Dafür, dass die Kalifornier hierzulande so gut wie unbekannt sein dürften, haben sie bereits eine ganz ordentliche Diskografie im Rücken: Zwei Alben, drei EPs, drei Splits, zwei Singles - alles veröffentlicht auf Smelvis Records, dem Label von Sänger/Gitarrist Elvis Cortez - sowie unzählige Compilation-Beiträge. Jetzt hat Tim Armstrong sie für sein Hellcat-Label verpflichtet und damit mal wieder den richtigen Riecher bewiesen: Das neue Album bietet 13 zum Teil auf Spanisch gesungene Songs, die vorzüglich nach vorne gehen, gleichzeitig aber auch mit diversen schönen Ohrwurm-Refrains versehen sind, dreckig und mit viel Energie gespielt. Zwar versucht der Vierer nicht wirklich, seine Vorbilder zu verhehlen, zu denen auf jeden Fall RANCID (zu hören z.B. in "Heart Riot") und die SWINGIN´ UTTERS (siehe beispielsweise "My Whole Life") gehören, aber trotzdem wird die Scheibe nie langweilig und bleiben die Songs abwechslungsreich, was wohl auch daran liegt, dass immer mal wieder ein Ska-Song eingeschoben wird, wo dann Saxophonist Noe zum Zug kommt (wie z. B. beim genial entspannten "Another Feeling"). Fazit: Nichts aufregend Neues, aber Gute-Laune-Musik der dreckigen Sorte von einer Band, deren Spielfreude höchste Ansteckungsgefahr mit sich bringt.
Mit "Dreams Of Escape" stellt SYLENT GREEN ihr erstes unter professionellen Bedingungen aufgenommenes Album vor - und das gut produzierte Demo kann sich hören lassen. Der Sound der seit 1998 aktiven Band (damals noch als "Sad 14th") aus dem östlichen Niedersachsen lässt sich am Besten als Dark Alternative Metal beschreiben - mischen die zwischen 19 und 23 Jahren alten Musiker doch recht respektlos harten Alternative Rock mit melodischen Death-Metal. Das Ganze dann noch mit einem melancholischem Touch versehen. Die Kompositionen besitzen allesamt eingängige Melodien und binden gekonnt den rauen Gesang, der auch mal recht deftig wird ("Cover Me") ein. Luft nach oben ist zwar noch da, den einen oder anderen Einfall um sich abzuheben brauchen die Jungs noch. Vieles geht recht schnell ins Ohr, bleibt aber nicht alles hängen - Spaß machen tut das Album trotzdem. Der Härtegrad ist auf Grund der Alternative-Einflüsse eher im unteren Bereich angesiedelt. Auffallen tut sofort der nach vorne gehende Opener "Disease" mit seinen Wechselpart zwischen cleanen Vocals und Grunts. Die nachfolgenden "One Day" und das fast balladeske "Something Like Home" zeigen dann die düstere Seite von SYLENT GREEN auf. Dazu das flotte "Fading Slowly" (sollte ein Livekiller sein) und der starke, äußerst abwechslungsreiche Titeltrack "Dreams Of Escape" (samt Akustik-Passagen). "Without A Name" spielt mit dem bekannten Wechselspiel zwischen langsamen und schnellen Parts - im Gegensatz zu den Alternativebands aus den Staaten kommt hier aber zu den akustischen ruhigen Parts ein eher traditionell metallisches Brett. Bei "Unborn" experimentiert man mit weiblichen Co-Vocals was bei SYLENT GREEN sympathisch unaufdringlich bleibt - das Midtempostück dürfte zusammen mit "Dreams Of Escape" die Highlights des Demos sein. Ach ja, einen spaßigen Hidden-Track mit NDH-Schlagseite, kräftig Elektronik und deutschen Lyrics hat man dann auch noch drauf gepackt. Die Songs "Disease" und den Titeltrack "Dreams Of Escape" stehen auf der aufgeführten Bandhomepage zum Download, dort gibt es für Euro 9,99 auch das Teil käuflich zu erwerben. Das Demo macht Hoffnung auf mehr und sollte SYLENT GREEN positiv in die Zukunft blicken lassen - warten wir mal was da von der jungen Band noch zu hören sein wird.
Das selbstbetitelte Debüt der hannoveraner Band FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE wird jetzt als Digipack mit den zehn soundtechnisch aufgepäppelten Songs des Originalalbums, im Digipack und zusätzlichen Linernotes wieder veröffentlicht. Dazu kommen noch sechs der Songs in einer älteren, eher akustischen Version. Das damalige Debüt schlug ein wie eine Bombe und öffnete der Band eine Menge Türen (und einigen anderen deutschen Alternativebands in diesem Fahrwasser ebenfalls). Die enthaltenen Songs sind noch heute fester Bestandteil einer jeder Fury-Show. Ob die rockenden Tracks wie "Tears & Fears" und "Kick It Out" oder die ziemlich abgedrehten Songs wie "Pure Love" und "Party Girl/Pussycut Run" - FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE zeigten sich kreativ in Höchstform, ohne Schnörkel und unnötigen Spielereien. Mit der Überballade "Time To Wonder" ist auf dem Debüt natürlich der FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Song überhaupt enthalten - wer bei diesem Stück keine Gänsehaut kriegt könnte schon Leichenstarre haben. Das doch recht ursprünglich klingende Album dürfte wohl nur noch vom 93er-Werk "Mono" getoppt werden. Das Debüt ist aus der Geschichte des Alternative-Rocks aus deutschen Landen eigentlich nicht weg zu denken und hat nicht umsonst mittlerweile Gold-Status erreicht. Und ganz Subjektiv - alleine wegen "Time To Wonder" und "No Mans Land" ist das Album ein Klassiker vergangener Tage.