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Lazarus Bird

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Fast drei Jahre haben BURST für den „Origo“-Nachfolger – und sich in der Zeit soundmäßig verändert. Progressive Klänge sind an die Stelle von fiesen Postcore-Sachen getreten, die Songs sind länger und verspielter geworden, das Aggressivitätslevel wurde zurückgeschraubt. Soundtüftler waren die Schweden schon immer, da überraschen die tausend Details in den „Lazarus Bird“-Songs nicht wirklich, aber es scheinen schlicht mehr Ideen in die Musik geflossen zu sein als beim sowieso schon verdichteten Vorgänger. Einen einzelnen Song herauszuheben gestaltet sich schwierig, zu nahtlos sind die Übergänge, zu verwoben die Songs. Jazzparts finden sich, Hardcore-Brachialität, ruhige Abschnitte, die an Hörspiele gemahnen, und manchmal sogar eingängige, beinahe poppige Part. Kein Wunder, dass BURST so lange Zeit brauchten, um die Songs fertigzustellen, ohne Feintuning und einer Liebe zum Detail würden so komplexe Musik nur wie eine willkürliche Aneinandereihung von Ideen klingen und nicht wie kleine Meisterwerke progressiver harter Musik. BURST haben von ihren Fans schon immer viel Zeit verlangt, um die Alben begreifen zu können, das ist auch bei „Lazarus Bird“ so gelieben, auch wenn sich die musikalische Ausrichtung geändert hat. Jeder aufgeschlossene Geschmacksextremist sollte der Scheibe die Zeit geben, es lohnt sich!

Lazarus Bird


Cover - Lazarus Bird Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:56 ()
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Money Can´t Buy My Cloud 9

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Ein sehr ruhiges, unaufdringliches Werk ist CLOUD 9 da mit "Money Can´t Buy My Cloud 9" gelungen. So unaufdringlich, dass man manchmal schon fast vergessen könnte, dass man überhaupt Musik laufen hat. In klassischster Singer/Songwriter-Manier besteht "Money Can´t Buy My Cloud 9" fast ausschließlich aus Akustikgitarre und Gesang. Wirklich hübsch geraten ist das verträumte "The Ocean Song", "One Of These Days" fällt dadurch auf, dass es sich im Vergleich zum Rest des Albums durch flotteres Tempo auszeichnet und "Not My Pigeon" sorgt mit Klaviereinsatz für Abwechslung. Im Großen und Ganzen könnte man vielleicht sagen, dass "Money Can´t Buy My Cloud 9" einen hübschen Soundtrack für einen verregneten Sonntagvormittag darstellt, während man beim Frühstück sitzt, aus dem Fenster blickend den Regentropfen zuschaut und entweder den Kater vom vorangegangenen Abend pflegt oder etwas melancholischen Gedanken nachhängt: bei beidem stört die Platte nicht und sorgt gleichzeitig für dezente Untermalung.

Money Can´t Buy My Cloud 9


Cover - Money Can´t Buy My Cloud 9 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:7 ()
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We Comin' Around

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Immer wieder interessant, was für CDs gelegentlich in der Redaktion eines Metal-Magazins landen. Bei den deutschen MIGHTY VIBEZ handelt es sich beispielsweise um eine fast lupenreine Reggae-Band. Aber umso besser für mich, denn rein zufällig kann ich Reggae durchaus etwas abgewinnen. Wer allerdings mit Acts wie Gentleman oder SEEED nichts anfangen kann, braucht wohl gar nicht weiterzulesen. Der Sound des zweiten Albums der zehnköpfigen Formation erinnert vor allem an ersteren, sprich: Es gibt viel chilligen bis tanzbaren Roots-Reggae zu hören. Dies wird angereichert mit Ska-Bläsersätzen und Rap, und zwischendurch geht es auch mal in Richtung Soul, Latin oder gar Balkan-Beats. Gesungen wird größtenteils in Englisch, teilweise aber auch in Deutsch. Für meinen Geschmack ist zwar die Produktion etwas zu clean und zu glatt geraten, und die Bläsersätze sind dermaßen perfekt und auf den Punkt gespielt, dass sie fast schon synthetisch klingen. Insgeamt fällt beides aber kaum uns Gewicht, denn was die acht Jungs und zwei Mädels definitiv besitzen, ist ein unwiderstehlicher Flow. Daher groovt und rollt das Album von vorne bis hinten durch und verbreitet gnadenlos gute Laune. Wie schon oben erwähnt: Für den eingefleischten Metaller, Rocker oder Punkrocker ist das sicher nichts, aber wer auch mal gerne über den musikalischen Tellerrand schaut, sollte sich die Scheibe unbedingt mal zu Gemüte führen. Ich für meinen Teil lege die CD jedes Mal in den Player, wenn noch mal ein paar Sonnenstrahlen am Himmel auftauchen und chille mit MIGHTY VIBEZ im Spätsommer.

We Comin' Around


Cover - We Comin' Around Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:53 ()
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Leaving The Scene

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Nachdem es dem österreichischen Quintett um Frontfrau Kati bereits im Gründungsjahr 2006 gelungen war, den Titel als "Österreichs Newcomer des Jahres" zu sichern, steht der selbstbetitelte "Funky Nu Rock" nun in Form des Debutalbums "Leaving The Scene" in die Läden. Rocken tut das ganze wirklich, und funky ist es auch, was es für Nicht-Funk-Liebhaber zu berücksichtigen gilt, da ansonsten das eine oder andere Funk-Element schon mal nerven kann. "Bad Girl" funk-rockt ordentlich drauf los, "Me" dagegen erinnert vom Arrangement her fast ein wenig an Evanescence. "I´ve Been Waiting" ist eine hübsche, eingängige Ballade, die in bester Rocker-Manier gegen Ende noch die E-Gitarren aufdreht, "Say" und "I Am" sind recht funk-lastig. ROOGA haben sich mit ihrem Sound definitiv eine eigene Nische geschaffen, und von der Bildfläche verschwinden, wie der Albumtitel vielleicht implizieren könnte, werden sie so schnell wohl kaum.

Leaving The Scene


Cover - Leaving The Scene Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:47 ()
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My Own Private Alaska (EP)

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Piano, Drums und Yelling bilden die Grundlagen des MY OWN PRIVATE ALASKA-Sounds. Das reicht, um eine emotional intensive Platte einzuspielen, die Genregrenzen sprengt, indem sie ein ruhiges Schlagzeug und Piano mit einem Screamo-Sänger zusammenbringt - und dabei richtig gut klingt. Standard-Balladen-Geseiere steht hier natürlich nicht auf dem Programm, das ist klar, dafür ist der Gesang allein zu heftig. Stattdessen setzen die Franzosen auf beklemmend-verzweifelte Atmosphäre, die schwer zu beschreiben, aber dafür umso intensiver ist. Das Grundgerüst, vom Piano vorgegeben, fräst sich den Weg ins Hirn, während das Schlagzeug für die nötige Härte sorgt und auch mal etwas Tempo macht. Der Sänger leidet derweil wie eine arme Sau und macht alle Chancen auf Massenkompatibilität gewollt zunichte. Die EP ist nix für den kuscheligen Abend mit Frau und Kind, sondern der Soundtrack für die Tage, an denen es gleichzeitg Regen und Sonnenschein gibt.

My Own Private Alaska (EP)


Cover - My Own Private Alaska (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 40:14 ()
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Pandora

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Um das Fazit gleich einmal vorwegzunehmen: "Pandora", das zweite Album des Trios MNEMONIC aus Nevada, kann sich sehen lassen. Druckvoller, fetter Rock mit leichten Metal/New Metal-Einflüssen wechselt sich mit ruhigen, melancholischen bis depressiven ruhigeren Songs, und alles davon geht ins Ohr. "Quicksand" hat etwas Hypnotisches bis unterschwellig Psychedelisches, "T.A.P." beginnt ruhig und geht dann im Refrain mit fetten Gitarren in die Vollen. "P.S." rockt geradlinig drauflos und mit "Souvenir" findet sich eine schöne, melodiöse Ballade mit mehrstimmigem Gesang und Ohrwurmcharakter auf dem Album. "Palindrome" ist ein herrlich bittersüßer Abgesang auf Verlorenes und auf "Suffer" gibt das Trio zum Abschied noch mal richtig Gas. Bei sich zuhause haben die Jungs es bereits erfolgreich ins Radio geschafft, und es scheint eigentlich nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich das hierzulande wiederholt- Bands wie Nickelback haben es vorgemacht. Verdient hätten es MNEMONIC allemal.

Pandora


Cover - Pandora Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:44 ()
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Jupiter One

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An wen erinnert die Band aus Brooklyn bloß. Grübel, grübel: Na klar, Electric Light Orchestra! Mit dem Unterschied, dass JUPITER ONE (auf diesem wiederveröffentlichten Debüt inklusive zweier Bonus-Songs) nicht so bombastisch zu Werke gehen wie ELO, sie sind leichter, smarter und irgendwie lebenslustiger. Sie spannen den Bogen von den 70er-Jahren bis in die Gegenwart, vertonen neben ELO-, auch Pink Floyd-, und Police (Sting)-Einflüsse. Herausgekommen ist eine ungeheuer catchy Alternative-Rockpopchose, die einfach Spaß vermittelt. Nun gut, eine Band, deren Musik bereits für Auto-Werbung und kommerziell erfolgreiche Computerspiele genutzt wurde, die ist vielleicht nicht sonderlich kompatibel für diese kleine Magazin, und auch echte Metaller werden so ihre Schwierigkeiten mit der Zuckerwatte aus New York City haben. Aber auf dem Jahrmarkt, der Kirmes, dem Schützenfest oder dem Dom schmeckt einem die klebrige Süßspeise ja auch. Und ELO waren eh mal großartig.

Jupiter One


Cover - Jupiter One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:55 ()
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We Love You All

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Was sich anhört wie ein Apfel aus dem Alten Land, klingt wie eine Mischung aus Primus auf der einen und Mr. Bungle auf den anderen Seite. Vielleicht sogar noch mit Devin- Townsend-Einflüssen. Also nix für schwache Nerven, aber dafür total avantgardistisch, abgespact und ausgeflippt. Außerdem haben die Franzosen so viele Ideen, dass sie sie nicht mal auf eine CD bekommen. Den Redaktionen aber liegt nur die 1-CD-Version vor, es ist also nur ein Querschnitt dieses knallbunten Potpourris zu hören. Aber ehrlich gesagt, reicht das auch vollkommen, denn doppelte Spielzeit und damit doppelte Reizüberflutung hält ja kaum ein Mensch aus – Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Band kann einiges, leider drückt sie sich nicht n wirklichen Songs aus, sondern in einzelnen Abschnitten, mal gelungen, mal weniger. Das führt zu knapp einem knapp einstündigen Konglomerat verrückter Ideen – und auch der Hörer braucht ein gerüttelt Maß an Beklopptheit, um dieses Kunstprodukt zu verstehen, vielleicht sogar nur, um es zu ertragen. Apfelessen wäre wohl die gesündere Alternative.

We Love You All


Cover - We Love You All Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 54:36 ()
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A Reckoning...

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Der kanadische Sänger und Gitarrist Neil Leyton ist schon eine Weile im Geschäft. Bereits Anfang der 90er machte er mit diversen Bands die heimischen Bühnen unsicher. 1998 startete er eine Solo-Karriere und veröffentlicht seitdem regelmäßig Alben und EPs. Auf „A Reckoning“ ist von seinen Rock-Wurzeln allerdings nicht mehr viel zu hören. Vielmehr wird hier purer Singer/Songwriter geboten, teilweise angereichert mit Country-Einflüssen, stellenweise auch mit Möchtegern-Jack-Johnson-Einschlag. Die Songs sind spärlich instrumentiert, hauptsächlich gibt es Gesang und Gitarre zu hören, dazu im Hintergrund Bass und dezente Percussion. Das muss ja nicht per se schlecht sein, aber Leytons Songs klingen komplett belang- und einfallslos, und sein dünnes, hohes Stimmchen gibt einem dann noch den Rest. Daher taugt diese CD nicht einmal als harmlose Konsens-Hintergrundmusik für den Besuch der Schwiegereltern.

A Reckoning...


Cover - A Reckoning... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:9 ()
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Weißgold

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Die LETZTE INSTANZ zählt nach fast 12 Jahren Bestand ja eigentlich schon zu den Institutionen der deutschen Live-Szene und fühlen sich auf allen Festivals und Bühnen zwischen Rock und Goth wohl. Als sei dies noch nicht genug, musste dann letztes Jahr auch die unvermeidliche „unplugged“ Version der Band auf CD verewigt werden. Also gab es nach dem Album „Das weiße Lied“ nun auch die dazugehörige Akustiktour, deren Quintessenz man mit einem Auftritt in der heimatlichen Lukaskirche zu Dresden im Frühjahr 2008 zum Besten gab. Das Ergebnis liegt nun in Form der Doppel-DVD „Weißgold“ vor. Neben einen meist recht andächtigem Publikum in sakraler Umgebung halfen in Dresden auch noch Gäste mit aus - Frau Schmitt von Subway To Sally und Schandmaul Violinenkönigin Anna Kränzlein. Dazu noch Pianistin und Sängerin Leandra (als Ophelia Dax auch von Jesus On Extasy bekannt). Alles in allem ist der Auftritt eher dunkel gehalten, zurückhaltende Beleuchtung verstärkt den bedächtigen Ansatz des Konzertes und setzt so trotz DVD die nun von Streichern dominierte Musik in den Vordergrund. Allerdings funktionieren nicht alle der Songs voll und ganz im akustischen Gewande. Der an sich schon hohe Pathosfaktor wird weiter gen Spitze getrieben und dürfte nicht jedermanns Sache sein, was aber in ersten Linie am Gesang liegt, der in lauterer Umgebung meines Erachtens weit besser funktioniert. Das instrumentale zurück geht dagegen auf und zeigt nicht nur neue Facetten vieler Kompositionen, sondern offenbart auch so ungeschminkt deren grundlegendes Wesen – das passt so. Viele Songs, auch die Live-Klassiker wurden neu arrangiert, mit Überraschungen versehen und geben sich so erst im Verlauf richtig zu erkennen – „Kalter Glanz“, „Du Und Ich“, „Ohne Dich“, „Rapunzel“ und dem Bowie-Cover „Helden“. Dies lässt aber „Weißgold“ in erster Linie ein Package für Fans werden.

Um die „Weißgold“-DVD neben der Livemitschnitt auch entsprechend auszustatten, gibt es eine reichlich gefüllte Bonus-DVD (siehe unten), deren Höhepunkt sicher aus Wacken kommt. Vor allem gegen Ende des damaligen Auftritts macht das angespielte KISS-Cover von „I Was Made For Lovin’ You“ und ein paar Takte SURVIVOR-Rocky richtig Spaß. Für Fans wohl Zwangsfutter hat meinereiner die LETZTE INSTANZ lieber Live und unter Vollstrom – für mich ist der Wacken-Mitschnitt der Bonus-DVD, das kuriose des letztjährigen „Dark Winters Night“-Festival und die ausführliche (circa 2-stündige) Dokumentation der Tour mir einigem an Einblicken und Interviews das Wertige des Doppeldeckers. Das Bild und Ton hohem Standard genügen darf hier der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden.

Die gleichzeitig veröffentlichte CD „Die Weiße Reise – Live in Dresden“ (mit abgespeckter Setlist) gibt es gratis für alle, die sich die DVD kaufen. Wer sich zwischen dem 22. August und einschließlich 28. August die DVD "Weißgold" kauft und seinen Kaufbeleg, eine 1,45 ¤-Briefmarke und seine Anschrift an Drakkar Records (Anschrift: Drakkar Entertainment; Stichwort "Weißgold"; Bergerstr. 6; 58452 Witten) schickt, bekommt die CD "Weiße Reise - Live in Dresden" gratis zugeschickt. Das sollten die Fans doch probieren.





DVD I – Live in Dresden

1 Intro

2 Kalter Glanz

3 Tanz

4 Unerreicht

5 Jeden Morgen

6 Ohne Dich

7 Du und ich

8 Helden

9 Das weisse Lied

10 Für immer und ewig

11 Morgenrot

12 Angeldaemon [Solo-Performance Leandra]

13 Winter

14 Eros

15 Silber im Stein

16 Komm nie zurück

17 Mein Todestag

18 Wir sind allein

19 Mutter

20 Bittere Nacht

21 Das Stimmlein

22 Rapunzel

23 Sandmann

24 Outro



Bonus - Anna Katharina Live in Dresden:

1. Dügün

2. Csardas



DVD II - Auf weisser Reise:



Tour-Dokumentation



Live auf dem Wacken Open Air 2007

1. Du und ich

2. Unerreicht

3. Sonne

4. Ohne Dich

5. Tanz

6. Todestag

7. Wir sind allein

8. Das Stimmlein

9. Rapunzel



DVD II - Bonus:

1. On A Dark Winters Night

2. Arbeitsleistung

3. Wir sind allein (Promo Clip)



CD „Die Weiße Reise – Live“

1. Kalter Glanz

2. Tanz

3. Unerreicht

4. Jeden Morgen

5. Ohne Dich

6. Du und ich

7. Das weisse Lied

8. Für immer und ewig

9. Morgenrot

10. Winter

11. Silber im Stein

12. Komm nie zur

13. Mein Todestag

14. Wir sind allein

15. Das Stimmlein

16. Rapunzel


Weißgold


Cover - Weißgold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 360:0 ()
Label:
Vertrieb:

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