene, sich allerdings öfters wiederholende Songs (siehe unten) in unterschiedlichster Qualität – vom recht professionellen Mitschnitt (u.a. Bang Your Head und Wacken aus 2005) bis zu richtigen Bootlegs (wie aus Axels zweitem Wohnzimmer in Bochum). Die von ihm gesammelten Aufnahmen wurde zwar vom Sound leicht remastered und die Lautstärke angepasst – ihre Ursprünglichkeit haben sie trotzdem, auch wegen der eindimensionalen Perspektive, beibehalten.

Fazit: AXEL RUDI PELL verfügt schon seit legendären STEELER-Zeiten über eine mehr als treue Fangemeinde – und jene weis was Live geboten wird – das bringt die erste DVD entsprechend gut vertont rüber. Die zweite DVD dürfte dann vor allem für eingefleischtere Fans von Interesse sein – lässt sie doch den direkten Vergleich unterschiedlicher Auftritte zu. Alles in allem ein gelungener Doppeldecker



DVD 1:



01. Fly To The Moon

02. Strong As A Rock

03. The Masquerade Ball / Casbah

04. Drum Solo

05. Tear Down The Walls

06. Mystica

07. Rock The Nation

08. The Temple Of The King

09. Fool Fool

10. Call Her Princess



DVD 2 :



Sweden Rock Festival, 12. Juni 2004, Schweden

01. Tear Down The Walls

02. Strong As A Rock



Bang Your Head!!! Festival, 24. Juni 2005, Deutschland

01. Fool Fool



Z7 Pratteln, 6. Juni 2005, Schweiz

01. The Masquerade Ball / Casbah

02. Carousel (incl. Keyboard Solo)

03. The Temple Of The King

04. Call Her Princess



Bloodstock Festival, 29. September 2006, UK

01. Rock The Nation



Wacken Open Air, 6. August 2005, Deutschland

01. Strong As A Rock



Zeche Bochum, 30. September 2006, Deutschland

01. Love Gun

02. Oceans Of Time



Zeche Bochum, 1. Oktober 2006, Deutschland

01. Fly To The Moon

02. Mystica

03. Haunted Castle Serenade

04. Rock The Nation



Graspop Metal Meeting, 25. Juni 2005, Belgien

01. Call Her Princess


Live Over Europe


Cover - Live Over Europe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 218:0 ()
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Snake Wine

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LIGHT PUPIL DILATE sind ein weiterer Beweis für die These, dass Bandnamen nicht wirklich oft Sinn machen. Das US-Trio hat sich aber insofern einen passenden Namen gegeben, als dass ihre Musik ähnlich verwirrend ist. Genregrenzen fröhlich ignorierend, wursteln sich die Herren durch neun Songs und alles, was in Sachen Stromgitarrenmusik so zu finden ist – klassischer Metal, Grunge, Hardcore, moderner Metal, Noise. You name it, we play it. Manchesmal wirkt das Ergebnis wenig nachvollziehbar und noch weniger durchdacht, aber oft genug ergibt sich aus dem wilden Mix ein ganz eigener Stil, der etwas an charmantere (weil weniger brutal) MASTODON erinnert („Selfless“). Beim Gesang wird selten aggressiv vorgegangen, meistens gibt es eine recht hohe Stimme, wie sie IGNITE auch haben. „Snake Wine“ (auch Plattentitel sind viel zu oft herrlich bescheuert) ist kein einfach zu beschreibendes Album, aber für aufgeschlossene Musikfreunde einen Probedurchlauf wert.

Snake Wine


Cover - Snake Wine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:47 ()
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Flesh And Blood

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CAER IBORMEITH ist eine Göttin Irlands, zuständig für den Schlaf und für die Träume. Ganz so schlimm musizieren die französischen Jungs aus den Rhone-Alpen nicht, allerdings treffen sie mit ihrer neuen Genre-Idee Flower-Death-Metal den Nagel nirgendwo. Nu-Alternative-Rock ist’s mit vielen netten Strecken,. Vor allem der Song „Life Goes On“ hat Hymnencharakter. Die Band pflegt eine kleine Verwandtschaft mit den interessanten La Rumeur Des Chaines – allerdings nur besetzungstechnisch, musikalisch käumlichst. Indes: Die Instrumentenabteilung der Rocker arbeitet sehr akkurat, niveautechnisch sind beide Bands also durchaus zu vergleichen. Für eine richtig gut entspannte Alternative hapert es allerdings ein wenig am Gesang, der manches Mal ein wenig gequält klingt. Insgesamt sicherlich keine Scheibe, von der alle träumen – aber als Einschlaf-Hilfe taugt das Digi-Pack nun auch wieder nicht.

Flesh And Blood


Cover - Flesh And Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:59 ()
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Mainstream, Ja Auch Für Dich (Teil 1)

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WIRKSYSTEM veröffentlichen jetzt bereits ihr elftes Album und scheinen ihrem Konzept treu zu bleiben. Die Songs sind gratis auf der Homepage der Pforzheimer herunterzuladen – und auch stilistisch geht es wieder um eine Mischung aus dem besten den 90er und dem Tollsten von heute. Schweisser, Such A Surge sind vielgenannte Vergleiche, Onkelz und Rammstein passen inzwischen kaum noch. Viel mehr geht es heutzutage um Nu Metal, um Rock und sogar Pop, der Marke Ärzte – eben moderne Musik ohne Genrezwänge. Angst? Braucht’s nicht, denn der Crossover der Baden-Württemberger ist gut produziert, professionell eingespielt, es rockt und geht ins Bein – zumindest für alle, die auch unmetallische Einflüssen nicht scheuen wie Deibelchen das Weihwässerchen. Und trotz aller „mainstreamigen“ Anflüge verirren sich WIRKSYSTEM zu keiner Zeit in kommerzielle Platitüden, sondern schaffen ein stimmiges Ganzes – das trotz deutscher Texte gänzlich unpeinlich wirkt.

Mainstream, Ja Auch Für Dich (Teil 1)


Cover - Mainstream, Ja Auch Für Dich (Teil 1) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:22 ()
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Deaf And Blind But With A Smile

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Nach einer EP von Anfang 2007 haben THE DOPE aus dem niederbayerischen Landshut jetzt ihren ersten Longplayer am Start – aber immer noch keinen Bassisten. Davon abgesehen könnte ihre Musik eigentlich durchaus in Ordnung gehen. Der melodische Indie-Rock kommt mal treibend, mal schleppend und mal auch melancholisch daher und geht durchgehend gut ins Ohr. Die Drums von Franz Neugebauer grooven trocken, und der Gesang von Sänger/Gitarrist Rudi Maier kann sich größtenteils ebenfalls hören lassen – bis auf einige Stellen, an denen er in keifige Höhen empor steigt, da wird es dann nervig. Aber: An allen Ecken und Ende fehlt ein Bass. Das Ganze klingt so leer, dass man irgendwann gar keine Lust mehr hat zuzuhören, denn man hat das Gefühl, dass die Scheibe noch gar nicht fertig ist. Nette Songs reichen eben nicht aus, auch der Gesamtsound muss stimmen, und das tut er auf diesem Album leider nicht.

Deaf And Blind But With A Smile


Cover - Deaf And Blind But With A Smile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:22 ()
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Blind

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Mensch, was ist dass denn für ne geile Platte?? Gleich zu Beginn des neuen Jahres kommt da ein richtiger Kracher von einer noch jungen Kapelle Namens BLIND überraschend aus der Pipeline. Von der Band noch nie gehört? Klar, ist ja auch das gleichnamige Debüt, dafür hat man drei Jahre lang ausgiebig rumgefeilt, sogar diverse Deals abgelehnt und jetzt doch bei einem Major (EMI) unterschrieben. Muss auch kein Fehler sein, vom etwas stark stylisch geprägten Look sollte man sich nicht täuschen lassen, die Band hat musikalisch was drauf, auch wenn die Präsentation zumindest etwas die Teeniegefolgschaft von TOKIO HOTEL und Konsorten zielt.

Die 13 Tracks klingen insgesamt schlichtweg klasse, kommen wie aus einem Guss, gewisse ähnlich aufgebaute Songstrukturen lassen wir hier mal außen vor. Ein cooler Mix aus knackigem Alternative kombiniert mit leichten Power Pop und gelegentlichen Metalcore Sprengseln und das alles geht super ab wie Schmitts Katze. Die Jungs kommen zwar aus der musikalischen Diaspora Koblenz, aber klingen absolut international nach großem Alternative Rock. Der Bandanspruch war nicht deutsch zu klingen und wurde daher schon mal absolut erreicht!

Seit 2002 verfolgt die Band konsequent ihren Weg, verschliss bereits im Demo-Stadium mehrere (zu lasche bzw. weniger motivierte) Produzenten - dieses Quartett hatte seine ganz genauen Vorstellungen, was den Sound betrifft und wird jetzt für diese Geduld mit einer gelungenen Umsetzung und vielen Details, auch was die Instrumentierung betrifft, belohnt. Die Zeit war nicht so wichtig, aber jetzt können die jungen Herren durchaus stolz sein, erinnern mit ihrer Mucke ein klein wenig an LINKIN' PARK (hört euch dazu deren geile aktuelle Scheibe "Minutes To Midnight" mal genauer an), BILLY TALENT (nicht ganz so heavy), SEVENDUST (nicht so düster) sowie 3 DOORS DOWN (was die Eingängigkeit betrifft). Trotz aller Vergleiche schafft man schon eine recht eigene Soundcharakteristika mit vielen Klangfacetten, ausgetüftelten Arrangements und schmissigen Refrains in Serie. Tatsächlich verströmen die Tracks eine mitreißende Energie die den Zuhörer nicht still stehen lässt, hymnisch packende Hooks und knallige Riffs fliegen einem geradezu um die Ohren und insgesamt überzeugt das Quartett mit einem wunderbar kraftvollem (Zusammen-)Spiel. Produzent Vincent Sorg hat einen tollen Job gemacht und mit einer super fetten Produktion aus der Band sicher alles rausgeholt.

Bereits der heftige Opener "Jesus Only Knows" oder "Love Is Gone" sind richtige treibende Kracher geworden - ab und zu ein paar derbe Shouts eingestreut, passt. Dann etwas aufgemotzter Alternative Powerpop für die Charts mit "People" oder "We Can Stay". Einer der Höhepunkte ist für mich das zugleich melancholische und gut abgehende "Break Away". Auch bei der gelungenen Klavierballade "Every You, Every Me " zeigen BLIND, dass man hier was drauf hat, nicht zu schmalzig bzw. kitschig, gerade richtig. Mit der klasse Schlussnummer "Wake Me Up" wird noch einmal unterstrichen: Wir wollen Gas geben und keine weitere auf Singlehit getrimmte Nachwuchsband sein sondern Arsch treten! Mit Sänger Steve ist dies auch kein Problem, sein wunderbar angerautes Timbre inklusive leichtem Emofeeling unterstützt bestens die Musik und so liefert er einen sehr überzeugenden Job ab. Auch bei einem der schnellsten Tracks, dem rassanten "Triple X“, sieht er gut aus - zukünftig bitte noch mehr in diese Richtung.Für Metal-Traditionalisten ist dies wohl eher nix, aber alle anderen etwas toleranteren Musikfreaks, die für Zwischendurch etwas einfache aber trotzdem griffigere Mucke, die nicht zu seicht aber frisch und abwechslungsreich daherkommt suchen, könnte dies schon was sein. Interessant wäre jetzt nur noch, was die Band livemäßig so drauf hat! Ohne jetzt gleich in den nächsten Hype zu verfallen, aber aus BLIND könnte durchaus auf Dauer etwas mehr werden. Die musikalischen Fähigkeiten sind zweifelsfrei vorhanden.

Blind


Cover - Blind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:43 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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