Band:

Iron Walrus

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W.A.R

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Liverpool auf der guten alten verregneten Insel war schon immer ein Pflaster für gute, oftmals etwas untypische Rockbands. Mit THE ARKANES schickt sich jetzt eine weitere Band an, die Bandhistorie der BEATLES-City zu erweitern. Musikalisch orientiert man sich durchaus am sogenannten Brit-Sound, dem aber Stoner und Garagenrockeinflüsse hinzugefügt werden. THE ARKANES haben irgendwas von PLACEBO, aber eben auch Vorbilder wie QUEENS OF THE STONE AGE und THE WHITE STRIPES scheinen durch. Aber was mir am besten kommt – das sind die RUSH-Vibes welche ich in den Songs entdecke - wohl auch (aber nicht nur) wegen des Gesanges welcher an Geddy Lee erinnert. Der stark rockende Opener „Onus“, die zum Teil Gitarren-schramellte Single „Sharpshooter“ (an sich schon aus 2009) und vor allem der Titeltrack „W.A.R“ zeigen das THE ARKANES rocken – und das ohne plakativ in den Vordergrund gemixte Gitarrenwände. Es sind die Songs und die erzeugte Atmosphäre die hier überzeugen. Ruhigeres, wie „Vampyre“ oder auch „Skeletons“ haben Pop-Potential, ohne sich auch nur ansatzweise anzubiedern – und gegen Ende hauen THE ARKANES mit der völlig kitschfreien, semiakustischen Ballade „Paper Plane“ nochmal einen Song mit Hitpotential raus. Was das Line-Up um Sänger Chris Pate (Lee Dummett - Bass, Andy Long – Drums und Dylan Cassin – Guitar) hier abliefern, läßt die Label-Werbe-Aussage „Kleinere Erfolge stellten sich ein, sie begannen mit dem Track „Crash and Burn“, der Nummer 1 in den Los Angeles Download-Charts für fast neun Monate wurde.“ in einem ganz anderen Licht erscheinen. Dies sollte, darf keine Eintagsfliege sein. „W.A.R“ blockiert bei mir jetzt schon geraume Zeit den CD-Player meines fahrbaren Untersatzes, und wächst mit jedem Durchlauf. Für mich keine Frage - THE ARKANES haben ein richtig starkes Album am Start, welches  Freunde britischer Indie- und Alternative-Töne unbedingt antesten müssen - und das Quartett darf dann gerne zeitnah den Nachschlag liefern.

W.A.R


Cover - W.A.R Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:52 ()
Label:
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Blood Eagle

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Lustiger Bandname. Trotzdem verstehen CONAN vermutlich keinen Spaß. Quälend langsam beginnt der 10-minütige Opener „Crown Of Talons“ des dritten Albums des Liverpooler Trios. Über schweren Beats schleppt sich ein monotones Riff, Bass und Gitarre sind ultratief und krass verzerrt, das dadurch entstehende ständige Dröhnen im Hintergrund erinnert an SUNN O))). Irgendwo weit hinten werden stellenweise immer wieder dieselben, unverständlichen Worte gesungen bzw. geschrien, die mehr Rhythmus sind als Melodie. Erst nach über 7 Minuten kommt eine kleine Variation. Ein harter Brocken, der aber statt Hypnotik auch ein bisschen Langeweile aufkommen lässt. Der folgende Titeltrack beginnt ähnlich, wartet aber durch einen B-Part auf, den man für CONANs Verhältnisse schon flott nennen muss und besitzt eine Spur mehr Gesang, äh... Gebrüll. Erst bei „Foehammer“ wird man dann mal so richtig wachgerüttelt, denn der Anfang ballert wunderbar. Nach und nach wird das Tempo aber herausgenommen, und zum Ende hin wird es wieder richtig langsam. Auf die restlichen Songs muss man hier nicht weiter eingehen, neue Aspekte kommen nicht vor. Man merkt CONAN an, wie böse und düster sie klingen wollen, und leider übertreiben sie es damit. Das Hintergrundsgebrüll wirkt auf Dauer einfach auch etwas albern, das Album hätte wohl gewonnen, wenn es rein instrumental geblieben wäre. Gut gemeinte Riffs gibt es einige, und die alles zudröhnende Produktion macht irgendwie auch Spaß, aber letzten Endes fehlen die Ideen. Oder anders gesagt: Für guten Drone ist die Musik zu wenig hypnotisch, für guten Doom zu wenig groovend.

Blood Eagle


Cover - Blood Eagle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 45:14 ()
Label:
Vertrieb:
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A Hatred Manifesto

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Sonnige Strände, Palmen, türkises, kristallklares Wasser, stechende Hitze und … Black Metal. Ja, was so grim und frostbitten aussieht und mit schwärzestem Nihilismus und Hass aufwartet kommt tatsächlich aus der Karibik – Havana. Man mag es kaum glauben. Dabei machen NARBELETH den Eindruck, als seien sie dem Norwegen der 90’ern auf geradem Wege entrückt. Ein Eindruck, der offensichtlich erwünscht ist, sprechen elitäre Titel wie „Dark Primitive Cult“ (Demo 2009) und „Hail Black Metal!“ (EP 2012) doch für sich. Auch das Artwork NARBELETH neustem Werk manifestiert diesen Eindruck durch umgedrehte Kreuze, Pentagramme, Killernieten und Dakkars hasserfülltes Antlitz. 

Doch was so krampfhaft und gezwungen daherkommt weiß wahrlich zu überraschen, wenn nicht gar zu begeistern: Denn NARBELETH klingen tatsächlich so wie sie sich zeigen. Harte Gitarrenläufe, knüppelndes Schlagzeug, gequälte Vokals – „A Hatred Manifesto“ ist der Geist der Anfänge. Ein roher, norwegischer Klang – eine halbe Stunde feinster Old-School Black Metal der nicht langweilig wird. Hauptsächlich bewegt man sich hier im knüppelnden Up-Tempo und Mid-Tempo-Bereich. Eingängige Melodien, überraschende Wechsel, Gitarren-Soli und Klargesang („Posercorpse“) sorgen für Abwechslung. Ein Werk, das NARBELETH durch und durch gelungen ist! Keinen einzigen Lückenfüller gibt es hier, keine Lägen. Anspieltipps sind das rollend polternde „Land Of The Heathen“ oder die mit Soli und Akustik-Parts gespickte „Nihilistic Propaganda“.

A Hatred Manifesto


Cover - A Hatred Manifesto Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 30:11 ()
Label:
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Band:

Narbeleth

KEINE BIO! www
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Sieben

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„Sieben“: Sieben Weltwunder, sieben Brücken, sieben Zwerge – seit sieben Jahren gibt es die Berliner Death-Black-Metal-Kombo SHRIKE. Geboten wird hier roher und räudiger, deutscher Schwarzmetall mit vielen überraschenden Breaks und verwirrenden Wechseln. SHRIKE geben alles und das in nur einer halben Stunde: Aggressive Instrumentierung – mal dynamisch groovend, mal undurchsichtig und vertrackt, die hasserfüllte Stimme des Todes – mal fauchend, mal grunzend, mal flüsternd, mal klar. Klanglich binden die Berliner dabei zwischen rohem Old-School Black-/ Death Metal früher MAYHEM (zur „Deathcrush“-Zeit), sowie deutschsprachigen BM-Größen wie DORNENREICH (ebenfalls zur Anfangszeit) und NOCTE OBDUCTA („Von Den Farben Der Sehnsucht“). Dabei klingen die Berliner herrlich dreckig und authentisch, was nicht zuletzt der selbst für „den Untergrund“ enorm schlechten Produktion zuzuschreiben ist. Aufwändige und sehr vielfältige Kompositionen findet man auf „Sieben“, doch alles andere als leicht zugänglich ist die Scheibe. Nach mehreren Durchgängen weiß sich das melancholische „Von Den Farben Der Sehnsucht“ mit seinem qualerfüllten Klargesang im Gehör festzubeißen und auch das folgende „Grimassen“ verzeichnet nach dieser Zeit durchaus Momente der Wiedererkennung – Potential ist hier vorhanden, doch um sich aus dem matschigen Sumpf des Untergrunds zu erheben fehlt es dem hyperionischen Monstrum an etwas.

Sieben


Cover - Sieben Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 30:19 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Shrike

KEINE BIO! www
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Pariah’s Child

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Sind SONATA ARCTICA zu ihren Anfängen zurückgekehrt? Äußerungen vonseiten Henkka‘s, die Verwendung des alten „metallischeren“ Bandlogos und ein cooles Artwork ließen dies zunächst vermuten. Auf acht Alben blicken die Finnen mittlerweile zurück – 15 Jahre beständiger Entwicklung und Neuentdeckung. Das musikalische Schaffen der Band reicht über energetische High-Speed Power-Stücke der Anfangszeit (wie dem phänomenale Debütwerk „Ecliptica“ und „Silence“) über experimentell-progressive Scheiben wie „Unia“und „Stones Grow Her Name“ bis zu dem filigranem Hard Rock der „The Day’s Of Grays“-Tage. Auffällig dabei war jedoch ein fortwährendes Verstummen des Löwen, eine Anbiederung an fast Radio-tauglichen  Experimental Rock.

Und dies sollte sich ändern: Eine Rückbesinnung zum Metall also? Das Märchenvideo zu „The Wolves Die Young“ und der herzerweichende   Video-Clip zum kitschigen „Love“ der neuen Scheibe lassen diese Hoffnungen leider schnell sterben. SONATA ARCTICA wären nicht SONATA ARCTICA, wenn sie sich nicht auch auf „Pariah’s Child“ weiterentwickeln würden: So gibt es hier nicht den glasklaren Power Metal der Anfänge, sondern vielmehr ein weiteres Experiment Tony Kakko‘s auf die Ohren.

Wirklich gute Ansätze gibt es da, viele ansprechende Momente: Sei es das flotte „Running Lights“, das in rockiger Country-Manier beginnende “Half A Marathon Man”, die anklagende Ballade „What Did You Do In The War, Dad?“ oder das düstere „Blood“. Das eigentliche Problem liegt definitiv nicht an mangelnder Kreativität, vielmehr versalzen eine ziemlich miserable, fast poppige Produktion ohne Gitarren, eine gewisse Langatmigkeit („Larger Than Life“), ein Zirkus-Kirmes-Flair („X Mark’s The Spot“ aber auch in „Cloud Factory“ u.a.), sowie die finale Grenzüberschreitung zum Kitsch Namens „Love“ die Brühe. Ein dezenterer Umgang mit Samplern und ulkigen Vokal-Spielchen (wie in „Larger Than Life“ u.a.), ein härterer Gitarren-Sound und weniger von allem hätte das „Kind des Verstoßenen“ („Pariah’s Child“) vielleicht noch retten können.

Rückbesinnung zu Metal sieht anders aus.

Pariah’s Child


Cover - Pariah’s Child Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:15 ()
Label:
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Shadows

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Vollgas Ahoi. SINBREED, die Band um die beiden BLIND GUARDIAN Recken Fredrik Ehmke und Marcus Siepen, sowie SEVENTH AVENUE Stimme Herbie Langhans haben mit „Shadows“ ein prachtvolles Power / Speed Metal Album eingetütet. SINBREED kennen nur einen Weg und der geht straight nach vorne. Ich habe schon lange kein Album mehr gehört, welches so konsequent Gas gibt. Zeit für Verschnaufspausen gibt es kaum, dafür schaffen es SINBREED ihre Kompositionen trotz des engen stilistischen Korsetts immer noch abwechslungsreich genug zu gestalten, so dass keine Langeweile aufkommt. Die melodischen Leads erinnern zwar an BLIND GUARDIAN, jedoch sind die Melodieführungen und die Art und Weise wie sie dargeboten werden eine komplett andere als bei den Krefeldern, was hauptsächlich dem zweiten Mann an der Axt -Flo Laurin- geschuldet sein dürfte. Da bei SINBREED Keyboards eigentlich keine Rolle spielen, kommt die Chose herrlich unprätentiös daher und versucht nicht kompositorische Mängel mit einem 100-köpfigen Orchester aus der Konserve zu kaschieren. SINBREED sind zu gleichen Teilen modern wie traditionell oder anders ausgedrückt: einfach zeitlos. Wer seinen Metal schnell und melodisch mag und vor einem zeitgemäßen Sound nicht zurückschreckt, der kann mit der neuen PERSUADER auch gleich die SINBREED mit einpacken.

Shadows


Cover - Shadows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:10 ()
Label:
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Review:

Herz. Rhythmus. Störung.

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THERAPIEZENTRUM klingt zunächst etwas eckig und verkopft aber die Musik ist es ganz und gar nicht: die Band aus Osnabrück bietet angepepopten Rock mit viel Punkattitüde, was die Gitarrenriffs angeht und ja die Musik auf diesem Zweitwerk ist gut tanzbar. Das durchaus kraftvolle Organ von Sängerin Gianna auf „Herz. Rhythmus. Störung“ im Verbund mit meist recht griffigen Refrains sowie deutschen Texten mit Inhalten für die Zwanzig-Plus Generationen überzeugen über die vollen 11 Tracks.

Eine knackige Produktion sorgt ebenfalls für einen angenehmen Sound und die Newcomer bieten bei den Songs durchaus auch etwas stilistische Abwechslung. Die Band gibt meist ordentlich Gas die für mich herausragenden Songs auch von den Texten her sind die erste Single das mittelschnelle „Kein Versprechen“ sowie ganz klar „Wir sagen kein Wort“. Beim ersten Anhören kamen mir THERAPIEZENTRUM, vor allem wegen der Stimme, als rockigere Version von ROSENSTOLZ in den Sinn aber auch Kapellen wie JULI oder SILBERMOND („Allein“) sind durchaus vergleichbare Bands, wenn auch danach relativ schnell klar wird, diese Band macht schon ihr eigenes Ding.

Auch die Texte sind vielfach recht gelungen (noch oben ist hier aber trotzdem noch etwas Luft), wie u.a. das leicht versaute „Duell“, der Track mit diesem ansonsten eher untypischen knarzig-trockenen Riffing a la AC/DC fällt es etwas aus dem Rahmen. Wenn es dann mal etwas (halb)balladesker zugeht (was eher die Ausnahme darstellt), überzeugen die vier Musiker ebenfalls, es wird dabei nicht zu triefig und seicht, das etwas melancholisch angehauchte „Allein“ ist aber deutlich besser als „Was ist es wert?“. Bei „Tanz im Teufelskreis“ ist der Text zwar etwas (zu) teenyhaft musikalisch erinnert es etwas an IDEAL.

Die wenigen eher nur durchschnittlichen Sachen wie „Du bleibst“ oder das abschließende „Wir machen uns kaputt“ fallen gegen das restliche Material leicht ab. Dagegen zeigt man bei „Ein Jahr geht zu Ende“ mit etwas ergänztem Keyboardeinsatz und Discobeat (hat was von FRIDA GOLD oder auch JENNIFER ROSTOCK), dass man einfach nur gute tanzbare Sachen machen kann, die gut abgehen. Ähnlich verhält es sich beim sprichwörtliche „Tanzen“, der Song atmet förmlich Lebensfreude aus und lädt zum Party machen ein. Womit wir bei „Vollrausch“ wären, wobei sich der klasse Text eher auf die Intensität beim Musikmachen oder das Songschreiben bezieht.Hier dürfen dann die Gitarren der Herren Lohmöller und Breiner wieder etwas urwüchsig-punkiger klingen.

Denke mal diese Formation wird ihren Weg machen, auch wenn manches vielleicht noch etwas „ungeschliffen“ oder jugendlich überschwänglich daher kommt – egal THERAPIEZENTRUM klngen authentisch. Wer auf deutschsprachige Rock-Popmucke mit der Betonung auf Ersterem und noch jenseits des Mainstreames abfährt dürfte hier richtig liegen. Im Gegensatz zu den Fußballern von Osnabrück hat diese Band ihre musikalische Bundesligatauglichkeit mit „Herz. Rhythmus. Störung" bereits unter Beweis gestellt.

 

Herz. Rhythmus. Störung.


Cover - Herz. Rhythmus. Störung. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:34 ()
Label:
Vertrieb:

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