Review:

Retaliate

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Okay, "Overthrow" war ganz okay, aber hatte irgendwie noch den Charme eines Arbeitsbeschaffungsprogramms für zwar kompetente aber gruppenlos-gewordene Death-Metal-Musiker. Doch was jetzt aus den Boxen dröhnt, das hat gar kein Charme mehr. Denn von so einer Eigenschaft zu reden, ist im Zusammenhang mit diesem Brutalo-Geschoss überhaupt nicht angebracht. Denn diese Scheibe protzt nur so vor Härte, dass es einen Schaudern lässt. Ob "Angst essen Seele auf" nun einen deutschen Text trägt, hört man erstens sowieso kaum raus und zweitens ist das auch völlig egal, denn egal welcher Zunge MISERY INDEX nun goutiert, hier wird jedermann jederzeit überrannt. Übermannt von fetten Riffs, zermalmendem Double-Bass-Geknüppel, fiesem Grunts zwischen Metal und Grindcore sowie einer ausgesprochen befriedigenden Produktion. Dazu gesellen sich - im Gegensatz zu vielen anderen Death-Bands amerikanischer oder osteuropäischer Herkunft - noch super-feine Melodien wie eben bei angesprochenem Titel. Ein Song heißt "The Great Depression" - die gibt’s aber nicht nach Genuss dieser unglaublichen Scheibe. Leider kann ich "Retaliate" nicht mehr hören, denn nachdem ich die kompakte Platte acht Stunden am Stück in meinem PC hab dudeln lassen, war selbst dem Rohmaterial die "MISERY INDEX"-Brutalität zu heftig. Kurzerhand sorgte die Technik für einen Riss im Silberling. Kaputt. Genau wie ich nach Genuss dieses Ten-Trackers. Diese Scheibe ist nicht okay, sie ist schlichtweg unglaublich.

Retaliate


Cover - Retaliate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:22 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Forces@Work

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InterviewWie schauts?



Ich komme gerade von der Arbeit, war ein bisschen stressiger als sonst. Und ich bin gespannt, was Du von mir wissen willst.



Reden wir mal ein wenig über Eure neue Platte.



Das ist ja eigentlich nur ein Demo. Es ist eine Promo-CD. Wir haben sie ja komplett selbst produziert, mit einem Acht-Spur-Gerät. Also richtig als "Platte" würde ich sie nicht bezeichnen, weil sie ja nicht so produziert wurde, wie wir eigentlich eine Platte veröffentlichen würden.



Ich für meinen Teil fand sie, ehrlich gesagt, schon richtig gut für diese Tatsache.



Sie klingt schon ganz in Ordnung, aber ich finde, an vielen Stellen ist die Transparenz nicht so richtig da. Wenn jetzt zum Beispiel die Gitarren voll abgehen, es sind teilweise drei zu hören, viel Gesang und dazu das Schlagzeug... manche Sachen gehen ein bisschen unter. Das kann man bei den Songs zwei und fünf hören. Das sind eben die Sachen, die man in einem richtigen Studio schon vermeiden kann. Und die acht Spuren sind für eine richtige Produktion eben zu wenig.



...Man höre sich BLIND GUARDIAN an...



Ich weiß gar nicht, wie viele Spuren die benutzt haben. Wenn Du heutzutage eine richtige Platte machst, sind ja locker schon mal 36 Spuren oder so weg. Die hatten ja auch Chöre bis zum Umfallen...



... die man untergemogelt hat, weil Hansi nicht so toll singen kann... Seid Ihr denn mit dem Verkauf bisher zufrieden? Wieviele Exemplare habt Ihr denn bisher schon abgesetzt?



Verkauft haben wir noch nicht so viele, weil es ja größtenteils ein Promo-Ding ist. Wir schicken das Ding überall hin wegen Reviews, Labelsuche und so weiter, aber verkauft haben wir davon bisher vielleicht 60-70 Stück. Bei Konzerten oder bei Ebay wird das Ding angeboten, aber in irgendeinem Vertrieb ist es nicht drin. Es ist ja auch nur eine CD-R; wir haben die Scheibe nicht pressen lassen, sondern sie ist nur gebrannt und sie wird in dieser Form von den ganzen Mailordern etc. wohl auch nicht akzeptiert.



Das ist richtig, aber ein vollständiges Album kommt demnächst, oder?



Also, wir wollen jetzt erstmal im gleichen Format ein neues Demo machen und versuchen, irgendwo einen Deal zu kriegen. Eine ganze Platte auf eigene Kosten aufnehmen wollen wir im Moment eigentlich nicht. Ich weiß nicht, ob Du die Band THOUGHT SPHERE kennst, aber wir haben die Erfahrung gemacht, - der Sänger, der Bassist und ich waren in dieser Band - dass, obwohl wir eine super produzierte CD hatten, diese von unserer Plattenfirma aus finanziellen Gründen nicht vernünftig veröffentlicht wurde. Wir mussten dann alles selbst machen und haben bei den gängigen Mailordern kaum Interesse vorgefunden. Es war äußerlich und vom Sound her eine wirklich professionelle Sache, so dass ich das nicht verstanden habe. Ob da die Marktlage so aussieht, dass die nur noch super bekannte Sachen haben wollen, um sicher zu sein, dass sie diese dann auch verkaufen? Ich habe das Gefühl, dass man da zur Zeit gerade mit etwas komplizierterer Musik ganz ganz schlechte Karten hat.



Ich bin ja auch zu dem Demo gekommen wie Maria zum Kind. Unser Heavy, der kann wohl nicht mit so frickeligen Sachen und hat das Ding zur Besprechung freigegeben. Und da ich Bands wie WATCHTOWER oder SIEGES EVEN selbst ganz geil finde, war das schon mein Fall. Aber ehrlich: das Ding ist sehr gut, aber auch sehr sehr sperrig. Die meisten Leute haben damit große Probleme.



Ja, klar. Es ist schwierige Musik, das muss ich auch zugeben. Aber es macht tierisch Spaß, in der Band zu spielen und diese Musik zu machen. Wir machen einfach nur, worauf wir Bock haben und im Moment ist uns alles andere scheißegal. Wir versuchen halt, ein paar Fans zu gewinnen und man sieht auch in den Kritiken, die wir so kriegen, dass es sehr gespalten ist. Die einen finden es toll, viele finden es aber nicht gut. Wie gesagt, ich würde gerne ´ne Platte aufnehmen, aber die Frage ist, in welchem Rahmen. Wenn Du ´ne supertolle Platte machst und trotzdem nur 200 Stück verkaufst, dann ist das auch nicht besonders toll. Dann mach ich lieber nur ein Demo, das nicht so toll klingt und versuche lieber, auf eigene Faust so viel wie möglich zu machen und irgendwann mal einen Deal zu bekommen. So sieht im Moment die Strategie aus.



Wer sind denn eigentlich so Eure Vorbilder? Sind das die oben genannten Bands?



Eigentlich gar nicht. Das ist bei uns sehr unterschiedlich. Wir haben kein einheitliches Vorbild, weil wir sehr unterschiedliche Leute sind. Unser Sänger, der Andreas, der hört so Nu Metal-Kram und diverse Pop/Rock-Acts, so wie die BARE NAKED LADIES und eben KORN, LIMP BIZKIT, SLIPKNOT, etc. Auf unserer Homepage stehen demnächst auch die ganzen Lieblingsbands von uns.Die meisten Bands, die der gutfindet, kenne ich auch gar nicht.



Aber mit solcher Musik könntet Ihr sicher mehr verdienen als mit Eurem jetzigen Stil.



Ja, aber da hätte ich überhaupt keinen Spaß dran. Weder auf der Bühne, noch so. Meine Vorbilder sind eher Sachen wie DREAM THEATER, STEVE VAI und natürlich die ganzen Klassiker wie TESTAMENT, METALLICA, SLAYER und so weiter. Ich bin eher der klassische Heavy Metal-Typ. Ich hab dann auch irgendwann angefangen, diesen Progressive-Kram zu hören und das vermischt sich jetzt alles bei mir. Unser anderer Gitarrist ist eher so ein Funker, der steht zwar auch auf Metal, aber auch auf diese "cleane" Gitarre. Man kann auch hören, dass er auf der CD öfter mal Funk-Parts spielt. Unser Bassist ist ein Jazz-Freak, so mehr oder weniger. Metal hört irgendwie jeder bei uns, unser Schlagzeuger steht auf DEATH, also Gene Hoglan und so. Der steht zwar auch auf andere Metalsachen, hört aber fast nur Frickel-Metal.



Also CYNIC und sowas?!



Ja, auf CYNIC fährt der voll ab. Hart und frickelig ist sein Ding.



Und DEATH gehörten ja zu den Vorreitern dieser Mucke, denn die konnten ja beides.



Die hatten auch immer die besten Schlagzeuger. Sean Reinert, Gene Hoglan, der war ja auch der letzte, die haben schon unglaubliche Sachen gespielt.



Wie sieht das jetzt zur Zeit aus mit THOUGHT SPHERE? Ist die Band jetzt endgültig begraben?



Ja, sie ist auf jeden Fall zur Zeit begraben. Dass es da jemals eine Reunion geben wird, will ich jetzt nicht völlig ausschließen, aber so wie es jetzt aussieht, ist die Band erstmal tot.



Warum ist die Band denn auseinandergebrochen?



Das hatte vielerlei Gründe. Und jeder wird Dir als Begründung etwas anderes sagen. Aus meiner Sicht war das so, dass kommerziell alles konstant den Bach runter ging. Die CD "Vague Horizons" lief einigermaßen ok, zwar nicht den Erwartungen entsprechend, aber von dem Standpunkt aus, dass es die erste offizielle Platte bei einem Label war, war es annehmbar. Dann kam die zweite, da hat gar nichts geklappt; es war eine totale Katastrophe. Es zieht einen schon runter, wenn man ´ne Platte aufnimmt, von der man total überzeugt ist, aber bei der dann gar nichts passiert. Du sitzt dann da und ärgerst Dich den ganzen Tag, die Platte gibts nirgendwo zu kaufen... das ist einfach superdämlich. Und dann kam es, dass gewisse Leute anfingen, Prioritäten anders zu setzen und nicht mehr so oft proben wollten. Andere wollten viel mehr machen und das alles führte zu einer totalen Unruhe, so dass Leute sich bei jeder Probe angeraunzt haben und die Stimmung sehr unangenehm wurde. Und irgendwann kam der Punkt, an dem einer, das war der Jens, unser anderer Gitarrist, gesagt hat, dass er keinen Bock mehr hat und aussteigt. Danach haben wir uns gesagt, dass wir es jetzt erstmal lassen.



Wenn Du, Euer Bassist und Euer Sänger jetzt bei FORCES@WORK sind, warum habt Ihr dann nicht unter dem Namen THOUGHT SPHERE weitergemacht und nicht einfach zwei neue Leute gesucht?



Das ist jetzt ein bisschen komplizierter. Die Band FORCES@WORK heißt seit Anfang 2003 so, existiert aber schon seit zweieinhalb Jahren. Und neben THOUGHT SPHERE hatte ich mit diesen anderen Leuten, außer dem Sänger, eine Instrumentalband. Wir haben zwei Jahre lang intensiv geprobt und als THOUGHT SPHERE dann auseinandergefallen ist, haben wir uns den Lohse als Sänger geholt und dann haben wir uns FORCES@WORK genannt. Einen großen Teil der Songs, die auf der CD drauf sind, hatten wir also vorher schon geschrieben. Sonst hätten wir es auch nicht geschafft, in einem halben Jahr schon ein Demo rauszubringen. Wir haben unheimlich viel Zeit gebraucht, diese fünf Stücke zu schreiben und einzustudieren und so. Da steckt sehr viel Arbeit hinter, die schon im Vorfeld gelaufen ist. Als die Band FORCES@WORK ins Leben gerufen wurde, gab es sie schon über zwei Jahre. Es ist im Prinzip eine andere Band, nur da jetzt zufälligerweise drei Leute, die früher auch bei THOUGHT SPHERE gespielt haben, da mitmachen, klingt das dann so, als sei es die Fortsetzung von THOUGHT SPHERE.



Im Promo-Info kam das auch so ´rüber...



Ja, das haben wir im Prinzip auch so gemacht, weil es für die meisten Leute einfacher zu verstehen ist, wenn man sagt, dass man mit ein paar anderen Leuten unter einem anderen Namen weitermacht, als wenn man versucht zu erklären, dass es die Band erst nebenher gab und so weiter. Und diese Einzelheiten interessieren die meisten Leute auch nicht.



Wie sieht es aus mit irgendwelchen Livegigs oder ´ner Tour?




Eine Tour ist im Moment nicht angesagt. Livegigs gibt’s ab September wieder; die Daten stehen auf der Homepage. Die Homepage ist endlich wieder ein bisschen weiter und die Daten für den Rest des Jahres stehen drauf. Wir spielen dieses Jahr sicher noch sechs, sieben Mal.



Bekommt man dann auch ältere Stücke von THOUGHT SPHERE zu hören oder nur die neuen?



Wir spielen zur Zeit nur Stücke von FORCES@WORK, die wir geschrieben haben. Wir spielen mit dem Gedanken, vielleicht mal einen oder zwei THOUGHT SPHERE-Songs zu spielen, aber wir haben so viele neue Ideen, dass wir kaum hinterherkommen, diese umzusetzen. Es dauert lange; wir sitzen teilweise drei bis vier Monate an einem Stück. Es muss eben alles ausgearbeitet werden.



Aber Eure Musik ist nicht wirklich, wie man vielleicht denken mag, vergleichbar mit Free Jazz, wo man sich einfach irgendwas zusammenspielt und alles wie Bausteine aneinandersetzt? Das wäre zumindest ein Grund, warum alles so sperrig klingt.



Nee, so ist es nicht. Es sind schon konkrete Ideen da, die im Proberaum zusammengebastelt werden; so lange, bis wir zufrieden sind und meinen, dass es gut klingt. Das kann schon manchmal schnell gehen, aber manchmal dauert es eben echt lange. Es kann sein, dass man einen Song schon längere Zeit spielt, ihn dann aber nicht gut findet, obwohl er schon zwei Monate lang steht. Und dann fängt man an ihn zu verändern. Wir sind da schon ziemlich pingelig, was die Stücke angeht.



Wenn Ihr jetzt die Wahl hättet, mit irgendeiner Band auf Tour zu gehen, wer wäre das dann?



Richtig gerne auf Tour gehen würde ich zur Zeit mit NEVERMORE.



Ach ja, aktuelles Thema: Was hältst Du denn von der JUDAS PRIEST-Reunion?



Also, mit JUDAS PRIEST habe ich mich noch nie so richtig beschäftigt und von daher kann ich nichts dazu sagen. Aber ich bin sowieso ziemlich ahnungslos, was aktuelle Dinge in der Metal-Szene betrifft. Ich lese da auch nicht viel.



Und was werdet Ihr jetzt direkt als Nächstes machen?



Es laufen gerade die Vorbereitungen, ein neues Demo aufzunehmen und es wird, denke ich, im September passieren. Und dann müssen wir wieder versuchen, einen Deal zu bekommen und wenn wir es nicht schaffen sollten, was natürlich gut sein kann, dann... mal gucken. Auf jeden Fall werden wir nächstes Jahr viel live spielen, auf jeden Fall mehr als dieses Jahr. Vielleicht werden es nächste Saison ein paar Festivals werden.



Was findest Du als Musiker und Fan eigentlich besser? Eine Hallentour mit einer anderen Band oder Festivals?



Wenn man merkt, dass da so 50 Leute sind, von denen man merkt, dass die Musik sie interessiert, dann macht das schon sehr viel Spaß. Schöner ist es, wenn Du 200 hast, aber vor mehr als 400 haben wir noch nie gespielt. Auf Open Airs habe ich auch erst ein, - oder zweimal gespielt. Aber ich habe nicht so viel Live-Erfahrung vor größerem Publikum.
Wenn ich selber auf ein Konzert gehe, finde ich es am Besten, wenn es ein kleines Konzert ist. Ich glaube, das Geilste, was ich je gesehen habe, war SPOCK’S BEARD in der Zeche Bochum. Da waren vielleicht 200 Leute da. Das war super. Da waren die auch noch nicht so bekannt und gehypt. Nach dem Gig haben die sich vor die Bühne gestellt, Autogrammstunde gemacht und mit den Fans gelabert. Ich finde es cool, wenn das so persönlich wird.



Was sind denn eigentlich Deine absoluten Lieblingsplatten?



Mal überlegen... also die absolute Hammerplatte ist für mich im Moment die "Dead Heart In A Dead World" von NEVERMORE. Und die Meilensteine, die ich nennen kann, sind die "Images And Words" von DREAM THEATER und die ersten Drei von ANNIHILATOR, also "Alice In Hell", "Never Neverland" und "Set The World On Fire"... "The Ritual" von TESTAMENT finde ich am Geilsten von denen, obwohl diese Meinung die Wenigsten teilen. Da sind absolute Hammersongs drauf. "Master Of Puppets" von METALLICA ist auf jeden Fall ´ne geile Platte und früher war ich auch ganz großer AC/DC-Fan. "Highway To Hell" und "Back In Black" würde ich auch zu meinen Lieblingsplatten zählen. PSYCHOTIC WALTZ...



...JAAA!!!



Oh, welche finde ich von denen am Besten? "Into The Everflow" und die erste. Das sind wirklich sehr schöne Platten. Welche ich auch super finde, ist von SHADOW GALLERY die "Carved In Stone". Die ist zwar nicht so gut produziert, aber da sind tolle Stücke drauf. Wie gesagt, ich bin auch ein großer STEVE VAI-Fan. Der hat auch ein paar Platten gemacht; als Gitarrist interessiert mich sowas. Ich würde von dem jetzt keine Platte nennen, weil er auch einige Sachen gemacht hat, die einfach nur nerven. Vielleicht ist die "Passion And Warfare" ein Meilenstein, aber die nervt teilweise auch. Da wären auch noch GUNS’N’ROSES mit "Use Your Illusion I+II". Die fand ich damals auch richtig geil. Alles, was die Jungs Ende der 80er, Anfang der 90er herausgebracht haben, war richtig gut.



Ok, hast Du noch etwas, das Du unseren Lesern mitteilen möchtest? Eine Nachricht oder Botschaft?



Ja, wenn Ihr die CD haben wollt, dann sollt Ihr mich direkt per E-Mail anschreiben (Adrian@Forcesatwork.de) oder Ihr könnt auch versuchen, sie bei Ebay zu kriegen. Ich weiß, dass die Musik schwierig ist, aber ich denke, wenn man sie sich öfter anhört oder live sieht, dann kann man da durchsteigen. Ansonsten habe ich keine große Message; wir machen eben, was uns Spaß macht und wenn andere daran Spaß haben, dann freut mich das auch sehr. Ich freue mich über jeden, der die CD kauft oder bestellt.






















Band:

Bongzilla

KEINE BIO! www
Review:

Rogg ´n Roll Azubi

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Die Farbe an den Wänden meiner neuen Hamburger Wohnung ist noch nicht ganz getrocknet, da spüre ich bereits den aufkeimenden Lokalpatriotismus in mir. Und sollte daher die jungen Fischköppe REIMZIG ganz sympathisch finden. Den ersten Schlag vor mein Haupt gibt’s durch den BMG eigenen Kopierschutz, der das Hören der CD am PC erst mal unmöglich macht. Von wegen Abspielbar auf einem PC - auf meinem jedenfalls nicht. Wer darauf pfeift, wird sich im nächsten Moment mit beinahe ungläubigem Ohrenzucken auf die Töne reagieren. Man sollte ja meinen, dass zumindest im kommerziellen Bereich nach den musikalisch langsam ergrauenden H-BLOCKX oder SUCH A SURGE kaum Bands ein Vertrag an den Hals gehängt wird. Weit gefehlt, REIMZIG hauen in diese Kerbe und machen dann genau das, was mich oft daran hindert dieser Musikrichtung Respekt zu zollen: Deutscher Hip Hop, ob nun mit rockigen Gitarren unterlegt oder nicht, steht und fällt mit den Texten. Und von den wenigen Ausnahmen, die mir ein Grinsen auf die Lippen zwingen, wird hier der heimischen Geografie Tribut gezollt: Es ist alles flach, sehr flach. Hier wird wenig subtil und mit dem großen Hammer gereimt. Deutlich versierter scheint die Saitenfraktion, die, wenn auch mit Mühe, manchmal aus altbewährtem Schema ausbrechen kann. Und dann wirken die funkig bis bluesigen Töne unterhaltsam, je weniger poppig kalkuliert, desto besser der Gesamteindruck. Die Szene ist ohnehin recht Licht geworden und einige der REIMZIG Songs hätten die nötige Balance an Härte und Tanz=Hüpfbarkeit an Bord, die große Hoffnung jedoch bleibt zumindest vorerst noch aus. Dafür müssen die Texte deutlich entspannter aus den Boxen kommen, der ein oder andere Beat fetter und den Instrumenten und ihren fähigern Besitzern mehr Luft gelassen werden. Richtig knackig ist nur der Po auf dem Cover.

Rogg ´n Roll Azubi


Cover - Rogg ´n Roll Azubi Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:33 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Reimzig

KEINE BIO!
Review:

Testamentum (In Hora Mortis Nostre)

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Wenn auf dieser CD eins nicht zu vernehmen ist, dann sind es neue Töne. In wessen Schrank also die älteren THEATRE OF TRAGEDY Alben bereits verstauben, sollte doch lieber selbigen die ein oder andere Runde im Player gönnen. Wer allerdings mit diesem Wissen der Musik der polnischen VIA MISTICA lauscht, kann sich mit ihrem Debut durchaus unterhalten. Für ein gewisses Maß an Abwechslung sorgt das - viel zu wenig eingesetzte - Cello, an dessen vier Saiten im übrigen die Sängerin der Band ihre Finger flitzen lässt. Optisch und live sicher nett, auf Konserve sind die Duette mit ihrem krächzenden männlichen Kollegen aber eben wenig überwältigend sondern nur guter Durchschnitt. Die Musik lädt mit doomigen Gothic Metal zum Erhängen ein, genau das was man braucht wenn die Tage kürzer werden und der Regen auf den Boden prasselt, nicht wahr? Der zwar im Booklet als unbekannt (sic!) aufgeführte Produzent hat dennoch einen soliden Sound gebastelt, der die größtenteils langsamen Stücke gut zur Geltung bringt. Ein in allen belangen solider Soundtrack für die, die schweren Herzens sind. Für meinen Geschmack aber auch in jeder Hinsicht ein paar Jahre zu spät.

Testamentum (In Hora Mortis Nostre)


Cover - Testamentum (In Hora Mortis Nostre) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sculptures

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Oh Mann, was hab’ ich mir nur da wieder für seltsames Material eingefangen? Klar, als Progspezi ist man mittlerweile ja schon einiges gewohnt aber HEARTSCORE stellen mich vor eine neue, harte Geduldsprobe. Nach nur einem Durchgang verspüre ich nämlich keine so große Lust auf Wiederholung aber nicht weil es so mies geworden ist sondern eher, weil es ziemlich anstrengend ist, sich die CD komplett durchzuhören. Doch da muß ein aufgeschlossener Redakteur halt einfach durch. Ein erster Blick auf das Cover von "Sculptures", so nennt sich das Teil, würde auf eine Folkpladde mit viel Duddelsackgeklimpere schließen lasen doch weit gefehlt, es kommt viel besser. Diese rein virtuelle Studio Projektband (darauf legt der Mastermind Dirk übrigends besonderen Wert!) widmet sich einem absolut eingeständigen oder besser ausgedrückt ungewöhnlichen Sound, der sich an klassische Rockacts der 70er Jahre anlehnt aber außerdem noch diverse Blues, Jazz und Worldmusikähnliche Versatzstücke miteinander kombiniert. Wobei mir selbst u.a. bei dem recht flotten "Men Treats Woman" sogar auch Indie-Rock-artige Songstrukturen der 80er dazwischen gekommen zu sein scheinen. Hört sich alles irgendwie komisch bzw. auf jeden Fall nicht alltäglich an? Stimmt absolut und so klingt es dannauch, vor allem dank des wirklich größtnteils recht dünn/schrägen Gesanges oder wie auch immer man, diese vermeintlich nicht so recht zur Musik passend wollenden Chorpassagen, auch nennen möchte. Die Jungs scheinen sich außerdem teilweise selbst nicht ganz so ernst zu nehmen, denn "herzzerreisende Melodien oder riesengroße Drumsets", wie vollmundig auf dem Beipackzettel angekündigt, lassen sich leider nirgends finden. Die bandinterne Behauptung: "It’s the Song, not the Singer" hingegen kann man aber uneingeschränkt zustimmen. Denn die Leadstimme pendelt ständig im Nirgendwo zwischen THE CURE auf Acid und den Spaceprogern von DICE hin und her. Eine andere Besonderheit bei HEARTSCORE sind die lyrischen Texte, hier bediente man sich einfach am reichhaltigen Fundus von Gedichten amerikanischer Lyriker wie z.B. Langston Hughes oder Emily Dickinson, die in die teilweise recht waghalsigen Kompositionen verwurstelt wurden. Das Duo Infernale Oliver Hartstack (Vocals) und Dirk Radloff (Vocals, Guitar, Bass, Keyboard, Backing Vocals) schwelgt in teilweise üppig ausufernden Arrangements, wobei die Gitarre oft mit DEEP PURPLE mäßigen Riffs ("Blue Bayou" - nein ist kein Cover von Paola!) stets dominiert und entsprechende normale Solos ebenfalls nie zu kurz kommen. Der beste Track ist aber eindeutig, daß stark an die DOORS angelehnte "Aunt Sue’s Stories" mit der schönen Hammondorgel. Für meinen Geschmack machen HEARTSCORE bei den opulenten Instrumentalteilen, bei denen dann auch Bass schön tief herauswummern darf, noch die beste Figur. Wenn sich dann aber wieder die Chorgesänge mit harmonischen Musicalausprägung gegen die Restmusic ankämpfen, dann klingt es irgendwie nicht mehr stimmig sondern nur noch schräg. Wer aber auf solch experimentell klingende Sachen abfährt wird hier wohl goldrichtig liegen. Wie schreiben die Jungs doch so schön .... "improvisieren nicht, weil sie nicht improvisieren wollen .. sondern planen vielschichtige und durchdachte Songs" - das Ergebnis hört sich allerdings dann nicht mehr ganz so an.

Sculptures


Cover - Sculptures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rupi´s Dance

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Achtung, aufgepasst: wo IAN ANDERSON draufsteht, ist nicht zwangsläufig JETHRO TULL drin. Auf dem aktuellen Soloalbum des Querflöten-Gottes gibt es nur akustisches Miteinander. Zu diesem Zweck hat die Rockikone nebst den Akustikgitarren ein Streichquintett aufgetan, das die 13 erfrischenden Folknummern facettenreich untermalt. Im Vordergrund steht natürlich der Meister mit seinem Silberrohr (das ihm mittlerweile angewachsen sein müsste), und dieses ist ohne Umschweife eines der prägendsten Instrumente der gesamten Rockgeschichte. Ich kenne kaum ein anderes Instrument eines Musikers des klassischen Rocks, das man schon beim ersten Ton erkennt (ein ähnliches Beispiel ist SANTANAs Gitarre). Und selbst nach 35 Jahren merkt man Mr. ANDERSON an, dass er immer noch Spaß an der Sache hat, denn alle Songs sind mit großer Spielfreude dargeboten. Einzelne Songs herauszuheben macht hier wenig Sinn, da sich der Hörgenuss erst beim Hören des gesamten Longplayers einstellt und sich sicher nicht jedermann sofort an den leicht progressiven Stil dieser "ungepluggten" Musik gewöhnen kann. Aber für Neugierige seien als Anspieltipps der melodisch verspielte, heitere Opener "Calliandra Shade (The Cappuccino Song)", der mit typischem Irish Folk-Groove versehene Titelsong oder das atmosphärische und hymnische "A Hand Of Thumbs" genannt. Als Bonbon gibts mit "Birthday Card At Christmas" als Bonus Track noch einen Ausblick auf das kommende JETHRO TULL Christmas Album. Deren Fans müssen hier natürlich sofort reinhören, aber absolut angesprochen fühlen sollten sich (Irish) Folk-Fans im Allgemeinen und auch Metaller, die zum Beispiel mit den akustischen Sachen von SKYCLAD einiges anfangen können. Definitiv eine essentielle Sache, die durchweg Spaß macht!

Rupi´s Dance


Cover - Rupi´s Dance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Aeon

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Die Betriebs-Metal-Gemeinschaft aus Emperor und Myrkskog setzt zum zweiten Schlag an, und zwar im Schnitt mit eindeutig weniger Geschwindigkeit als beim Erstling "World Ov Worms". Und irgendwie haben sich die Norweger ein bisschen mehr in die todesmetallische Richtung abgesetzt, das avantgardistisch-schwarzmetallische ist dafür ein wenig in den Hintergrund gerückt. Als Anhalt könnte vielleicht ein Zwitter aus Morbid Angel und Emperor dienen. Allerdings weist die Scheibe gehörige Höhenunterschiede auf: Während der Opener "Psyklon Aeon" ein wirklich fetten Eindruck hinterlässt und das abschließende "An Eclectic Manner" einem unglaublich harten wie melodischen Meisterwerk gleichkommt, befinden sich dazwischen Songs, die dem enormen Anspruch (und auch der Erwartung, die der Hörer/Käufer an die Band stellt) nicht ganz gerecht werden. Nicht, dass es sich auch nur im Ansatz schwache Titel handelt, aber beispielsweise "Two Thousand Years" langweilt recht flott. Dass der noch inhaftierte Faust die Songs geschrieben hat, (die zudem nicht abgedruckt sind) und dass mir der Band-Name immer noch nicht so richtig frei von der Zunge weggeht, lässt man vielleicht einfach außen vor. Ich freue mich auf die Tour mit Red Harvest und 1349, ich kann "Aeon" auch ganz gut hören, aber die große Sensation, das mächtige Werk - nein, das finde ich leider nicht.

Aeon


Cover - Aeon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:56 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Exilia

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