Interview:

Partysane Jarne

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InterviewNa dann erzähl doch mal, wie alles begann.


Ich bin als Booker erst seit 1999 für das "Party.San Open Air" tätig. Der "Ersttäter" war unser Boy (Promo/ Produktion), der Anfang der 90er das "Party.San Open Air" auf ´nem Fußballplatz mit einem alten Heuwagen als Bühne startete. Damals war die Bandauswahl eine Mischung aus lokalen Punk und Metal Bands. Unsere heutige Crew war damals schon mit am Start und half ihm beim Booking, Aufbau/Abbau und so weiter. Er wollte damals unbedingt mehr Metal in die Sache bringen und so kamen unser Mieze (Produktion) und ich (Booking) mit ins Spiel. Ich habe seit dem ersten Amon-Amarth-Gig 1997 im Weimarer Jacobclub dort fortlaufend Glubgigs (Arch Enemy, Vomitory & Eucharist) organisiert und habe mein Herz verloren. Ich konnte mir kein besseres Hobby als das "Party.San OA" vorstellen als mich Boy um Mithilfe bat. Die Undergroundszene war damals auch auf Grund des Cothurnus-Magazines mein größtes Steckenpferd.
Anfängliche Schwierigkeiten waren dummdreiste Bandmanager, schlechtes Wetter, schlechte Preise bei Verleihfirmen, einen geeigneten Platz zu finden und und und….Zu viel und zu unwichtig, um es hier aufzuführen.


Und wie läuft’s in den vergangenen beiden Jahren 2001? Finanziell und überhaupt?


Diese zwei Jahre waren eigentlich die wichtigsten bisher, da wir über diesen Zeitraum die meiste Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommen haben. Wir haben hart gearbeitet, um ein wirklich gutes und fanfreundliches Open Air aufzubauen, dass vollkommen dem Death/Black/Thrash-Metal gewidmet ist. Der Verlauf war
größtenteils friedlich, aber bei 2500 Besuchern fällt eine Rempelei eher auf, als auf einem Riesenfestival wie Wacken. Dazu kommt, dass viele Leute denken, der Osten bestände nur aus Black-Metal-Nazis und Trabis…völliger Quatsch. Einige Leute aus den alten Bundesländern waren wegen uns das erste Mal im
Osten...Wahnsinn. Wir konnten den Leuten zeigen das das "Party.San OA" DAS deutsche Death/Black/Thrash Metal Open Air ist und wir hier alles nötige tun, um den Fans dieses Genres ein ordentliches Wochenende zu bieten. Ohne Abzocke und finanzielle Vergewaltigung. Finanziell haben wir uns ein Konzept erarbeitet, das
es uns erlaubt, in dieser Form zu arbeiten…Wir können uns nicht beklagen. Wir haben sehr viel gelernt und die Sonnen- beziehungsweise. Schattenseiten dieser "Branche" kennengelernt. Wir haben zum Teil begreifen müssen, dass gewisse Leute im eigentlichen Sinne kein Interesse an Musik sondern eher am Geld haben.


Wer mischt denn noch so in der Crew mit?


Unsere Crew ist der Dreh- und Angelpunkt an diesem Wochenende. Wir sind in der glücklichen Lage eine wirkliche eingeschworene Crew zu haben, die einerseits aus dem alten Stamm der "Gründerzeit" besteht und aus vielen neuen Mithelfern, die in den letzten Jahren dazugekommen sind. Die meisten mögen die Atmosphäre, die
Mucke und die Party an diesen Tagen. Wir haben Schlosser, Mauerer, Kältetechniker, Klempner und so weiter …. wirklich unersetzbare Leute. Unsere Security besteht aus Mitgliedern verschiedener Bikerclubs, wobei der Großteil der Leute von den "Stoye Brothers MC" (Weimar) und den "Road Lions" (Chemnitz) gestellt werden. Diese Jungs haben unser volles Vertrauen und sind bisher von unseren Besuchern auch sehr gut aufgenommen worden. Ab diesem Jahr werden wir in puncto Security mit einer guten Firma zusammenarbeiten, die unsere bisherigen Securityleute zu einem Verbund vereint.


Bleibt denn da noch Zeit für was anderes oder nimmt das ParytSan den Löwenanteil deiner Zeit in Anspruch?


Das Cothurnus ist ja Volkmar´s(Reiter, Legacy, RockHard) und mein Baby, mit dem
wir schon 1994 unsere Undergroundsporen verdient haben. Wir arbeiten gerade an
einer neuen Aussgabe, die sicherlich im Dezember 2003 erscheinen wird. Wir wollen
wieder "back to the roots" …das mal dazu! Ich hab mit ihm gewisse Vorstellungen,
ich sage nur Dosenbier, Autopsy, Spiegelsonnenbrillen und Converseschuhe … Mehr
nicht! Ich werde mich sicherlich beruflich auf die Musikbranche verlegen, da
köchelt schon was. Metal´n’Roll ist mein Leben …Wer mich kennt, weiß das! Ich
werde demnächst mal wieder Vinyl veröffentlichen … Mal sehen. Mit Frauen über 25
zu ficken ist toll!


Wie wird so ein Open Air finanziert? Erklär einfach mal.


Dir schenkt niemand auch nur einen Pfennig! Die Bands haben vor allen in den Anfangsjahren horrende Gagen bekommen. Die Gagen fallen erst mit steigendem Bekanntheitsgrad eines Festivals. Wir haben bisher kaum Unterstützung für die Bands bekommen haben. Dies bezieht sich hauptsächlich auf Zuschüsse zu Flugkosten oder Werbung. Es bekommen auch 2003 noch alle Bands einen Betrag nach Bekanntheitsgrad gestaffelt. Der aber bei den Openern mindestens ihre Unkosten in etwa deckt. Bei uns muss keine Band für ein Party.San Auftritt ihr Sparschwein abmurksen. ! Erst Metal Blade und Nuclear Blast haben uns die
Hilfe zukommen lassen, die wir wirklich brauchen können. Du musst gut kalkulieren
und alle anderen Einnahmen in deiner Hand behalten. Du brauchst ein
professionelles Reisebüro, dessen Inhaber ein Metalfan ist und du musst eine
straffe Organisation haben. Über Geld spricht man nicht. Uns gibt es …damit sollte
man rechnen! Da ich viele Bands schon lange kenne beziehungsweise mir Bandmitglieder helfen
andere Bands zu kontaktieren, gab es noch nie Probleme im Booking. Als
Death/Black/Thrash Metal Festival in unserer Größe hat man oft die Sympathie
vieler Bands und die Kommunikation läuft dann im alten Szenestil. Bandmanager
sind in meinen Augen der letzte Dreck, der einer Band passieren kann, unnötige
Mitesser, die nur die Kohle der Bands wollen.


Und was hast du für Erfahrungen mit Bands gemacht?


Ich habe über die Jahre sehr feste Freundschaften geschlossen. Ob mit Naglfar,
Necrophobic, Amon Amarth, Defleshed, Maze Of Torment, Witchery, Bewitched,
Satanic Slaughter,The Haunted und vielen anderen. Ich bin immer deren größter Fan, haha. Es
gibt Bands, die es einfach gut finden, dass es dieses Fest gibt, manche stehen in
deinem Office und verlangen trotz Vertrag mehr Kohle, haha, es gibt immer wieder
Höhen und Tiefen. Ich will den Kontakt zur Band, denn nichts ist schlimmer als eine
der gebuchten Bands nur beiläufig zu begrüßen. Rockstars waren bisher nur die
Bands, die dann auf der Bühne die schlechteste Leistung gebracht haben. Wenn man
Erfahrung hat, kann man damit umgehen, denn spätestens, wenn so ein Rockstarwrack
um Koks bettelt, gibt’s die harte Retoure, haha.


Stichwort Bad Berka und Umgebung! Wie kommt’s, dass alles toleriert wird
und wie läuft die Zusammenarbeit mit Behörden und Verantwortlichen?


Bad Berka ist cool! Die Stadt mag, was wir tun und die Anwohner sind tolerant
Genug, mal drei Tage Lärm zu ertragen. Das Gelände liegt zwar separat aber man
hört doch einige Brocken in der Stadt. Beschwerden gab es letztes Jahr nur von zwei/ drei Unbelehrbaren die noch nicht mal in der Stadt wohnen. Der Herzklinik-Helicopter hat das Gelände fotografiert und die Crew hat die Bilder gegen Shirts getauscht, sauber! Polizei, Stadt und
das Land haben großes Interesse an diesem Festival und supporten uns, wo sie
können. Ich kenne keine andere Gemeinde/Bauernschaft, die so in Ordnung ist wie
die hier ansässigen Leute.


Ihr seid bekannt für eure Einstellung gegen politische Extreme. In eurem
Forum gabs da einige Auseinandersetzungen …


Dummköpfe gibt es überall! Wir gehen strikt gegen politische Idioten vor. 2002
war sehr ruhig in dieser Beziehung und wir sind sehr zufrieden mit dieser
Entwicklung. Die Leute müssen begreifen, dass Metalfestivals keine politische
Plattform sind. Ich bin hier allerdings gegen Leute, die hinter jedem Nargaroth-Shirtträger einen Nazi sehen, das ist auch Quatsch. Wir wollen den Leuten die
Bretter von den Köpfen nehmen. In unserem Forum gab es wirklich gute, sachliche
Hinweise, die uns wirklich geholfen haben. Wenn allerdings aus reiner Dummheit
jedes Tempotaschentuch, das auf dem Scheißhaus lag kritisiert wird, stehen mir die
Haare zu Berge.


Neuheiten 2003? Was unterscheidet euch von anderen Festivals? Was hälst du
überhaupt von Wacken und so?


Neuheiten gibt es hauptsächlich intern, das heißt Organisation, Zusammenarbeit und
Arbeitsaufteilung. Wir sind spezialisiert auf Death/Black & Thrash Metal...einer
der größten Unterschiede. Wir vereinen die Die-Hard-Fans, bieten billige Preise
und achten auf Qualität in jeder Hinsicht. Mittlerweile treffen sich bei uns
Fans, Presseleute, Labelbosse und Bandmembers, um gemütlich zu feiern und ihre
Musik zu feiern. Wir sind bekannt für gute Partys. Wacken ist riesig! Als
Veranstalter ist man da eher Logistiker als Metalfan. Ich mag das Balingen Open
Air! Ha, jeder denkt das ich aufgrund des Powermetalüberschusses dort und meiner
Vorliebe für Death Metal einen an der Waffel habe, haha! Nö, die Atmosphäre dort
ist umwerfend. Ich saufe mit meinen Freund Schenk vom Chaos Magazine um die
Wette und trete Jagger bei Abfahrt in den dicken Hintern, härch! Mieze, Boy und
zwei gute Kumpels fahren da schon das zweite Mal in Folge hin. 2003 ist schon
gebucht!


Erwartungen 2003?


Mehr Leute, mehr Toiletten, mehr Schwarzbier, keinen Ärger und ne gute Party!


Planungen 2004?


Unanimated & Merciless spielen lassen!!!


Gibt’s wieder den Stand für Cocktails (White Russian!) von Postmortem?


Klaro...unsere Freunde von Postmortem rulen! Die Jungs sind wirklich Wahnsinn!!!
Nachdem die Burschen am Donnerstag gespielt haben, gibt´s wieder Eiteroge und
White Russian für alle...BRUTZ & BRAKEL RULEZZZ! Ich möchte Johnny Cash für "A Man Comes Around" Dank sagen.!. Tickets und Infos gibt’s unter www.party-san.net


Mehr über das PartySan lest ihr auch hier:
www.metal-inside.de/festivals/03pso.html
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Review:

Diary in Black

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Ihr sucht ein alternativ rockendes Stück Musik? So ein Album mit progressiven Elementen, getragenen Keyboardpassagen, sphärischen Synthesizerelementen und gelegentlichen Einschüben von Sprechgesang? So eine romantische Platte für die netten Stunden zu zweit?
Dann könnt Ihr dieses Review gleich wieder wegklicken, denn bei dem neuen Album von Rawhead Rexx biegen sich die Balken horizontal nach außen, die Katze fängt an zu jodeln und die Kinder springen in ihren Bettchen immer auf und ab mit der Rübe an die Decke. Diese Platte bringt fast alles mit, was man von deutschem Metal (mit US-Einflüssen) erwarten kann. Noch recht harmlos beginnend mit dem leicht nach Maiden tönenden Intro "Dark Ages" haut "Return of the Dragon" alle Register ziehend voll in die Kartoffeln. Es folgt der Titelsong, der ebenso zu gefallen weiß wie das anschließende, mit coolem, mehrstimmigem Chorus stampfende "Brothers in Arms". Experimente sind bei dieser Truppe (die, ganz nebenbei, schon mit Saxon, Nevermore und Annihilator getourt hat) wahrlich nicht gefragt und so genießt man vor der Anlage eine gute Dreiviertelstunde deutsche Powermetal-Kunst vom Allerfeinsten. Die "B-Seite" der Pladde (ja ja, die alten Weisen mit langem, langem Bart wissen noch, was das ist) überrascht insofern, daß man dort die allerbesten Perlen vorfindet. "Evil in Man", "Saint and Sinner" und meine beiden Faves "Dragonheart" und "Metal War" (allesamt geil hoch zwölf und mehr Metal als erlaubt) erinnern zuweilen gar an die besten Momente der kanadischen Legende Exciter. Dabei machen Rawhead Rexx aber niemals den Fehler, gar zu angestaubt zu klingen oder nur andere Acts hemmungslos zu kopieren. Das ganze Teil ist von Charly Bauerfeind (u. a. Helloween, Halford,...) zudem noch adäquat akustisch zusammengeschraubt worden; der Sound wird nicht künstlich auf "Retro" gehalten, sondern knallt bombastisch und fett aus den Boxen.
Fazit: Wer Bands wie Primal Fear, Gamma Ray oder auch Sacred Steel gut abkann, sich mit gelegentlichen US-Metal-Anleihen anzufreunden weiß und ansonsten möglichst true durch die Gegend walzt, muß sich "Diary in Black" bei Gelegenheit auf jeden Fall mal einführen. In der Tat eine der besten Metalplatten der letzten Monate aus deutschen Landen.

Diary in Black


Cover - Diary in Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ihr wolltet Spass

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"Das tut juut" singt der Teufel im ersten Song "Wieder da". Und er hat Recht. Natürlich wird es haufenweise Leute geben, die TANZWUT vorwerfen bei In Extremo, Rammstein und STS abzukupfern. Und? Eben! Natürlich findet der tanzwütige Hörer Zitate eben jener Bands. Aber erstens bin ich kein Stück objektiv, was diese Band betrifft, weil sie nämlich mit "Eiserne Hochzeit" die amtliche Hymne auf meinem Lieblingsverein 1. FC Union Berlin gemacht haben. Und zweitens haben die Hauptstädter mit eben jenem Teufel eine unglaublich charismatische Stimme in ihren Reihen. TANZWUT bewegt sich in der Schnittmenge aus Metal, Rock, Elektronik und Mittelalter-Musik. Spielmannsgegaukel (Im dudelsack-geprägten Titelstück "Ihr wolltet Spaß"), Corvus-Corax-Zitate ("Caupona"), Metal-Mania (Wie zu Beginn von "Der Traum". Das metallische Intro wechselt sich dann mit devil-ischen Erzählungen und unglaublich eingängige Gesangslinien abgelöst wird). Hier ´ne hübsche Ballade ("Für immer"), da ´nen fetzigen Rocker ("Erdbeerrot"), oder dort das techno-klerikale "Fatue" - TANZWUT zeigen sich wirklich extrem abwechslungsreich. Mögen andere den Mix aufgesetzt, berechnend, stumpf und oberflächlich finden, mir macht die Scheibe wirklich Spaß. Es gibt genügend andere Engel auf der Welt, aber nur einen Teufel. Und dieser singt bei TANZWUT. Eisern! "Für immer"!

Ihr wolltet Spass


Cover - Ihr wolltet Spass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:5 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

De Stijl

KEINE BIO! www
Band:

Fireside

KEINE BIO!
Review:

Ripples In Time

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Das holländische DVS Label scheint sich immer mehr zum Spezialisten für progressive Mucke aller Couleur zu entwickeln. Nach dem bereits im letzten Jahr mit dem ALIAS EYE Ausnahmewerk "Fields Of Names" ein wahrer Progrockhammer herausgebracht wurde, kommt nun mit dem Debüt "Ripples In Time" der dänischen Formation CHROME SHIFT eine ebenfalls herausragenden CD in die Läden. Mal davon abgesehen, daß anscheinend irgendein verflossener Songtitel die Jungs zu diesem etwas "steifen" und sicher wenig verkaufsfördernden Bandnamen geritten hat, muß aber alles andere an dieser CD als absolut hochklassig bezeichnen werden! Da stimmt es einfach, angefangen vom exquisiten Coverartwork über eine satte Produktion bis hin zum wesentlichen, den ohne jeglichen Ausfall auskommenden Liedgut. Crome Shift bewegen sich mit ihrem stets melodischen (fast schnörkellosen) Progressive Metal, der glücklicherweise trotz sogar des spacigen Instrumentals mit dem witzigen Titel "Kosmonauten Er Død" (allzu technische Eskapaden sind dabei völlig verpönt!), auf höchstem spielerischen Niveau. Ganz im Gegensatz z.B. zu ihren Labelkollegen von HEAVEN’S CRY, die mit ihrem zuletzt enttäuschenden Album, die Kurve nicht annähernd so toll hin bekommen haben. Der dänische Fünfer um die beiden Hauptsongwriter Otto Schütt (Gitarre) und Jens Christian Nielsen (Bass) gibt als seine musikalischen Wurzeln die, meiner Meinung nach oft etwas überbewerteten KINGS X, PAIN OF SALVATION oder natürlich DT an - ich würde viel lieber solche genialen Bands wie MAGNITUDE 9, THRESHOLD oder POVERTY’S NO CRIME als Referenz nennen wollen. Die Betonung bei den Liedern liegt stets auf den fließenden Melodiebögen (wie bei den vorgenannten Gruppen auch), herrlichen Doublebassattacken (u.a. der bärenstarke Opener "Nightmachine"), klare und absolut songdienliche Keyboardsounds, wuchtiges Riffing (u.a das etwas schleppende "Full Moon") und so ziehen Crome Shift gleich reihenweise Songperlen wie "In My Own Dream" (eines der Highlights des Albums) aus dem Ärmel ohne an Härte oder Ausdruck einzubüßen. Noch zu erwähnen ist aber unbedingt das atmosphärische "Through" mit dieser QUEENSRYCHE-mäßigen tollen Hook, ja da müssten die Kanadier wieder mal hin. Mit RASMUS BAK als letztem hinzugekommenen Bandmitglied haben die Jungs einen großartigen Sänger und idealen Interpreten für dieses, trotz aller Reminiszenzen, höchst eigenständige Material gefunden, der mit seinem stimmlichen Volumen in allen Lagen voll zu überzeugen weiß. Auf den knapp 54 Minuten des Albums finden sich epische Klangwelten, die hervorragend die ganze Breite und Fülle des progressiven Metals wiedergeben. Chrome Shift haben sich mit "Ripples In Time" den eigenen Maßstab zwar sehr hoch angesetzt aber auch andere Bands des Genres müssen sich erst einmal anstrengen, um dieses vor Kraft strotzende und eingängige Album wieder zu toppen.

Ripples In Time


Cover - Ripples In Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

II = I

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Eine schon etwas heftigere Gangart pflegen die vier Schweden von ANDROMEDA hier auf ihrem aktuellen Zweitwerk, daß sie schlicht nach der Gleichung "II=I" benannt haben. Wie man aufgrund des Covers und auch des Namens vielleicht irrtümlich annehmen könnte, spielen diese Jungs keinen (reinen) Space Metal,(wenn auch hin und wieder solche Soundsperenzchen bei den Keys durchschimmern, sondern eine etwas verspieltere mit teilweise tief heruntergestimmten Gitarren, Form des progressive Metals. Die relativ hohe Stimme des guten Sängers David Fremberg mit denn immer mal wieder eingestreuten sogenannten getrageneren Parts bietet aber immer wieder dazu einen guten und abwechslungsreichen Kontrast bzw. sorgt für den Zusammenhang. Zwischendurch sind recht kehlige "Schreiparts" als Chorgesänge zu hören wie u.a. bei dem beinahe schon thrashigen "Reaching Deep Within". Schon beim ersten Track, dem leicht verschachtelten "Encyclopedia," sind diese scheinbaren Widerparts exemplarisch für die gesamte CD sehr gut umgesetzt. ANDROMEDA bevorzugen deutlich hörbar einen kernigen und sehr organischen Sound, wobei die Rhythmusfraktion stets etwas stärker in den Vordergrund produziert wurde, die Tasten sind da deutlich in den Hintergrund "gedrängt". Die Band wurde 1999 vom Gitarristen Johan REINHOLDZ gegründet und das Debütalbum war zunächst lange Zeit rein instrumental, da sich einfach kein passender Sänger fand. Aber mit Labelunterstützung konnte dann doch der talentierte Vocalist Lawrence MACKRORY (ex-DARKANE) für das Debüt "Extension Of The Wish" verpflichtet werden. Als Produzent fungierte dabei Reglervirtuose Daniel Bergstrand (Meshuggah, Stuck Mojo, Darkane, Strapping Young Lad) und verpaßte dabei der Band einen höchst eigenen relativ rauen Sound. Als Hauptsänger wurde schließlich Meister Fremberg gefunden und man begab sich auf Tour nach Frankreich zusammen mit EVERGREY. II=I zeichnet sich durch viele typisch progressive Elemente mit komplexen Songgebilden sowie einem ordentlichen Schuß Heavyness wobei man sich hierfür die Unterstützung (zusätzliche Vocals) von den Landsmännern bzw. "Thrash Titanen" NonExist, featuring Johan LIIVA (ex-ARCH ENEMY) sowie Drummer Matte MODIN (Dark Funeral, Defleshed) dazugeholt hat. Nach zehn Monaten war dann schließlich "II=I” endlich im Kasten, produziert vom Keyboarder! Martin HEDIN, die Bass Parts wurden dabei noch von Reinholdz eingespielt, mittlerweile hat man einen festen Bassisten verpflichtet. Wer auf etwas härtere progressive Mucke mit der Betonung auf Metal abfährt ist hier jedenfalls genau richtig. An der ein oder anderen Stelle sind mir ANDROMEDA vom Sound her etwas zu schräg, verspielt (zuviele Noten in großer Geschwindigkeit) oder wollen manchmal etwas zuviel auf einmal, wobei besonders der Frickelfaktor stellenweise zu deutlich die Oberhand gewinnt. Das fast schon brachiale Riffing wie bei "Morphin Into Nothing" dürfte sicherlich auch nicht jedermanns Geschmack sein, könnte aber für den ein oder anderen Metaller durchaus reizvoll sein. Aber die Mischung macht’s halt und dann zaubern die Jungs dann wieder so gefühlvolle Tracks wie das fast nur von Pianoklängen getragene "Castaway" oder, der für mich beste Track und gleichzeitig Titelsong, das epische "II=I" mit heftigem Finale aus dem Hut. Sicher keine leicht verdauliche oder gar schlechte CD, die diese schwedische Formation hier abgeliefert hat, wenn auch einen Tick unausgegoren und mir fehlt es, bei allen technischen Fertigkeiten, schlicht etwas an der musikalischer Seele.

II = I


Cover - II = I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 65:10 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Westworld

www
Review:

Ola Gri

()

Verwirrend. Hochgradig verwirrend ist sie, diese Band aus Italien. "Walk In The Silence", mit dem sie die 4 Track EP eröffnen ist aber auch oder grade nach mehrmaligem Hören als musikalisch nicht wertvoll einzustufen. Der Vokalist kommt bei jedem zweiten Ton an seine Grenzen. Die Musik bewegt sich hier im seichten Fahrwasser von Gothrock meets Industrial, leider aber auf handwerklich unterem Niveau - nein, Avantgarde muss nicht so klingen! Track Numero 2 entschädigt einen etwas für erlittene Töne, braucht aber auch einige Anläufe um zumindest etwas zu zünden. Sei es der tanzbare Rhythmus oder der Grund, dass hier keine schlechten englischen Vocals (Ein Kollege: "Soll das Englisch sein?") sondern griechische(?) zum Zuge kommen deren Bedeutung sich mir entzieht. Der letzte Song hat einen netten Anfang bei dem sich aus industrialgeprägtem Lärmwirrwarr eine erkennbare Struktur herausschält, aber auch hier gibt es noch dringenden Bedarf etwas zu tun und an der Holprigkeit zu feilen! Die Verbindung aus teils normalen Drums und elektronischen Beats klingt viel zu hölzern, die Melodien sind zwar nett, aber viel zu mangelhaft in Szene gesetzt. Die Vocals passen oftmals nicht zur Musik. Die vier Tracks spielen leider nicht nur eine Liga unter dem was heute sonst so geboten - sowohl was die Produktion, als auch das Songwirting angeht! Und dabei ist die Stimmung nichtmal unfesselnd. Und eben verwirrend. Hochgradig verwirrend.

Ola Gri


Cover - Ola Gri Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Chaosgate Guardians

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Denk ich an Österreich, werd’ ich weich. Krankl, Cordoba, Schlagobers! Erst später kommen mit Belphegor und den bereits geRIPpten Disharmonic Orchestra oder Disastrous Murmur harte metallische Fakten. Dass ich aber einfach nicht aufmerksam genug gewesen bin, das beweisen die Jungs aus der Steiermark (da wo Graz stürmt oder in Zeltweg die Autos schnell fahren): SANGUIS machen großen Black Metal. Indeed!!! Sie bewegen sich irgendwo zwischen mittelalten IMMORTAL und den ganzen Schweden … Da flirren die Gitarrentöne eiskalt, da lässt die keifende Stimme die Ohren zufrieren. Gelegentliche Tempowechsel machen die Musik noch interessanter, ein ordentlicher Sound hebt "Österreichs blackest" wohltuend vom "Krach von der Basis" ab. Songs wie "Towards The Stormgates" oder "Autumn Emperor" sind wirklich ganz, ganz schwarze Kunst. Wirklich: Ich hab diese Scheibe abwechselnd mit der neuen Naglfar gehört. Ich weiß nicht, welche Scheibe besser ist. Gute Arbeit, Schluchtis, wirklich klasse. Wird Zeit, dass ich mich mit dem Alpenland auch musikalisch mal intensiver beschäftige, ich Piefke. Nix weich Österreich, dies hier ist hart. Amtlich!

Chaosgate Guardians


Cover - Chaosgate Guardians Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:27 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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