Review:

Anatomy Is Destiny

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Jau, Splatter, Gore und Grind, dafür stehen EXHUMED. Allerdings zeigen sich die Amis auf ihrem neuesten Brech-Anfall wesentlich variabler. Denn auf "Anatomy Is Destiny" wird überhaupt nicht nur gnadenlos gegrindet. Hart sind sie dennoch, aber sie verbinden ganz "normale" Metal-Versatzstücke mit Brachialem aus dem Death- und Thrash-Metal-Bereich und driften dabei nie in den nicht mehr nachvollziehbaren Knüppel-Kotz-Bereich ab. Also: Die Songs sind mega-brett-fett, hart as hell und verfügen, vermutlich wegen Neil Kernon (unter anderem Corpse), auch über einen überaus professionellen Sound. Außerdem passt sich auch der Gesang der abwechslungsreichen - in den logischerweise abgesteckten Grenzen - Mucke an, bleibt nicht im Growl-Grunz hängen. Hohe, fiese Schreie sind nicht neu, wirken aber hier nicht aufgesetzt und bringen demzufolge spontane Varianz in die ehedem schon prima Stücke. Klar, ihre Carcass-Einflüsse leugnen die Kalifornier nie, aber sie sind deutlich in den Hintergrund getreten, zugunsten der großen Vorbilder aus dem Thrash-Bereich, Bay Area- und Ruhrpott-Glanzzeiten lassen grüßen. Drei gute Beispiele für Exhumed-Qualität: "The Matter Of Splatter" hat so viel Drive wie weiland Steffi Grafs Vorhand, "Under The Knife" groovt wie Super-Sau und bei "Death Walks Behind You" rappelt’s sehr ordentlich im kalifornischen Krach-Karton. Aber eigentlich könnte ich hier jedes Lied als gelungene Referenz anführen. Große Scheibe, für Thrash-, Death- und was-weiß-ich-Metal-Freunde. Insgesamt würde ich das Ganze als Death Metal bezeichnen, aber nicht als astreinen. Klasse und alles andere als zum Kotzen.

Anatomy Is Destiny


Cover - Anatomy Is Destiny Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:3 ()
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Vertrieb:
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From Stoke Row To Ipanema

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"From Stoke Row To Ipanema (A Year In The Life Of Marillion)" dokumentiert die spannende Phase des Umbruchs bedingt durch den Sängerwechsel in der Band recht anschaulich. Dreizehn Jahre nach dem ursprünglichem Erscheinen auf VHS kommt jetzt diese Doppel-DVD, aufgepeppt durch das komplette auch schon mit Kultstatus versehene Konzert in der Leicester´s De Montford Hall von 1990, heraus. Für viele Fans von MARILLION zunächst eher kritisch gesehen mußte sich die Band gegen Ende 1988 beinahe zwangsläufig eine grundlegende musikalische Radikalkur quasi selbst verordnen. Der ehemalige Sänger und charismatische Mittelpunkt der Band Derek William Dick "Fish" hatte u.a. nach diversen Drogen- bzw. Alkoholproblemen die Formation verlassen und wurde durch Steve Hogarth, der zuvor in ziemlich unbekannten Kapellen Namens "The Europeans" und "How We Live" aktiv war, ersetzt. Stilistisch wechselten die Engländer von nun an mit jedem Album etwas stärker vom neoepischen Progressive Rock hin zu schlichten Rock, ja stellenweise popig anmutenten Songs bis hin zu dem absoluten künstlerischen Tiefpunkt "Marillion.com". Hiervon scheinen sich Marillion aber mittlerweile wieder erholt zu haben. Wer sich jetzt dies beiden DVD’s genauer anschaut bzw. anhört, erkennt auch warum dies eigentlich so sein mußte, denn wenn Hogarth die alten Songs interpretiert, bei allem Bemühen, die Magie oder gar die Ausstrahlung von Fish konnte er bei den wenigsten Tracks erreichen. Daher war die musikalische Weiterentwicklung mit Songs, die zu der völlig anderen Stimme Hogarths besser passten, zwangsläufig. Während die erste, für Nichtfans wahrscheinlich nur wenig interessante DVD mit Interviews, Promovideos und leider in sehr schlechter Qualität gefilmte Eindrücke eines Konzerts vor 85.000 Fans in Rio de Janeiro bringt, könnte sich der Kauf vor allem wegen der zweiten DVD, auf der ein komplettes Konzert von der Seasons End-Tour dargeboten wird, schon lohnen. In den erwähnten Interviewsequenzen erzählen die Bandmitglieder von den Veränderungen im Zeitraum von 1988 bis 1990. So erfahren wir etwa, wie die Originalmitglieder auf Steve Hogarth aufmerksam wurden. Der Sänger wiederum berichtet von den ersten Monaten als neuer Marillion-Mann, von der ersten gemeinsamen Tournee, ein interessantes, visualisiertes Keyboardsystem sowie der Arbeit am zweiten Album Holidays In Eden. Marillion zeigen sich aber auch bewußt sozialkritisch, denn die Band z.B. in "Easter" für Frieden in Irland ein, im Song "Holloway Girl" wird die ungerechte Behandlung psychisch kranker Frauen im Holloway-Gefängnis ihrer Heimat bemängelt; und "The King Of Sunset Town" handelt von dem Massaker auf "Platz des Himmlischen Friedens" in Beijing, auf dem im Juni 1989 die chinesische Demokratiebewegung blutig niedergeschlagen wurde. Insgesamt eine runde Sache das Teil.


Tracklisting:

DVD 1:

1/ Introduction

2/ Hooks In You - video

3/ In Conversation - Steve joining the band

4/ In Conversation - Steve´ first gig

5/ In Conversation - Steve´s first tour

6/ In Conversation - Uninvited Guest

7/ Uninvited Guest -video

8/ In Conversation - Keyboard parts on tour

9/ Ericv

10/In Conversation - Brazil



Hollywood Rock Festival, Brazil 1990

11/Kayleigh

12/Lavender

13/Hooks In You

14/In Conversation - Easter

15/Easter - video

16/In Conversation - Writing the next album

17/This Town (please note title change from The Ultimate Gift)



DVD 2:

Live at the De Montfort Hall, Leicester, England 24th April 1990
1/ Backstage

2/ The King Of Sunset Town

3/ Slainte Mhath

4/ Easter

5/ Uninvited Guest

6/ Warm Wet Circles

7/ That Night Of The Night (The Short Straw)

8/ Holloway Girl

9/ Berlin

10/Seasons End

11/Hooks In You

12/The Space...

13/Kayleigh

14/Lavender

15/Heart Of Lothian

16/Incommunicado

17/After Me

18/Market Square Heroes



Bonus director´s cuts:
19/The King Of Sunset Town

20/ Easter

21/ Holloway Girl

22/ Berlin

23/ Seasons End

24/Incommunicado

From Stoke Row To Ipanema


Cover - From Stoke Row  To Ipanema Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 182:54 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Duke

www
Band:

Fleshgrind

www
Band:

Twah!

KEINE BIO!
Review:

Shooting At The Sun

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Der breiten Öffentlichkeit fast völlig unbekannt, rocken die Briten "Thunder” seit 1989 durch die Szene und konnten (besonders mit ihrem 1992’er Album "Laughing On Judgement Day”) einige Achtungserfolge verbuchen, auch wenn die Band nie wirklich den großen Wurf landen konnte. "Shooting At the Sun" ist das Comebackalbum nach dem 97’er Werk "The Thrill Of It All" und präsentiert die gesamte Palette groovigen, erdigen Hardrocks, die man als Fan einfach nur genießen kann. Hier wird nirgends aufs Gaspedal getreten, sondern durchgehend relaxt im Midtempobereich geackert. Der Opener "Loser" startet mit einem mächtig nach vorne peitschenden Mördergroove und die Melodie geht einem bereits nach einmaligem Hören nicht mehr aus dem Schädel. Geil! Bei "Everybody’s Laughing" hört man deutlich die Seventies-Verbundenheit (z.B. DEEP PURPLE) heraus, "If It Can’t Feel Love" rockt balladesk, der Titelsong rockt hymnisch, "The Pimp And The Whore" rockt entspannt, "A Lover, Not A Friend" rockt melancholisch, "Shake The Tree" rockt wie gute, alte CCR, "Somebody Get Me A Spin Doktor" rockt rollig, "The Man Inside" rockt ruhig, "Out Of My Head" rockt wieder hymnisch und genial (Top!) und "Blown Away” rockt zum Abschluss nicht so ganz, ist aber noch gut genug. Fazit: dieses Album rockt! Ich habe lange überlegt, ob mir das Ding letztlich, trotz der mir etwas fehlenden ruppigen Attitüde, den "Tipp" wert ist, aber nach zigmaligem Hören kommt man nicht umher, zu erkennen, dass diese Platte die letzten Alben einer mittlerweile drittklassigen Kitschcombo wie BON JOVI um Längen überragt. Und das, obwohl die Herren THUNDER locker die Väter von besagtem Herren sein könnten. Aber wie so oft gilt: je reifer, desto besser. Eine tolle Sache für Rockliebhaber!

Shooting At The Sun


Cover - Shooting At The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Once And Future King - Part I+II

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Mit "Once And Future King” legt TEN-Sänger Gary Hughes sein erstes Soloprojekt in Form einer Konzeptstory über die König Arthus-Sage vor. Dabei taucht er so weit in die britische Sage ein, dass er mit einer CD nicht auskommt und das Epos über zwei Scheiben verteilen muss, die in einem Abstand von ca. sechs Wochen in den Handel kommen. Über Sinn und Unsinn dieser Aktion kann man sicher streiten, gerade bei der heutigen Veröffentlichungspolitik der Labels. Dieser Umstand ist dann auch der größte Kritikpunkt an dem Projekt, denn rein musikalisch bewegt sich Mr. Hughes auf konstant hohem Niveau, auch wenn die Grenze zum Kitsch desöfteren tangiert wird und sich der eine oder andere Füller eingeschlichen hat. Bei einer Spielzeit von knapp über 100 Minuten kann man darüber aber getrost hinwegsehen, zumal sämtliche Songs von zahlreinen Gastmusikern veredelt werden. An den Instrumenten bekamen unter Anderem Arjen Lucassen, Steve Mc Kenna und Greg Morgan Zeitarbeitsverträge; an der Stimme wechseln sich bekanntere Acts wie Bob Catley, Lana Lane und Damian Wilson ab. Von der Umsetzung her erinnert "OAFK" an den "Klein Tobi-Fantasybatzen" AVANTASIA, obwohl Hughes nicht etwa auf saftige Bombast-Metal-Klänge setzt, sondern auf getragenen, epischen Hardrock, der eher zum Lauschen und Schmusen als zum wilden Bangen gedacht ist; ganz im Stil solcher Bands wie natürlich TEN und MAGNUM. Als tolle Ohrwürmer und Anspieltipps entpuppen sich die beiden Opener "Excalibur" und "Kill The King", die äußerst melodischen "Dragon Island Cathedral" und "Rise From The Shadows" oder der Abschlußtrack "Once And Future King". Besonders wertvoll ist dieses Album für Leute, die sich in die Story einer Platte hineinhören,- und lesen wollen wie in ein gutes Buch. Trotz der etwas mangelnden Abwechslung und der Tatsache, dass man hierfür doppelt löhnen muss, eine sehr interessante, hörenswerte Sache.

Once And Future King - Part I+II


Cover - Once And Future King - Part I+II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 106:59 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Thunderbolt

Band:

Gary Hughes

www
Review:

Legiones Del Sur

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Was haben Deutschland und Argentinien gemeinsam? Also erst einmal können (oder konnten) beide Fußball-Nationalmannschaften recht gut kicken. Dann bereitet die traditionelle Küche der Länder recht gute Schnitzel beziehungsweise Steaks. Von - nunmehr - "gemeinsamen" Söhnen, die in der Wirtschaftswunderzeit von Deutschland in Richtung Südamerika flüchteten, mal ganz zu schweigen. Und jetzt scheint der metallisch interessierte Spross der Pampa den deutschen Gründern der Power-Metal-Bewegung zu folgen. JEZABEL gibt’s laut Info schon seit 1993, die Band veröffentlichte aber aus verschiedenen Gründen erst 2001 ihr Debut "A Todo O Nada" - wobei letztes Wort ungefähr die Qualität des Outputs beschreibt. Nun denn, dachte ich mir, "kann ja nicht viel sein", was Maradonas Landsmannen da beim italienischen Neu-Label rausbringen. Und so falsch lag ich nicht, denn Metaller, die mit Power-Metal, inklusive Keyboards und dem ganzen Krempel, den Helloween und Konsorten einst prägten und Stratovarius und das ganze Pack nun verhunzen, reich gar nichts anfangen können, ja denen wird diese Band auch nicht gefallen. Aber eigentlich finde ich das Ganze merkwürdigerweise recht nett. Denn die Argentinier haben zweifelsohne ihren Charme. Zum einen übertreiben sie das Tastengeklimpere nicht, zum anderen verzichtet Sänger Leandro Coronel auf‘s ganz hohe Gequietsche. Und außerdem kreieren die Süd-Amis feine Melodien - ohne zu sehr ins Kinderlied abzudriften, verfügen über recht hohe Geschwindigkeit und manchmal so richtig harte Gitarren. Nicht, dass wir es hier mit der Genialität ihres koksenden Kicker-Kumpels zu tun hätten. Aber ganz nett ist die Scheibe für Kraftfutter-Genießer schon. Quasi wie ein tretender Sensemann der argentinischen Auswahl für Freunde des gepflegten Defensiv-Fußballs. Ohne Scheiß, irgendwie mag ich diese CD, vielleicht liegt’s an den spanischen Vocals. Daran können auch das nicht existente erste Lied (Fehler auf der CD?) und die reichlich dünne Ballade "Miro Atras" nichts ändern. Auf die lange Spielzeit kommt die Scheibe auch deswegen, weil mit "Sigue Un paso Mas" ein Bonus-Videoclip vorhanden ist.

Legiones Del Sur


Cover - Legiones Del Sur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12 plus 1 Video
Länge: 63:1 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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