Was ist das? Bei dieser CD der ehemals von mir durchaus gemochten Gothic/Black Metal Band gibt es drei Möglichkeiten, die einem beim ähh "Genuss" der CD passieren können. Man muss kotzen, man schläft ein oder man kotzt beim einschlafen. Warum das passiert? Es ist ja seit einiger Zeit Mode, dass sich Bands des Gothic/Black Metal Sektors nach neuen Einflüssen umschauen, bei einigen Bands klappt das ganz gut, bei einigen weniger und bei manchen klappt das gar nicht. Bei DISMAL EUPHONY hat es gar nicht geklappt. Black Metal Elemente wurden fast gänzlich aus ihrer Musik verbannt genauso wie Spielfreude und Ideenreichtum. Sängerin Anja klingt lustlos, die Gitarren haben jeden Zauber verloren und der Rest wirkt wirr und öde. Vielleicht kann man das Album als den Versuch betiteln, Nihilismus in Musik zu fassen, vielleicht ist es eine Vertonung eines kreativen Lochs oder es ist einfach das Ende einer Band, die stark begonnen hat ("Spellbound"), dann mit "All Litle Devils" das erste Grübeln hervorrief und mit "Python Zero" der Langeweile einen neuen Namen gegeben hat. Das Album hat keine Ecken und Kanten, keine Stelle die einem im Gehör bleibt und nur 2 Songs die etwas besser als ganz schlecht sind: Den Opener "Critical Mass", der immerhin noch mit Ansätzen von Atmosphäre aufwarten kann und die Country Parodie "Flyineye", aber für 6 ganz schlechte und 2 schlechte Songs zahle ich doch keine 30 Mark. Die CD ist entweder ein Witz in Silber oder eine teure Schlaftablette - Finger weg!
Es rumort schon länger im amerikanischen Schwarzmetalluntergrund und dieser Tage wagen es NOCTUARY mit "When Fires Breed Brood" an die Öffentlichkeit. Die Band hat weder den Weg der elektrovermatschten noch den der Knüppelblack Metaller eingeschlagen sondern folgt einer eher gemütlichen Gangart, die ohne jedes Keyboard auskommt. Die Gitarren wirken sehr althergebracht und könnten von einigen 80er Heavy Bands stammen, muss nicht unbedingt schlecht sein, aber die Soli z.B. im 2. Track passen wirklich nicht zu den gekrächzten Vocals davor. Neben sauber gespielten und auch technisch zur oberen Klasse gehörenden Gitarren fällt der sehr in den Vordergrund gemischte Bass auf, der jedoch erfrischend einfallsreich rüberkommt und nicht durch stupides wummern auf die Nerven geht. Im Mittelteil der CD treiben sie den Hörer mit Klavier und Flamenco Gitarren doch fast zum schmunzeln - einmal keine pseudobösen Klischees sondern eine Band, die es auf ihre Visitenkarte geschrieben hat, einen abwechslungsreichen Black Metal zu machen, bei dem jedoch nur der gute Drummer und ihr Sänger ihre Wurzeln bei dieser Musikrichtung zu haben scheinen und erst gegen Ende härtere Klänge angeschlagen werden und Schwarzmetall zelebriert wird. Eine richtig düstere und kalte Stimmung kommt bei "When Fires Breed Blood" trotz der fiesen Vocals nicht auf , und v.a. in den ersten 5 Tracks werden sich bei recht ruhigem Tempo, Heavy Metal Gitarren und melodiösen Songs die Geister an dieser Band scheiden, da die Mischung doch irgendwie etwas ziellos dahinplätschert, allerdings kann reinhören nicht schädlich sein, denn allein die Tatsache, dass es schwer fällt, Vergleiche zu anderen Bands zu ziehen machen NOCTUARY interessant!
Nehmen wir das Urteil gleich vorweg: Ich bin bitter enttäuscht! Von den Ex-Rage Mannen hab ich gehofft, dass sie nach dem Weggang von Orchester-Peavy wieder zum schnörkellosen Metal zurückfinden, für den sie bislang standen. Und was is? Nix! Alternative mit Blickrichtung Charts und einem üblen geruch nach Ausverkauf, dass es zum Heulen ist. Gleich der erste Song zeigt die Marschrichtung perfekt an. Nennt sich ´Alive´ und klingt auch gleich ein bissi nach Pearl Jam, versteckt zwar ein paar nette Doublebasstritte, die hoffen lassen, schießt sich aber gegen Schluß mit einem dezent dilletantischen Rapteil ins Abseits. ´Weatherman´ klingt wie ein älterer REM-Song, ´So Why´ wieder nach Pearl Jam zu ihren eingängigsten Zeiten, in anderen Songs wieder schimmern Live durch - so geht es die ganze Scheibe hindurch. Nicht mal schlecht, zugegeben, aber sowas von ausgewimpt und kommerziell und drucklos, dass es einem Metaller die Tränen in die Augen drückt. ´Wicked´ besticht durch einen Text, der sogar Mötley Crüe zu billig wäre, ich darf mal den Chorus zitieren: ´oh baby turn me on, with your ass und your tits, yes you´re wicked, but I need some time, to open my mind´. Klasse Jungs, bin stolz auf euch! Soll heissen, der Spagat zwischen gefühlvollen Stoff wie ´Ease My Pain´ und Rockattitüde und dabei möglichst Erhaltung der Glaubwürdigkeit wird zur Blutgrätsche. Das manifestiert sich ebenso in dem an sich ja lässig groovenden ´Be My B.´, wo Sänger Daniel Wirtz mit zerbrechlicher Stimme haucht ´be my bitch´ - albern hoch 3. Allen wohlgemeinten Arrangements und dem wirklich sehr sauber produzierten und alles andere als einfallslosen Sound zum Trotz, Sub7even wissen schlicht und einfach nicht, wo sie hinwollen, nur dass sie vom Metal wegwollen. Dadurch haben sie keinen Funken Konsequenz und Richtung und setzen sich zwischen alle Stühle. Denn die alten Fans, wie mich, haben sie zunächt einmal verloren, wage ich mal zu behaupten. Eine neue Basis müssen sie sich erst mal schaffen, aber ob sie da im internationalen Vergleich mithalten können, mit den Bands die WIRKLICH Gefühl besitzen und nicht nur einen gekonnt jammernden Sänger, das bleibt abzuwarten. (mono) Die Zutaten für dieses Hammerdebüt sind eigentlich denkbar „einfach“: Man nehme ein wenig 80er Jahre Feeling bei den Keyboards (z.B. „Too late“), einen „Pearl-Jam“ grungemäßigen Sound zu besten Alive-Zeiten („Wicked“), kombiniert mit zum Teil alternative angehauchten Rockriffs in „Reef“-Manier (hauptsächlich bei den Balladen) wie „Ease my pain“ oder „Maybe“, etwas tiefergestimmte Gitarren, einen spitzenmäßigen Sänger mit großem Stimmvolumen, einige moderne Samples bzw. Drumloops dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen und fertig ist das Sub7 Menü in höchster Vollendung! Das Ganze klingt dann aber trotz dieser scheinbar vielen ungleichen Zutaten keinesfalls konstruiert oder gar künstlich – ganz im Gegenteil, denn alle Tracks fügen sich in ein harmonisches Gesamtklangbild ein. Sub7 verstehen es nämlich alles miteinander sinnvoll zu verbinden und trotzdem noch einen gewissen eigenständigen Stil zu entwickeln. Besonders die sogar in MTV rauf und runter gespielte Top-Ten Single „Weatherman“ oder auch der mit einem Metallica ähnlichen Riff ausgestatte CD-Opener „Alive“ sind Songtechnisch herausragend. Aber wirkliche Ausfälle gibt es auf dem 13 Titel enthaltenen Album sowieso nicht. Nach dem Splitt von Rage haben sich die Jungs jetzt in eine zugegeben etwas andere Richtung entwickelt aber was spricht denn dagegen, bei einem solchen Ergebnis ?! Die letzte CD von „Rage“ (Ghosts) war zwar auch nicht schlecht aber mit Heavy Metal hatte das nicht mehr viel zu tun! Trotz aller derzeit ultramegahippen Papa Roachs, LinkBizkits oder KidRocks - wer auf moderne gut gemachte Rockmusik ohne die (bei manchen neuen Bands) üblichen pseudo Crossoverelemente steht, muß hier einfach blind zuschlagen.