Review:

Rising

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Nun die Eidgenossen von SHAKRA, die mir insbesondere seit dem letzten spitzenmäßig ausgefallenen Album, mittlerweile doch etwas ans Herz gewachsen sind, machen auf ihrem neusten Output genau da weiter wo sie mit "Power Ride" aufgehört haben: Schnörkellöser, kraftvoller und stets erdig klingender Hardrock mit dem gewissen Feeling für starke Hooks. Der Titel des brandneuen Albums "Rising" paßt
ebenfalls perfekt zur Entwicklung der Schweizer, wenn sie auch meiner bescheidenen Meinung nach, zumindestens was die Abwechslung bei einigen Titeln angeht, ein ganz klein wenig schwächer als auf dem Vorgänger abschneiden. Mir hätten noch ein paar Songs mit den Trademarks (verschiedene Tempowechsel, länger Solos mit leicht epischen Einschlag) wie bei dem etwas länger ausgefallenen, ca. siebenminütigen Schlusslieds "Trapped" da noch etwas besser gefallen. Die inspirationslose Kitschballade "I Will Be there" hätte man sich lieber ganz schenken sollen, die ist nämlich leider ein Totalausfall! Insbesondere nachdem der vormalige Sänger Pete Wiedmer aus gesundheitlichen Gründen das Mikro leider an den Nagel hängen mußte, gab es einige die der Band daraufhin nicht viel Gutes für die Zukunft prophezeiten. Doch weit gefehlt, denn mit Mark Fox konnte tatsächlich, quasi aus dem nichts der Alpen, ein profunder Nachfolger ausgegraben werden, dessen Gesang sich nicht so wesentlich von seinem Vorgänger unterscheidet und vom Tonfall her erinnert der Gute jetzt sogar noch etwas stärker an Herrn Lessman von BONFIRE. Wo wir auch schon beim Thema wären, denn SHAKRA verteidigen trotzdem locker ihre Spitzenposition im derzeitigen Hardrockgenre, denn Bands wie BISS, SILVER, DOMAIN, GOTTHARD (die dürfte ich hier mit ihrem Weichspülrock für Hausfrauen eigentlich gar nicht mehr dazu zählen!) oder auch BONFIRE (kommen übrigends Ende August mit einem neuen Werk aus den Löchern!), können mit ihren letzten Ergüssen da nicht ansatzweise mithalten. Dieser riffbetonte, groovende Rock, superfett produziert, dynamischer Gitarrenpower und ohne viel Schnickschnack auf den Punkt gebracht mit guten Songs wie z.B. der mächtige Stampfer "Done Me Wrong" oder das packende "My Life - My World", kommt einfach nur stark rüber und sorgt für amtliche Hardrock-Vollbedienung. An dieser CD kommt wohl niemand vorbei, der zu seinen Favoriten die erwähnten Bands oder AC/CD bzw. KROKUS zählt und für die Fans von SHAKRA wird "Rising" mit seiner eingebauter Rock´n Roll Spaßgarantie ganz sicher zu einer Pflichtveranstaltung werden.

Rising


Cover - Rising Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:19 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Orpheé

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Review:

Promo 2003

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Wenn eine himmlische Band wie ALPHAVILLE einen grandiosen Song wie "Sounds Like A Melody" schreibt, dann muss man als Band schon einige Kohlen auflegen um diesen adäquat zu covern. An dieses gewagte Spiel hat sich die Band CYDONIAN gemacht, die mit ihren neuen Songs eine gänzlich andere Schiene fährt als noch auf dem Debut "Estranged". Und sie haben gewonnen. Heuer wird New Metal zelebriert, von progressivem Einschlag kaum eine Spur. Es geht wenig aggressiv zur Sache, man hält sich eher an die kuscheligen Artgenossen dieses Genres und haut dabei dann beispielsweise den schmissigen Gassenhauer wie "Sounds Like A Melody" dem ahnungslosen Hörer in die vor Staunen geöffnete Fresse. Erwähnenswert wären noch der wirklich gelungene Song "Virtualized", der zwar nach dem Baukastenprinzip des modernen New Metal gebastelt wurde - aber eben doch deutlich mehr innehat als dieses Rezept, denn sonst hätten einige der Millionenschweren Bands diesen Song schon zu Gold gemacht . Mein Interesse wecken sie aber endgültig mit dem seltsam elektronischen und harten "Gods"... das neue Album dürfte ein abwechslungsreiches wenn auch kein revolutionäres Werk werden, obwohl bei der Produktion noch einige Schwachstellen und unnötige Kinderkrankheiten zu hören sind!

Promo 2003


Cover - Promo 2003 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Emotion Overflow

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Eine druckviolle Produktion mit handwerklichem Perfektionismus ist die Basis für ein gutes Album, die bereits bei vielen Bands fehlt. SLYDE schütteln diese Grundzutaten locker aus dem Ärmel. Mit dem Wissen, dass das alleine nicht reicht. Und so rocken die deutschen Jungs und Mädels mit einer Mischung aus Melancholie beziehungsweise Schwermut und braver Eingängigkeit ohne Belanglos zu werden. Unbeschwerten Anleihen an die vergangenen 20 Jahre, in erster Linie männlicher Gesang, manchmal verstärkt durch weibliche Vocals. Und so setzt die Bands harmlose aber schicke Ohrwürmer wie den Titelsong "Emotion Overflow" genauso perfekt in Szene wie die herzerweichende Ballade "Mother", die zweifelsohne zu den Glanzlichtern des aber durchweg gelungenen Debuts gezählt werden kann. Wenn die Band es schafft neben den gnadenlos gelungenen Tracks auf schon zu oft gehörte Songs der Art "I Alone" zu verzichten, dürfte SYLDE nicht zuletzt wegen der insgesamt wenig extremen Musik eine große Zielgruppe ansprechen.

Emotion Overflow


Cover - Emotion Overflow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:24 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Slyde

KEINE BIO! www
Band:

Victory

KEINE BIO! www
Interview:

Schock

Band anzeigen
InterviewWir mussten sehr lange auf das neue Album warten, ursprünglich war der Release ja bereits für Frühjahr geplant wenn ich mich nicht täusche? Gab es andere Gründe dafür als pure Marketingstrategie?



Xaver: Ich denke nicht, es ist ja allseits bekannt, dass sich eine Band interessanter macht, wenn sie das Publikum kitzelt und heiß macht aber das Eigentliche noch zurückhält. Es gab aber auch noch einiges Organisatorisches endgültig zu klären, sei es mit dem Fotografen fürs Booklet oder mit der Songreihenfolge der Platte.



M. Schock: Ich hoffe ehrlich gesagt, das wir das Publikum nicht schon zu lange gekitzelt haben, da inzwischen schon 2 ½ Jahre seit "Erwacht" vergangen sind. Es gab in erster Linie organisatorische Schwierigkeiten seitens des Labels und unsere personellen Umbesetzungen an den Gitarren haben ihr übriges dazu beigetragen, das Release bis zum 11.08. 03 zu verzögern.



Die Aufnahmen zu "Glamour" habt ihr ja bereits im Spätherbst letzten Jahres abgeschlossen, was ist es für ein Gefühl so lange darauf warten zu müssen die Songs dem Publikum vorzustellen?



Xaver: Natürlich ist man als Musiker auf die Reaktionen gespannt, aber da wir alle sehr eigen sind, was die Performance auf der Bühne angeht, brauchten wir erst etwas, um alles auf einen Nenner zu bringen. Jetzt fungieren wir als Einheit und können dem Publikum das bieten, was es erwartet und auch verdient - eine geile Show.



M. Schock: Es wird höchste Zeit das Album auf die Bühne zu bringen.



Vor kurzem haben euch gleich zwei Bandmitglieder verlassen - etwas überraschend und schwierig so kurz vor dem Release und anstehender Promotion?



Xaver: Diese Frage überlasse ich dann doch eher Michel. (grinst und öffnet das nächste Becks)



M. Schock: Wohl wahr, es gab keinen unpassenderen Moment als diesen. Das Baby war gerade in trockenen Tüchern und wir wollten uns an die Live-Umsetzung der Songs stürzen, als uns diese Ereignisse wie ein Donnerschlag zu Boden schmetterten. Aber so ist das Leben.
Es ist verdammt schade, aber wir haben "Gott sei Dank" in Xaver und Lars mehr als geeigneten Ersatz gefunden.



SCHOCK ist wohl noch nicht genug um jeden Monat die Miete und das Leben zahlen zu können oder? Was treiben also die Privatpersonen wenn sie nicht auf der Bühne oder im Studio stehen?



Xaver: Doch, doch, wir haben alle schon unsere Schäfchen im Trockenen, Haus- Garten- Hund- Idylle. Nee mal im ernst, wir sind leider noch auf die Ausübung bestimmter Jobs angewiesen. Die Palette reicht vom Tankstellennachtschalterbesetzer bis hin zum Einkaufen für die nette Omi von nebenan. Schock ist aber die absolute Nr.1 in unserem Leben, das Baby trägt sich halt nur noch nicht allein.


M. Schock: Leider zur Zeit noch ein notwendiges Übel, welches wir hoffentlich bald aus unserem Alltag verbannen können.



Augenscheinlich ist eure Musik v.a. allem straighter geworden... wo seht ihr die Unterschiede zum Erstling und/oder worauf habt ihr besonders Wert gelegt?



Xaver: Michel sein Ding.


M. Schock: Für mich ist die Platte reifer, ein natürlicher Schritt der Weiterentwicklung. Es gab keinen Plan etwas anders zu machen, für mich war die "Erwacht" Ära abgehakt und wir haben ohne irgendwelche Parallelen zu ziehen neue Songs geschrieben.



Der Wechsel des Produzenten scheint sich ausgezahlt zu haben, der Sound jedenfalls ist deutlich differenzierter... wie liefen die Aufnahmen?



M. Schock: Verdammt hart, nicht dass uns die Produktion ausgesaugt hätte, aber dennoch eine ungesunde, nervenaufreibende, trotzdem angenehme Zeit, die mich viel über das Volk der Schwaben gelehrt hat. Ich möchte aber aus Diskretionsgründen nicht näher ins Detail gehen.



Euer Label sah euch am Anfang zwischen MM und Him... wo seht ihr euch - damals wie heute?



M. Schock: Als Alternative zwischen den Schubladen.



Deine Texte sind fast ausschließlich "ich"-zentriert... im Sinne eines Seelenexhibitionismus von Dir zu verstehen oder reine Fiktion?



M. Schock: Ich muss gestehen, dass ich, nachdem ich das Album zum erstenmal im Ganzen gehört habe, mich ein wenig wie ein lebendes Buffet gefühlt habe, dass auf die Hyänen wartet, die es zerfetzen, da die Lyrics sehr eng mit mir verbunden sind.



"Weiss Wie Schnee" als einziger Text auffallend nicht aus der Ego-Perspektive und dann auch noch zu einem Tabuthema, zumindest in der Musik bisher...



M. Schock: Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Thema verarbeiten darf, aber ich habe diese Situation kennen gelernt und mich davon so intensiv einnehmen lassen, dass es der einzige Weg war, dieses Erlebnis auf diese Art zu kompensieren.



Generell erscheinen mir die Texte durchdachter und nicht mehr ganz so plakativ wie auf "Erwachet"... was steckt dahinter?



M. Schock: Oh, Vielen Dank, (habe schon wieder einige Male das Prädikat "plakativ" für die neuen Texte einfahren können) sehe ich selber auch so. Die Texte sind reifer und es stecken verdammt viele Emotionen in ihnen. Sie machen mich im Gesamtbild mit der Musik so stolz auf "Glamour", das subjektive Meinungen Dritter zu Nebensachen reduziert werden.



Ihr bietet auf eurer Homepage etliche Songs als RealMedia Files an - in Zeiten boomender Raubkopien (welcher Form auch immer) sicherlich ein richtiger Schritt. Wie steht ihr zur Problematik MP3, CD Preise etc.?



Xaver: (entschließt sich endlich auch mal wieder was zu sagen) Sicherlich sind CD´s etc. seit dem Euro auch teurer geworden, und in Zeiten der unbegrenzten digitalen Möglichkeiten muss man sich wirklich Alternativen suchen um seine musikalischen Ergüsse unters Volk zu bringen. Ich denke als Werbung für ein Album gibt es nichts Besseres als downloadbare Proben, also einzelne Stücke. Doch hingegen muss ich sagen, das sich eine Band eine Menge Gedanken über das Gesamtkonzept, die Wirkung aller dazugehörigen Komponenten macht und diese Komplexität des Ganzen geht bei Raubkopien verloren.



M. Schock: Ich finde, Raubkopien sind für den Verbraucher sehr angenehm und vor allem kostengünstig, sehe aber auch die Problematik, dass viele junge Bands dabei auf der Strecke bleiben, da die Plattenfirmen aus Kohlegründen kaum noch neue Acts signen können oder wollen. Es ist o.k. wenn ihr euch Platten brennt, die "ganz nett" sind, aber wenn euch was wirklich kickt, dann unterstützt die Band - kauft die Scheibe.




Letzte Worte an die Leser etc. pp.



Xaver: Wir werden am 02.08.03 in Breitenworbis (37339) unsere Release Party veranstalten, also wer Bock hat, kann gern vorbei schauen.


M. Schock: Natürlich werden wir das Album im Herbst ausgiebig live promoten und ich hoffe, dass möglichst Viele dabei sind. Ansonsten, viel Spaß mit "Glamour"!

Interview:

Rawhead Rexx

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InterviewWas haltet Ihr denn so von dem Festival hier?



Eigentlich ganz geil hier, aber unsere Spielzeit von ´ner halben Stunde war etwas knapp. Wir haben dann nur die Highlights gespielt, aber es war trotzdem super.



Es waren nicht gerade viele Leute vor der Bühne, oder?! Seid Ihr denn mit den Publikumsresonanzen zufrieden?



Na ja, es ist immer heftig, wenn du nur vor 100 oder 200 Leuten spielst, aber ich denke, der Funke ist übergesprungen und das ist ja das Wichtigste. Den Leuten hat es aber Spaß gemacht, denke ich.



Ja, davon kann man ausgehen..... kommen wir mal zu eurem neuen Album. Wieviele Exemplare habt Ihr von der Neuen denn schon abgesetzt und wieviele von der Alten? Es ist nicht schlecht, wenn man sich da mal ´ne Zahl vorstellen kann.



Na ja... vom letzten Album waren es wohl bis vor ´nem halben Jahr etwa 15000. Für das neue Album haben wir noch keine konkreten Zahlen, aber laut Plattenfirma läuft es wohl besser. Offizielle Zahlen haben wir noch nicht, weil die Promotion fürs Ausland noch läuft. In Italien zum Beispiel kommt die Platte jetzt erst raus, in Japan nächsten Monat, in Spanien und Frankreich ist sie schon draußen. Sie läuft sehr gut; was mir sehr gut gefällt, ist, dass die Kritiken der Kritiker (war schon etwas später - Anm. D. Verf.) relativ cool sind. Wir hatten ja das eine oder andere Problem, was die erste Platte betrifft, zum Beispiel das Cover. Da gabs ja doch kritische Bemerkungen... das katholische Bayern hat da wohl ein bisschen quergeschlagen, aber egal. Es war aber ganz lustig, weil ich nicht gedacht hätte, dass sich da irgendjemand aufregt wegen so ´nem Cover. Sogar jetzt noch - bei den Interviews zur neuen Scheibe - werde ich gefragt, was eigentlich mit dem Cover der ersten Scheibe los war. Ich finde das cool, denn normalerweise erinnert sich keiner mehr an ein zwei jahre altes Cover einer Newcomerband.



Ihr hattet ja auch ein Computerspiel auf der Limited Edition Eurer ersten CD. Ich hab es mal gespielt und fand es nicht so toll...



Klar, wenn du eher auf "Quake" oder solche Sachen stehst, ist es nicht prall, aber es ist ein netter Gag. Außerdem ist es als Bonus gedacht. Es ist auch etwas unfair zu sagen, es sei kacke, denn es wird ja nicht mit solchem Budget hergestellt wie zum Beispiel "Doom 234,8". An sowas arbeiten dann 30 Leute ein Jahr lang oder zwei und programmieren wie die Weltmeister.... (Basser Face dreht schon im Roten und schreit wie irre duch die Gegend, weil Gitarrist Fleck eine Autogrammkarte bereits 3 Minuten vor sich liegen hat und konsequent ignoriert - Anm. D. Verf.).





(Nachdem sich alle wieder beruhigt haben...) Wie sehen Eure Pläne für die nähere Zukunft aus?



Wir spielen jetzt ein paar Festivals mit DORO fertig, dann in der Schweiz und dann Metal Days in Pratteln im Z7. Und wenn es klappt, dann folgt noch eine Tour mit OVERKILL im Herbst. Da ist schon noch einiges zu tun... die Livegeschichten, und ansonsten werden wir natürlich die neue Platte vorbereiten, neue Songs schreiben ohne Ende...



Wann können wir damit ungefähr rechnen?



So circa im März, denke ich. Es wird schon ein Jahr ungefähr dauern. Wir wollen eben noch spielen, was geht und auch die Auslandsgeschichten mal ein bisschen forcieren. Wir haben jetzt ziemlich bunte Promotion in Spanien, da läufts recht gut und Japan ist jetzt auch neu dabei. Wir hatten mit der ersten Platte keinen Release in Japan und jetzt haben wir auch dort einen Deal und wollen mal gucken, ob es da auch irgendwie hinhaut. Das wird denen schon gefallen, denke ich, denn das geht auch so in deren Richtung. Es ist mittlerweile aber schwer; nicht mehr so wie vor ein paar Jahren noch. Es ist so ein kleines Ziel von uns, mal da rüberzukommen und zu spielen. Das wäre richtig geil!



Ah ja, wer sind denn eigentlich so eure musikalischen Vorbilder?



Oh weia...?!



Na, Ihr seid doch so etwas wie die deutsche Antwort auf EXCITER, könnte man bald behaupten. Euer Material erinnert mich sehr an diese US Metal-Schiene.



VICIOUS RUMORS zum Beispiel sind ganz gut. METAL CHURCH auch, eben sowas. Und dann eben die ganz alten Bands wie MAIDEN oder DIO. Die sind natürlich gesanglich für mich die Vorbilder. Ich bin ja auch ein QUEENSRYCHE-Fan, von den alten Sachen wie "Empire" oder "Operation Mindcrime". Das waren so meine Highlights. Wir sind auf jeden Fall US-orientiert.



Ihr spielt ja auch keinen typisch europäischen True Metal wie HAMMERFALL...



Nee, nee, überhaupt nicht. Da stehe ich auch nicht so drauf. Die hören sich fast alle gleich an. Außerdem ist das für mich Kindermetal und die Bands sind für mich nicht so interessant...



... aber sehr publikumswirksam, muss man dazu sagen.



Ja, das ist auch richtig. Ich habe früher bei GLAMMER, meiner alten Band, wir waren sehr progressiv angehaucht und es war eben Musik für Musiker, die Erfahrung gemacht, dass das Publikum da sehr dran zu knabbern hatte. Die Stimmung war dann auch dementsprechend und ich finde es mittlerweile viel cooler. Es ist jetzt Musik für die Fans, sie können durchbangen und es sind nicht tausend Breaks drin - straightere Schiene eben.



Was haltet Ihr denn so von Onlinemagazinen?







Nun, ich bin selber Computerfreak und muss ehrlich sagen, dass alleine die Interviews und die Dinge, die weltweit abgehen, der Kontakt mit Leuten aus zum Beispiel Japan, Australien oder Israel, egal, woher, früher unmöglich waren. Man war total auf die Plattenfirmen angewiesen, weil die Connections eben nur über die Promoter oder die Plattenfirmen liefen. Und jetzt läuft das alles direkt, das find ich schon richtig geil. Und Online-Mags sind ja das, was die jungen Fans eigentlich nutzen. Wer hat denn schon die Kohle, sich jeden Monat drei, vier große Hefte zu kaufen, um immer die aktuellsten News mitzubekommen? Online ist schon top und ich schaue da auch öfter rein.



Online-Magazine beschäftigen sich auch intensiver mit den Scheiben? Die Großmagazine rattern die Reviews oft immer nur runter....



Es liegt nicht unbedingt am Online-Faktor. Es kommt darauf an, ob man Idealist ist und die rennomierten Hefte stecken da schon seit 15, 20 Jahren drin. Wer schafft es schon, über so lange Zeit, Idealist zu bleiben? Es kommt auch darauf an, ob man damit sein Geld verdienen muss. Ähnlich ist das ja bei den Musikern; da verkauft sich der eine oder andere schon mal. Ich denke, das ist alters,- und bandbedingt. Ihr befasst Euch mehr mit den Reviews und den Sachen, über die Ihr schreibt. Dann gibt es auch ehrlichere Kritiken und die können auch mal scheiße ausfallen. Ich hätte kein Problem damit, wenn Ihr unsere Musik nicht mögen würdet. Dann schreibt Ihr aber ehrlich darüber und ich finde es übel, wenn gute Kritiken gekauft werden. Die Plattenfirma bezahlt irgendwelche Anzeigen und dafür gibt es dann eine gute Kritik. Manchmal bezahlt man auch gar keine Anzeige und dann gibts auch keine Kritik. Es gibt da so einige Magazine... und darum denke ich, das hat mit "Online" nichts zu tun. Die News können auch schneller übermittelt werden. Wenn ich Euch jetzt sage, er (deutet auf Bassist Face –Anm. D. Verf.) lässt sich jetzt zur blonden Frau umoperieren und hat morgen einen Termin... die Österreicher machen das ja billiger... äähhmm (war schon SEHR spät - Anm. D. Verf.). Im Printmagazin dauert so etwas ja Monate...



Kennt Ihr denn irgendwelche Onlinemagazine?



Gute Frage. Das ist für uns genauso schwer wie für Euch, sich diverse Bandnamen zu merken. Man muss als Musiker auch gucken, welche einen von der Ausrichtung her, sei es nun Melodic Metal oder Death Metal, interessieren und sich dann die richtigen rauspicken. Ich habe als Hacker meine Favoriten abgespeichert und achte nicht so auf die Namen. Das ist schon schwierig, es sei denn, man kennt die entsprechenden Leute dann auch privat.



Wie sieht Deine momentane Playlist aus? Welche aktuellen Scheiben findest du zur Zeit gut oder nicht gut?



IN FLAMES finde ich ganz geil oder ANNIHILATOR Live. Wir waren mit Letzteren lange Zeit auf Tour und da kommen schon einige Erinnerungen hoch. Dann höre ich zum Teil noch Anti-Metal-Geschichten wie CREED. Die "Human Clay" von denen finde ich sehr gut. Ansonsten fällt mir nicht soviel ein, ich höre eigentlich alles durch die Bank. Auch viele alte Sachen wie DIO´s "Holy Diver" oder PRIEST´s "Screaming For Vengeance" und "Point Of Entry". Das ist bei mir stimmungsbedingt.



Ok soweit. Gibt es noch irgendein Statement zum Schluss, das Ihr an unsere Leser richten möchtet?





Hmm... hört Euch einfach mal die "Diary In Black" an. Ich hoffe, die gefällt Euch; es ist ehrlich gemachte Musik. Wir haben Bock auf Euch und ich hoffe, Ihr habt Bock auf uns. Das ist eigentlich eine klare Geschichte!



Dann herzlichen Dank für das Interview im Namen von METAL-INSIDE.de



Wir danken Euch, es war wirklich gut.

Interview:

My Cold Embrace

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InterviewMoin Dirk! Wie geht´s, wie steht´s, was gibt´s neues bei My Cold Embrace? Wie sind bisher die Reaktionen auf "zurück aus hölle"?


Verdammt gut geht es uns! Im April waren wir mit den Dänen von Iniquity und Withering Surface auf Tour, was uns wirklich schwer motiviert hat, den beschrittenen Weg zwischen allen Death/Heavy/Black/Thrash/Hardcore Stühlen beizubehalten. Seit die 3. CD "zurück aus Hölle" im November 2002 raus gekommen ist, habe ich nun etwa 10 Interviews gegeben und eine riesige Anzahl von guten CD Reviews sind erschienen. Wir besprechen die Artikel immer gemeinsam im Proberaum, weil uns die konstruktiven Meinungen anderer sehr wichtig sind, motivieren und wir wirklich hart weiterarbeiten wollen. Ja, und ansonsten haben wir seit ein paar Tagen unseren neuen Gitarristen Timo, der den Dominik ersetzt. Mir hat das persönlich sehr leid getan, nach so vielen gemeinsamen Jahren getrennte Wege zu gehen, aber es ging halt nicht anders und der Timo ist ein super netter Kerl, den wir sofort ins Herz geschlossen haben, was natürlich neben spielerischer Finesse mindestens ebenso wichtig ist. Eine Band ist eben mehr als "nur" Musik.. Mal sehen wie die neuen Songs sich mit Timo weiter entwickeln werden, einem Plattenvertrag wären wir, wenn der uns neue Auftritte verschaffen könnte, nicht abgeneigt, aber außer einem zu kleinen Vertragsangebot und ein paar Samplerteilnahmen ist noch nix richtiges dabei gewesen. THE SIXTH INCUBATOR haben uns übrigens auch massiv supportet und zwei Stücke unserer CD auf deren neues Album gepackt, fett oder? Dank und Gruß an dieser Stelle!


Wieso hat euch Dominik denn verlassen?


Es hat einfach schon längere Zeit nicht mehr alles so richtig zusammen gepasst, ich meine im Lauf der Jahre ändert sich eben vieles, privat wie musikalisch. In musikalischer Sicht sind wir 5 da leider nicht mehr so richtig auf den selben Nenner gekommen, so dass eine Entscheidung hermusste, um My Cold Embrace frischeres Leben einzuhauchen, mehr Druck zu machen, sich stärker zu entwickeln und um Live noch mehr auf die Fresse zu hauen. Persönlich verstehen wir uns auf alle Fälle noch sehr gut. Ich hab vor ner Woche erst nen Bier mit Dominik getrunken. Es war eine der schwierigsten Band-Entscheidungen bisher, wirklich...


Wieviele Wechsel im Line-Up hattet ihr bisher? Oder war Dom der erste?


Dominik und Dennis gründeten eigentlich die Band. Ich kam hinzu und brachte neben dem Tim unseren ersten Sänger Wolf mit, mit dem ich früher schon musizierte. Der war / ist ein ausgezeichneter Sänger, leider jedoch von dermaßen vielen persönlichen Macken geprägt, das wir uns 2000 von ihm trennen mussten und Ernie für ihn kam. Wir hatten noch diverse Experimente mit weiblichem Gesang, aber Nina hatte schon 1999 als zweite Sängerin keinen Bock mehr auf Gebolze und die Melodien die danach Martin und Janek auf Violine und Bratsche mit uns mitgezockt haben gingen irgendwann nicht mehr in die Musik zu integrieren, weil wir immens schneller, härter und vertrackter wurden, so dass auch diese beiden MCE so 2000 aus freien Stücken verließen, aber immer noch gerne zu unseren Konzerten kommen und mitfeiern! Zu Nina und Wolf haben wir völlig den Kontakt verloren, schade. Aber ich denke seit 1998, was eine lange Zeit ist, sind ein paar Wechsel leider irgendwie normal. So fest und stabil wie es jetzt aussieht war es jedenfalls noch nie. Jetzt passt alles 1000%.


Gab´s schon mal einen Zeitpunkt, wo du persönlich dran gedacht hast, die Brocken hinzuschmeißen?


Ja, häufiger. Studium und Arbeit nebenher belasten ganz schön und zusätzlich die ganze Bandorganisation macht mich etwas krank. Ich musste einfach besser Aufgaben von / für MCE verteilen und seit dem jeder weiss, um was er sich kümmern muss, ist auch alles in Butter. Die ganzen Kontakte / Interviews etc. kosten mich zwar viel Zeit und Energie, machen aber unglaublich Spaß und wenn dann beim nächsten Konzert ein paar junge neue Fans dabei sind sich die Birnen völlig weich und abzuschütteln macht das alle Mühen wieder vergessen und motiviert von Neuem. Das ist auch der wesentliche Motor: Konzerte spielen...


Ich tat mich schwer, das Album musikalisch einzuordnen. Wie würdest du selber den Stil beschreiben, den My Cold Embrace spielen? Wer oder was sind eure Haupteinflüsse?


Die Basis ist ein ganz klares Brutal-plus-x-Konzept, ganz klar im Death Metal verwurzelt. Wir scheuen uns jedoch nicht davor, Black, Thrash, Hardcore oder traditionelle Parts einzubauen, so lange sie dem Song dienlich sind, unseren Stil zwischen den Stilen repräsentieren und schön auf die Fresse hauen, dann ist alles erlaubt. Grenzen sind zum Sprengen da! Das liegt auch daran das wir aus allen verschiedenen Richtungen kommen und so viele verschiedene Bands wie In Flames, Children of Bodom, Turmoil, Dark Throne, System of a down oder Slayer und Carcass lieben, aber auch Punk, Rock, Blues etc. uns nicht verschlossen geblieben ist.


Wie zufrieden seit ihr selber mit dem Album? Was würdest du im Rückblick anders machen?


Weißt du, im Grunde genommen haben wir für unsere - vor allem finanziellen - Möglichkeiten zu dem Zeitpunkt letztes Jahr das Beste rausgeholt. Wir studieren allesamt oder sind in Ausbildung, da haben wir mit unseren paar spärlichen Kröten bei unserem wie ich denke sehr talentierten Recording Papst Nils Wiere dennoch sehr akzeptabel aufgenommen. Nils hat für das Budget das Optimum rausgeholt. Im Nachhinein müsste dringend der Gesang verbessert werden, viel mehr Druck und Abwechslung! Das ist auch immer einer der ersten CD Review Kritikpunkte, aber wir sind ja lernfähig. Brustsafari gefällt mir als Song auch nicht mehr 100 % und ja, ganz wesentlich müssen wir das nächste Mal halt mehr Geld sparen, um die CD mastern lassen zu können. Vielleicht findet sich ja doch noch ein Geldgeber ;o) Nichtsdestotrotz stehen wir alle hinter der CD und glauben, das es derzeit kaum vergleichbares gibt.


Welche Bedeutung hat der Albumtitel? Sprachlich ist das ja nicht ganz sauber...


Doch, klar ist das sauber! Wenn man "Zurück aus Hölle" mit "Zurück aus Kassel" ersetzte, stimmt die Sache auch. Wir haben durch das Wortspiel die Hölle bewusst als einen Ort, ähnlich einer Stadt personifiziert! Wir haben die Hölle dadurch erst wirklich existent gemacht. Auf den ersten Blick liest sich das natürlich etwas komisch, aber immerhin fällt der Titel auf und die Leute sind neugierig, was willst du mehr? Jetzt hatten wir bei 3 CDs 3 verschiedensprachige CD Titel, mal sehen, vielleicht hat die nächste CD ja auch einen bulgarischen Titel oder so, ha ha.


Worum geht´s in den Texten auf "zurück aus hölle"? Wer schreibt die Texte und wie wichtig sind sie für euch?


Es geht nun um ganz reelle Dinge wie Schmerzen, Freundschaft, Kindesmissbrauch, Tierversuche, Gewalt etc. Das textliche Konzept baut auf den vorhergehenden CDs auf. "Raggabash", die erste CD handelte noch vom sich ankündigenden letzten Kampf, der Ankündigung Ragnaröks, der Ankündigung des Tags des jüngsten Gerichts, - als Auslöser für die Rückkehr an den Beginn des Endes des Rads der Ewigen Wiederkehr. "The first day", CD Nr. 2 war textlich sehr phantasievoll und pathetisch und beschrieb Szenen des Kampfes, einer späteren Phase Ragnaröks, in welcher die Welt brennend und lodernd aus den Fugen gerät. CD Nr. 3: Zurück in der Wirklichkeit, noch immer im Rad aus Werden, Sein und Vergehen begriffen, nunmehr, keine imaginären Schlachtfelder besingend sondern echtes, tägliches Leid, Tod und Vernichtung. Wir sind mitten drin im Ewigen Rad der Wiederkehr, die schleichende Vernichtung ist allgegenwärtig. Reality bites! Texte sind nicht unwichtig, bei uns meist auch recht kurz, aber man kann Wichtiges auch kurz, dafür umso präziser und nachdrücklicher rüberbringen. Ernie unser Sänger macht sich da schon Gedanken drüber.


Ihr habt eine kurze Tour mit Iniquity und Withering Surface gespielt. Wie war´s? Welche Show ist euch besonders in Erinnung geblieben?


Die Jungs sind klasse, echt liebe Jungs mit denen wir von Beginn an unglaublichen Spass hatten und die wie Brüder für uns alle wurden, vor allem nach dem gemeinschaftlichen Klabusterbeeren-aus-dem-Arsch-pulen! . Wir konnten viel von diesen "großen", immerhin mit fetten Plattenverträgen ausgestatteten Bands lernen, was das Saufen, Vögeln, Spielen, Musizieren etc. angeht. In unserer Heimatstadt Kassel war es mit 650 Leuten saumässig voll. Die lokale Unterstützung für uns in Kassel ist wirklich grossartig. Jena mit ca. 250 Leuten hat aber glaube ich am Meisten Spass gemacht. Die Leute haben sich vom ersten Moment an völlig die Birnen weggeschüttelt und ein echtes Metalfest zelebriert! Aber irgendwie hatte jede Stadt ihren Reiz. In Dresden z.B. kann man nie nie niemals als Musiker verdursten, vielen Dank nochmals für die unzähligen Hektoliter Bier! Skullcrusher rules!


Wo kann man auch dieses Jahr mit wem noch live erleben?


Erstmal müssen wir unseren "Neuen", den Timo, richtig fit machen und dann geht wieder richtig das Organisieren los. Angebote haben wir für Italien, Tschechien, Dänemark und tja, mal sehen. Im Oktober spielen wir mit Totenmond zusammen als Co-Headliner ein fettes, gut besetztes Festival in Kassel. Steht aber auch alles immer auf www.mycoldembrace.de!


Wieviel Shows habt ihr bisher so gespielt?


Weiß nicht so genau, die die uns noch eingefallen sind, stehen auf unserer Webseite www.mycoldembrace.de wo ihr mal nachsehen sollt, da sind auch alle Bands mit denen wir gespielt haben, von Eisregen, Dark at Dawn etc. über Deranged, Centinex bis hin zu Agathodaimon etc. verlinkt.


Hast du persönlich noch immer Lampenfieber?


Zunehmend weniger, vor allem wenn ich die Leute vor der Bühne nicht kenne machts mir gar nix aus richtig die Sau raus zu lassen, je bekannter und intimer der Kreis jedoch wird, umso weniger will man sich eine musikalische "Blöße" geben und dann fieberts auch schon mal... In Kassel vor 650 Leuten hab ich mir echt fast in die Hose geschissen. Du stehst auf der selben Bühnein Kassel wie Slayer Mitte der Achtziger, die Halle ist proppevoll und kocht, wow...Da wird Fieber zu Gier und Motivation.


Mit wem würdest du gerne mal touren?


Mit lieben netten Menschen! Große Namen sind doof, wenn die Musiker arrogant sind. Ich glaube ein Package für mich persönlich wäre mit My Cold Embrace, Sodom, In Flames, Centinex und den Apokalyptischen Reitern perfekt.


Würdet ihr eine längere Tour hinkriegen? Also jobmäßig? Oder würdest ihr eure Jobs für eine gute zweiwöchige Tour schmeißen?


Wir studieren alle bis auf Tim und würden das noch vielleicht irgendwie hinbiegen. Allerdings stecken wir alle schon im Diplom- und Examensfieber, so dass zwei Wochen wohl derzeit nicht machbar wären. Von uns würde keiner seinen späteren Job schmeißen. Wir sind ne Undergroundband und wollen nur zu vernünftigen Bedingungen spielen, aufnehmen und feiern, das reicht doch fast oder?! ;o)


Was ist dir persönlich lieber, wo spielst du lieber? Festivals oder kleine Clubs?


Auf Festivals schaffst du es einfach nicht in dem selben Maße den Schweiß laufen zu lassen wie in Clubs. Außerdem springt Sänger Ernie per Kopfstand gerne mal in die Massen und auf Festivals ist das meist schwer oder kaum möglich. dafür spielen auf nem Festival meist mehr Bands die man kennen lernen und zum Saufen verführen kann, was auch wunderbar ist. Eigentlich isses auch Wurscht. Hauptsache Spielen!!!


Gibt es ein Festival, bei dem du liebend gern mal auftreten würdest?


Hast du die Antwort Wacken erwartet? [Nein - Anm. d. Verf.] Nee! Lieber beim Ohio Deathfest oder Party San; Fuck the Commerce in der Partyhalle wäre auch sehr cool... Ja, ich glaube Fuck wäre das Highlight.


Weißt du noch, warum du damals mit der Musik angefangen hast?


Weil ich genauso viele Chicks flach legen wollte wie mein damaliger Fussballtrainer Mucksi in der D-Jugend! Ständig bombenvoll und sorgenfrei wollte ich sein, tja....Von allem nicht viel in Sicht, von den Chicks abgesehen, har har har.


Ihr habt euren Bandnamen recht bald nach eurer Gründung in My Cold Embrace geändert. Welche Bedeutung hat dieser Name?


Wir waren noch nicht gross bekannt, Helfenstein gefiel nicht allen Mitgliedern und wir sagten, wenn ändern - dann gleich und nicht erst nach der ersten CD! Der Name stammt von einem Path of Debris Song namens "Cold Embrace". Eigentlich sind wir ja alle "Flammen"-Fans gewissermaßen (siehe unsere Coverartworks...) und sicherlich nicht kühl zueinander (keine "Sorge", schwul sind wir auch nicht...). Aber das Umarmen ist uns wichtig. Mehr als die Musik zu haben, mit Freunden Träume und Ängste teilen zu können, das lässt uns einander enger in die gemeinsame Umarmung rücken.


Welches sind deine momentanen Top-5-Alben?


Dark Throne "Hate them"

In Flames "Reroute to remain"

Soilwork "Figur Nr.5"

Ragnarök"In nomine satanas"

Wolfbrigade "The Wolfpack years"


Auf eurer HP prangt ein großer Link zur "good night, white pride"-Aktion. Für wie wichtig hälst du solche politischen Statements? Es gibt ja viele Metaller, die meinen, dass Politik im Metal nichts zu suchen hat, was ich persönlich für sehr arm halte....


Wir wollten eigentlich auch nix mit Politik zu tun haben. Nun ist es aber so das Dennis extrem kurze Haare hat, Tim meist Glatze, der neue Timo Glatze, ich nen Seitenscheitel und nur Ernie mit langen Haaren rumläuft. Die Leute sehen nur die Frisuren und wollen uns rechten Scheiss andichten. Darauf haben wir absolut keinen Bock und um alle Fragen gleich im Keim zu ersticken supporten wir "Good Night White Pride" als Aktion der Hardcoreszene (die uns mental/musikalisch einfach sympathisch nahe liegt) gegen Rechts. Die Jungs aus der HC Ecke haben ja auch meist nix auf dem Kopf, ha ha. Nein, ich denke man bricht sich keinen Zacken aus der Krone wenn man sagt das uns Nazis mal am Arsch lecken können. Das machen Death Metal Bands viel zu selten.


Wie stehst du dazu?


Ich hab da immer größere Probleme. 2 Meter gross, hellblonde kurze gescheitelte Haare, blaue Augen, der typische "SS-Ariertyp" wird mir immer angedichtet. Was kann ich für Augen und Haarfarbe? Die Frisur ist eben sau-extrem aber macht Eindruck. Ich werd ja Berufsschullehrer und da kann ich keine langen Haare haben. Mein Respekt dort ist jedenfalls grossartig ;o) ABer wie gesagt: Smash Nazi Scum


Wie sieht´s mit der Metal-Szene in Kassel aus? Kennst du die Leute, die das Himmel OA veranstalten?


Ja, das sind die Jungs von Lacrima Christi, die gibts echt schon sehr lange und sind nicht tot zu kriegen. Letztes Jahr haben wir auch auf dem Festival gespielt, sollten dieses Jahr auch spielen, konnten uns aber nicht mit den Jungs einigen, schade. Ansonsten ist die Szene in Kassel nach den End-neunziger schlechten Jahren wieder erstarkt und junge Metaller wachsen nach.Es gibt auch endlich wieder regelmäßige Metalpartys. Wurde auch Zeit. Wir haben auch mit Crackpot, Ten Years a day, Burden of Grief, Wald und und und auch eine Mange super Bands hier in Kassel.


Gibt es irgendwelche Menschen, die du gerne einmal zu einem persönlichen Gespräch treffen möchtest?


Jupp, ich würd Satan / Odin / Gott (egal welchen - den Verantwortlichen bitte!) gerne mal fragen wie lange ich noch hab auf der Erde. Die Frage beschäftigt mich sehr. Wenn das nicht geht würde ich Kim Basinger via Zeitmaschine vor 20 Jahren bitte nochmals kennen lernen wollen.


So Dirk, das Interview geht dem Ende entgegen. Danke für die ausführlichen Antworten, hat Spaß gemacht! Noch ein paar letzte Worte?


"Smash Nazi Scum! Support the Underground! Keep the spirit of
METAL alive!" pflege ich zum Abschied zu sagen, ha ha.

Review:

14 Shades Of Grey

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Die Entwicklung von STAIND macht echt Spaß und man kann den Jungs aus Springfield nur wünschen, dass sie den Mut aufbringen diesen Weg weiter zu gehen. Zwar ist "14 Shades Of Grey” keine Rückbesinnung auf den harten Nu-Metal der Anfangstage geworden, aber auch alles andere als das von vielen erwartete, mit Balladen gespickte Kommerzteil. STAIND befinden sich in einer eher Alternativ zu nennenden Phase ihres Schaffens und haben mit ihrem neuem Album gekonnt den Spagat zwischen hitverdächtigen Nummern (wie die recht harte Single "Price To Play" oder das auf das amerikanische Radio zugeschnittene "Fray") und ausgetretene Pfade verlassende Tracks geschafft ("How About You", "Intro" oder "Layne" - eine Hommage an Alice In Chains, welche fast an die genialen Days Of The New erinnert). Die Kompositionen und Arrangements sind noch treffsicherer als auf dem Millionenseller "Break The Cycle" und produktionstechnisch ist hier sowieso alles der Oberhammer (fast schon ein Stück zu clean). Aber über allem thront Aaron Lewis’ traurig, melancholisches Organ, welches eine Stimmung zaubert die zugleich Sommer und Winter, Schmerz und Befreiung; Wut, Trauer und gar düstere Romantik ausdrückt. Dabei begehen STAIND nie den Fehler allein auf akustisches Allerlei zu setzen, die harten, verzerrten Gitarren sind allemal mit von der Partie und geben den sich in den Gehörgängen festsetzenden Melodien den letzten Schliff. Wir werden dieser Tage da noch manchen Ohrwurm von "14 Shades Of Grey" zu hören bekommen. Das "Grau" des Albums täuscht darüber hinweg, dass das ganz große Klasse ist was STAIND hier servieren - schmeckt selbst dem Metaller in mir.

14 Shades Of Grey


Cover - 14 Shades Of Grey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:30 ()
Label:
Vertrieb:

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