Review:

Live Over Europe

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Kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich zum erstenmal die Ingoldstädter Formation BONFIRE hören durfte, das war im Vorprogramm auf der 86’er Afterburner-Tour von ZZ Top in der Würzburger Carl-Diehm Halle. Die Band war damals gerade mit ihrem hervorragenden Debütalbum "Don’t Touch The Light" aus dem Niemandsland auftgetaucht und hinterlies auch bei diesem Konzert einen sehr positiven Liveeindruck. Seit dem ist viel Zeit vergangen, die Band hat viele Tiefen aber insbesondere nach der "Reunion" des Songschreiber Duos Lessman/Ziller Ende der 90er sowie in den letzten Jahren wieder bessere Zeiten gesehen. Eins hat sich gegenüber der Vergangenheit jedoch niemals geändert: Die unbestrittenen Bühnenqualitäten von BONFIRE und dieses bereits zweite Livealbum in der Geschichte der Franken "Live Over Europe" unterstreicht dies mit einem guten Unterhaltungswert wiederum nachhaltig. Einer der Aufnahmeorte für diese CD war u.a. eine Riesenhalle bei einem Bikertreffen in Geiselwind, bei diesem Gig waren meine Wenigkeit und MI-Kollege Hardy ebenfalls anwesend unser Fazit lautete damals - nicht übel aber doch nicht ganz so mitreisend, wie wir dies schon bei vorherigen Auftritten erlebt hatten. Egal, man kann halt nicht immer seinen allerbesten Tag haben aber auf dieser Scheibe merkt bzw. hört man davon nichts. BONFIRE liefern eine perfekte Rock’n’Roll Hardrockparty ab, klingen absolut harmonisch aufeinander abgestimmt, der Sound ist auch o.k. und zu dem 93’er Livescheibchen gibt es glücklicherweise nur vier Überschneidungen. Ansonsten haben die Jungs von der Songauswahl her einige Tracks der letzten CD’s "Strike Back", "Proud Of My Contry", "Sweet Home Alabama" sowie einige ganz alte aber schöne Dinger z.B. "Bang Down The Door" oder "Hot To Rock" aus dem Ärmel gezaubert. Die meisten der 17 Tracks fallen etwas länger als die original Versionen aus, nur der Klassiker S.D.I wurde (warum auch immer) leider nur zur Hälfte angespielt. Natürlich dürfen neben den schnelleren Rock bzw. typisch eingängigen Stampfnummern die Balladen nicht fehlen, besonders positiv dabei ist, daß nicht die x’te Version von "You Make Me Feel" enthalten ist sondern diesmal das wunderbar akustische "Who’s foolin’ Who" mit draufgepackt wurde. Für die zahlreichen BONFIRE-Fans dürfte "Live Over Europe" ganz sicher eine runde Sache sein aber auch für Nichtfans bzw. Nichtkenner (falls es die überhaupt gibt?!) kommt die authentische Spielfreude gut nachvollziebar rüber. Einziger Wehmutstropfen sind die etwas "komisch" gemischten Publikumsreaktionen, die für ein Livealbum eher etwas dünne ausgefallen sind und irgendwie viel zu weit weg klingen. Ansonsten ist aber alles in Ordnung.

Live Over Europe


Cover - Live Over Europe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 75:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dance Of Death

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Nach der grausamen Single "Wildest Dreams”, einem der schwächsten
MAIDEN-Songs überhaupt, hatte ich schon Angstzustände, das komplette Album
in den Player zu schieben. Glücklicherweise ist die Single auch der
allerschwächste Song auf "Dance Of Death", den alle anderen Kompositionen
locker übertreffen. Trotzdem wurde die Vorgabe, mit dem grandiosen Vorgänger
"Brave New World" mindestens gleichzuziehen, nicht erfüllt. Zu viele Songs
bewegen sich nur auf gutem, aber nicht überragendem Niveau. Hinzu kommt, wie
auch beim Vorgänger, die dröge Produktion von Kevin Shirley, die die
geballte Power der Triple Axe von Anfang an im Keim erstickt. Wenn man also
als gegeben betrachtet, dass die ersten sieben MAIDEN-Meilensteine
(inklusive den Jahrhundertproduktionen von Martin Birch) bis einschließlich
"Seventh Son..." auf ewig unerreicht bleiben, dann kann man sich an einigen
gut,-bis erstklassigen Stücken erfreuen. Und schon der zweite Song,
"Rainmaker" gehört definitiv in letztere Kategorie, kann er doch mit einer
tollen Melodie und eingängigem Refrain überzeugen. "No More Lies" ist ein
Bastard aus "Brave New World" und etwas "Afraid To Shoot Strangers", wirkt
durch den allzu simplen Refrain zuerst durchschnittlich, steigert sich aber
nach ein paar Durchläufen zu einer echten Hymne mit Ohrwurmqualitäten. Was
man sich bei "Montsegur" gedacht hat, bleibt ein Rätsel. Sehr hart, erinnert
das Ding durch die zerfahrene Songstruktur an ganz alte FATES WARNING-Songs.
Zwar ist der Song gut (und wächst sicher mit der Zeit), aber hier zeigt
sich, dass es auch gewisse Bereiche gibt, die MAIDEN nicht so gut zu Gesicht
stehen. Der Titelsong ist, wie "No More Lies", ein Highlight der Scheibe,
das atmosphärisch beginnt, mit orchestralen Parts aufwartet und zum Schluss
in einen Bombastrocker mit coolen Vocals von Bruce umschlägt. Nicht ganz
mithalten kann da ganz klar "Gates Of Tomorrow", das zwar nette zweistimmige
Vocals und einen hymnischen Chorus auffährt, ansonsten aber eher im guten
Mittelfeld anzusiedeln ist. "New Frontier" gehört zu den schwächeren Songs
des Albums, da es reichlich unspektakulär und wenig erwähnenswert vor sich
hin dudelt. Der Hammer des Albums ist eindeutig "Paschendale", das balladesk
beginnt, dann explodiert, grandiose, komplexe Arrangements und bravouröse
Vocals auffährt und (wie auch der Titelsong) an frühe Kracher wie "Alexander
The Great" oder "Rime Of The Ancient Mariner" erinnert. So kennen und lieben
wir diese Band. Super!!! Danach kommt mit "Face In The Sand" ein
Bombast-Stampfer daher, der reichlich experimentell und wenig eingängig
klingt. "Age Of Innocence" ist nicht viel spektakulärer und bewegt sich
durch das unmotivierte Songwriting für Maiden-Verhältnisse eher im unteren
Bereich. Zum Schluss bekommt man mit "Journeyman" noch einen akustisch
angelegten Song zu Gehör, der leicht "folkig" klingt und einen guten, wenn
auch nicht sehr starken Abschluss darstellt. Natürlich kann man bei einem
MAIDEN-Album nicht von "Kaufempfehlung oder nicht" sprechen, aber jeder Fan
sollte sich darüber im Klaren sein, dass "Dance Of Death" zwar die lustlosen
Spätachtziger/Frühneunziger-Alben "No Prayer..." und "Fear Of The Dark" toppen kann,
ansonsten aber an kein(!) anderes Album dieser Ausnahmeband heranreicht...
nicht mal ganz –und dafür werde ich wohl mit zahlreichen Flüchen belegt
werden- an die Alben mit Blaze. Zu unspektakulär und inhomogen klingt das
Album; es gibt zu wenige Highlights, die zu viel Durchschnittsware (gemessen
an der Band) gegenüberstehen. "Dance Of Death" ist somit ein gutes Album
geworden. Nur, ob "gut" bei MAIDEN ausreicht, müsst Ihr selbst entscheiden...

Dance Of Death


Cover - Dance Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 68:5 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Com´n´Rail

www
Band:

Boing

KEINE BIO!
Band:

Lost In Maze

KEINE BIO!
Band:

Liquido

KEINE BIO! www
Band:

A.R.E.

KEINE BIO!
Review:

Death Cult Armageddon

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Als sich Anfang der 90er die große Black Metal-Welle aus den niedergebrannten Kirchen Norwegens erhob, gab es nur zwei Arten von Bands: die einen, die ihre Liebe zur Musik jenseits des Strafgesetzbuches auslebten (BURZUM, DISSECTION, MAYHEM, ...) und einige wenige wie SATYRICON oder eben DIMMU BORGIR, die es geschafft haben, ihren ureigenen Stil salonfähig, meinetwegen "seriös" umzusetzen. Das hat zur Folge, dass erstgenannte Bands von selbsternannten "True Black Metallern" absatanisch verehrt werden, letztere jedoch einen Ruf als "kommerzielle Pop-Bands" genießen. Wem allerdings (wie mir) die Meinung von ein paar pseudobösen Panneköppen vollkommen reibungsfrei am Gesäß vorbeistreift, der wird zugeben müssen, dass die DIMMUs seit der Veröffentlichung ihres überragenden 97er Meilensteins "Enthrone Darkness Triumphant" durchgehend erstklassiges Düstertheater inszenieren, das mit "Death Cult Armageddon" einen neuen Akt erfährt, der wieder einmal die Grenzen zwischen Ästhetik, Wahnsinn, Aggression und punktgenauer Symphonik einreißt. Nicht weniger als 46 Musiker des Prager Symphonieorchesters wurden für die Aufnahmen verpflichtet, um die durchweg erstklassigen Düsterhymnen des Sextetts (dessen Line-Up das bislang beste in der Geschichte der Band ist) zu untermalen. Jeder Song wartet mit phantastischen Breaks und atemberaubenden Details auf, die eine Sounddichte erzeugen, die in dieser Form keine andere Band des Schwarzwurzelgenres hinbekommt. Mit jedem Hören entdeckt man neue Überraschungen und stilistische Gegensätze. Zum Beispiel kann man beim Song "Vredesbyrd", einem von zwei Songs mit norwegischen Texten, neben mittelalterlichen Keyboards noch Sprechgesang und Death Metal-Growls entdecken. Und während "Cataclysm Children" ein rohes, kaum orchestriertes Stück mit sägenden Gitarren ist, wartet der Nachfolger "Eradication Instincts Defined" mit einer "Star Wars"-ähnlichen Klassikpassage am Anfang auf, die klingt wie die dunkle Seite von John Williams. "Blood Hunger Doctrine" bleibt sehr schleppend und wirkt unterschwellig aggressiv, was durch das Orchester noch verstärkt wird. Selten ist es einer Band gelungen, ihren eigenen Stil mit Klassik zu vermischen und beide Komponenten so perfekt ineinander einzupassen, dass es wirkt, als sei das Orchester schon immer Teil der Band gewesen, was durch die mörderische Bombastproduktion gekrönt wird. DIMMU BORGIR haben anno 2003 ihr atmosphärisches Albtraumtheater perfektioniert. Und es wird schwer, mit dem nächsten Album da noch einen draufzusetzen!

Death Cult Armageddon


Cover - Death Cult Armageddon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 63:33 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Common Dream

KEINE BIO! www
Band:

King Leoric

(Underdog)
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