Meinen Eltern fahren einen Hyundai. Schönes Auto, komfortabel, schnell und günstig zu haben - aber eben auch ohne eigene Identität. Ähnliches gilt für MOONSHINE, die erste mir bekannte Black Metal-Band Koreas. "Songs Of Requiem" ist eine nette Black Metal-Scheibe, aber genauso innovativ wie ein Hyundai. Hörbar von richtig alten DIMMU BORGIR (so zu "Devils Path"-Zeiten) und zeitweise VENOM ("Endless Fall") inspiriert, baut das Duo seine bombastischen Black Metal um das omnipräsente Keyboard auf, das mir zeitweise echt auf die Nerven ging. Das ist aber für das Tastenteil nicht schwer, ich kann dem Instrument generell nur wenig abgewinnen. Die besten Momente haben MOONSHINE, wenn sie das Ding orgeln lassen und sich auf ihr Gespür für schöne Riffs verlassen. Die Produktion ist wie bei alten SUMMONING-Werken ein wenig indifferent, aber sehr druckvoll und lässt jedem Instrument genug Raum zur Entfaltung. Der Gesang ist solider Genre-Standard und dürfte auch anspruchsvolle Schwarzkittel zufriedenstellen. Was bleibt über MOONSHINE zu sagen? Ein talentiertes Duo, dass mit dieser Scheibe Punkte sammeln kann und soliden Schwarzmetall abgeliefert hat.
Zugegebenermaßen hatte ich von den Tolkien - Fans ISILDURS BANE aus Schweden noch nie vorher gehört. Und ich wette, vielen Anderen geht es ebenso. Ob man daher zuerst einmal auf eines der Studiowerke der Band oder gleich auf diese DVD zurückgreifen sollte, kann ich daher nur schwer beurteilen. Fakt ist jedoch, dass diese Scheibe für Fans der Band einen echten Leckerbissen darstellt. Die in Diezel, Halmstad in Schweden aufgenommene Show wurde von der Band mit allerlei optischen Finessen unterlegt, die der jeweiligen Stimmung der Musik angepasst sind. Es entsteht auf diesem Weg ein etwas surreales Gesamtwerk, das mich in Bildabfolge des Öfteren an das Video auf den Film "The Ring" erinnert (nur, dass hinterher nicht das Telefon klingelt…). Dabei kommen aber auch die Bandmitglieder nicht zu kurz, die von den Kameras geschickt eingefangen werden. Störend wirken auf mich nur das oftmals zu grelle Licht in Kombination mit dem körnigen Bild, das die Köpfe der Musiker wie weiße Flecken aussehen lässt. Zusammen mit den immer wieder eingestreuten Backstage - Szenen (zusätzlich zu den Bildcollagen) vermittelt das knapp eineinhalbstündige Konzert eher den Eindruck eines großen "Live - Videoclips", der allerdings in seiner Ausführung sehr originell geraten ist. Musikalisch bietet das Oktett recht schwer verdauliche Kost aus esoterisch angehauchtem Progressive, - Psychedelic - und Art Rock, wobei besonders der sehr abwechselungsreiche Wechsel zwischen männlichem und weiblichem Gesang auffällt. Als Boni gibt es zusätzlich zum Konzert drei an anderen Orten (teils im Studio) aufgenommene Live - Songs und vier Audio - Tracks ohne optische Untermalung. Wer komplexe, multiinstrumentale und sehr emotionale Rockmusik gerne in sein Herz schließt, Trompetensoli oder sogar geflüsterten (!) Text nicht scheut und insgesamt über zwei Stunden lang auf hohem Niveau, auch optisch, unterhalten werden will, liegt hier sicher nicht falsch und könnte eine echte Perle entdecken! Ein 16 - seitiges Booklet und ein guter Ton gehören hier ebenfalls zur Serienausstattung, wobei ich leider keinen Surround - Sound oder andere Optionen entdecken konnte. Trotzdem eine gute Sache!
Tracklist:
Under The Wind
Heal (Intro)
Good
Open
Dark II
Ends
Cage
Eyes
Idea
Heal
People Are Afraid
The Voyage: The Adventure Of The Whirling Delirium
Es war einmal eine Zeit, da hatten amerikanische Metaller viel Haarspray in der Frisur, waren pink geschminkt und hatten enge Leoparden-Hosen an. Ach ja: Und sie machte weiche Musik, die auch kleinen Mädchen gefiel. Also so wie HIM heute. Nur noch schlimmer. Genau in Richtung Ratt, Poison und Konsorten zielt auch MONKEY BUSINESS (die haben ihren Band-Namen wohl nicht umsonst aus dem Skid-Row-Repertoire geborgt). Zwar sind die Herrschaften nicht so kacke angezogen, wie die Vorreiter anno dunnemal, dafür haben sie deren Musik eins zu eins ins Präsens gelupft. Drei Songs erinnern fast plagiativ an die Zeit der tuntigen Poser, natürlich ist mit "Kinda Love" auch eine amtlich-schleimige Semi-Ballade dabei. Musikalisch ist bei den drei Titeln alles im Lack, da gibt’s nette Akustik-Melodien, rockige Parts, alles was Haarspray-Röckerchen braucht. Nur die Stimme beginnt in lauteren Parts schnell zu nerven, weil zu kreischig. Für Verehrer der damaligen Heroen sicherlich nicht übel, alle anderen haben eh nicht so weit gelesen. Weitere Informationen unter www.mkmpromotion.net oder auf der Homepage der Kapelle.