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Silesia

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Die Musik von JENIFEREVER aus dem schwedischen Uppsala ist zunächst schwer zu fassen. Etwas bodenlos schweben die neun Songs ihres dritten Albums vor sich hin und scheinen irgendwie nie wirklich zum Punkt zu kommen. Das Tempo ist durch die Bank gemäßigt, sämtliche Instrumente werden fast schon behutsam bedient, und den Gesang von Kristofer Jönson kann man nur als sanft bezeichnen. Der Vierer nimmt sich Zeit, um seine Melodien voll skandinavischer Melancholie zu entwickeln, so dauert kein Song weniger als gut 4 Minuten und ist der längste sogar über 9 Minuten lang, wobei es auch immer wieder längere Instrumental-Passagen gibt. Das Ganze als Indie-Rock zu bezeichnen, trifft es wohl nicht, denn „Rock“ kommt hier eigentlich gar nicht wirklich zum Zug. Vielleicht könnte man es Post-Pop nennen – oder gar Ambient-Pop? Aber wir wollen hier mal nicht gemein werden. Immerhin gelingt es der Band, einen atmosphärischen, vielschichtigen und beinahe meditativen Sound entstehen zu lassen, bei dem auch immer mal wieder SIGUR RÓS durchklingen. Leider nur teilen JENIFEREVER das Schicksal der Isländer: Ihre Musik plätschert druck- und höhepunktlos vor sich hin und ruft schnell Langweile hervor. Eigentlich sogar schon vom ersten Stück an. Okay, das war jetzt doch gemein…

Silesia


Cover - Silesia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:36 ()
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Bildfänger

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Hat man einige Minuten des KAMERA OBSKUR-Debüts „Bildfänger“ gehört, werden sofort Erinnerungen an das kürzlich veröffentlichte, erste DINNER AUF URANOS-Werk „50 Sommer–50 Winter“ und das letzte NOCTE OBDUCTA-Werk „Sequenzen Einer Wanderung“ wach. Und tatsächlich: die Obskure Kamera hat nicht nur eine ähnliche Geschichte wie die hinter dem Saturn Speisenden, sondern DINNER OF URANOS-Mastermind Marcel Breuer ist hier ebenfalls mit von der Partie. Somit sind essentielle Teile von ein paar der wichtigsten deutschen Black Metal-Bands wieder vereint, denn während Herr Breuer auch hinter NOCTE OBDUCTA stand, zeichnete KAMERA OBSKUR-Gründer Constantin König für LUNAR AURORA verantwortlich. Als Sänger konnte mit GRABNEBELFÜRSTEN-Allrounder Dirk Rehfus ein weiterer Szene-Bekannter hinzugewonnen werden, so dass man sich nicht wundern muss, dass auf „Bildfänger“ keinesfalls versucht wird, alte Schwarzmetall-Tage (die bei all diesen Bands sowieso recht ungewöhnlich waren) aufleben zu lassen und weder sonderlich hart, hasserfüllt noch flott zu Werke gegangen wird. Hier stehen allein die Songs im Vordergrund, die fast durchweg überlang und nicht nur durch die schrägen, unterschwellig düsteren Texte sehr atmosphärisch ausgefallen sind. „True“-Black Metaller sind hier definitiv an der falschen Adresse, und typische Gothics sind mit dem Konzept dieses Projektes (KAMERA OBSKUR sehen sich nicht als Band) hoffnungslos überfordert, da hier, ähnlich wie bei besagten DINNER AUF URANOS, Genre-Grenzen verschoben werden und der Hörer in einen faszinierenden Sog gezogen wird. Ich persönlich finde zwar „50 Sommer-50 Winter“ einen Tick stärker, da speziell der diabolische, sehr klare Gesang von Dirk Rehfus ein wenig Gewöhnung erfordert, aber ich vergebe trotzdem einen „Tipp“, da auch hier das Gesamtwerk überzeugt und letztlich höchst intelligentes Düstertheater – und im Prinzip die logische „Weiterentwicklung“ der oben genannten Bands - jenseits aller Klischees geboten wird. Bitte mehr davon!

Bildfänger


Cover - Bildfänger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:46 ()
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Crustacean Chronicles

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Krustentiere. Schalentiere. Eine gottverdammte Languste. Und Heavy Metal. Un Tipo De Langsostino. Welcher Typ genau, keine Ahnung. Bin ich verrückt geworden? Ich weiß es nicht.

Okay, Licht ins Dunkeln: UN TIPO DE LANGOSTINO sind eine junge Truppe engagierter Metal-Musiker die mit „Crusacean Chronicles“ ihr Debüt präsentieren. Wieso genau ein elendiges Schalentier das Wappen der Band sein soll, keine Ahnung; musikalisch geht es weit metallischer und auch melodischer zu als man es auf den ersten Blick vermuten mag. Denn der Grundstil der Scheibe ist erst einmal ganz simpel „Heavy Metal“, die meisten Songs kommen allerdings mit einem ziemlich hohen Maß an Melodielinien in Kombination mit simplen Metal-Rythmen Marke IRON MAIDEN daher, teilweise wird es auch etwas härter und akzentuierter („The Hero“). Abgerundet wird das durch das ein oder andere Solo oder mal etwas ruhigeren Passagen („New World Genocide“), im Gesamteindruck ein ziemlich solides musikalisches Fundament. Das Ganze wird dann mit (meist englischen) Vocals hinterlegt die in Härte und Stil gut in die Ecke NWOBHM passen würden, allerdings an manch einer Stelle noch als ausbaufähig zu bezeichnen sind.

Alles in allem weiß „Crusacean Chronicles“ gerade durch die gelungene Kombination aus Melodieführung und Standard-Geballer und gut strukturierten Songs im Sound wirklich zu gefallen. Ich glaube aber wenn ich mir das Cover zu oft angucke ersticke ich irgendwann an meinem Lachen – trotzdem anhören!

Crustacean Chronicles


Cover - Crustacean Chronicles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 29:36 ()
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Un Tipo De Langostino

(Underdog)
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We Fade To Grey

(Underdog)
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Elegy (Ger)

(Underdog)
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Screaming Bloody Murder

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Was ist denn da los? SUM 41 haben mit „Screaming Bloody Murder“ einen würdigen Nachfolger des „Underclass Heroes“-Fiaskos geschrieben, soviel steht schon nach dem ersten Durchlauf des 14-Trackers fest. War das 2007er Werk also doch kein Ausrutscher? Sind SUM 41 älter geworden, gesetzter, zahmer? Es scheint fast so. „Screaming Bloody Murder“ hat mit dem Punkrock der Anfangstage nicht mehr viel gemein, spätestens beim skandinavisch rockenden „Baby You Don’t Wanna Know“ wird das klar. Es finden sich mit „Jessica Kill“ oder „Back Where I Belong“ zwar auch knackig rockende Songs mit Punk-Einschlag, aber die wirken wie die Ausnahme, nicht wie die Regel. Der Stadionrock und die Halb-Balladen haben es SUM 41 scheinbar mehr angetan, wobei die ruhigen Nummern wie „Crash“ oder „Exit Song“ mal gar nicht klargehen, dazu sind sie zu zahm und zu austauschbar geschrieben. Es ist ja ok, dass Punker erwachsen werden und sich Musiker im Laufe von 15 Jahren stilistisch verändern, aber das Ergebnis muss ja nicht jedem gefallen. „Screaming Bloody Murder“ ist ein Rock-Scheibe, die im Radioprogramm nicht auffallen wird, mit Punkrock und den alten SUM 41-Scheiben aber nicht mehr viel gemein hat.

Screaming Bloody Murder


Cover - Screaming Bloody Murder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 48:30 ()
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Cliteater

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InterviewHi! Wie geht´s dir?



Cheerz, mir geht´s gut. Ich hatte gerade eine höllische Autofahrt durch einen Schneeblizzard, und ich kann Dir sagen, dass es ziemlich hart ist, bei diesen Wetterbedingungen ohne Winterreifen zu fahren, haha.



Wer hatte eigentlich die Idee, die Band CLITEATER zu nennen? Und wenn wir schon dabei sind… die Frage, die all eure Fans stellen würden… wie schmeckt Clit denn nun wirklich? Und kann man sich an Clit satt essen?



Am Anfang hatten wir gar keinen Bandnamen, und wir schrieben einfach nur Songs und Texte zur Probe. nach ein paar Monaten schrieb unser Sänger Joost einen Song namens „Cliteater“, und wir schauten uns alle gegenseitig an und sagten: “Wow, das wäre ein völlig geiler Bandname!”. Darum entschieden wir uns, den Namen für die Band zu verwenden. Der Name ist kurz, brutal, und jeder, dem wir den Bandnamen sagen, wird ihn niemals vergessen, haha. Ich weiß aber nicht, wie Clit schmeckt, weil ich nie welche gegessen habe.



Woher stammen denn all eure Textideen?



Unser Sänger Joost bezieht eine Menge seiner Inspirationen aus Dingen, die er im Fernsehen sieht oder in Büchern liest. Einige Texte sind auch autobiografisch. Darum gaben wir ihm ein paar Ideen, und dann hat er diese Themen im Internet recherchiert und Texte darüber geschrieben. Die meisten Themen handeln von Splatter, Mord, Tötungen, inneren Ängsten, Serienkillern, Porno und humoristischem Horror.



Wer hatte denn die Idee, dass ihr all eure Alben nach bekannten Metal-Meilensteinen benennt? Und gehören Bands wie MOTÖRHEAD, METALLICA oder DEATH zu euren Favoriten?



Diese Idee entstand in einem Club, als wir über unseren ersten Albumtitel diskutierten. Als ich schon gut angeschickert war, brüllte ich auf einmal "Clit ´em all!", und alle mochten das. Die nächsten CDs hatten durchweg Titel von Bands, die wir alle sehr lieben und respektieren. Es ist ein absolutes Tribut an METALLICA, S.O.D., DEATH, SLAYER und PANTERA. Viele denken, wir machen das, um diesen Bands den Stinkefinger zu zeigen, aber das ist absolut NICHT wahr!! Wir sind mit diesen Bands aufgewachsen und danken ihnen, dass wir heute Musik wie CLITEATER machen!!



Wer ist eigentlich dieser fette, wütende Kerl, der all eure Albumcover-Artworks ziert? Hat er einen Namen? Und kennt ihr ihn persönlich?



Er ist ein Maskottchen!! Er existiert nicht, nur in unserer Fantasie, haha! Er kehrt auf jedem Albumcover zurück, und sein Name ist Andrey Nicolai! Frag mich nicht warum, aber dieser Name klang sehr furchteinflößend für diesen CLITEATER-Schlachter!



Eine Band mit einem ähnlichen musikalischen und textlichen Konzept zu eurem ist ROMPEPROP, ebenfalls aus Holland. Seid ihr mit den Typen befreundet?



Ich denke, unsere Texte und Musik haben zwei unterschiedliche Stile, aber wir sind als Bands zusammen groß geworden. Wir haben beide zur selben Zeit angefangen und uns gegenseitig über viele Jahre hinweg geholfen. In den Anfangstagen haben wir fast jeden Gig zusammen mit ROMPEPROP gespielt. Wir haben schon zwei Touren zusammen in den USA/Kanada and Europa abgerissen. Wir respektieren uns gegenseitig und sind gute Freunde!!



Kannst du mir sagen, wie euer nächstes Album eventuell heißen wird? Vielleicht “Painclit”, “The Number Of The Clit”,… oder sogar “Transylvanian Clit”?



Haha, wir haben noch gar nicht daran gedacht. Unser neuestes Album ist gerade veröffentlicht worden, so dass unser Fokus darauf liegt, es so stark wie möglich zu promoten. Ich denke, wir werden uns an den neuen Titel in gut einem Jahr setzen!! Irgendwelche Vorschläge?



Bitte zähl uns noch deine fünf Lieblingspornos auf!



Ich schaue mir nie Pornofile an, weil das Zeitverschwendung ist. Ich schaue nur interessante Dokumentationen über Geschichte oder Natur oder lese Bücher.



Band:

A Dead End Society

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
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Neo Noir

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NAVEL gehen auf „Neo Noir“ dem Plattentitel entsprechend schön dunkle zur Sache und bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge von Grunge, britisch anmutenden Klängen Marke OASIS und skandinavisch-lässigem Punkrock, Marke THE HIVES. Im Grunde heißt das, dass NAVEL eine gut rockende Platte aufgenommen haben, die ein weites Spektrum an Hörern ansprechen könnte. „Hunger Child Blues“ ist ein melancholischer Einschub, der zusammen mit „Acid Queen“ und „Black Days“ die schwermütige Seite der Band zeigt, was vollkommen gelungen ist. Dem gegenüber stehen knackige Rocksongs wie das gute NEIL YOUNG-Cover „Rockin’ In The Free World“ oder „Speedbox“, mit denen NAVEL zeigen, dass sie im Rock’n’Roll-Geschichtsunterrricht aufgepasst haben. Mit „Neo Noir“ ist ihnen ein atmosphärisches Album gelungen, dass den Geist von Johnny Cash, Kurt Cobain und vielen lebenden Heroen des Rock verströmt, womit die Schweizer hoffentlich beim Grunge-Kid wie beim coolen Indiepop-Hipster werden landen können. Verdient hätten sie es. Und 2012 dann bitte Rock Am Ring, Hurricane und Konsorten unsicher machen!

Neo Noir


Cover - Neo Noir Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 65:13 ()
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