Es ist kaum zu glauben wie lange es manche Bands schon in diesem verrückten Zirkus gibt. HUMAN LEAGUE hatten ihre „Hoch“zeit als ich grade mal auf allen vieren durch die Gegend gekrabbelt bin und jetzt schaffen sie es mit „Secrets“ über zwei Jahrzehnte nach ihrem Hit „Being Boiled“ ein Album unters Volk zu mischen dem man nicht anmerkt dass die Köpfe dahinter schon langsam aber sicher graue Haare bekommen. „Secrets“ klingt frisch und unverbraucht, kombiniert geniale Melodien mit dem Flair der 80er, bauen technoide und druckvolle Beats zwischen wunderbare Vocals. Es säuselt eine liebliche weibliche Stimme und liefert sich Gesangsduelle mit Phil Oakley, die Keyboards reißen mit wie eh und je, nach ihren letzten beiden Alben irgendwie etwas kläglich im Nichts verschwanden ist „Secrets“ ein rundum fast perfektes Album geworden. Einfach genial sind Songs wie „Shameless“ (Ich könnte die ersten 20 Sekunden hundertmal anhören) oder die beiden Dave Bascombe Mixe „All I Ever Wanted“ und „Love Me Madly“ die durch ihre Songstruktur prädestiniert für einen Clubeinsatz wären. Unbedingt mal reinhören wenn man die alten CD´s von ihnen mochte und auch wenn man auf nicht sehr komplexe elektronische Discomucke steht.
Nanu, was ist denn bei den Satansjünger aus dem Rentnerstaat Florida los? Braucht der gute Glen etwa Kohle im Kampf gegen die Christen? Oder wieso schmeißen Deicide nur knapp ein Jahr nach ihrem letzten Album mit „In Torment In Hell“ ihr insgesamt 8. Werk auf den Markt? Das Album bietet wieder gewohnten Deicide-Stoff, der allerdings meinen Alltime-Favoriten „Once Upon The Cross“ nicht toppen kann. Es wird zwar alles geboten, was Deicide aus- und groß gemacht hat, aber irgendwie ist das langsam ausgelutscht. So richtig neues wird nicht geboten, Glen grunzt immer noch in seiner eigenen Art ins Mikro und die Hoffmann-Brüder sägen mit ihren Äxten immer noch den gleichen Soundwald wie eh’ und je, aber warum man sich nun die neue CD in’s Regal stellen muß, wenn man einige der Vorgängeralben schon hat, kann ich nicht sagen. Versteht mich nicht falsch, „In Torment In Hell“ bietet immer noch guten Death Metal, aber es ist halt kein großer Unterschied zu den Vorgängern. Naja, das Problem haben Dismember, Motörhead und Vader auch und da stört’s auch keinen, also was laber’ ich hier? Jeder weiß, was ihn bei ’nem Deicide-Album erwartet und das bekommt er auch hier: blasphemische Texte, sägende Gitarren und Glens eigener Grunzgesang. Nicht mehr und nicht weniger. Deicide-Fanatiker kaufen sich den Kram eh, Deather sollten ihr Geld lieber in ’ne Nachwuchscombo investieren und Leute, die Deicide noch nicht kennen, können würfeln oder gleich „Once Upon The Cross“ kaufen.