Review:

Underworld

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Gegensätzlicher können Film und Soundtrack kaum sein. Ersterer besticht durch langweilige Handlung und beim Wissen darüber, dass Vampire wie Werwölfe ein intriganter Haufen sind auch durch eine nach wenigen Minuten durchschaute Story. "Underworld" kann sich damit rühmen, das Schlusslicht der pseudocoolen Vampirflme zu sein. Und dann ist da dieser Soundtrack, der sich genau am anderen Ende der Superlativskala anzusiedeln vermag. Für düstere Filme gehört es heuer zwar ohnehin zum guten Ton, alternativere Bands auf dem Soundtrack zu versammeln. Was sich dann meistens in eine muntere B-Side Compilation ergießt, wurde bei "Underworld" gänzlich anders aufgezogen. Danny Lohner (Nine Inch Nails) hatte seine Finger sowohl im original Filmscore, als auch mit dem Projekt RENHOLDER auf diesem Soundtrack. A PERFECT CIRCLE tritt sowohl alleine ("Judith") auf, als auch in Form des Sängers Keenan. Diese Allstarbesetzungen bei etlichen Tracks (von Wes Borland, Davied Bowie oder Richard Patrick bis John Frusciante) brachte erstaunlich vielseitige Früchte zwischen modernem Rock und atmosphärischen Soundscapes in Form exklusiver Tracks. Es ist kein Soundtrack der durch Aggressivität oder übertriebene Härte dominiert wird, einzig DILLINGER ESCAPE PLAN haut in gewohnt vertrackter Manier auf den Putz. Einzig SKINNY PUPPY ist in die Belanglosigkeit versunken, auch keine Überraschung. Der "Underworld" Soundtrack leidet darunter kaum, denn die Auswahl ist gelungen und lässt vor dem geistigen Auge einen eigenen Film ablaufen. Genießt diesen und spart euch die Hollywood Fantasie.

Underworld


Cover - Underworld Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 67:44 ()
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The Stranglers

www
Band:

Days Of Grace

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
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The Way Of Pain

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DYECREST gehörten zu den Finalisten des "Young Metal Gods" - Festivals und konnten sich so einen Vertrag mit Noise - Records erspielen, unter deren Banner nun ihr Debüt "The Way Of Pain" (druckvoll und voluminös produziert von Piet Sielck!) erscheint. In Finnland, ganz im Gegensatz zu Italien (ja ja, ich weiß…) scheint man noch zu wissen, wie anständiger Power Metal zu klingen hat, denn "The Way Of Pain" ist ein herausragend starkes Album geworden. Bereits die "A - Seite" der Scheibe mit dem geilen Opener "For All The Weak", dem straighten "Into The Void", dem etwas an HIM, also SENTENCED erinnernden (hauptsächlich aufgrund der Keyboards), epischen "Made Me Believe", der Hymne "Last Man Standing" und dem bombastischen "Lost Faith" überzeugt mühelos und kann mit einem beachtlichen Teil der Releases "namhafter" Größen mithalten. Die "B - Seite", also die restlichen fünf Songs, sind nicht ganz so zwingend und eingängig wie der Rest, fallen aber auch nicht wesentlich ab. "The Game" ist etwas schwerfällig und vertrackt und beißt sich nicht richtig fest, "Kneeling Down" ist eine sehr schöne, bombastische Halbballade mit leicht düsterer Atmosphäre, "All In Vein" kommt etwas gemäßigter daher und wird, wie der Rest auch, von fetten Chören getragen. Ein Hit ist das Stück aber nicht. "Until Death Do Us Apart" bietet schöne Shouts, tolle Soli und gehört zu den anspruchsvollsten Stücken des Albums. Der Abschlusstrack "With Pain" ist etwas sperrig und kein echter Kracher, aber beileibe nicht schlecht. Insgesamt verstehen es die Jungs sehr geschickt, ihre Einflüsse aus heimatlicher Düsterkunst, bombastischen (Prog) - Einflüssen der Marke QUEENSRYCHE, SHADOW GALLERY oder STRATOVARIUS und kraftvoller Geradeaus - Power mit genügend Eigenständigkeit zu verbinden. Ein sehr empfehlenswertes Album, das die Messlatte für die Nachfolgewerke ausreichend hoch legt und auf ein baldiges Wiederhören der Jungs freuen lässt!

The Way Of Pain


Cover - The Way Of Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Emotional Disorder

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Es scheint, als ob Spanien in Sachen Metal langsam auftaut. Das Locomotive - Label versorgt die "Exoten" unter den Metalheads nämlich seit einiger Zeit mit qualitativ hochwertiger Hartwurst aus dem sonnigen Land der Paella und des Flamenco. Nun, Flamenco kann man zu "Emotional Disorder" nicht gerade tanzen, dafür umso mehr grooven und abrocken. Die Musik des Quintetts ist sicher nicht Jedermanns Sache, denn in eine Schublade lassen sich die Jungs nicht pressen, vielmehr würzen sie ihren traditionellen, sehr groovigen Metal mit einer gehörigen Prise Thrash, der die Songs auf sympathische Weise "rotzig" klingen lässt. Schade ist aber, dass der Gesang sehr, sehr eindimensional und eintönig ist und die Drums zahnlos klingen, Marke "St. Ärger". Das ist zwar nicht so schlimm, passt aber eher zu wilden Thrashern als zu kraftvollen Groovern. Hauptkritikpunkt ist aber, dass die Stücke allesamt sehr ähnlich tönen und wahre Hits vermissen lassen, obwohl "Ebola", "Destroy My Life" und "Deathmaster" wahrlich nicht übel daherkommen und auf besagtem METALLICA - Album sicher zu den Highlights gehört hätten. Lediglich die bekifft - nervige Schlussnummer "Dead Calm" hätte man sich klemmen können. "Emotional Disorder" ist somit eine Scheibe, die aufgrund ihres Stils interessant ist, aber von der Durchführung her noch genügend Luft für Verbesserungen lässt.

Emotional Disorder


Cover - Emotional Disorder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

For Giving - For Getting

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Amorphis. Eine Band, die ob ihrer Entwicklung polarisiert, aber sicherlich jedem Metal-Fan gefällt, egal welcher Schaffensphase der Finnen man den Vorzug gibt. ELENIUM treiben sich im selben Ort wie Amorphis rum und haben mit den Jungs früher anscheinend mal das ein oder andere Bierchen getrunken. Egal. Was ELENIUM in ihrer Freizeit treiben, soll hier nicht Thema sein, hier geht’s um "For Giving - For Getting", dem Albumdebüt der Jungs. Nettes Wortspiel, oder? ELENIUM klingen wie alte Amorphis, so zu "Elegy" und "My Kantele"-Zeiten, das wird mal mehr ("Nameless - Faceless"), mal weniger deutlich. Wie auch ihre hörbaren Vorbilder setzen sie dabei auf starkes und ausgefallenes Keyboard-Spiel, das dem ruhigen Death Metal eine besondere Note gibt und die teilweise unspektakulären Songs immerhin ein wenig aufwertet. ELENIUM haben einen tollen Sänger, der sowohl erstklassig growlt als auch clean voll überzeugen kann ("Moments"). Aber wie so viele andere Bands schreiben ELENIUM keine Songs, die im Ohr bleiben. "For Giving - For Getting" ist ein nettes Death Metal-Album, das mit Härte, Melodie und leichten Doomeinflüssen aufwarten kann, aber leider völlig langweilige Songs hat. Das Album kann man sich locker nebenbei anhören, man wird dann auch einige nette Parts finden (der Anfang von "Subcreator" - echtes Ohrwurmriff!), aber im Großen und Ganzen ist etwas nix dolles. Mittelmaß halt. Dann lieber "Elegy".

For Giving - For Getting


Cover - For Giving - For Getting Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:0 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Corruption

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InterviewMoin Jungs! Was ist los in Polen? Gibt’s irgendwelche Neuigkeiten von CORRUPTION?

Hi! Momentan ist Polen schneeweiß und arschkalt. Für CORRUPTION hoffen wir, dass dieses neue Jahr noch erfolgreicher werden wir als 2003. Wir wollen definitiv mehr in Polen touren als im letzten Jahr und wir wollen für einige Shows nach Deutschland kommen. Wir wissen, dass die Chancen dafür ganz gut sind. Ende Januar werden wir Anathema in Krakau supporten und haben auch einige andere bestätigte Shows.

Wie läuft "Orgasmusica"? Wie waren die bisherigen Reaktionen?

Die Reaktionen sind gut, wir sind damit sehr zufrieden. Die Platte scheint sehr populär zu sein. Aber lass’ uns die ersten Verkaufszahlen abwarten *lacht*, die werden alles genauer machen. Bisher haben wir coole Reviews bekommen, aber auch ein schlechtes (shit happens). Man kann es eben nicht jedem Recht machen, oder? Wenn man die Reaktionen der Fans bei unseren Konzerten als Maßstab nimmt, kann man sagen, dass "Orgasmusica" gut läuft.


Sind die Leute überrascht, wenn sie von einer Stonerband aus Polen hören? Ich meine, man rechnet nicht damit, dass solche Musik aus Polen kommt, die meisten Leute würden Death oder Black nennen, aber Stoner?


Nun, es ist schwer zu sagen, ob sie überrascht sind. In Polen waren wir in der Tat die erste Stoner-Band die von einem Label unter Vertrag genommen wurde. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob die Leute von der Tatsache, dass wir Stoner-Rock spielen, überrascht sind, es ist schwer zu sagen. Aber vor einiger Zeit hat ein polnisches Mädel unser Guestbook bereichert - und sie war sehr erstaunt, dass wir aus Polen kommen.


Habt ihr Kontakt zu anderen polnischen Bands?


Wir haben mit zwei anderen Stoner-Bands Kontakt, einmal Elvis Deluxe und Castor fiber. Leider hatten wir bisher keine Chance, mit einer von beiden zu spielen, aber beide machen sehr coole Musik. Mit Bands aus anderen Genres haben wir viel zu tun und haben auch viele Freunde unter ihnen. Es sind zu viele, um sie hier alle zu nennen….


Wo in Polen genau ist eure Heimat?


Fala, Angel und ich leben in Warschau. Melon lebt in Sandomierz, einer kleinen schönen Stadt im Süden Polens. Thrashu lebt in Tarnobrzeg, nah bei Melon. Es ist manchmal schwierig, alle zusammen zu bekommen, da die Distanz zwischen Warschau und Sandomierz 250 Kilometer beträgt, aber wir versuchen alles, um die Band am Leben zu halten.


Die Titel eurer Platten wie "Pussyworld” oder "Orgasmusica” machen, genau wie das jeweilige Coverartwork, recht deutlich, dass ihr das sex, drugs and rock’n’roll-Klischee liebt. Hab ihr dadurch irgendwann schon mal Probleme bekommen?


Mehr als einmal, ja! Vor zwei Jahren haben wir unsere Demos von "Pussyworld” zu einigen Labels geschickt. Und bei einem hat eine Schnitte gearbeitet, die nur das Cover gesehen und den Titel gelesen hat und uns dann mitteilte, dass unser Kram nicht wert sein, veröffentlicht zu werden. Sie hat nicht einmal eine Minute unsere Musik angehört! Stupid bitch.
Vor knapp einem Monat haben wir einen Song live im polnischen Fernsehen gespielt. Der Produzent der Show wollte das Cover von "Orgasmusica” nicht zeigen lassen, da dort diese wunderschönen Titten drauf sind. Das war echt albern. Aber wir hatten trotzdem eine eine Menge Spaß. Die Songtexte dürften eher weniger Ärger machen, denn ich singe nicht über Drogen, noch über Sex, weder auf "Pussyworld", noch auf "Orgasmusica”.


Was sind deine persönlichen musikalischen Einflüsse? Warum habt ihr euch hin zu Stoner entwickelt?


Wenn es um meine Favoriten geht, muss ich die ganzen so genannten alten Bands nennen:
Slayer, Metallica, Megadeth, Venom, Black Sabbath, Judas Priest. Aber es gibt eine Band, die einen großen Eindruck auf mich gemacht hat, größer als der aller anderen Bands: Iron Maiden! Ich liebe diese Band.
Der Rest von CORRUPTION schwört auf Stoner-Kram wie Orange Goblin, Kyuss, Spiritual Beggars, Alabama Thunder Pussy, Goatsnake und viele viele mehr. Einige von uns mögen dazu noch Metal wie Tool oder Dream Theatre. Der Kreis unserer Einflüsse und Vorbilder ist also groß *lacht*. Daraus resultiert auch der Sound von CORRUPTION: kick ass heavy but at the same time melodic stoner metal. Wie du schon sagtest, haben wir als Death-Doom-Band angefangen, 1991 und haben seitdem unsere Musik immer weiter verändert. Jede unserer Aufnahmen war anders. Dieser Wechsel war nicht schnell oder drastisch, er kam einfach mit der Zeit, von Platte zu Platte.


Wie steht es um Live-Shows in Polen?

Es erscheint mir so, als läge heute viel mehr an den Clubs und den Veranstaltern. Die Leute kommen immer noch zu Konzerten und das scheint jedes Jahr mehr zu werden. Aber manchmal sind die Clubs, die die Shows "organisieren" das größte Problem. Da ist einmal die Promotion für Gigs polnischer Bands, die manche Clubs manchmal einfach nicht machen. Manchmal wird eine Show drei Tage vorher einfach gecancelt, weil der Vorverkauf nicht lief und niemand Tickets kaufte. Aber wie können die Fans denn von einer Show erfahren, wenn sie keine Werbung dafür sehen? Bands geben sich Mühe und schicken Plakate zu den Clubs, aber die kümmern sich nicht weiter drum und hängen sie einfach nicht auf. Es ist eine Scheiß-Situation. Klar kann man seine Konzerte über das Internet promoten, aber Poster bringen einfach noch mehr Aufmerksamkeit. Eine Möglichkeit wäre es, an die Fans selbst heranzutreten und sie zu bitten, Plakate in ihrer Stadt aufzuhängen und so Werbung für eine Show zu machen. Diese Leute können dann zum Gig umsonst kommen. Ich denke, wir werden daran arbeiten. Die Fans in Polen sind fantastisch, das sagen auch viele ausländische Bands, die hier gespielt haben.


Welches war eure beste Show?


Ich glaube, die kommt noch *lacht*. Der Auftritt beim Przystanek Wodstock Festival vor 400.000 Leuten war sehr cool, ebenso unser Support von Deep Purple einen Monat später.


Welche Pläne habt ihr für 2004, außer ihr Anathema zu eröffnen?


Oh, diese Show wird aufgenommen für unsere erste DVD-Veröffentlichung. Im März werden wir sicherlich in Hamburg spielen und auch durch Polen touren. Ich würde gerne mal mit Neolithic aus Polen touren, oder mit Entombed und Black Label Society. Das wäre eine große Ehre und sicher auch viel Spaß! Ja, warum nicht?


Welche Alben hörst du momentan?


Nur zwei. "Dance Of Death" von Iron Maiden und "The Blessed Hellride" von Black Label Society. Fantastische Alben, ich liebe sie! Oh, und eins habe ich noch vergessen. Ich habe gerade die "Live Shit: Binge & Purge”-Box von Metallica bekommen - ein tolles Stück Musik.


So, wir kommen zum Ende. Noch ein paar letzte Worte?


We wish you a lot of great new music in 2004. May it be the greatest year for all of us.
Stay heavy, stay positive!
All the best from Corruption!!!

Interview:

Alpha I.D.

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InterviewÜberall laufen zurzeit Cover von irgendwelchen Liedern...



Ihr haltet euch aus dem Coverzirkus also raus?



Wir wollten es irgendwann mal machen. Also wir hatten uns das mal überlegt, denn ich finde live ist das durchaus in Ordnung. Es bringt live schon was noch mal so einen Reißer zu bringen. Auf einer CD aber auf keinen Fall. Mir schwebt da momentan aber auch kein Lied vor, auf das ich Bock hätte. Eigentlich ist es auch daran letztendlich gescheitert, dass wir uns gar nicht einigen konnten.



Ideen gab es demnach schon?



Wir haben irgendwann mal "Poison" von Alice Cooper probiert, es dann aber doch wieder verworfen. Es war uns einfach lieber, eigene Sachen zu spielen... Das Problem ist aber auch gewesen, dass wir meistens bisher recht kurze Spielzeiten hatten von 30 bis 45 Minuten. Und da ist es dann ja irgendwie albern eine Coverversion reinzupacken. Wenn man 90min spielt oder so, ist das ganz cool denke ich! Wir sind immer schon froh wenn wir genug von unseren eigenen Liedern unterbringen, denn eine Stunde könnten wir schon mit eigenen Songs füllen.



Auf eurer EP findet man nur drei dieser Songs...



Ja genau, das sind unsere Neuesten, zumindest waren sie das zu dem Zeitpunkt als wir sie aufgenommen haben unsere Neustens, die sind jetzt ungefähr ein Jahr alt.



Und ist schon ein Nachfolger in Sicht?



Wir haben uns schon mit dem Typen abgesprochen der schon die letzte CD aufgenommen hat und wir wollen das jetzt im März in Angriff nehmen, wieder ungefähr vier Songs. Das letzte Mal haben wir vier Tage gebraucht und auch dieses Mal werden es wohl vier oder fünf Tage sein. Das ist ein Kollege den wir schon lange kennen.

Das Intro dazu habt ihr selbst gemacht? Weil man sonst Elektronik in euren Songs ja vergeblich sucht...



Ja, das ist von uns. Bei zwei Lieder haben wir eigentlich auch noch Intros. Das letzte mal im MarX haben wir zum ersten Mal auch im Set diese Intros benutzt. Also der Mischer hat eben die CD dafür aber wir hatten das vorher noch nie probiert. Bisher hatten wir immer nur vor dem ersten Song ein Intro, und das ist auch nie ein Problem. Ich meine da drückt eben jemand auf Play und das läuft das Ding. Im Set ist das immer ein bisschen schwer, weil es eben von einer ganz anderen Position kommt, unser Schlagzeuger dann den richtigen Einstieg treffen muss und so weiter. Mit dem Gesang hab ich’s da noch am leichtesten.



Wollt ihr das denn noch stärker in eure Musik integrieren?



Hmm... nein, eigentlich nicht. Es ist schon ganz cool, aber das Problem ist, dass man denn entweder nen DJ mit der auf der Bühne hat, der dann die ganze Zeit Faxen macht oder man lässt es durchlaufen und spielt auf Klick. Aber das mag ich persönlich nicht wirklich...



Euch gibt’s jetzt seit 2 Jahren?



Eigentlich als ALPHA I.D. seit 2001, die Jungs spielen aber schon seit 1996 zusammen. Es gab da mehrere Umbesetzungen und Sänger und so weiter...



Und wie kamst Du dann dazu?



Ich hab selber eine Anzeige aufgehängt bei Amp Town und habe da auch eine Anzeige von denen gesehen und auch von einer anderen Band... Und ich hab zuerst bei der anderen Band angerufen, da aber keinen erreicht. Naja, dann hab ich eben bei ALPHA I.D. angerufen. Und die wollten mich dann auch gleich haben. Es hatte sich ehrlichgesagt auch keine andere gemeldet...



Und stilistisch hat das gleich alles gepasst?



Ja eigentlich schon. Es hat sich zwar was verändert, aber das war nicht alleine mein Verdienst. Es war so, dass sechs oder sieben Lieder reine Instrumentals waren, als ich zur Band kam. Da habe ich also erst mal Texte für geschrieben. Eine ziemlich schwere Sache, weil die Songs nicht klar nach Strophe/Refrain gegliedert waren. Das war ein ziemliches Gewurschtel für mich, dazu Texte zu schreiben.



Die Sachen die schon bestanden, waren sehr Old School lastig. Wir haben dann angefangen neue Songs zu schreiben und das ist dann doch heute sehr stark Richtung New Rock, New Metal gerutscht. Aber eigentlich immer noch ein bisschen mit den alten Anlagen, die irgendwie auch keiner von uns wirklich missen möchte.



Die Songs auf eurer EP sind aber zum Teil doch klassisch New Metal vom Songwriting her...



Jaja, das schon. Ich würde aber sagen dass ist bei uns mehr eine Art Zufall. Es ist nicht so, dass wir da rangehen und uns sagen: "Hey, das muss aber so und so klingen". Ich finde wenn man sich andere New Metal Bands anhört, hört man doch immer diese selben Schemata raus.



Und das ist bei euch nicht so?



Zum Teil schon, zum Teil ist aber wirklich zufällig. Wir streiten uns eigentlich immer ziemlich beim Schreiben der Songs... irgendjemand kommt meistens mit ner Idee. Und manchmal ist es so, dass jeder seinen Teil dazugibt und nach einer Probe steht das Lied, natürlich noch ohne Text, den schreibe ich eigentlich immer später erst. Aber zur Zeit haben wir zwei Lieder in der Mache, wo wir uns wirklich nicht einig werden können wie sie weitergehen sollen oder wie es jetzt klingen soll und die stellen wir irgendwie immer wieder hinten an.



Aber du hast schon recht, zwei von den drei Songs auf der EP sind nach einem klaren Schema aufgebaut. Das letzte Lied der EP ist dagegen ziemlich vertrackt. Es gibt zwar eine Art Refrain aber das Thema taucht nachher eigentlich nicht mehr auf. Bei den anderen ist klar zu erkennen was Strophe und was Refrain ist. Manchmal ist es aber auch so, dass ich noch mal ganz gerne den Refrain singe, wenn ich ihn ganz gut finde!



New Metal ist heute fast schon ein Schimpfwort geworden, gibt’s nicht einfach schon zu viel gleiches in dieser Musikrichtung?



Es gibt einfach zu wenig Gutes momentan. Ich fand die ursprünglichen New Metal Sachen wirklich interessant, KORN war damals echt was Neues. Früher hab ich viele Crossoversachen gehört, eigentlich nie diese Metal Geschichten. Mit 11 oder 12 hab ich vielleicht auch mal METALLICA gehört, das war aber auch das einzige aus dieser Richtung. Crossover ist tot hieß es dann ein paar Jahre lang und heute ist solche Musik wieder mega erfolgreich. Ich bin aber auch nicht so er Plattenkäufer ehrlich gesagt.



Ihr habt aber eine Frau am Mikrofon, das hatte KORN natürlich nie, da bieten sich andere Namen als Vergleiche an...



Och na ja... unserer Hörer sind sich wie auch wie selber ziemlich uneins darüber, was wir denn jetzt eigentlich genau machen. Wir planen das nicht. Auch wenn wir auf die Bühne gehen, überlegen wir uns vorher nicht großartig was passieren wird. Deswegen haben die Leute aber glaube ich oft ein Problem damit uns in Schubladen zu stecken, bei uns ist das nicht so einfach.



Schubladen hin oder her, eine Rockband in Deutschland mit weiblicher Sängerin muss sich fast immer an Guano Apes und Co. messen...



Das passiert häufig wenn die Leute lesen oder hören was wir für Musik machen aber noch nicht die Musik an sich. Wenn ich manchen erzähle, dass ich in einer Band singe und wir etwas heftigere Mucke machen, kommt immer "Ach, wie Guano Apes?"



Und wo ist nun der Unterschied?



Wir sind nicht so rockig denk ich mal... Wir sind härter und eben metallischer. Wir haben zwar auch einen melodiösen Bass wir im Rock, aber die Gitarren spielen schon ein ganz schönes Brett und Metalparts.



Eigentlich mag ich DIE HAPPY ohnehin viel lieber... das Problem bei allen female fronted Bands ist oft, dass die Band ausschließlich auf die Frau reduziert wird.



Ist das aber nicht meistens so, dass immer der Sänger oder die Sängerin im Mittelpunkt steht. Es ist fast egal welche Band... fast immer ist es doch die Frontperson und vielleicht noch mal ein anderer. Aber das man eine Band als ganzes wahrnimmt, geht doch echt wenn man eine reine Boy- oder Girlgroup hat, bei der es dann wirklich keinen gibt, der direkt an der Front steht. Ich glaube bei uns sind die Aufgabenbereich so gut verteilt, dass keiner ein Problem damit hat, mal im Hintergrund zu stehen. Es hat ja jeder die Möglichkeit, dass zu tun auf der Bühne was er will, wer abgehen möchte, kann das gerne tun! Früher, als sie noch keinen Sänger hatten, hat Paddy die Ansagen gemacht, die anderen sind da eh nicht so für zu haben.



Wo siehst Du denn live eure Stärken dann, absprechen tut ihr euch ja nicht wie Du gesagt hast.



Ich denke wir sind alle ziemlich versiert was die Musik angeht und jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass es funktioniert, es würde wahrscheinlich in keiner anderen Konstellation funktionieren. Jeder hat seine Aufgaben und jeder kennt sie auch. Es wechselt jedoch manchmal, gerade wenn’s um Songwriting geht kommen oft von allen Vorschläge.



Deine Stimme kommt live deutlich besser rüber als auf der eurem Demo, woran liegts?



Es ist generell ein Problem von meiner Stimme oder vielleicht fehlt mir auch noch die Übung, ich weiß es nicht. Vielleicht weil die meisten Leute die Musik machen, einfach öfter auf der Bühe als im Studio waren. Und mir geht es auch so, ich weiß einfach auf der Bühne meine Stimme besser einzusetzen als im Studio. Ich bin mit der letzten Aufnahme zwar nicht 100% zufrieden aber doch deutlich zufriedener als mit allem was ich davor gemacht habe, denn man merkt schon, dass der Gesang nicht einfach nur lustlos drübergemischt wurde.



Die Texte sind von Dir alleine geschrieben. Worüber singst Du?



Es gibt einige der üblichen Themen, über die es häufig geht, wie den Umgang mit anderen Leuten. Manchmal sind es irgendwelche spontanen Gegenheiten...

...die Dir wichtig sind oder nicht?



Teils teils. Manche Texte entstehen beim dazusingen im Proberaum, das sind meistens die, die mir nicht so wichtig sind. Manchmal ist es aber auch so, dass ich erst mal einfach irgendeine Zeile drübersinge und mich zuhause hinsetze und den richtigen Text schreibe. Oft sind es dann Schlagwörter um die ich einen Text konstruiere, wo ich zwar schon hinterstehe, die aber nicht so ganz von Herzen kommen.



Solche Texte gibt es aber auch?



Ja, auf jeden Fall!



Wie wichtig ist Dir denn, dass auch das Publikum Deine Texte versteht?



Ich glaube es ist ganz schwer, die Texte direkt zu verstehen. Live ist das dann so, dass man die Leute angucken kann oder bestimmte Gesten macht um zu zeigen dass es darum oder darum geht. Bei den Aufnahmen auf CD weiß ich ja selber, weil es mir auch so geht, dass es Texte gibt die einem was bedeuten und andere, die einem egal weil einem die Musik gefällt und man beim lesen des Textes denkt "OK, das hättest Du auch lassen können...".



Was steht bei euch an in der Zukunft?



Uns Bands geht es irgendwie ein bisschen auf die Nerven, dass es in Hamburg kaum noch Auftrittsmöglichkeiten gibt für Bands, die ihre Musik zwar ernstnehmen, aber doch als Hobby betreiben, ohne dass ein Wettbewerb ist. Überall muss man Antrittsgage zahlen und es bringt einfach wenig Spaß. Deswegen hat unser Paddy jetzt auch die Finger in der New Noise Festival Geschichte drin um mal was anderes zu machen. Denn diese ganzen Wettbewerbe sind nur unnötiger Stress, beim Publikum gibt es Rivalitäten und dämliches Konkurrenzdenken, dabei wollen wir doch einfach nur unseren Spaß haben. Ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass mittlerweile die Identifikation mit den Bands, auch wenn sie nicht sonderlich bekannt sind, ins Unermessliche steigt. Und die Leute wirklich Kommentare abgeben, die die "eigene" Band in den Himmel loben und die anderen am liebsten skalpieren... Wir sehen uns!


Eben, seid alle nett zueinander! Und Euch viel Glück bei allem was ihr tut, danke für das Interview.

Band:

Innerself

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Band:

Tiger Army

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