Review:

War Party

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Die Musik war noch nie ein zwingendes Argument für GWAR. Seit unzähligen Jahren haben die regierungsfeindlichen Enfants Terribles der amerikanischen Szene eher durch die Menge an verspritztem Kunstblut gepunktet als auch nur mit einem richtig guten Song. Es ist doch etwas die Ironie des Schicksals dass "War Party", das erste Album nach dem Weggang von Metalblade, das erste Album ist, bei dem die Bekloppten zeigen, dass sie etwas mehr können als nur die Gitarren richtig herum halten. Weniger vom zahnlosen Hardcore und Punkbrei der letzten zwanzig Jahre, der zwar mit der entsprechenden Bühnenshow definitiv unterhaltsam war, auf CD konserviert aber mehr als nur schlechten Geschmack attestierte. GWAR versuchen sich bei "War Party" vermehrt an Midtempo Thrash Metal. Und auch wenn sie es hierbei weder richtig krachen lassen noch technisch einen Blumentopf gewinnen, ist dieses Album das erste, dass nicht ausschließlich dadurch auffällt musikalisch möglichst schlecht zu sein. Um zu zeigen, dass GWAR ein primär optisches Vergnügen sind, gibt es ein - wie sollte es anders sein - zwar miserabel klingendes aber derbe blutiges Video auf der CD. "War Party" ist für alle nicht-GWAR-Hörer absolut kein Höhepunkt, dafür sind die Songs durchweg zu durchschnittlich. Sie fallen einzig im Kontext ihrer Geschichte auf. Und ob dieses bisschen reicht um "War Party" freiwillig zu hören? GWAR muss man sehen, daran ändert keine CD dieser Welt etwas.

War Party


Cover - War Party Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: -:- ()
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Conquistador

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Olympos Mons - der höchste Berg des Planeten Mars sowie der größte Vulkan unseres Universums. Ein ziemlich gewagter Name also für eine neue Melodic Power Metal Combo aus dem schönen Finnland.
Tatsache ist, das die Band um Sänger Ian E. Highill eher nach einer italienischen Combo klingt, obgleich man nach mehreren Durchläufen eigene Strukturen erkennen kann. Schön klingen zum Teil die doch recht harten Gitarrenriffs, die sich mit typischen "Schunkel Metal Refrains" die Klinke in die Hand geben. Diese gehen schon nach wenigen Sekunden ins Ohr (z.B. "Lady In White", "Black" oder der Opener "Seven Seas"). Symphonische Anleihen sind hier und da auch vertreten, besonders jedoch beim abwechslungsreichen 11 Minuten Epos "Conquistador". Dieser wirkt zu einem großen Teil nicht wie eine Happy Happy Metal Song Nummer sondern verbirgt wirkliche Liebe zum Detail und geht ganz leicht in Richtung Prog.
Zur Stimme von Ian Highhill braucht man nichts sagen - er passt zur Musik und unterscheidet sich nicht viel zu Kollegen renommierter Bands. Klar im Vordergrund steht auch Vili Ollila am Tastenboard ohne den die Songs wohl auch eher leer klingen würden.
Weg vom schnellen Power Metal Song geht die Midtempo Nummer "The Last Light Of The Moon" die mich allerdings durch ihre doch recht einfach Struktur nicht überzeugen kann. Ein Ohr riskieren dürfen hier alle Fans von Stratovarius, Dionysus und wie sie alle heissen - ohne Bedenken.

Conquistador


Cover - Conquistador Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:10 ()
Label:
Vertrieb:
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HardCovers

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Jeder Musiker hat mal in einer Cover-Band gespielt, manche tun es heute noch - nur zum Spaß ein paar Klassiker zocken, ohne sich groß konzentrieren zu müssen - prima! Was hierzulande mittelgroße Parties füllt und einen lustigen Samstag abend verspricht, ist in Finnland schon seit mindestens 5 Jahren die Wochenendbeschäftigung - und absoluter Kult. Wenn das Tavastia zum Cover-Abend läd, platzt der 2000er Laden aus allen Nähten. Auf der Bühne geben sich ohne Ausnahme alle Stars der finnischen Musikszene ein Stelldichein. Aus solchen Launen sind schon Bands wie CHAOSBREED entstanden, und die Spinefarm-Bands sind tatsächlich wie eine große Familie und zocken an solchen Abenden munter durcheinander - und wo mal eine Gitarre fehlt, hilft Timo Tolkki von STRATOVARIUS aus. Das charmante Durcheinander eines solchen Abends fängt dieser Sampler zwar leider nicht ein, die Bands liefern schön brav als bekannte Einheiten ihre Stücke ab. Aber diese Songs sind ohne Ausnahme Klassiker. Die feuchtfröhliche Stimmung und der Spaß an den Originalen sprühen einem entgegen - und das macht "HardCovers" zum etwas anderen Metal-Sampler, den man bedenkenlos auf jeder Metalparty durchlaufen lassen kann. Es gibt zwar einige gewöhnugsbedürftige Versionen, aber keinen Totalausfall. Bemerkenswert höchstens, dass erst MANNHAI sich ein Herz nehmen und MÖTLEY CRÜE verarzten - die doch die skandinavische Szene mehr beeinflusst haben als andere Musiker in Europa. Original und Fälschung im einzelnen:


NIGHTWISH, Over The Hills and Far Away (Gary Moore)

SONATA ARCTICA, I Want Out (Helloween)

TOC, Smoke On The Water (Deep Purple)

CHILDREN OF BODOM, Aces High (Iron Maiden)

ENSIFERUM, Battery (Metallica)

LULLACRY, L.O.V.E. Machine (WASP)

TWILIGHTNING, Wind-Up Toy (Alice Cooper)

TWILIGHT GUARDIANS, Bark At The Moon (Ozzy Osbourne)

MANNHAI, Live Wire (Mötley Crüe)

FIVE FIFTEEN, Kashmir (Led Zeppelin)

THEE ULTRA BIMBOS, We´re Not Gonna Take It (Twisted Sister)

NORTHER, Final Countdown (Europe)

TO/DIE/FOR, Passion Rules The Game (Scorpions)

ENTWINE, Tears Are Falling (Kiss)

TAROT, Mama (Genesis)

WARMEN, Alone (Heart)

HardCovers


Cover - HardCovers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 71:50 ()
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Band:

Olympos Mons

KEINE BIO! www
Band:

Mennen

KEINE BIO! www
Band:

Tommy Funderburk

KEINE BIO!
Band:

Last Autumns Dream

www
Band:

The Skreppers

KEINE BIO! www
Band:

Methedras

www
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The Sense Apparatus

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Earache scheint sich mehr und mehr darauf zu verstehen, bis dato unbekanntere Bands mit größtem Potential zu finden. Nach den Finnen FARMAKON sind FRANTIC BLEEP die nächste überraschend gute Band aus dem hohen Norden. Die drei Norweger zaubern hier mit einer Selbstverständlichkeit ein Debut aus dem Hut, das auch verwöhnte Ohren aus den Latschen hauen wird. "The Sense Apparatus" sollte mit allen Sinnen und vor allem einem wachem Geist gehört werden. Ob man jede Note analysieren will oder sich einfangen lässt von einer skurillen Mischung aus organischen Harmonien und steril kalten Sounds muss jeder für sich entscheiden. Die Musik von FRANTIC BLEEP erträgt sicherlich beides. Und sie reicht von cineastischem Instrumental in ULVER Manier ("Mausolos") über fast schwermetallisches ("Mandaughter") oder schräge und harte Klänge ("Curtainraiser") bis zu eher progressiv metallischen Tracks ("Sins Of Omission"). OPETH bis GREEN CARNATION als Vergleiche zu bemühen ist müßig wenn auch teilweise angebracht aber tut beiden Seiten unrecht. FRANTIC BLEEP weben aus feinen Fäden ein ungeheuer dichtes Netz dass den Hörer fast zu ersticken scheint. Vor der Kulmination dessen entlassen sie den Hörer aber statt den finalen Stoß zu versetzen in oft fast beängstigende Leere, Samplelandschaften, schockierend dünne Melodien und entfremdete Vocals. Bei diesen songwriterischen Geniestreichen versteht sich ein hohes technisches Niveau von selbst. Hervorzuheben bleibt der klare Gesang, der ohne starke Akzente zu setzen sich wunderbar in das Auftreten der Band integriert. FRANTIC BLEEP verstehen es vorzüglich zu fordern ohne zu überfordern und bringen progressiv avantgardistisches in einem für ein Debut unglaublich hochwertigen Format an den Mann und die Frau die nicht genug von leicht melancholischer Musik dieser Art bekommen können. Denn die Luft in dieser Regionen der Musik ist dünn und Bands dieses Kalibers selten.

The Sense Apparatus


Cover - The Sense Apparatus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:31 ()
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Vertrieb:

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