Knapp zwei Monate vor ihrem neuen Album "Fassade" bringen die Ausnahmemusiker mit "Der Morgen Danach" eine Single raus um die Wartezeit zu verkürzen, und was soll ich sagen: Ich bin entzückt! Der Gesang ist um einiges besser geworden als noch auf dem letzten Album, sehr ausgefeilt und mit viel Einfühlungsvermögen schafft es Tilo dem Song eine Tiefe zu verleihen die ihm gut zu Gesicht steht. Und "Der Morgen danach" rockt, eine sehr coole Gitarre stielt zwar der üblichen bombastischen Symphonikerfraktion nicht die Show, aber sie halten sich immerhin mal die Waage! Die zweite Version ist etwas kürzer ausgefallen, klingt fetziger und noch positiver als vorherige Track. Auf der Maxi sind ebenfalls noch zwei weitere, exklusive Songs vertreten. "Nichts Bewegt Sich" hat nichts mehr von der Aufbruchsstimmung der ersten zwei Tracks, die Melodie geht aber genauso ins Ohr, wenn das auf dem Album genauso wird es eine CD voller Hits werden! Der letzte Track "Vankina" ist ruhig und primär instrumental, weiblicher Klagegesang, ganz anders als die beiden anderen Lieder, und vor allem ein Song ohne (verständlichen) Text!
Endlich, endlich mal kein Newcomer der sich von dem etwas überladenen Crossover/New Metal Markt nen Happen abbeißen will sondern eine der wenigen Bands aus deutschen Landen die schon einige Zeit dabei sind und die nicht krampfhaft versuchen zu klingen wie die ach so coolen Amis. Ich kannte die Band bisher nur von einem Liveauftritt und der hat mir ziemlich gefallen. THUMB setzen auf ihrem neuen Album „3“ genau auf ihre Qualität und schaffen es mit der ziemlich dreckig klingenden Produktion diese Stimmung einzufangen. Die Songs pendeln zwischen heftigem gitarrendominiertem Crossover Rock mit Rock´n Roll Anspruch, hiphoppsigen modernem Hüpfmetall und emotionalen und tiefergehenden ruhigeren Songs, die Mischung machts, die Band klingt sehr ausgereift. Sehr positiv fällt auf dass sie es nicht nötig haben sich mit coolen Sprüchen zu schmücken sondern durch ihre Musik die verdammt ehrlich wirkt überzeugt. Solides Album, keine Überraschungen und keine tollen Innovationen, aber gute Musik allemal!
Schon wieder DIE FORM. Schon wieder Musik die mir ja im Prinzip durchaus zusagt, aber für die ich nicht pausenlos Worte finde um sie euch nahe zu bringen. Heute präsentieren wir ihnen: "Archives & Documents. Und aus dem Ding werde ich nicht ganz schlau, es ist auf jeden Fall wie alle DIE FORM re-releases ebenfalls digitally remastert, klingt also recht sauber und enthält drei Abschnitte, die da wären "Second Vision Of Fetish", "Es Lebe Der Tod" und "Lustful Collection II". Fetisch Electro der Anfangszeit, für heutige Verhältnisse nicht grade tanzbar aber dennoch irgendwie originell und stimmig. Melodisch, minimalitsisch, experimentell, Industrial und Lärm, gesprochene Samples, alles dabei und insgesamt ziemlich verwirrend wie so oft bei DIE FORM. Aber ich Blick bei Herrn Fichot auch langsam nicht mehr durch was wirklich neu ist, was nur neu aufgenommen oder sonst wie oder wieauchimmer oder wasweissich neu rauskommt.
So langsam fehlen mir die Worte um die DIE FORM in selbige zu fassen. Denn alle CD´s der Franzosen werden in remasterter Form neu veröffentlicht bzw. unveröffentlichtes Material gesammelt und unters Volk gebracht. „Poupée Mécanique“ ist abgesehen von dem für des Französisch nicht mächtigen Lesers unaussprechlichen Titels eines der frühen Werke aus dem Jahre 1985. Das Digipack ist sehr spartanisch aufgemacht und wird ohne Booklet verscherbelt. DIE FORM machten damals noch ziemlich minimalistisch anmutenden SM Electro, die Samples erinnern an die frühen Industrialpioniere aus Deutschland, Textlich zwischen Schmerz und Erotik pendelnd, mit weiblichem Gejohle im Hintergrund ist es für DIE FORM Verhältnisee recht poppig ausgefallen. Ob die CD aber irgendwer braucht sei dahingestellt!