Review:

Legiones Del Sur

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Was haben Deutschland und Argentinien gemeinsam? Also erst einmal können (oder konnten) beide Fußball-Nationalmannschaften recht gut kicken. Dann bereitet die traditionelle Küche der Länder recht gute Schnitzel beziehungsweise Steaks. Von - nunmehr - "gemeinsamen" Söhnen, die in der Wirtschaftswunderzeit von Deutschland in Richtung Südamerika flüchteten, mal ganz zu schweigen. Und jetzt scheint der metallisch interessierte Spross der Pampa den deutschen Gründern der Power-Metal-Bewegung zu folgen. JEZABEL gibt’s laut Info schon seit 1993, die Band veröffentlichte aber aus verschiedenen Gründen erst 2001 ihr Debut "A Todo O Nada" - wobei letztes Wort ungefähr die Qualität des Outputs beschreibt. Nun denn, dachte ich mir, "kann ja nicht viel sein", was Maradonas Landsmannen da beim italienischen Neu-Label rausbringen. Und so falsch lag ich nicht, denn Metaller, die mit Power-Metal, inklusive Keyboards und dem ganzen Krempel, den Helloween und Konsorten einst prägten und Stratovarius und das ganze Pack nun verhunzen, reich gar nichts anfangen können, ja denen wird diese Band auch nicht gefallen. Aber eigentlich finde ich das Ganze merkwürdigerweise recht nett. Denn die Argentinier haben zweifelsohne ihren Charme. Zum einen übertreiben sie das Tastengeklimpere nicht, zum anderen verzichtet Sänger Leandro Coronel auf‘s ganz hohe Gequietsche. Und außerdem kreieren die Süd-Amis feine Melodien - ohne zu sehr ins Kinderlied abzudriften, verfügen über recht hohe Geschwindigkeit und manchmal so richtig harte Gitarren. Nicht, dass wir es hier mit der Genialität ihres koksenden Kicker-Kumpels zu tun hätten. Aber ganz nett ist die Scheibe für Kraftfutter-Genießer schon. Quasi wie ein tretender Sensemann der argentinischen Auswahl für Freunde des gepflegten Defensiv-Fußballs. Ohne Scheiß, irgendwie mag ich diese CD, vielleicht liegt’s an den spanischen Vocals. Daran können auch das nicht existente erste Lied (Fehler auf der CD?) und die reichlich dünne Ballade "Miro Atras" nichts ändern. Auf die lange Spielzeit kommt die Scheibe auch deswegen, weil mit "Sigue Un paso Mas" ein Bonus-Videoclip vorhanden ist.

Legiones Del Sur


Cover - Legiones Del Sur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12 plus 1 Video
Länge: 63:1 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Jezabel

Interview:

Destruction

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InterviewWas passiert, wenn zwei gesetztere Herren sich im Sommer verabreden? Richtig , sie reden als erstes übers Wetter. Allerdings gab es im August in Deutschland auch allen Grund dazu. Schließlich herrschte der "Jahrhundertsommer". Und wenn es hier im Norden schon warm war, dann war’s im Südwesteck, der Heimat Schmiers, so richtig mollig.

"40 Grad, der heißeste Ort in Deutschland. Kein Regen, kein Sturm. Und dann muß ich noch in die Küche, die aufgeheizte Bude."

Ach ja, im richtigen Leben betreibt der 66er-Jahrgang ein Restaurant namens Barracuda.

"Wenn’s irgend geht übernehme ich eine Schicht, meist bis 23 Uhr. Wir bieten internationale und gutbürgerliche Küche an. Und es gibt ´ne Juke-Box, die auch Metal spielt. An sich ist Istein ein Urlaubsort, bietet mit dem Isteiner Klotz eine ziemliche Sehenswürdigkeit. Burgen, Festungen, versteinerte Reptilien aus dem 16 Jahrhundert... Alles in allem ganz nett, aber kein Ort zum Älter werden."

Auch ein Grund, warum der 1,92 Meter-Riese Spanien als sein Lieblingsland bezeichnet.

"Es ist schon ein schönes Fernziel, in Spanien - vielleicht im Süden in Andalusien - ein schönes Leben zu leben. Das ist nicht so weit weg, man könnte DESTRUCTION am Leben erhalten und seine Freunde wären auch nicht aus der Welt. Das wäre im Falle Australien was ganz anderes."

Ach ja, da war ja noch was. DESTRUCTION. Soll der 88-Kilo-Mann doch mal was zur neuen Scheibe "Metal Discharge" erzählen.

"Unsere Zielsetzung war ein etwas abwechslungsreicheres Album als "The Antichrist". Das war schnell und hart und auch gut. Aber irgendwie fehlte der originale Live-Klang, der die Band wirklich repräsentiert. Das ist uns jetzt besser gelungen. Und ich habe endlich die Vocals, die ich haben will - sei es die Phrasierung oder der Sound. Außerdem haben wir in der Produktion bewußt auf Trigger, Pro-Tools und Computer verzichtet. Am liebsten wäre 24-Spur-analog gewesen. Die Leute haben uns für verrückt erklärt. Aber wir wollten uns ein wenig abheben von der metal-digitalen Scheiße. Vielleicht klingt das Ganze deswegen ein wenig mehr old-school. Oder einfach wärmer. Lieblingsstücke? Nimm den Opener "The Ravenous Beast": Ohne Tempowechsel geht’s voll auf die Zwölf. Oder das Titelstück. Aber viel wichtiger finde ich, daß ich auch nach vier bis sechs Wochen noch keinen Loser-Song gefunden habe. Sonst kommt so was immer vor, wenn man das Album einige Wochen hinter sich hat. Vielleicht fehlt der absolute Megahit, aber die Gesamt-Qualität ist dafür sehr hoch."

Ob das wohl auf die Texte zutrifft?

"Viele meinen Ja, Heavy Metal dürfe nicht politisch sein. Ich will da auch niemandem etwas vorschreiben, denke aber, man sollte mit offenen Augen durch das Leben laufen. Nimm als Beispiel "Historical Force Feed". Der Inhalt könnte einerseits bedeuten, daß ich für immer als Nazi bezeichnet werde, weil ich aus Deutschland komme. Andererseits könnte es auch ein Aufruf zu mehr Toleranz verstanden werden. Wer braucht weitere Texte über tote Drachen oder den Herren der Ringe. Egal, jeder soll die Lyrics lesen und sich sein Urteil bilden."

Was ein junger Mann im Internet gemacht hat. Und euch schlechtes Englisch bescheinigt. Dem bist du dafür mit ziemlich derben Worten ("Lutsch meine Nülle ...") begegnest.

"Wieder so ein Ami. Seit "Fuck The USA" sind viele Fans von drüben sauer. Sie wollen uns einfach andauernd an die Karre pissen. Entweder ich reagiere gar nicht mehr drauf oder eben derb."

Noch mal zurück zur Produktion. DESTRUCTION hat mit V.O. Pulver zusammen gearbeitet, der mit GURD derzeit eine große Scheibe am Start hat. Nicht mehr mit Meister Tägtgren. Wieso, weshalb, warum?

"Wir sind im Frieden auseinandergegangen. Ein drittes Mal in Schweden zu arbeiten, wäre ein Rückschritt für die Band gewesen. Wir brauchten einfach mal wieder was Neues. Und V.O. ist ja bekanntlich seit langem ein guter Kumpel, wohnt nicht weit weg. Wir haben mehr zusammen gearbeitet, wobei er so was wie eine Co-Produzenten-Rolle übernommen hat. Quasi eine Beraterfunktion. Er weiß ziemlich genau, was für DESTRUCTION gut ist. Schließlich ist er, auch, wenn es viele nicht glauben wollen, ein echter Thrasher. GURD sind für mich so etwas wie eine Mischung aus Exodus und Prong."

Begeben wir uns weiter auf Zeitreise. Beschreib‘ mal die Entwicklung der Band Anfang bis in die Gegenwart: Drei unglaubliche Platten, dann ging’s bergab bis zum Split, dann die Reunion ...?

"Stimmt. Die Band mußte sterben, weil jeder etwas anderes wollte und wir gar nicht wußten, wie cool das eigentlich war, was wir geschaffen hatten. So ist jeder seinen Weg gegangen und schließlich haben wir wieder zusammen gefunden. Dann mußten wir den Reunion-Mief weg bekommen. Und jetzt sind wir wieder erfolgreich, weil wir machen, was wir wollen: Musik, Layout, Fotos, Video, alles ist selbst bestimmt, wirklich niemand redet uns rein."

Fehlt noch der Grund für die Reunion.

"Ausschlaggebender Punkt war meine Ex-Alte. Ich habe zwischendurch zwei Jahre lang überhaupt keine Musik gemacht, dafür wohl umso mehr darüber gequatscht. DESTRUCTION hier, DESTRUCTION da. Dann kamen immer wieder Interview-Anfragen. Na, und da meine sie dann irgendwann, ich solle einfach Mike anrufen. Das habe ich dann gemacht. Er meinte aber, er habe keinen Bock, alte Songs aufzuwärmen und sich zu blamieren. Dann feierten wir eine Party - nur so, hoch die Tassen. Es waren zehn Jahre Gras drüber gewachsen, und wir merkten, wie stark die Erinnerungen an eine geile Zeit waren. Naja, und dann starteten wir doch mal ein Jam-Session. Und als wir "Mad Butcher" spielten, war die alte Magie zurück. Mit Headhunter zockten wir das Ding ja auch, aber das war was völlig anderes. Als wir dann in Wacken auftraten, die unglaublichen Fan-Reaktion sahen und die Labels uns mit Angeboten überhäuften, wir uns Peter leisten konnten, da haben wir gesehen, daß es ein richtiger Entschluß war."

Tommy, Schlagzeuger zu Beginn der Karriere, war aber nie als Drummer im Gespräch.

"Nein, der hat ja eine Polizei-Laufbahn eingeschlagen und ist inzwischen Oberkommissar. Aber die alten Probleme sind ausgeräumt, er ißt bei uns, besucht uns öfter im Proberaum und findet die ganze Sache inzwischen witzig. Jetzt hat er sogar wieder lange Haare. Ist wohl Undercover unterwegs."

Nun mal ein Blick in die Zukunft: DESTRUCTION geht auf’s Weihnachts-Tourneelein, das war zwischendurch ein wenig wackelig.

"Ach was. Ich hatte mal meinem Unmut über die Teilnahme Deicides geäußert. Wir wollten mit Hypo touren, mit Deicide lieber nicht. Nun sind wir aber dabei. Letztlich sind diese Tourneen für Bands und Fans eine gute Sache mit ordentlichem Preis-Leistungsverhältnis. Und wem es zu anstrengend ist, der kann ja später kommen."

Oder früher gehen, oder auf die DESTRUCTION-Headliner-Tour kommen.

"Stimmt, die wird auch noch folgen. Ich würde ja gerne mit Exodus spielen, aber die Ami-Bands sind immer recht teuer, weil da irgendwelche dubiosen Manager mitmischen. Wer weiß, was klappt, es wird auf jeden Fall ein lohnendes Package."

In Japan ist auch noch eine Live-Scheibe rausgekommen, die hierzulande über Nuclear Blast erhältlich ist.

"Stimmt. Wir haben das Material den Japanern angeboten für unsere dortigen Dates."

Dafür erscheint hier in Kürze eine Digital Versatile Disc.

"Wenn’s klappt soll die DVD zu Weihnachten herauskommen. Die Fans fragen echt immer wieder danach. Allerdings weiß ich nicht, ob wir das wirklich pünktlich hinkriegen. Wir haben wirklich Tonnen von Material zur Verfügung. Allein das Auswerten dauert elend lange. Und da es ein echtes Monumentalwerk werden soll, könnte es durchaus sein, daß sich die Veröffentlichung noch ein wenig nach hinten verschiebt."

DESTRUCTION sind jetzt seit 1982 unterwegs, da kommt es auf die paar Monate auch nicht an. Soll uns Schmier doch mal mit auf die Zeitreise durch die Metal-Szene nehmen.

"Am Anfang war die Euphorie viel größer, die Leute begeisterungsfähiger. Heute sind viele satt, vor allem im zentralen Europa. Wenn ich aber nach Wacken gehe oder so, dann spüre ich das alte Feeling. Gut ist hingegen, daß das Schubladendenken nicht mehr so ausgeprägt ist. Deather-Fans hören auch Thrash, Power-Metaler auch Black-Metal. Wobei ich persönlich nichts mit diesem Drachentöter-Scheiß und den dazu gehörigen Kindermelodien anfangen kann. Es ist wirklich eine traurige Entwicklung, daß jungen, nachwachsenden Fans weisgemacht wird, das sei Heavy Metal. Aber trotz aller Unkenrufe hat sich die Szene aufgerappelt, steht derzeit ganz gut da. Es ist noch gar nicht lange her, da waren ganze Stilrichtungen am Sterben, in den Medien fand Metal überhaupt nicht statt. Heavy Metal wird wohl immer Underground bleiben und sich immer gegen Trends wehren müssen. Ist vielleicht auch besser so, als wenn sich ein Haufen Idioten auf Konzerten rumtreibt und nach ein paar Monaten wieder weg sind, weil es irgendwas anderes gibt. Und zu diesem ganzen Gemecker gegen größere Plattenfirmen von wegen Ausverkauf, Kommerz und überhaupt: Das ist doch nur Futterneid gegen Firmen, die sich als Fans von unten nach oben gearbeitet haben. Wie zum Beispiel Nuclear Blast. Auch, wenn es sich pathetisch anhören mag: Metaller müssen zusammenhalten, an einem Strang ziehen, damit die Szene überleben kann. Und im Moment und für ein paar weitere Jahre glaube ich, daß es klappt."

Noch mal zurück zu den Anfangstagen: Ihr seid Mitte der Achtziger mit Slayer auf Tour gewesen. In Wacken fielen die Kollegen vor allem durch absolut rock-star-mäßiges und arrogantes Gehabe bei der Autogramm-Stunde (und durch leisen Sound) auf. Ob das früher auch schon so war?

"Ignorante Amis. Aber ich will dazu nichts weiter sagen, sonst heißt es nur, der Schmier kann die Amis sowieso nicht ab und ist nur neidisch. Klar sind nicht alle Amerikaner so. Auch in der Band nicht. Lombardo war damals super-nett und ist heute auch noch völlig normal und okay. Reicht das?"

Zu diesem Thema schon. Vielleicht gibt’s aus dem Privat-Bereich noch etwas zu berichten? Hobbies, Hund, Katze, Maus?

"Freundin (ver-)suche ich. Ist halt nicht ganz einfach, weil ich weiß, was ich will. Und ich brauche eine Frau, die mich komplett unterstützt und nicht immer meckert, wenn ich mit der Band unterwegs bin oder einfach keine Zeit habe. Zeitmangel ist auch der Grund, warum ich kaum Hobbies habe. Ein bißchen Sport hier, ein Kino-Filmchen da. Wobei mich der zweite Teil von Matrix absolut enttäuscht hat. Schlechte Dialoge, Effekte wie im Videospiel, keine düstere Magie mehr und christliches Geseiere am Ende."

Geht es nicht noch ein wenig privater? Rasierfetischist?

"Haha. Die Geschichte! Das geht wohl auf die Crematory-Keyboarderin zurück. In der Markthalle Hamburg gibt es Backstage nur einen einzigen, winzigen Duschraum. Und als ich mich dann gerade frisch gemacht hab, kommt sie rein, erschreckt sich und babbelt was von: Schmier rasiert sich seine Rakete. Komisch, ist doch wohl nix Ungewöhnliches. Wer hat schon gerne Haare im Mund?"


Interview:

Hell-Born

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InterviewBaal, der in Wirklichkeit Adam heißt und mit 27 Jahren das Nesthäkchen der bösen Höllenhunde ist, scheint eigentlich ein netter Kerl zu sein. Er ist seit sechs Jahren ernsthaft mit seiner Freundin zusammen, liest auch mal ein Buch, arbeitet bei Papa in der Firma und streckt die Metaller-Beine noch bei Mama untern Tisch. Wenn’s aber um HELL-BORN (kurz HB) geht, dann wird er richtig böse.


"Ich hatte echte Probleme mit Pagan Records”,
erklärt Baal, der auch bei Damnation als Sänger unterwegs ist und bei Behemoth beschäftigt ist. Wo übrigens auch "HB-Männchen" Les mitmischt. Den Vorwurf eines Side-Projects in bezug auf HELL-BORN bestreitet der junge Herr jedoch vehement.

"In Wirklichkeit waren nicht mal aufgelöst, wir waren nur für ein paar Jahre verschwunden.”
Ach so.

"Ich habe HELL-BORN gleich gegründet, nachdem ich Behemoth verlassen hatte. Weil ich was anderes spielen wollte. Anfangs hatten wir noch Probleme mit der Belastung in anderen Bands. Das ist jetzt vorbei. Es ist die Nummer-1-Band für Les und mich. Überhaupt dieses ganze Gequatsche über Side-Projects! Ich könnte in einer anderen Band zum Spaß spielen. Du könntest Damnation als Side-Project bezeichnen, ich nicht. Es ist nur eine Band, für die ich singe. Und Prostitution würde ich das Ganze erst recht nennen. Klar will ich Platten verkaufen und für Shows bezahlt werde, ich muß ja schließlich auch meine Instrumente und den Probe-Raum bezahlen. Aber will kein Rock-Star werden. Wir machen, was wir fühlen. HELL-BORN ist die echteste Band, die ich mir vorstellen kann."
Und damit sich der potentielle Hörer was vorstellen kann, was macht HELL-BORN denn so
? "Hell Fuckin´ Metal. Das ist kürzer als "old school death metal with thrash and black metal touch and satanic lyrics". Wir wollten immer, daß die Songs eine klassische Struktur haben, mit einem verstand-raubenden Chorus, aber ohne 100 Riffs pro Song. Die Leute sollen von uns besessen sein und nicht staunend mit offenen Mündern dastehen. Und das wird immer besser klappen, ihr werdet schon sehen - und hören."
Metal soll auch euer Image sein.
"Natürlich. Nägel, Ketten, Spikes, Patronengurte, all that shit. Fuck für kurze Hosen und solchen Müll. Wer Metal spielt, braucht ein ordentliches Image. Sonst wirst du schnell verwechselt mit solchen Fickern wie Linkin’ Park, haha."
Das läßt auch textlich auf ordentlich Evil-Wortwitz schließen.
"Auf unserer letzten Scheibe steht ein Konzept hinter den Lyrics: die Vision, eine satanische Armee zu formieren. Ich habe die Vision von einigen vergessenen Königen, die mit Armeen und Zauberern aus ihren Gräbern steigen, auf die Felder Armageddons stiefeln und ihre Schwerter in das Blut der Engel tauchen. HELL-BORN ist hundertprozentig antichristlich."
Jawollja. Und total gegen die Kirche war man auch schon live-technisch tüchtig auffn Kreuzug.
"Zweimal Europa, einmal USA, 20 Single-Shows, vor allem natürlich in Polen. Im September starten wir die Promo für das neue Album, das wir ab Ende Juni mit Drummer Chris aufnehmen werden. Es wird wieder durch Polen gehen und mit Incantation durch den Rest von Europa. Im Dezember ist eine Tour mit Dark Funeral in Amerika geplant."
In eurer Heimat Polen seid ihr ganz gut unterwegs. Wie ist es da denn um die Szene bestellt?
"Mehr Bands, mehr Leute. Aber viele Shitheads, die einfach nur große Bands kopieren, um weiter zu kommen. Wir haben aber immer noch eine starke Szene mit Zugpferden wie Vader oder eben Behemoth. Sowas wie Geheimtips sind Azarath, Anima Damnata, Throneum oder Whitchmaster. Die kicken gefickt Arsch."
Und? Probleme mit den Kameraden vom rechten Flügel?
"Es gibt ein paar Skinheads, die zu Metal-Shows kommen. Blasphemy nannten sich zum Beispiel "Black Metal Skinheads". Ich finde es bekloppt, Musik und Politik zu vermischen. Einige von diesen Ärschen behaupten, nationale Traditionen zu unterstützen. Bullshit. Metal ist nun mal die aggressivste Art von Musik, vielleicht zieht sie deswegen auch einige von diesen frustrierten Aggros an. Letztlich kommt dieser NS-Bullshit aus Skandinavien. Ich finde es sehr extrem, Nazi-Symbole zu nutzen, aber wenn einer das Recht hat, dann die Skandinavier, weil sie Teil der germanisch-nordischen Kultur sind. Eine richtige Lösung hab ich dafür aber auch nicht parat. Es ist nicht meine Welt. I live for metal!"
Deswegen geht’s auch bald los mit dem neuen Album. Was wollt ihr denn damit erreichen?
"Ich will zahllose Seelen mit HELL-BORN erobern. Wir wollen unsere Position als außergewöhnliche Band stärken. Mit dem neuen Album schaffen wir das sicher. Dabei wird uns auch Conquer Records helfen. Klar gibt es immer mal Probleme, aber die Zusammenarbeit geht sanft vonstatten, wird sind zufrieden. Ich hoffe, das bleibt so: Stay fuckin´ metal, drink beer and bang your fuckin´ heads in the name of Satan! Spikes and chains forever!


Review:

Chapters

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Na das kommt doch wie gerufen. Laut war das Geschrei nach dem unlängst erschienenen Album der finnischen (ex-)Ausnahmemusiker, das Geschrei nach der guten alten Zeit. Und beinahe scheint es, als hätte auch Relapse das erkannt und legt mit "Chapters" eine Art wehmütigen Abschied vor. Knappe 10 Jahre Geschichte einer doch wegweisenden Band, chronologisch absteigend geordnet und damit doch schon eine gewisse Wertung implizierend. Der aktuellste Stoff von "Am Universum" steht am Anfang, für viele neuere Fans schon fast zu harter Death Metal am Ende. Neben unvermeidlichen Klassikern wie "My Kantele" finden sich mit "Northern Lights" aber auch bisher nicht zu vernehmende Songs der Band auf der CD. Ein Best Of mit stilistischer Vielfalt, das gut unterhält. Wenn auch durch die extrem unterschiedlichen Songs, die die Bands nun mal im Laufe ihrer Entwicklung hervorgebracht hat, nur schwer eine dichte Atmosphäre für das Lagerfeuer oder Kerzenbeleuchtung aufkommen lässt. Die DVD hingegen sollte man lediglich als erfreulich Zugabe zur CD sehen, denn außer 5 Videos ("Alone", "Divinity", "My Kantele", "Against Windows" und "Black Winter Day") bietet sie nichts und langweilt damit den sprachlosen Datenträger wahrscheinlich beinahe. Nichtsdestotrotz war diese CD ein Grund für mich im Plattenschrank nach den alten AMORPHIS Sachen zu wühlen. Solltet ihr auch mal wieder tun. Und für alle die das nicht können, bietet "Chapters" ne ganze Weile gute Musik fürs Geld!

Chapters


Cover - Chapters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 77:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tanz!

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In dezentem Knallpink gehalten und damit wohl in modischer Sommerfarbe erblickt die Single "Tanz!" den Club. Optisch wird also mit leichtem Girlieimage kokettiert, musikalisch ist "Tanz!", wie schon vom Titel alles andere als subtil suggeriert, einer der tanzbarsten Tracks des neuen Albums "Glamour". In zwei Versionen, einmal die Album Version und einmal die ebenfalls bereits veröffentlichte "Strange Works" Version (vertreten auf dem gleichnamigem Sampler) werden die DAC attackiert. Denn kein Track bietet sich mehr dafür an, für kuschelige Mädels als Tanzmusik herhalten zu müssen. Das Quartet komplettiert der Albumtrack "Mein Herz" und der bislang unbekannte Song "Immer Wieder", versehen mit den üblichen SCHOCK Trademarks und ohne große Überraschungen. Recht harter und rotziger Chorus, softer und atmosphärischer Rest. Das ganze in schickem Digipack, es fehlt nur ein Video oder ein ähnlicher Anreiz um die Maxi mit so wenig neuem nach der Veröffentlichung des Albums zu kaufen.

Tanz!


Cover - Tanz! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 15:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Somewhere In The Dark

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Daß Schweizer Bands nicht "nur" schweißtreibenden, guten Hardrock machen können sondern auch eine etwas diffizilere Musik beweißen uns hier die Formation DEEP THOUGHT. Der Fünfer aus Basel hat sich auf "Somewhere In The Dark" ganz und gar einer etwas moderneren aber auch relativ eigenwilligen Form des Neo-Progrock verschrieben, wobei mir als soundmäßige Orientierung spontan ganz "alte" MARILLION, zumindestens was die Tasten und IQ was die Gitarrensounds angeht, einfallen. Die Band gibt’s schon seit 1993 und nach diversen Besetzungswechseln besteht in den letzten fünf Jahren ein konstantes Line-up mit den beiden Gründungsmitgliedern Marcel Oehler (Gitarre) und Dominik Pfleghaar (Keyboards) sowie Martin Altenbach (Drums), Dominik Rudmann (Bass) sowie Sänger Patrick Merz sprechen. Eine erste Demo CD "Morphios" stammt von 1998 und zwei Jahre später kam dann noch mit "Shadows Of The Past" eine EP heraus. Von diesen beiden Frühwerken wurden jetzt einige songversionen auf der aktuellen CD nochmals ganz neu eingespielt. Mit dem Wechsel zum renomierten Spartenlabel Galileo hat die Band einen weiteren Schritt in Richtung Professionalität getan. Vom Sound her gefällt mir der etwas zu dünne Schlagzeugsound nicht ganz so toll, der Baß wummert dafür recht ordentlich, die Keyboards dominieren stellenweise doch etwas zu stark auf der CD, was zu einem etwas flachen Gesamtbild führt. Die Gitarre dürfte für meinen Geschmack ruhig etwas mehr in den Vordergrund gemischt sein außerdem sollte sich der gute M. Oehler zukünftig (vor allem bei den Solos) ruhig noch mehr zutrauen (so wie bei "Shadows Of The Past", daß zusammen mit "Driving" sicherlich zu den besten Songs des Albums gehört), da es manchmal so wirkt, als spiele er mit angezogener Handbremse. Der bemühte Sänger Pat Merz wird sicherlich nicht sofort jedermanns Sache sein, bitte nicht falsch verstehen, er kann schon singen, wirkt aber doch etwas steif bzw. manchmal holprig und erinnert mich mit seinem etwas gestelzten Englisch ein wenig an die Space-Proger von DICE. Was die Arrangements sowie die recht abwechslungsreichen Ideen bzw. Breaks in den Songs anbetrifft, die hinterlassen schon einen recht ausgetüftelten Eindruck aber des öfteren geht mir dabei der rote Faden zwischen Melodie/Hauptthema und den Instrumentalparts schon mal verloren. Viele Wiederholungen machen das dann auch nicht besser eher im Gegenteil. Deep Thought sollten daher zukünftig versuchen etwas mehr songorientierter, einfach auf den Punkt zu spielen und nicht mit vielen zu Gewollt klingenden Parts in zu starke, nichtssagende, ich nenn’ es jetzt mal "Dudeleien" zu verfallen. Insgesamt ist "Somewhere In The Dark" trotz der von mir aufgezählten geringen Schwachpunkte eine immer noch ordentliche CD geworden, interessierte Progfreunde sollten sich daher auf der Bandhomepage durchaus auch ein eigenes Bild von den Klangwelten DEEP THOUGHT’s machen.

Somewhere In The Dark


Cover - Somewhere In The Dark Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 72:20 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Deep Thought

KEINE BIO! www
Review:

Impact

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Mit "Inwards" ist den (mehr oder weniger ehemaligen) Niedersachsen der große Durchbruch gelungen. Schon allein ihr umjubelter Auftritt in Wacken sollte Beweis genug dafür sein. Gespannt wartete ich auf "Impact", den Nachfolger des Erfolgsalbums, in welches hohe Erwartungen genüpft sind. Mit "Impact" würde sich zeigen, ob DEW-SCENTED ihr mit "Inwards" erreichtes Level halten können. So ungefähr tausend Durchläufe später kann ich nur sagen: Jo! DEW-SCENTED haben mit "Impact" die logische Weiterführung ihres Sounds erschaffen. Wieder mit Andy Classen produziert, ist der Sound schon mal absolut der gleiche und knallt wie "Inwards" ohne Erbarmen aus den Boxen. Die Songs sind allesamt Knaller, schon der mit einem markigen "Go!" eingeleitete Opener "Act Of Rage" ist ein Metal-Hammer erster Kajüte, der sich im Schnittfeld von Death und Thrash Metal bewegt und einfach nur in die Fresse schlägt! Geil! so geht´s dann munter weiter, egal ob "Cities Of The Dead", "Flesh Reborn" (mit coolen Gitarrenspielereien) oder der Rausschmeißer "18 Hours", jeder Song ist ein kleines Meisterwerk geworden und gibt dem Hörer nicht eine Minute zum Verschnaufen. Die durchaus vorhandenen Slayer-Einflüsse kommen im Mittelteil der Platte besonders stark durch. "Cities Of The Dead" und Down My Neck" klingen von Anfang an nach Slayer, und entwickeln sich von Mid-Tempo-Stampfern zu ballernden Monstern erster Güte. "One By One" erinnerte mich ein wenig an "War Ensemble", beileibe keine schlechte Referenz, oder?
Musikalisch ist die Platte top, vor allem Drummer Uwe hat sich im Vergleich zu seiner bereits sauguten Leistung auf "Inwards" heftigts gesteigert und ballert hier präzise alles in Grund in Boden. Die Gitarrenfront hat so manches coole Ohrwurmriff, glänzt mit einiges an Spielereien mehr ("Agony Designed"), weiß aber auch mal, wann man sich zurücknehmen muss, damit ein Song gut wird. Und Leif - Leif holt aus seiner Kehle alles raus und liefert auf "Impact" seine bisher beste Leistung ab, die so manchen seiner Sangeskollegen neidisch machen wird. Je öfter ich diesen Namen schreibe, desto mehr wird mir klar, wie genial dieser Titel gewählt ist. "Impact" passt wie die Faust auf´s Auge. Was soll ich sonst noch sagen? "Impact" ist einfach eine der Platten, bei der man die ganze Zeit nur wild onanierend durch´s Zimmer moshen kann. Kaufen und ausprobieren!

Impact


Cover - Impact Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

10 Steps 2 Your Heart

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Nach der durchgehend positiv aufgenommenen in Eigenregie erstellten und vertriebenen Mini-CD "Sacrifice" haben die italienischen Wave-Gothic-Metaller von MY SIXTH SHADOW endlich einen Sechser im Lotto, sprich einen Vertrag ergattert. Über das Leipziger Label Voice Of Life Records haben die Römer nun ihren offiziellen Erstling "10 Steps 2 Your Heart" europaweit veröffentlicht. Allerdings ist meine durch "Sacrifice" aufgebaute Vorfreude auf das Label-Debüt einer etwas zwiespältigen Sicht gewichen. Noch immer gilt: MY SIXTH SHADOW haben Gespür für gute Songs und tolle Melodien welche sich recht schnell in den Gehörwindungen festsetzen. Und ohne Fragen sind die Songs der Römer massenkompatibel ausgefallen ohne die melancholische, düstere Grundausrichtung aufzugeben. Allerdings haben sie mit "10 Steps 2 Your Heart" nicht den erhofften musikalischen Schritt nach vorne gemacht. Denn die "neue" Scheibe ist eigentlich nichts mehr als die aufgebohrte, zugegeben gute "Sacrifice"-EP (siehe Review). Für "Neueinsteiger" mag da ja erfreulich sein - für Fans welche bereits die Mini-CD besitzen stellt sich die Frage, ob sich die Neuanschaffung wegen gerade mal 4 neuer Tracks (darunter die gelungene akustische Neuinterpretation von "Life Is Nothing For Me") und dem Cult-Cover "Rain" lohnt. Dazu hätte ich mir auch noch gewünscht, dass man gegenüber der Eigenveröffentlichung die Produktion etwas fetter gestaltet. Wäre nicht das erste gute Debütalbum, dass wegen ein etwas schwachbrüstigen Produktion nicht so richtig in die Gänge kommt. Und das wäre echt Verschwendung, da MY SIXTH SHADOW unüberhörbar das Gespür haben um nach vorne zu kommen.

10 Steps 2 Your Heart


Cover - 10 Steps 2 Your Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:26 ()
Label:
Vertrieb:

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