Interview:

Evereve

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InterviewGebt uns doch bitte mal einen kurzen Abriss was so zwischen dem letzten Album und ".enetics" so alles in und um die Band passiert ist.


Nun, wieder einmal hat sich jede Menge im Hause EverEve getan. Zunächst waren wir mit den Reaktionen zu " E-MANIA" sehr glücklich da wir ja nie wissen was genau zu erwarten ist. Eher unbewusst erschaffen wir mit jedem Album eine neue kleine Welt und fragen uns am Ende manchmal sogar selbst wie dies oder das zustande kam. Eben genau das ist aber sehr wichtig für uns, da wir es hassen auf der Stelle zu treten und uns nicht von vorne herein Steine in den Weg legen wollen. Es scheint als ob dieser ehrliche, natürliche Weg sich aber bezahlt macht und dass unsere Fans dies auch hören bzw. fühlen. So kann ich mir erklären warum es für uns funktioniert und wir trotz unserer unterschiedlichen Alben weiter auf Erfolgskurs bleiben. In der Tat war "E-MANIA" bis dato das erfolgsreichste EverEve Album. Dazu waren wir ausgiebig auf dem Livesektor tätig und spielten von großen Festivals über sehr viele Einzelshows im In- und Ausland, einer Headliner Tour und einer Support Tour mit Subway to Sally alles was uns in die Quere kam. Als es dann letztes Jahr ans Songwriting ging für ".enetics.." mussten wir schon manchmal wieder die Zelte abbrechen und wieder auf Live umschalten und vice/versa. Also alle Hände voll zu tun! Genauso wie wir es lieben!


Reißen wir vielleicht mal kurz die bisherigen Reaktionen auf das neue Album an. Eure Mischung aus Gothic, Metal, Rock und Electro mit vielen Emotionen gemischt ist ja fast dazu angetan sich zwischen sämtliche Stühle zu setzen. Gibt es da unterschiedlich Reaktionen zwischen den Fans und den Medien?


So ist es. EverEve sind in dieser Beziehung wahrlich nicht leicht einzugliedern. Und das ist auch gut so! Wir legen schon Wert darauf uns eine gewisse Freiheit diesbezüglich zu bewahren. Wer wird schon gerne abgepackt, etikiert aufs Regal gestellt und wie im Supermarkt z.B. nur unter einer bestimmten Kategorie zu finden sein. Aber so langsam scheint es sich immer mehr zu verbreiten dass EverEve eben genau für diese Vielfalt stehen und dennoch eine gewisse Atmosphäre verkörpern, welche unverkennbar ist. Natürlich gibt es vereinzelt noch Reaktionen die zu verstehen geben dass wir den ein oder anderen Fan evtl. nicht halten können. Wir verlangen halt auch eine gewisse Offenheit und meistens wird diese auch belohnt, denn wo EverEve draufsteht ist auch immer noch EverEve drin!


Die neue Scheibe hebt sich schon etwas von ihrem Vorgänger "E-Mania" ab, vor allem ist sie wieder ein Stück mehr Metal, gitarrenlastiger geworden. "E-Mania" wies aber auch schon wiederum größere Unterschiede zum damaligen Vorgänger "Regret" auf. Was hat es mit der musikalischen Ausrichtung von EVEREVE und dem Konzept auf sich, das dahinter steckt?


Wie bereits erwähnt ist jede Scheibe für uns etwas neues und aufregendes. Z.B. war es nicht vorgesehen wieder mehr Gitarrenbrett aufzufahren, sondern hat es sich während dem Songwriting so herauskristallisiert dass die Songs förmlich nach härteren Gitarren geschrieen haben. Wäre uns alles plausibel warum wir jetzt zwar genauso viel Elektronik aber mehr eingebettet featuren, die Gitarren vordergründiger sind und die gesamte Produktion etwas natürlicher rüberkommt etc., wo wäre dann der spontane Spaßfaktor und unsere natürliche Eingebung uns eben so auszudrücken? Davor und währenddessen sind Worte einfach nicht genug! Im Nachhinein wird uns dann schon so einiges klar. So ist es jetzt durchaus zu erkennen dass wir tatsächlich mit ".enetics.." eine Mischung am Start haben welche mit allen Wassern gewaschen ist. Für Außenstehende ist da evtl. insofern ein Konzept erkennbar, weil alle Alben, trotz der Unterschiede, irgendwie verbunden sind.


Wie zufrieden seid Ihr, von ".enetics" aus jetzt zurückblickend, mit den anderen Alben welche ihr bisher aufgenommen habt?


Von den mittlerweile fünf Alben hat jedes Album seinen Platz und Sinn. Z.B. war "Regret" schon mit neuen Elementen versehen verglichen mit den beiden Vorgängern, wäre aber so nicht möglich gewesen ohne bestimmte andere Extreme vorher auszureizen. Auf "E-MANIA" ist eine parallele Entwicklung zu verzeichnen wie damals von "SEASONS" zu " Stormbirds", nur auf einem anderen Level. Mit ".enetics.." hat es also, nicht zuletzt durch die Zahl 5, schon ein bisschen was magisches auf sich, da wir durch unsere Arbeitsweise so eine ganz wichtige Ergänzung erzielt haben.


Mal eine Frage zum allgemeinen Entstehungsprozess der Aufnahmen: die Texte und die Musik: Was ist denn vom Ablauf gesehen zuerst bei euch da oder findet das alles gleichzeitig statt? Wer ist in der Band für diese zwei Teile zuständig? Entstehen die Ideen zu euren Songs dann eher spontan, oder brauchen sie eine Art Vorbereitungsphase?


Zuerst verlassen wir uns nach wie vor auf was wir zu fünft mit einem kleinen, schäbigen Taperecorder im Proberaum spontan zustande bringen. Da kann es schon vorkommen dass wir gleich mal mehrere Stunden Material durchhören müssen und am Ende auch mal nichts brauchbares für den Moment dabei ist. Da diese Sessions aber nicht spurlos an uns vorbeigehen, entsteht damit jedoch automatisch für manche Songs schon eine Ausgangsposition. In der Regel raufen wir unsere musikalischen Visionen zusammen bevor diese mit Texten versehen werden, welche MZ Eve 51 verfasst. Da MZ auch zum Großteil für die Melodieführung des Gesangs verantwortlich ist schleppt er auch viele auf dem Keyboard entstandene Grundideen an. So wühlen wir uns dann durch die Emotionen jedes einzelnen und am Ende ist jeder auf seine Art und Weise zufrieden mit seinem Beitrag das bestmögliche aus einem Song herauszuholen.


Bei ".enetics" fällt mir unter anderem auf, dass ihr diesmal keine Cover-Version mit auf dem Album habt wie auf den letzten beiden Scheiben, dafür aber einen Titel mit spanischen Lyrics. Wie kamt Ihr auf die doch noch recht ungewöhnliche Idee mit den spanischen Zeilen zu "Abraza La Luz" und war das mit dem nicht vorhandenen Cover Absicht oder gab es nichts passendes?


Wir haben nur aufgrund der letzten beiden Cover- Versionen uns nie verpflichtet gefühlt deshalb wieder eine zu machen. Wenn es passt dann passt es eben. Diesmal wurde es aber nicht einmal unbedingt in Erwägung gezogen und somit kam es auch nicht zustande. Das Songwriting kam derart ins Rollen dass es irgendwann einfach zu spät war sich darüber ernsthaft Gedanken zu machen. Auf der anderen Seite war es allerdings auch nicht ausgeschlossen und hätte einer von uns eine geile Idee diesbezüglich angeleiert, wer weiß..... Allgemein war das Verlangen unter uns danach aber eher nicht so groß. "Abraza la luz" hat damit jedoch nichts zu tun. Wir hatten schon alle Songs komplett als MZ die Idee hatte. Das war quasi kurz vor Zwölf. Alle Songs waren schon fertig eingspielt/eingesungen im Studio und wir beschlossen erst dann diese Nummer mit spanischem Gesang zu probieren. Die Idee entstand eigentlich durch unsere spanischen Fans. Nachdem "E-MANIA" schon seit geraumer Zeit auf dem Markt war erhielten wir viele e-mails aus Spanien in denen die Fans einfach so diverse Songs von "E-MANIA" auf spanisch übersetzten. Das Flair dieser schönen Sprache blieb dann irgendwie hängen so dass MZ rein gefühlsmäßig eine Verbindung zu "Embrace the light " sah.


Ich persönlich habe den Eindruck, dass die Vocals auf ".enetics" etwas weicher und weniger mechanisch als auf dem letzten Album sind. Stimmt dieser Eindruck und an was liegt das?


Dazu muss man wissen dass MZ mit "E-MANIA" sein Gesangsdebüt Abgeliefert hat. Somit war der Gesang etwas mehr straight ahead. Dennoch ist es ihm gelungen von vorne herein seinen eigenen Stempel aufzudrücken zumal er wirklich geschuftet hat wie ein Irrer um seine neue Aufgabe zu bewältigen. Auf ".enetics.." trägt diese Arbeit aber umso mehr Früchte. Ist ja auch nur logisch, wenn man bedenkt wie viel Erfahrung er mittlerweile gesammelt hat. So konnte er sich schon ein gutes Stück freier bewegen und mehr auf gewisse Feinheiten konzentrieren. Wir sind auf jeden Fall extrem zufrieden mit seiner Entwicklung und etwas besseres in Punkto Sängerwechsel hätte uns nicht passieren können. Es war uns klar dass über Nacht kein Wunder möglich ist, aber da wir uns aufeinander verlassen können waren wir sehr zuversichtlich soweit damit zu kommen wir es uns bis jetzt gelungen ist!


Erzählt mal etwas zum Titel der CD ".enetics - 11 orgies of massenjoyment on the dark side of the planet" und dem Cover (was mir persönlich sehr gefällt). Hat das eine besondere Bedeutung oder ist das einfach nur mal so?


Mit dem subtitle "...11 orgies of massenjoyment on the dark side of the planet" möchten wir betonen wie viel uns daran liegt keine Berührungsängste zu haben. Wie ich schon habe durchblicken lassen, ist EverEve keine 100%ige Szene Band mit einem bestimmten Image. Einerseits haben wir eine sehr treue Anhängerschaft aus der dunkleren Ecke und sind auch stolz auf diese Fans, andererseits siehst Du aber auch auf unseren Konzerten ein immer breitgefächerteres Publikum. Da kommt es schon mal vor dass sich Gothics, Metalfans, Nu- Metals und andere Musikfans unterhalten und ganz überraschend feststellen dass sie alle tatsächlich etwas gemeinsam haben. Genau das ist der Punkt! Alles andere ist konservatives Pauschaldenken, welches auf Vorurteilen basiert. Die Gedanken, Gefühle und Erfahrungen denen wir durch unsere Musik freien Lauf lassen sind nicht limitiert! Das Cover hat uns natürlich rein optisch gleich mal umgehauen. Auf so etwas achtest Du schon wenn es um das Platten- Cover geht. Zugleich ist es recht schnörkellos und bringt so die Sache direkt auf den Punkt. .enetics wirst Du in keinem Wörterbuch finden. Das E spielt hier wieder eine Rolle und deshalb das Wortspiel enetics/ Genetics- Vererbung - Entstehung. Das Motiv spiegelt Ursprung, Entwicklung, Neutralität und das Moderne wieder.


Mal was anderes, euer Internetauftritt ist wirklich gut gelungen - nehmt ihr da selbst mit Einfluss drauf oder vergebt ihr das vollständig nach außen? Was haltet ihr eigentlich von Musik-Downloads aus dem Internet?


An dieser Stelle muss ich erwähnen dass unsere Gitarristen .havoc und SK sich da gewaltig ins Zeug legen und damit verantwortlich sind für unsere viel gelobte Website. Dadurch öffnen sich immer wieder neue Wege für unsere Fans, egal woher, sich mit uns direkt auseinander zusetzen. So gesehen hat das Internet gewaltige Vorteile! Ich denke in dieser rasanten Entwicklung des Super Information Highway steckt so einiges aber noch in den Kinderschuhen. Es ist mittlerweile unumgänglich dass dieses Medium in der Musikindustrie eine Schlüsselrolle spielt. Musik Downloads gehören zum Alltag auch wenn das System noch nicht ganz ausgereift ist. Zwangsläufig wird die Industrie sich darauf noch mehr konzentrieren müssen um die Handhabung noch fairer für Künstler und Konsument zu gestalten.


Ich habe mir mal eure Poll auf eurer Internetseite angesehen. Da kann man rauslesen, dass die Fans vor allem das Album Stormbirds lieben (E-Mania ist glaube ich auf Platz 2). Auch die Titel, wie z.B. "On Lucid Wings" von eben Stormbirds, "Misery’s Dawn" von Regret und" The Bride Wears Black" von Seasons stehen da ganz oben. Hat so was Einfluss auf das Songwriting, Setlist oder die zukünftige musikalische Ausrichtung der Band?


Nein. Auswirkungen auf das Songwriting haben diese Polls nicht. Wir sind schlicht und ergreifend einfach nur neugierig und wollen uns ein Bild davon machen welche Fans uns im Netz besuchen. Darüber hinaus gibt es unseren Fans die Möglichkeit sich zu äußern und ihre Meinung loszuwerden über unsere CD´s für die sie ja immerhin auch gutes Geld bezahlen!


Wie sieht es mit Touraktivitäten aus? Ist da was in Planung oder müssen die Fans sich da noch etwas gedulden - ihr spielt ja auch ein paar Festivals.


Bis jetzt sind einige der oben erwähnten Festivals auch für dieses Jahr wieder bestätigt, u.a. das Wave Gotik Treffen am 6ten Juni und das Eurorock Festival am 26sten April. Vereinzelte Release Shows haben wir schon im Süddeutschen Raum und in der Schweiz gespielt. Mehr Einzelshows, Festivals und eine Tour sind noch in Planung. Demnächst auch mehr darüber zu erfahren gibt es wie immer unter WWW.EVEREVE.NET


OK, dann erst mal recht herzlichen Dank für diese Interview. Wollt Ihr zum Schluss vielleicht noch irgendetwas loswerden?


Last but not least wollen wir noch darauf hinweisen dass es ".enetics.." > >als limitierte Erstauflage mit Bonus CD gibt, sozusagen als fettes Dankeschön an unsere Fans für die jahrelange Treue!! Get " .enetics.." & see you on Tour! MC

Review:

Stained Class

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Warum ausgerechnet dieses Album der Priester im Laufe der Jahre so in Vergessenheit geraten ist, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Liegt es vielleicht daran, daß die Band sich anno ´78 noch eher erdigeren, progressiveren und ruhigeren Klängen hingab? Denn mit der später eingeschlagenen Schiene der Alben von "British Steel" bis hin zu "Painkiller" (mit kleineren Zündaussetzern in den 80ern wohlgemerkt...) hat dieses Meisterwerk noch nicht viel zu tun. Einzig der fantastische Opener "Exciter" erinnert an die (aggressiveren) späteren Priest, die weltweit als "Metal Gods" abgefeiert wurden. Was aber nicht heißen soll, daß die Jungs damals noch nix auf der Pfanne hatten, denn "Stained Class" gehört zu meinen absoluten Faves der Band, was Songs wie der erwähnte Opener, "White Heat Red Hot", der schweinegeile Melodicrocker und "Skandalsong" "Better By You Better Than Me" (nein, ich erzähle die ganze Story jetzt nicht an dieser Stelle) und der leicht an die Zeps erinnernde, klasse Titelsong ganz locker begründen. Desweiteren hat die Band mit der Halbballade "Beyond The Realms Of Death" und dem überragenden "Saints In Hell" (was für Riffs und Gesang; einer der besten Priest-Songs aller Zeiten - nur leider irgendwann im Garten hinterm Proberaum vergraben) zwei Jahrhundertsongs konserviert, vovon erstgenannter heute noch zum Live–Repertoire der Briten gehört. Die drei übrigen Songs, "Invader", "Savage" und "Heroes End", bieten allerfeinstes Hardrock-Futter und gehören in jede Sammlung, auch wenn diese Songs nicht ganz so eingängig sind, weniger Hitpotential haben und durchaus mehrere Durchläufe benötigen. Priest-Fans in aller Welt wissen natürlich, was sie an diesem Album haben; Neueinsteiger sollten gleich auf die remasterte Version zurückgreifen, die neben den aufbereiteten Songs der Originalplatte noch die beiden Bonustracks "Fire Burns Below" und "Better By You Better Than Me (live)" beinhaltet. Unverzichtbar!

Stained Class


Cover - Stained Class Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

After War

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"Mann, was für ‘ne üble Platte!". Genau das waren meine ersten Gedanken, als ich das neue Album dieser bereits 1989 gegründeten österreichischen Band zum ersten Mal hörte. Die Songs erschienen zuerst sehr abgedreht und kaum nachvollziehbar, was von der grottenüblen Produktion noch unterstrichen wird. Oder wie soll man eine Aufnahme ohne jeglichen verlautbaren Bassound sonst deklarieren? Die Drums klöppeln hölzern und ohne jeden Druck durch die Anlage, wobei man sich zu jeder Sekunde an ein ungemastertes Demo einer kirgisischen Undergroundband erinnert fühlt. Nimmt man sich aber etwas Zeit und hört das Album einige Male, kommt man sehr schnell dahinter, daß ein viel größeres Potential in dieser Truppe steckt als zuerst angenommen. Richtige kleine Songperlen kommen dann zutage, die man anfangs absolut nicht für möglich gehalten hätte. Der Opener "Lack of Independence" geht mit seinen knapp acht Minuten gleich in die Vollen und offenbahrt echte Nehmerqualitäten, an die das tolle "Listen" nahtlos anschließt (geiler Uptempo-Refrain). Der Fast-Titelsong "Suffer" mit seinem (unfreiwillig?) komischen Text bietet echte Abwechslung durch gekonnt plazierte Wechsel von Aggression und Melodie. "It would only be a lie" offeriert ebenfalls Ohrwurmfutter und ist, wie die übrigen Songs auch, sehr experimentell aufgezogen. Leider ist die "B-Seite" des Albums (ja, ich bin auch nicht mehr der Jüngste...) etwas zu experimentell ausgefallen, aber Songs wie "Caught in an illusion", "Snake in the grass" oder das sehr gute "The Urge" wissen ebenfalls nach mehreren Durchläufen zu überzeugen und bieten alles andere als musikalischen Fastfood. Darüberhinaus enthält die mir vorliegende CD noch zwei Bonustracks, die genauso gelungen sind wie der Rest der Songs (besonders "Awake from your sleep" ist fantastisch). Wirklich ärgerlich stimmt es, daß hier bis zu sieben Musiker gleichzeitig am Werk sind und man davon kaum etwas hört, bedingt durch die hundsmiese Produktion, die die Scheibe dann leider auch eines "Tipps" beraubt. Am Ende bleibt ein wirklich sehr gutes Experimental-Techno-Progressive-Album mit tollen Songs, guten Instrumenten und Gesang, aber auch einer total unwürdigen Produktion, die das Teil unnötig nach unten zieht. Und das ist schade!

After War


Cover - After War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 68:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

ProgFever Vol.1

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Zwar etwas spät aber doch nicht zu spät, hat uns nun dieser äußerst beachtenswerte Sampler doch noch erreicht. Besonders hervorzuheben ist das Teil aus vielerlei Gründen doch zunächst noch kurz etwas zur Entstehung. Dieser abwechslungsreiche Querschnitt aus der mittlerweile wieder recht aktiven deutschen (Nachwuchs-)Progszene wurde unter der Hauptfederführung des Quixote Labels unter dem Titel "ProgFever Vol. 1" zusammengestellt. Dank der guten Kontakte untereinander haben sich Fans, Musiker und verschiedene Labels dabei zusammengefunden und stellen den Erlös dieser CD komplett den Opfern der letztjährigen Flutkatastrophe in Ostdeutschland zur Verfügung! Es werden hierbei sicherlich nicht die ganz "großen" bzw. bereits etablierten Bands der hiesigen Szene vorgestellt aber dies war auch nicht die Absicht, denn vielmehr sollte auf dieser Kompilation ein kleiner Ausschnitt aus der breitgefächerten heimischen Proglandschaft ein weiteres "Forum" finden sowie mit ein paar wirklichen Sammler Raritäten auch einige besondere Leckerbissen angeboten werden (u.a. sechs bisher unveröffentlichte Stücke sowie zwei neue Remixe!). Diese bescheidenen Ziele wurden lockererreicht, denn die 12 Tracks von solchen Bands, die auch bei MI bereits mit ihren aktuellen Komplettwerken besprochen wurden wie u.a. die absolut empfehlenswerten Alben von ANGUISH, INES PROJECT oder POOR GENETIC MATERIAL, zeugen von der großen Vielschichtigkeit der einzelnen Genres. Als lohnenswerte Beispiele sollen hier nachfolgend einige der für mich interessantesten Bands genannt sein: Post-Rock vom Trierer Multininstrumentalisten "T", Art-Rock der Heilbronner ZHORN (mit dem Ex-Lanfear Sänger Stefan Zoerner), Art-Pop des Hannoveraner Duos CINNAMONIA, klassischer Progrock der bayrischen Formation HIGH WHEEL, Neoprog von der Freisinger Combo VIOLET DISTRICT sowie das Progressive Metal Highlight der DREADFUL MINDS (hier würde mich mal das Album reizen).
Der ProgFever Sampler bietet also rein musikalisch schon einige Hochkaräter und zusammen mit dem caritativen Zweck (alle Verkaufserlöse gehen tastsächlich vollständig und unmittelbar an die Überschwemmungsopfer ohne irgendwelche Verwaltungskosten usw.) ist diese CD eine absolut lohnenswerte Investition und wird darüber hinaus für jede Musiksammlung eine Bereicherung darstellen. Der Preis von ultragünstigen 11 € spricht dabei ebenfalls für sich.

ProgFever Vol.1


Cover - ProgFever Vol.1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 77:58 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Killing Game Show

KEINE BIO! www
Review:

Between Light And Darkness

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Der Beginn des neuen Albums (und des letzten in alter Besetzung) von DARK MOOR erinnert doch schon etwas an Blackmore’s Night. Dabei ist "Between Light And Darkness" nur zur Hälfte eine Akustikscheibe. Neben 4 neuen Akustiksongs, finden sich noch ehemalige Bonustracks von Japan-Ausgaben und eine bisher unveröffentlichte Version von "Dies Irae" auf dem 8-Track-Album. Dabei sind die einleitenden Akustiksongs zwar allesamt recht "schön" und harmonisch geworden, aber auch etwas unaufdringlich und ohne großen Wiedererkennungswert. Die Stärken des Teils liegen nach hinten raus und damit beginnt die Scheibe für mich erst so richtig mit Song Nummer 5. "Mistery Of Goddess" hat die ersten härtern Gitarren an Bord und bietet eine atmosphärisch dichte Mischung aus Akustikparts und E-Gitarren. "The Shadow Oh The Nile" atmet als einer der ersten Songs der Scheibe richtig Power und erinnert auf Grund der Chöre und der Gesangslinie zum Teil etwas an die orchestralen Songs von Therion. Kraftvoller Track, bei dem der zwischen engelsgleicher sanfter Stimme und kraftvoller Rockröhre wechselnde Gesang von Sängerin Elisa C. Martín ein übriges tut, um den Track auf ein erschreckend hohes Niveau zu heben. Ob DARK MOOR nach ihrem Ausscheiden noch was reißen können bleibt abzuwarten (Elisa verließ zusammen mit dem Gitarristen Albert Maroto und Drummer Jorge Sáez die Band auf Grund Differenzen über die zukünftige musikalische Ausrichtung). Dies wird wohl auch der Grund sein, warum das Album jetzt auf den Markt geworfen wird. Denn jene Art von Akustik- und Orchestralsongs welche DARK MOOR hier über weite Strecken zelebrieren sind eigentlich mehr für gemütliche Wintertage auf dem Sofa in trauter Zweisamkeit und mit einer Bottle Wein geeignet. Trotzdem, den Fans von DARK MOOR wird es wohl munden - und allen anderen sei gesagt, die beiden abschließenden Songs, "Dies Irae" (eine 9-minütige bombastische Orchestralversion des bereits auf den letzten Output der Band erschienenen Stückes) und der bisher nur als EP bzw. in einer Japan-Version erhältliche, fast 11-minütige Übersong "The Fall Of Melnibonè" lohnen das reinhören in "Between Light And Darkness" auf jeden Fall.

Between Light And Darkness


Cover - Between Light And Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 51:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

... Ridin’ With The Devil ...

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"...Ridin’ With The Devil" nennt sich das Debüt der süddeutschen Rock’n’Roller von SILVERMACHINE. Dabei sollte man "Rock’n’Roll" hier etwas näher erläutern, um Missverständnissen vorzubeugen: SILVERMACHINE spielen einen Rock’n’Roll Marke Motörhead mit einem gehörigen Schuss Hellacopters oder den älteren Backyard Babies ohne sich dabei irgendwelchen Trends anzubiedern. Der Sound ist erdig, dreckig und immer direkt nach vorn; eignet sich hervorragend für die nächste Bikerparty. Warum das Teil trotz meist hervorragenden Reaktionen in den Printmedien Anno 2002 leider etwas untergegangen ist liegt wohl an der Flut der Neuveröffentlichungen, die es Newcomern äußerst schwer machen ein breiteres Publikum zu finden - Schade eigentlich. Anspieltips: Natürlich das an Motörhead erinnernde "Rock’nRoll, das etwas ruhigere "Licence To Kill" und auch der mit deutschem Texte versehen Rausschmeißer "Warum?" kann sich hören lassen - spricht für die Variationsmöglichkeiten von SILVERMACHINE das sie auch deutschsprachiges in solch Gewande packen - sicher Ausbaufähig. Ende 2003 soll eine Deutschlandtour den Bekanntheitsgrad von SILVERMACHINE steigern - wer auf Partymucke im Stile obig aufgeführter Combos steht sollte danach mal Ausschau halten. Interessenten können die CD auch bei provino-promotion@gmx.de ordern oder über www.paengg.de .

... Ridin’ With The Devil ...


Cover - ... Ridin’ With The Devil ... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Darkest Day Of Horror

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"Slowly Eaten”, "Massacred” oder "Pledge Night Of Death Taste For Blood” mögen als Beispiele genügen, worum es geht: Horror, Splatter, Gore. Sowohl textlich als auch musikalisch fliegen die (ehemals lebendigen) Fetzen. Und dazwischen gibt es als kleine Verschnaufpausen eklige Zwischen-Horror-Hörspiele (sind ja grad auch auf den normalen Markt stark im Kommen…) von Kino-Highlights der Schocker-Szene. Mir persönlich könnte das "Duo Horrornale" auch gerne auf diese kleinen Ablenkungsmanöver verzichten. Denn, wenn es "musikalisch" zur Sache geht, macht dieses Album mal wieder Spaß (wenn man ihn denn versteht). Der "junge Rahmer" grunz-röchelt sich in die unterste Stimm-Schublade, zupft dazu einen wahrlich einzigartigen Bass. Aus dem Drumcompi kommen brachiale Blastbeats und Roger Beaujard, der Gitarrist mit dem Namen eines froschfressenden Winzers, brezelt seine messerscharfen Riffs unters Volk. 20 Mal, 20 Mal ohne Kompromisse, 20 Mal wird gebolzt, dass sich die Haare nach hinten legen. Wie immer halt. Aber, trotz aller Krach-Kakophonie: Stellenweise grooven die Songs wie Hölle und erinnern entfernt an Musik. Ich mag’s, mal abgesehen von ausgelutschten Film-Zitaten, sehr gerne. Kann aber andererseits auch wirklich verstehen, wenn das jemandem zuviel ist. Die Band hat live bei mir nach einer Weile Belustigung eher für Belästigung gesorgt. Auf der Platte hingegen war’s eher andersherum.

Darkest Day Of Horror


Cover - Darkest Day Of Horror Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 39:43 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Red Wine

KEINE BIO!
Band:

Silvermachine

KEINE BIO! www

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