Review:

Nothing Is Straight In My House

()

THE SAINTS waren in den End-Siebzigern die doch recht unheilige australische Antwort auf die Sex Pistols und erhielten einiges an Aufmerksamkeit in der Punkszene - verschwanden allerdings dann schon nach drei Alben wieder von der Bildfläche. Sänger Chris Bailey tourte jahrelang mit einer eher von Folk und Pop angehauchten Version der SAINTS durch die Welt bevor er sich Ex-"The Church" Gitaristen Marty Willson Piper und dessen langjährige Rhythmusformation schnappte (Bassist Caspar Wijnberg und Drummer Pete Wilkinson) und in Amsterdam das neue THE SAINTS-Werk "Nothing Is Straight In My House" einspielte. Dass das neue Material im Vergleich zum Schweinerock und Punk der Vergangenheit erheblich eingängiger ist und fast überall ein Gang zurückgeschaltet wurde ist wohl dem über 20-jährigen Reifeprozess zu verdanken. THE SAINTS 2005 klingen wie eine Mischung aus 70er-Punk mit Rock’n’roll, Pop und einem gehörigen Schuss Blues - wobei zu Beginn der CD eher noch Punktöne zu hören sind, die im Verlauf der Scheibe reinem Rock weichen müssen; dabei bleibt man meistens recht behäbig im Mid-Tempo. Ein Schuss mehr Power hätte den 13 Tracks auch gut getan - so klingt auch der Sound Original nach den Siebzigern. Neben den fast immer irgendwie eingängigen balladesken Songs ist es vor allem der rhythmisch stampfende Opener "Porno Movies", das ähnlich gelagerte "A Madman Wrecked My Happy Home" und das rockige "Bang On" (samt Gitarrensolo) welche zu gefallen wissen. Live mögen die neuen SAINTS-Songs zusammen mit den althergebrachten Punkgassenhauern ihren Punkrock-Reiz entfalten. Auf CD gebracht ist "Nothing Is Straight In My House” im Großen und Ganzen aber doch eher was für Altpunks und Nostalgiker - oder jene, welche dieses Nostalgie-Gefühl mal erkunden wollen.

Nothing Is Straight In My House


Cover - Nothing Is Straight In My House Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Planets

()

ADEMA waren mit ihrem selbstbetitelten Debüt einer der Nu-Metal Renner des Jahres 2001. Nach dem hochfliegenden Erstling musste man schon mit dem Zweitwerk "Unstable" die Erwartungen etwas nach unten korrigieren. Danach verließ Sänger Marky Chavez (auch bekannt als fast ebenso verrückter Halbbruder von Korn-Fornter Jonathan Davis) die Band. Den Verlust konnten ADEMA zwar gesanglich durch Neusänger Luke Caraccioli größtenteils kompensieren - das innovative Songwriting (vor allem in textlicher Hinsicht) der ersten beiden Scheiben blieb bei Album Nummer drei "Planets" aber leider auf der Strecke. Musikalisch sucht man etwas Abstand zur sinkenden Nu-Metal-Gemeinde - was sich in dem Versuch wiederspiegelt melodischen Rock konventioneller Art mit der Aggressivität und des Nu-Metal zu mischen. Dies kann man allerdings nur teilweise als gelungen betrachten - irgendwie fehlt der Bodensatz der noch das Debüt ausgezeichnet hat, zu glatt das Ganze. Mit "Tornado" "Refusing Consciousness", dem experimentellen "Sevenfold" sowie den beiden ruhigeren Tracks "Barricades In Time" und "Remember" gibt es zwar ein paar angenehme Songs, das war aber leider auch alles. ADEMA setzen sich mit "Planets" zwischen alle Stühle ohne was eigenes zu generieren. Trotz Bemühen und teilweise qualitativer Mucke - mit "Planets" werden ADEMA außer bei ihren Fans im Wust der Veröffentlichungen einfach untergehen. Ein Schicksal, welches sie allerdings mit einer ganzen Reihe ehemaliger amerikanischer Nu-Metal-Größen teilen.

Planets


Cover - Planets Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 57:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Asylum Of The Human Predator

()

HELL WITHIN haben unter dem Namen TWYTCH an der US-Ostküste bereits vor einigen Jahren für Furore gesorgt, sind aber erst unter dem neuen Bandnamen so richtig durchgestartet. Bestimmt Zufall, dass das in den Beginn des Ostküsten-Hypes fiel, bei dem Bands wie SHADOWS FALL, UNEARTH oder KILLSWITCH ENGAGE ganz groß rauskamen. HELL WITHIN stehen dann auch ganz nah bei besagten Bands und mischen melodischen Death Metal mit Hardcore. Mag heutzutage angesichts des Metalcorebooms nichts großartig neues mehr sein, aber "Asylum Of The Human Predator" ist eines der Alben, dass man auch nach dem Ende des Booms in guter Erinnerung behalten wird, haben HELL WITHIN doch zehn sehr coole Songs auf CD gebannt, die zu keiner Sekunde langweilig werden und den Hörer immer im Unklaren lassen, was als Nächstes kommt. Metalcore nach Schema F gibt es hier nicht, was sich schon in einer erstaunlich geringen Anzahl an Breaks und Moshparts niederschlägt. Stattdessen setzen HELL WITHIN auf treibenden Schwedentod ("A World To Murder") und sogar Emo-Parts ("Open Eyes To Open Wounds”), was besonders durch den klaren Gesang von Sänger Matt zustande kommt. "Self-Inflicted Silence" ist als Höhepunkt des Albums ein derbe aggressiver Song, der nach einem psychedelischen Anfangsriff in bester HATEBREED-Manier losprügelt und mit coolen Backing Vocals aufwarten kann und sogar leicht an FEAR FACTORY erinnert. HELL WITHIN sind eine der besseren Metalcorebands und haben mit "Asylum Of The Human Predator" den Grundstein gelegt, den Metalcoreboom zu überstehen und nicht zu den Opfern zu gehören, wenn die Fans sich übersättigt abwenden.

Asylum Of The Human Predator


Cover - Asylum Of The Human Predator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Elite

()

GORATH sind mir bisher immer nur als Teilnehmer irgendwelcher Splits aufgefallen, aber so recht begeistert haben mich die Belgier dabei nie. Mit "Elite", dem leicht provokant betitelten Debütalbum, ist das aber anders. GORATH pendeln zwischen der norwegischen und der schwedischen Schule hin und her, sind evil as fuck und haben einfach eine klasse BM-Scheibe aufgenommen. Einer der Jungs war früher mal bei den genialen ILL FARES THE LAND, was schon mal für Qualität bürgt, und siehe da, "Elite" hat genau das: Klasse und Anspruch. Auf plattes Dauergeblaste wird verzichtet, die Songs setzen stattdessen auf Killerriffs und einen Haufen Melodien, garniert mit vielen Breaks und Tempowechseln. Black Metal muss nicht klingen wie eine Klospülung, um authentisch zu sein, dass haben GORATH begriffen und "Elite" eine erstklassige Produktion verpasst. Zusammen mit den sehr sehr coolen Songs ergibt "Elite" eine der besten Black Metal-Platten, die ich seit langem gehört habe. Endlich mal eine Scheibe, bei der ich nicht vor Lachen vom Stuhl fiel vor lauter Underground-Evilness oder einfach einschlief vor lauter langweiligem Geballer. Allein dafür gebührt GORATH Dank. Genau wie für neun coole eigene Songs. Danke!

Elite


Cover - Elite Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Split w/ Inside Recess

()

EXISTENTIAL DILEMMA haben auf ihrer Website ihre letzte Show ever angekündigt, danach ist nach acht Jahren endgültig Schluss. Als letzter Tonträger bisher gibt’s diese Split mit INSIDE RECESS, die auch gleich den Anfang machen. Vier Songs hat die Combo aus Ohio zur Split beigsteuert, vier Songs, in denen sie sich im Schnittfeld von Grind, Noise und Metal bewegt. Das läßt sich schwer beschreiben, auch wenn INSIDE RECESS nachvollziehbare Songstrukturen haben. Erinnert ein wenig an die ganze Relapse-Chose um DILLINGER ESCAPE PLAN oder BURST. Sehr gut produziert und ziemlich aggro, wissen INSIDE RECESS zu gefallen und legen schon mal gut vor. EXISTENTIAL DILEMMA gehen dann wie gewohnt eher in noisige Gefilde. Konventionelle Songs werden nicht beendet, sondern münden in Synthie-Parts oder einfach nur in Geräuschen. Noise eben. Das muss man schon mögen, sonst ist es sehr schwer verdaulich. Ich mag es und EXISTENTIAL DILEMMA haben meiner Meinung nach fünf coole Tracks verewigt. Da werden Akustikklampfen eingebaut, die einen sehr ruhigen, fast schon depressiven Song ergeben, es wird aber auch mal herzhaft geballert, wobei es stark in Richtung Black meets Grind geht. Und alles mit einer guten Portion Noise versehen. Eine sehr coole Split, die sich kaum um die normalen Gewohnheiten schert und anspruchsvoll-experimentell ausgefallen ist. Keine Scheibe für jeden Tag, aber definitiv einen Versuch wert, am besten an einem verregneten April-Tag…

Split w/ Inside Recess


Cover - Split w/ Inside Recess Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:42 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Accept

Band anzeigen
InterviewHallo! Es tut mir leid, dass ich etwas später anrufe, aber mein Zeitplan hat sich etwas verschleppt. Du bist von METAL INSIDE?! Was seid Ihr denn genau für ein Magazin?



Ein Online - Magazin aus Deutschland. Ich weiß, dass nicht alle Leute diese Form von Magazinen mögen. Wie siehst Du das?



Nein, ich mag das! Ich bin totaler Internet - Fan und jemand, der alle zwanzig Minuten seine E - Mails checkt und dauernd im Netz hängt. Und gerade auch durch meine Arbeit als Gitarrist von ACCEPT war das Internet sehr wichtig für mich. Dadurch habe ich mitbekommen, was die Fans über die Band denken und welchen Stellenwert wir hatten. Das hat uns schon sehr geholfen und ich gehöre nicht zu den Leuten, die Internetarbeit belächeln. Es gibt auch genug andere Websites, die ich mir öfter angucke; ich find’ das schon geil! Mir ist aufgefallen, dass sich die Deutschen mit dem Internet etwas schwerer tun als wir hier in den USA, wo ich lebe. Hier wird viel mehr in der Richtung gemacht als in Deutschland, aber das wird noch kommen. Es dauert immer eine Woche, bis jemand aus Deutschland auf eine E - Mail antwortet und hier braucht es selten länger als zwanzig Minuten. Aber das nur am Rande.



Wieso habt Ihr Euch überhaupt dazu entschlossen, ACCEPT zu reformieren?



Na gut, "reformieren" ist ein weitläufiger Begriff, denn eigentlich spielen wir nur auf ein paar Festivals; eine einmalige Geschichte. Es gibt Leute, die meinen, das sei gar keine richtige Reunion, aber ich nehme das nicht so genau. Wir stehen in Originalbesetzung auf der Bühne und spielen unsere alten Songs noch mal. Entschlossen haben wir uns dazu, weil die Nachfrage immer noch da war und angefangen hat die ganze Sache vor zwei oder drei Jahren. Da sollten wir zum zwanzigjährigen Jubiläum vom "Rock Hard" spielen und die Crew ist an Udo herangetreten. Das hatte aber zu dem Zeitpunkt nicht gepasst, weil er mit seiner eigenen Band beschäftigt war und nicht seine Karriere mit U.D.O. gefährden wollte, die ja nach wie vor gut läuft. Für dieses Jahr hat es dann aber geklappt und wir freuen uns sehr darüber! Die Idee dahinter gab es schon lange, das ist jetzt keine Spontanaktion gewesen, aber es hat eben jetzt erst hingehauen.



Wie rechnest Du Dir denn die Reaktionen der Fans aus? Immerhin haben die Leute die alten Kult - Songs über die Jahre hinweg schon zur Genüge von U.D.O. gehört.



Keine Ahnung, aber offensichtlich ist die Nachfrage ja vorhanden. Sonst wäre die ganze Aktion auch gar nicht erst ins Leben gerufen worden. Lassen wir uns einfach überraschen. Ich habe auch gar kein Problem damit, dass Udo die ganzen Songs nachspielt, denn der größte Teil seines Sets besteht ja aus ACCEPT - Titeln. Er ist, so gesehen, ja unser musikalischer "Nachlassverwalter" und hat seine Karriere dem entsprechend ausgerichtet. Ich als ehemaliger Gitarrist von ACCEPT fühle mich da geehrt, wenn jemand meine Soli nachspielt. Das ist schon klasse.



Was wird denn in der Setlist etwa auftauchen? Ich habe gehört, dass Ihr Euch auch auf Songs konzentrieren wollt, die von U.D.O. nicht oder zumindest kaum zu hören waren.



Oh, ich weiß gar nicht, welche Songs U.D.O. immer gespielt haben und es ist mir auch gar nicht so wichtig. Uns geht es hauptsächlich darum, eine gewisse Zeit zu repräsentieren, etwa von 1983 - 1986, eben die klassischen Highlights von ACCEPT. Das umfasst die Alben "Breaker", "Restless And Wild", "Balls To The Wall" und "Metal Heart", die dort am Stärksten vertreten sein sollen. Man muss es aus der Sicht der Fans sehen. Ich bin selbst AC/DC, - und JUDAS PRIEST - Fan und da stelle ich mir bei einer Reunion natürlich auch die Frage, welche Songs ich mir da am Ehesten wünschen würde. Genau nach diesem Gedanken stellen wir die ACCEPT - Setlist zusammen und sind schon zu dem Ergebnis gekommen, dass wir alles vor und nach dieser Zeit ausklammern. Ich persönlich hätte ja noch Lust, Stücke von den anderen Alben zu spielen, denn die zu spielen macht teilweise mehr Spaß als die alten Kamellen. Aber wir gehen wirklich danach, was das Publikum gerne hören möchte.



Wo Du es schon ansprichst: was sagst Du als Szene - Ikone denn zur Reunion von JUDAS PRIEST?



Ich habe sie live noch nicht gesehen und nur Berichte von verschiedenen Seiten gehört. Teilweise sagen die Leute, es sei super gewesen, aber andere sagen auch, es sei richtig scheiße gewesen. Ich habe da noch gar kein eindeutiges Bild. Ich würde es mir trotzdem noch angucken wollen, nur, um es mal gesehen zu haben. Dabei ist es mir egal, ob sie nun so super sind oder nicht. Ich möchte nur gerne die alte Besetzung noch einmal sehen, egal, wie die Performance dabei ist.



ACCEPT werden nach diesen Sommer - Gigs aber definitiv abgehakt?! Es wird keine weitere Tour, keine neue Platte, etc. geben?!



Wir haben uns zu nichts Weiterem geeinigt, muss man sagen. Ich persönlich würde nichts ausschließen und kann mir alles vorstellen. Wir müssen sehen, was daraus wird, denn es sind fünf Leute, die aus verschiedenen Bereichen noch einmal zusammenkommen. Du musst bedenken, dass Udo der Einzige ist, der noch das Gleiche wie früher macht. Für ihn ist es daher die kleinste Umstellung, weil er die Songs sowieso, nur mit anderen Musikern, spielt. Aber wir Anderen… ich zum Beispiel bin hier in den USA Profi - Fotograf, Peter (- Baltes, ehemaliger Bassist von ACCEPT - Anm. d. Verf.) ist hier schon seit Langem Studiomusiker,… es ist für uns eine Riesenumstellung und wir geben da schon Einiges auf. Daher haben wir uns nur für diese eine Festival - Sache verpflichtet und was danach kommt, wissen nur die Götter. Ich selbst hoffe, es wird noch mehr daraus.



Also könnte es Deiner Meinung nach noch weitergehen mit ACCEPT?



Ich bin skeptisch, würde es aber nicht ausschließen.



Aber Du würdest weitermachen, wenn Du könntest?!



Ja, aber ich bin nicht ACCEPT, sondern nur einer aus der Band. Ich kann nur für mich persönlich sprechen, könnte mir aber noch andere Sachen vorstellen. Früher war ich auch schon zu allem bereit, aber es hing letztendlich immer an Udo. Dessen Priorität heißt natürlich U.D.O. und darauf konzentriert er sich zu aller erst.



Hast Du U.D.O. schon öfter live gesehen und magst Du deren Platten?



Ich bin in dem Sinne kein Musikfan und kein Plattenkonsument. Ich bin mal Musiker gewesen und mache gerne Musik, aber ich höre kaum Musik und davon sehr wenig Metal. Ich habe mich diesbezüglich nie auf dem Laufenden gehalten und kann mir kein Urteil erlauben.



Du hast, gerade in den frühen Jahren, einige der prägnantesten Metal - Riffs überhaupt geschrieben, wie von "Fast As A Shark", "Princess Of The Dawn" oder "Balls To The Wall". Bist Du denn heute noch stolz, wenn jüngere, teils auch sehr bekannte Bands, wie HAMMERFALL etwa, Deinen Sound nachspielen und sich daran orientieren?



Ja, und ich bin mir dessen heute viel mehr bewusst als früher. Das liegt auch am Internet, denn heute bekomme ich dadurch viel mehr mit. Aber dadurch, dass ich jetzt aus der Materie raus bin, habe ich einen viel größeren Abstand dazu und kann das viel besser einschätzen. Mir ist heute erst richtig bewusst, welchen Stellenwert wir damals hatten und was die Riffs im Nachhinein bewirkt haben. Das macht mich natürlich schon glücklich und stolz und ich fühle mich sehr geehrt, wenn etwa U.D.O. oder andere Bands die Sachen übernehmen. Es gibt ja auch genügend Cover - Bands… ich finde das total geil und freue mich riesig darüber. Ich habe ja hier bei uns in Tennessee zusammen mit Michael Wagener ein Studio auf meiner Pferdefarm. Daher kenne ich auch HAMMERFALL ganz gut.



Was habt Ihr, also Du und Michael Wagener, denn im Moment für Eisen im Feuer?



Das macht Michael so ziemlich alleine, muss ich sagen. Ich bin darin nicht involviert; das Studio ist nur "zufälligerweise" auf meinem Grundstück. Er hat schon ein paar Projekte; letztens waren KING’S X hier und haben gemixt, dann noch Tom Keifer von CINDERELLA, der hier sein Soloalbum hat mischen lassen,… Ich setze mich aber nicht jeden Tag dazu und gebe meine Meinung ab.



Du selbst hast vor ein paar Jahren auch ein Solo - Album, "Classical", veröffentlicht…..



Genau, das Album habe ich auch hier aufgenommen und es hat sehr viel Spaß gemacht. Es war ein Projekt aus dem Herzen heraus und nicht mit großem, kommerziellem Hintergedanken, aber ich habe es genossen. Es ging darum, klassische Themen als Rocksongs umzusetzen, was ich ja früher auch bei ACCEPT gemacht habe, zum Beispiel in den Solo - Parts. Wenn ich jetzt wieder mehr Musik mache, steht auch wieder ein solches Projekt an und ich würde es auch gerne einmal auf die Bühne bringen. Ich persönlich möchte diese Sommer - Festivals gerne als Anschub nehmen, wieder mehr zu machen, denn es fehlt mir schon sehr. So gerne, wie ich meine Fotos mache und so geil, wie das ist, aber Musik machen ist immer noch ein Stück geiler und kann nicht durch andere Sachen ersetzt werden. Von Haus aus bin ich immer noch Musiker!



Aber in irgendeiner Band spielst Du zurzeit überhaupt nicht?!



Nein, gar nicht! Ich habe in den ganzen Jahren nix gemacht! Ich habe nur das eine Soloalbum gemacht oder mal für Sebastian Bach einen Song geschrieben und aufgenommen und ansonsten habe ich hier und da mal… aber sonst überhaupt nichts. Als es damals mit ACCEPT zu Ende ging und Udo seine eigene Band aufzog, war für mich klar, dass ich mich lieber mit Würde aus der Sache zurückziehen wollte. Das Letzte, das ich machen wollte, war irgendetwas zu machen, nur um damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn ich etwas mache, dann will ich auch zu 100% dahinter stehen und es nicht aus einer Not heraus tun müssen. Daher habe ich mir zum Geldverdienen lieber etwas Anderes gesucht und das klappt ja ganz gut. Wenn man nicht der Überzeugung ist, dass man mit der Musik das Beste geben kann, dann sollte man lieber aufhören, finde ich.



Wenn Du die Zeit bis zum Anfang von ACCEPT zurückdrehen könntest, was würdest Du denn im Nachhinein in der ganzen Zeit anders machen, die Band, den Ausstieg, Deine jetzige Arbeit, etc. betreffend?



Ich würde alles noch einmal genauso machen, aus dem einfachen Grund, dass ich kein Anhänger dieser Theorie bin, dass man im Nachhinein alles noch einmal ändern sollte. Hinter jeder Entscheidung, an der ich in all den Jahren beteiligt war und die ich getroffen habe, stehe ich auch. Ich habe damals alles mit entschieden und den Fans gegenüber vertreten und ich finde, es ist eine Riesenscheiße, wenn man hinterher sagt, das sei alles Mist gewesen. Das wäre auch Verrat an den Fans, denn ich habe immer hinter jeder Entscheidung gestanden. Diese Frage, was man im Nachhinein anders gemacht hätte, gibt es für mich daher nicht. Natürlich waren einige Entscheidungen erfolgreicher als andere, aber das kommt alles mit dem Aufgabenfeld.



Was bedeutet Heavy Metal, auch als Begriff, heute noch für Dich? Die Zeiten und einzelnen Stile und Spielarten haben sich seit damals stark verändert. Also: was ist für Dich heute Heavy Metal?



Ui, ich weiß gar nicht, was ich genau dazu sagen soll, da ich, wie ich schon sagte, kein Musikkonsument bin. Ich habe mich mit diesen ganzen Definitionen gar nicht weiter beschäftigt und es bedeutet mir auch nichts, ehrlich gesagt. Ich mache selbst unheimlich gerne Musik und ich mag Heavy Metal sehr gerne, weil er eine gewisse Form der Spannung verkörpert und Spaß macht. Als aktiver Musiker mag ich alles, was damit zusammen hängt, aber andere Sachen höre ich mir gar nicht an.



Mit wie viel Jahren hast Du denn angefangen, Gitarre zu spielen?



Oh… das war mit 14. Und zwei, drei Jahre, nachdem ich angefangen hatte, war ich auch schon bei ACCEPT. Hehe, ich musste immer von Udo mit dem Auto abgeholt werden, weil er schon älter war als ich.



Was fotografierst Du in Deinem Job eigentlich genau?



Das ist verschieden. Ich mache viel für Werbeagenturen, auch für Zeitungen, hauptsächlich Portraits von Menschen.




Band:

Gorath

www
Band:

Existential Dilemma

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
Kontakt
Anschrift
www
Review:

Elements Of Persuasion

()

Mann muß sich wirklich ernsthaft fragen, warum DREAM THEATER Sänger James LaBrie auf den bisherigen CD's seiner Stammcombo als Songwriter so relativ kurz gehalten wird. Sein aktuelles drittes Soloalbum (nach den beiden MULLMUZZLER Geschichten) "Elements of Persuasion" zeigt den Vocalisten jedenfalls in bestechender Form und zwar in allen Belangen.

Rein stimmungsmäßig überwiegen auf dieser Scheibe zwar ähnlich düsteren Klangbilder wie auf der letzte Scheibe der New Yorker "Train Of Thought" aber die Songs kommen hier ohne diesen stets irgendwie präsenten hohen technischen Anspruch von DT aus. Dies soll jetzt aber nicht heißen, dass es deshalb oberflächlicher zu Sache geht - ganz im Gegenteil die 12 Tracks auf EOP wirken authentisch, der erdige Sound und die exzellente Mischung aus brettharten Bangerstoff mit wunderbar fließenden Midtemposongs sowie melancholischen Balladen überzeugt auf ganzer Linie. Eine ganz besondere Rolle für die vielfach recht experimentell klingenden Arrangements sind die vielfältigen Samples (u.a. "Invisible"), Drumloops und sehr variablen Keyboardsounds, die dem Album einen modernen Anstrich verpassen. Es scheint außerdem wirklich so, dass LaBrie den Thrash als seine Wurzeln ansieht, anders lassen sich solch aggressiv-schnellen und melodisch zu gleich wirkende Tracks wie der Brecher "Crucify" oder das fast schon industrial angehauchte "In Too Deep" nicht deuten. Auch in höchsten Lagen (zwar etwas weniger häufig) bei klassischen Shouterparts vermag James genauso zu überzeugen wie bei gefühlvollem, beinahe schon wieder popig geprägten Material z.B. bei dem lässigen "Lost". Eine betont focusierte progressivere Ausrichtung steht nicht immer prägnant im Vordergrund, er lässt es dafür lieber etwas weniger anstrengend klingen in dem immer mal wieder ein paar moderne Gimmicks wie Sprechgesang ("Oblivious") oder leichte New Metal Anleihen mit recht tief gestimmten Gitarren z.B. bei "Pretender" eingeflochten werden. Das hört sich jetzt vielleicht etwas wilder an, als es in Wahrheit klingt, denn trotz dieser vielen verschiedenen Stilvariationen ist "Elements Of Persuasion" ein homogenes Werk geworden, auf dem das charismatische Organ LaBrie's die alles miteinander verbindende Schaltzentrale darstellt. Fans melodischen Progmetals sowie gleichermaßen "normale" DT-Anhänger kommen hier sicher auf ihre Kosten. Es grooved an allen Ecken und Enden, kühl konstruierte Komplexität sucht man vergeblich, jeder Song ohne Ausnahme fesselt durch gelungene Instrumentierung und spitzenmäßige Hooks, die modernen Einflüsse dienen allemal zur Belebung bzw. sorgen für eine ungemeine Frische. Außerdem hat der Kanadier seine bekannt intellektuelle Tiefgründigkeit auch wieder in seinen sehr persönlich gehaltenen Texten mit wohldurchdachter Wortwahl und schönen Metaphern Ausdruck verliehen.

Wie schon bei den anderen Soloalben sind Keyboarder Matt Guillory, Mike Mangini (Ex-EXTREME) an den Drums sowie Bassist Bryan Beller in der Band dabei. Neu an Bord ist der italienische Gitarren-Shootingstar Marco Sfogli und der macht wirklich einen klasse Job, viele überzeugende Licks mit klarer Linie ohne dabei zu dick aufzutragen. Wem also solche superbe Songhighlights wie das mit tollen Percussions ausgestattete melancholisch fesselnde "Smashed" oder das wunderbare mit genialen Gitarrensolo unterlegte "Slightly Out Of Peach" nicht die Tränen in die Augen treibt, dem ist nicht mehr zu helfen. Die Scheibe beschwört stellenweise sogar das ein oder andere "Images & Words" Dejavu herauf, was schon für sich spricht. Für diesen Solostreich von James LaBrie (wenn wir so was bei MI hätten) kann daher einfach nur die Höchstpunktzahl ausgesprochen werden "Elements Of Persuasion" sollte man haben.

Elements Of Persuasion


Cover - Elements Of Persuasion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 66:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Beautiful New World

()

Nein, es handelt sich eben nicht um einen Sepultura-Clon, weil die Skandinavier nämlich mal wieder melodischen Death-Thrash-Metal machen. Typisch Schweden eben: Manchmal lassen The Haunted oder meinetwegen auch At The Gatews grüßen, manchmal klingt’s auch etwas seichter und damit wie In Flames. Aber gerade letzterer Band hat ARISE jede Menge an Frische und Ehrlichkeit voraus, zudem ist die Scheibe mit einem wirklich fetten Sound ausgestattet. Und, und das mag ich am liebsten: Selbst, wenn ARISE phasenweise auch beim derzeit so angesagten Metal-Core andocken, so biedern sie sich dem Kurzharr-Rucksack-Volk nicht allzu sehr an und bleben eben das, was in diesen Metal-E-Mag drin ist: Metal. Und das ist gut so.

The Beautiful New World


Cover - The Beautiful New World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:35 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch