So langsam verliere ich wirklich den überblick was italienische Melodic Metal Bands angeht. Man könnte grad meinen, die Marios haben alle nichts mehr zu schaffen und müssten notgedrungen Musik machen ( kleiner Scherz am Rande) Vergleichen würde ich die Band um Gründer Dan Keying ( Vocals) allerdings nicht unbedingt mit einer der vielen Italienischen Formationen wie Rhapsody oder Labyrinth. Allgemein gesehen stehen nämlich die harten, schnellen und kompakten Gitarrenriffs stark im Vordergrund und werden perfekt durch schnelle Double Basses in Szene gesetzt wie z.B. bei „Legend in Time“ und „Land of Life“. Die Story beinhaltet zur Abwechslung auch mal etwas ganz anderes wie Schwerter oder Zauberern. Es dreht sich alles um eine Konzeptgeschichte rund um den Roten Planeten, den Mars. Besonders hervorzuheben gelten noch die verschiedenen sehr einprägsamen Melodien in den Refrain Parts besonders bei „Great Soul of Steel“. Und das Cydonia auch anders als schnell können beweisen sie mit dem abschliessenden Track „Eternal Night“ einer packenden Mittempo Nummer ja fast schon Ballade, bei der allerdings das Gitarrensoli etwas schräg klingt. Dennoch ein sehr gelungenes Debütalbum fernab von all dem typischen Italiano Stil.
Was haben wir lange auf diesen Moment gewartet. Über drei Jahre ließen sich meine Götter aus Florida Zeit, bis endlich der Nachfolger vom letzten Langeisen "The Wake of Magellan" veröffentlicht wird. Nun also endlich liegt uns die Vorabsingle "Commissar" zum neuen Album "Poets and Madmen" vor. Wie die Fans sicherlich schon mitbekommen haben, sind Savatage nur noch zu viert, nachdem Sänger Zak und Gitarrenkönig Al Pitrelli die Band verlassen haben. Folglich wurde das gesamte Werk auch von Urgestein Jon Oliva eingesungen. Die Single umfaßt drei neue Tracks wovon zwei auch auf dem Album welches am 05.03.01 erscheint, wieder zu finden sein werden. "Commissar" beginnt eigentlich recht interessant und vielversprechend mit dem typischen Savatage Riffing und mit Chören die stark an "The Wake of Magellan" erinnern. Noch beim ersten Durchlauf des gesamten Songs war ich dann jedoch recht enttäuscht, was mir der CD Player da vorspielte doch je öfters man den Song laufen läßt, desto mehr fallen einem die verschiedenen Spielereien und die Soli auf, die diesen eigenen unkopierbaren Savatage Stil eigentlich ausmachen auf. Gleiches Spiel auch beim zweiten Neuling "Drive" welcher jedoch schon äußerst schwach beginnt. Auch wenn sich der Song zum Ende hin noch etwas verbessert, kann auch dieser Song mich leider nicht vom Hocker reißen da er irgendwie nur so vor sich dahin plätschert wie auch das Instrumentalstück "Voyage" der auf dieser Single überhaupt nichts verloren hat. Fazit: Track 1 brauchbar, Track 2 kann man sich zur Not auch noch anhören, Track 3 Müll !!! Hoffen wir, daß das diese Single nicht das Best Of Angebot der gesamten CD darstellt.....
Ein echtes Gute-Laune-Album kommt am 19.2. in Form von "IT´s All About Nothing" aus dem Hause Use To Abuse. Die Jungs machen Mucke irgendwo zwischen Punk, Metal und Rock´n Roll. Motörheadeinflüsse und Countrysprenkel machen die Suppe dann perfekt. Das Tempo ist meist recht flott gehalten, die Gitarrenbrezeln in der Gegend rum, daß es eine Freude ist und der Sänger strapaziert seine Reibeisen-Röhre, wie er nur kann. "Make It Rock", "Horny And Drunk", "It´s All Abouit Nothing"und "Fuck Me Dead" sind Kracher, die jede Feier in Schwung bringen, "Run Boy Run" ist eher Oi!-inspiriert, geht aber gut ab, denn auch hier knallen die Instrumente. Mit "Bahia Mexicana" hat sich ein sehr relaxtes, mexikanische Instrumental auf die Scheibe gemogelt, daß zum ChillOut nach der Party perfekt passt, und auch eine Punk-Ballade ist hier zu finden, wobei der Begriff Ballade bei " Like You" vorsichtig zu geniessen ist, denn auch hier herrscht rohe Power. Eine echte Party-Scheibe, dei auch nach mehrfachem Hören immer wieder Spaß macht! Für Alle, die auf rohe, ungeschliffene Musik stehen, ein Muss!
Nach Meinung des LOVE LIKE BLOOD Frontmannes Gunnar Eysel lässt sich Musik immer in Abschnitte von 5 Jahren gliedern. Nunja, lassen wir diese Meinung mal unkommentiert und gucken uns an, was denn rauskommt, wenn sich LLB an das Nachspielen, Covern oder Neueinspielen von Songs aus den letzten 20 Jahren Gothic Rock wagt. Auch wenn die Idee nicht neu ist anstatt reinem covern die Songs umzustrukturieren und ihren eigenen Stil aufzudrücken, so haben LLB dies wenigstens Konsequent umgesetzt und bei jedem der insgesamt 16 Tracks hört man heraus, dass LLB spielen. Bei Songs aus den früheren Epochen, von 1980-1990 klingt es meist verdammt gut was sie spielen, ihre Gitarren geben den Songs einfach ein bisschen mehr Druck und Tiefe, eben genau das, was man heute haben will, sie klingen eben so, wie Goth Rock heute klingt ohne das Original zu verleugnen. Doch hier wird schon klar, was sich später noch deutlicher zeigt - die Stimme des LLB Sängers kommt nicht an die Originale ran, und wenn die ursprünglichen Songs auf der Stimmen (wie THE CURE oder CHRISTIAN DEATH) basierten so fehlt einfach etwas die Atmosphäre auch wenn die Lieder fetziger klingen. Als einziges Lied der letzten Epoche (1996-2000) fällt "Copycat" von LACRIMOSA positiv auf, dass meilenweit vom Original weg ist und schon fast ein eigener Song geworden ist, ganz langsam und ruhig! Nun, bei den alten Songs sind ja einige dabei, die wirklich noch gut klingen, aber bei den 3 letzten Liedern musste ich lachen. TYPE O NEGATIVE mit einer normalen Stimme, wenn der Rest fast unverändert bleibt klingt lächerlich! TIAMAT "Whatever That Hurts" ist langweilig und MANSON`S "The Great White World" kommt wie eingeschlafene Füsse aus den Boxen. Nene, hättet ihr es doch bei den echten Klassikern von BAUHAUS, JOY DIVISION oder FIELDS OF THE NEPHILIM belassen, denn da ging euer Konzept auf!
"Fetziges Cover hat die CD" meinte ein Freund von mir beim ersten Blick auf die CD. "Ja", meinte ich, "das Cover ist auch fetzig, aber hör dir erst mal die Musik an". Er sagte dann nix mehr. Gefesselt lauschte er dem, was da aus den Boxen quoll, denn was GRAVEWORM mit "Scourge Of Malice" fabriziert haben ist aller erste Sahne und die Band hat einen riesigen Schritt nach vorne gemacht mit diesem Album! Eigentlich verwenden die Südtiroler Grabwürmer nur total angestaubte Klischees wie sphärische Keyboardklänge, Double Bass en masse, Frauengesang im Hintergrund als Kontrast zu männlichem Gegrunze und so weiter. Aber was neu ist, was wirklich so noch nicht oft - wenn überhaupt - da war, ist die Art, wie das ganze sich zu einem Gebilde formt, dass eben gar nicht angestaubt und altbacken klingt sondern enorm druckvoll und abwechslungsreich. Die 6 Jungs verbinden Black Metal der härteren Sorte mit klassischen Arrangements und Chören, dass es sich gewaschen hat. Als Ohrwurm hat sich das mit sehr melodiösen und eingängigen Chorus ausgestattete Lied "Descending Into Ethereal Mist" herauskristallisiert. Eine Iron Maiden Coverversion mit Dudelsack und Streichern von "Fear Of The Dark" ist auch noch ganz witzig geworden. Man könnte noch einige Songs hervorheben, aber ausnahmslos alle tun sich durch ein gutes Songwriting und komplexe Struktur hervor, so dass es schwer ist, die allerbesten auszuwählen. Die Band hat das verflixte 3. Album zu ihrem bisher besten gemacht, um das kein Freund des Gothic/Black Metal herumkommt und das wirklich verdammt hörenswert und zu allem Überfluss extrem gut und druckvoll produziert ist!