Review:

Poolstar

()

Hey, das ist wirklich net schlecht, was dieser peppige Dreier aus Berlin da so macht, die können echt was. Mit einer stilistischen Bandbreite, die nur wenige junge Bands derzeit an den Tag legen, zeigen die Jungs, dass sie zu Recht zu den derzeit angesagtesten neuen Act (nicht nur aus der Hauptstadt) gehören. Selbst bezeichnen Töff (Gesang), Felix (Gitarre, Bass) und Hauser (Schlagzeug) ihre Mucke auf dem bereits zweiten Werk als Emo/Grunge/Punk/Alternative/Indie Rock und dies trifft tatsächlich so zu. 2003 gegründet, haben die Drei bereits ein Album "Losing Gravity" (2004) veröffentlicht und bis heute über 300 Konzerte in Europa mit anderen deutschen Kalibern wie DIE HAPPY, EMIL BULLS oder auch ELEMENT OF CRIME auf dem Buckel. Und diese Erfahrung hört man POOLSTAR auf diesem gleichnamigen Zweitwerk deutlich an. Man spielt einfach viel, viel abwechslungsreicher als z.B. die Spaßpunker DONUTS oder auch frecher und zwingender als die ganzen neuen Deutschrock Kapellen wie etwa REVOLVERHELD. Nein, POOLSTAR sind schlichtweg besser, gehen dabei deutlich mehr in die BEATSTEAKS Richtung (mit denen man auch schon getourt ist) und präsentieren einen größtenteils recht stimmigen Mix zwischen langsameren sowie gnadenlosen Abgehtracks wie u.a. der harte Opener "Cause I Say So", das Punkrock-lastige "Silverspoon" (gibt es auch auf iTunes oder Musicload) oder "Mexican Girl" (kein SMOKIE Cover!). Diese Titel sind ohne Zweilef ausnahmslos amtliche Livekiller vor dem Herrn. Aber auch die etwas weniger tempolastigen Stücke überzeugen, wenn auch vielleicht insgesamt einen kleinen Tick weniger als die Rocker. Trotzdem "Come With Me" oder das hitverdächtige "Alone Again" sowie die gelungene Düsterballade "Gone Forever" zeugen von songwriterischer Klasse und feinem Gespür für Stimmungen. Man beherrscht ebenfalls die etwas leiseren, emotionaleren Gefilde und so verströmen die Songs einen gewissen spröd-kumpelhaften Charme aber noch mit genügend Herz, dies läßt die Band ganz besonders sympathisch rüberkommen. Als weiterer Kracher ist mit "Get Outta Our Way" dann noch die offizielle American Footballhymne von Berlin Thunder auf der CD vertreten, das Ding kann man sich sehr gut live im Stadion vorstellen und wird die Fans sicher gut abgehen lassen. Der Name POOLSTAR soll eine Art Hommage an ROLLING STONES Mitbegründer BRIAN JONES sein, die Scheibe hat man ansonsten in kompletter Eigenregie im bandeigenen Kreuzberger LOOPRATS-Studio aufgenommen. Das Album wurde ebenfalls auf dem bandeigenen Label GOMRecords veröffentlicht. Der wavige Remix des Berliner Electro-DJs KOOK im Bonusbereich der CD ist übrigens sehr gut geworden. Ansonsten gibt es noch ein Video "Something In Your Eyes", dies war die erste POOLSTAR-Single aus 2004, die Outtakes aus dem Übungsraum hätte man sich allerdings schenken können, die sind weder lustig noch gut. Die CD ist größtenteils kompromisslos gut gemacht, die Songs knallen gut rein, da wird man einfach mitgerissen. "Poolstar" ist für alle Fans von Emo, Punk oder auch schnelleren Indie-Rock eine ganz sichere Bank - sollte man unbedingt mal reinhören, das könnte etwas Großes werden.

Poolstar


Cover - Poolstar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 50:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

At Least We Will Die Together

()

Es gibt Momente im Leben, da weiß man, dass man am Arsch ist. Nix geht mehr, die Chance auf Rückzug oder Flucht ist verbaut. Dann gibt es nur die Methode "alles oder nichts". In so einer Situation kann man den Titel des neuen ALLFADER-Werkes perfekt anbringen und kriegt nen Coolness-Punkt für Actionfilmhumor. Das Cover passt wie die Faust aufs Auge zum Titel, hätte mich aber eine Emo- oder Metalcorescheibe erwarten lassen. ALFFADER snd von beiden Genres aber weit weg und hauen stattdessen neun knallharte Death Metal-Tracks raus, die stellenweise Viking-artige Passagen haben und auch mal zum Black Metal tendieren ("Sanctimonious"). Überhaupt lassen sich die Norweger nicht in ein Schema pressen, da wird genauso geblastet wie es melodische Passagen gibt, beim Gesang wird ein breites Spektrum abgedeckt und das Songwriting schert sich ebenfalls nicht um Konventionen. Insgesamt sind die neun Songs ordentliche auf-die-Fresse-Mucke, die jedem gefallen wird, der mit Death Metal im Allgemeinen was anfangen kann. Mit mehr als fünfzig Minuten gibt’s hier auch endlich mal wieder anständig Musik fürs Geld, die zudem nicht langweilig wird. Also eine ordentliche Scheibe voller Geballer, mit der ALLFADER hoffentlich bald touren.

At Least We Will Die Together


Cover - At Least We Will Die Together Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Great Revolution

()

Das Bandlogo passend zum Namen THE GIANTS hat man wohl irgendwie clever bei den bekannten Jurassic Park Filmen abgekupfert - stilistisch
erinnern mich diese fünf Trierer Nachwuchsmusiker auf ihrer EP "Great Revolution" aber dann doch eher an die STONES, nur mit etwas fetteren Gitarren. Schon dass Eröffnungsriff und die Art des Tracks in typischer Retromanier klingt viel mehr nach Keith Richards als nach den Gallagher-Brüdern von OASIS, wie dies die Band selbst gerne sehen möchte. Aber ist nicht so schlimm, klar die fetten Rock´n´Roll-Gitarren könnte man auch genauso schon in diese Richtung sehen aber eher dann die SUPRERGRASS-Ecke, aber die Betonung ist hier eindeutig eher Brit Rock denn Pop. Löblich ist für eine noch recht junge Band im Alter von 20 bis 25 Jahren, gegründet 2001 (in der aktuelle Besetzung spielt die Band seit Ende 2004), dass man sich auf eine so relativ unhippe Sache einlässt, aber die stellenweise recht melancholischen Melodien in Verbindung mit krachendem Rock ist irgendwie schon nicht schlecht gemacht. Im letzten Jahr hat die Band in Zusammenarbeit mit Marc Spitzlei in den Sots-Studios diese Demo-EP aufgenommen, der Sound ist dabei ganz o.k., musikalisch fehlt es noch deutlich an der songwriterischen Reife, das Grobgerüst steht zwar aber zwischendurch könnte und muß inhaltlich einfach mehr passieren, weniger Refrainwiederholungen, dafür mehr Abwechslung und etwas weniger Schema F, viel mehr Solos, sowie packendere Melodien würden dem nächsten Werk sehr gut zu Gesicht stehen. Und ein weiters Manko sind die recht faden und stellenweise doch arg disharmonischen Vocals, das klingt etwas nach noch dünnerem Neal Young. Hier fehlt es ganz einfach an der Power für diesen gitarrengeprägten bzw. vollen Sound, die leicht nölige Stimme kommt selten gegen die Instrumente an. Ohne jetzt allzu oberlehrerhaft klingen zu wollen - THE GIANTS haben noch einiges zu Tun, um ihren Stil weiter zu verbessern, aber dies ist ja bei einem Nachwuchsact nichts verwerfliches. An genügend Selbstbewusstsein scheint es, wie der Titel "The Great Revolution" schon sagt, jedenfalls nicht zu mangeln.

The Great Revolution


Cover - The Great Revolution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 15:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tsunami

()

COR haben mit "Tsunami” einen ziemlich passenden Titel für ihr neues Album gewählt, ähnlich unaufhaltsam wie eine Flutwelle bahnt sich die Mischung aus Punk, Metal und Hardcore ihren Weg aus den Boxen der heimischen Anlage. Immer feste druff ist das heimliche Motto des Quartetts, das zwar hin und wieder Mid Tempo-Passagen einbaut ("Jeder liebt sich"), aber meistens frühlich abrockt. Live kommen die Songs sicher gut an, am Stück gehört leidet ein wenig die Abwechslung. Das reißen die engagierten Texte aber wieder raus, die teils sozialkritisch, teil persönlicher Natur und von Sänger Friedemann mit rauher Stimme emotional vorgetragen. Das erinnert alles natürlich an die Verkaufsschlager BÖHSE ONKELZ, an DRITTE WAHL und einen Haufen alter Punk-Ikonen. In deren Dunstkreis werden COR ihre Fans finden - und die sich von diesem Tsunami glücklich überrollen lassen.

Tsunami


Cover - Tsunami Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 45:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Redeemer

()

Nach dem 2005-Release "O’God, The Aftermath" haben sich NORMA JEAN mit neuem Sänger aufs Ozzfest begeben, um dann in Anschluss direkt wieder ins Studio zu gehen. Andere Bands hätten da erstmal ne Pause eingeschoben, aber bei NORMA JEAN war wohl zuviel Energie da. Als Produzent suchten sie sich ausgerechnet Ross Robinson aus, der vielen als Ikone des Nu Metals gilt und dementsprechend verhasst ist. AT THE DRIVE IN haben sich davon nicht abschrecken lassen, NORMA JEAN ebensowenig. Und beide Bands haben einen verdammt guten Sound bekommen, "Redeemer" macht mächtig Druck. Wie gehabt ist ein Silberling aus der Feder dieser Band kein Easy Listening-Kram, sondern will entdeckt und ausdauernd gehört werden. Wer das nicht tut, wird "Redeemer" nur als noisigen Krach wahrnehmen, dabei verbergen sich in den Songs neben den gewohnt atonalen Gitarren, vertrackten Rhytmen und fiesen Breaks viele melodische Parts, die einige Songs schon fast poppig wirken lassen. Dazu kommt der neue Sänger, der mit seinen Psycho-Schreien, Growls und verzerrten Passagen wie Arsch auf Eimer passt, da vermisst man den alten Kerl am Mikro gar nicht. NORMA JEAN haben die Balance zwischen Weiterentwicklung und Festhalten an den Trademarks gefunden und werden mit dieser Scheibe sowohl neue Krachfans anlocken als auch die alten Fans zufriedenstellen. Saubere Leistung.

Redeemer


Cover - Redeemer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:50 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Giants

(Underdog)
Underdog
Kontakt
Anschrift
Band:

Cor

www
Band:

Quiet Riot

Review:

Rarezas

()

MÄGO DE OZ fristen in unseren Breitengraden ein unverdientes Schattendasein - in ihrer spanischen Heimat und im Lateinamerikanischen Raum sieht dies ganz anders aus. Da sind die Folk Metaller mittlerweile eine feste Metalinstitution. Mit "Rarezas", was auf deutsch soviel wie "Seltenes, Absonderliches" bedeutet gibt es jetzt eine gut gelungenen Zusammenstellung von Songs und Aufnahmen aus den letzen acht Jahren, welche in dieser Form nicht auf den regulären Alben von MÄGO DE OZ enthalten sind. Mit "Resacosix en Hispania” aus dem Jahre 2001 (Nelly The Elephant auf spanisch, absolut Partytauglich) und den beiden aus der Finisterra-Session herüber geretteten "Pijo, Cómeme La Polla" (startet als bluesgetränkte Santana-Hommage und dann überraschend verdammt viel Tempo aufzunehmen) und "Pachamama" (flottes, von Violine und Gitarrensolo getragenes Instrumentalstück) beginnt die erste CD mit drei echten Highlights. Auch das bedächtig startende und sich mit harten Gitarren zum Ohrwurm entwickelnde "Gracias a La Sociedad” sowie die beiden Akustiksongs "Mari Tormes" und "Molinos de Viento" sind echte Songperlen. Derweil dann auf der zweiten CD die Coverversion des Led Zeppelin Hits "Whole Lotta Love" und der Rainbow Song "Man On The Silver Mountain” mit Doro Pesch eher lau rüber kommen, können "Strange World" (Iron Maiden) und "Concierto Para Ellos" (Barón Rojo) voll überzeugen. Da MÄGO DE OZ sowie am besten Live zur Geltung kommen, wundert es nicht, dass die abschließenden vier Live-Tracks besonders gut zünden, insbesondere die 2004er-Mitschnitte aus Mexiko sind erste Wahl. Auf den beiden Scheiben der "Rarezas" Songkollektion ist damit qualitativ gutes Material enthalten, welches aber in erster Linie für die MÄGO DE OZ Fans ein Weihnachtsgeschenk darstellen dürfte. Alle anderen sind auch erst mal mit den regulären Alben gut bedient - mein Tipp: unbedingt mal eines der famosen Livewerke der Spanier antesten.



Disc 1:

1. Resacosix en Hispania [Single 2001]

2. Pijo, Cómeme La Polla [Sesión Finisterra 2000]

3. Pachamama [Sesión Finisterra 2000]

4. Pensando en Ti [Single 2000]

5. Donde el Corazón Te Lleve [José Andrea’s Album 2004]

6. Gracias a La Sociedad [Tributo a Apalo Seko 2005]

7. Quijote y Sancho [Patitos Feos 2002]

8. Mari Tormes [Acústico 1998]

9. Molinos de Viento [Acústico 1998]

10. Turno de La Rosa [Sintonía de La Rosa de Los Vientos 2000]



Disc 2:

1. El Que Quiera Entender Que Entienda [Radio Edit 2000]

2. Man on the Silver Mountain (con Doro Pesch 2001)

3. Strange World [Tributo a Iron Maiden 1999]

4. Whole Lotta Love [Tributo a Led Zeppelin 2002]

5. Ancha Es Castilla [Metal Version 2001]

6. Concierto Para Ellos [Tributo a Barón Rojo 2002]

7. Molinos de Viento [Live in I Festival Rock Machina 1999]

8. Finisterra [Live in La Riviera 2001 ]

9. El Cantar de La Luna Oscura [Live in Mexico DF 2004]

10. Pensando en Ti [Live in Mexico DF 2004]


Rarezas


Cover - Rarezas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 111:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Idolator

()

Japanische Bands rufen bei mir immer automatisch Klischees ab: schlechtes Englisch, irgendwie putzig aussehende Japaner, die krampfhaft böse aussehen wollen und meistens Musik machen, die mir die Zehennägel hochklappen lässt. BLOOD STAIN CHILD sind zumindest musikalisch eine Liga höher als viele andere Insel-Exporte und zeigen sich vom melodischen Death Metal beeinflusst, besonders Parallelen zu IN FLAMES finden sich zuhauf, sei es das Riffing in "Truth", der clean gesungene Chorus beim Opener "Hyper Sonic" oder die Gesangslinien im aggressiven "Embrace Me". Sonderlich eigenständig sind sie also nicht, die Samurai, und auch die Produktion von Herrn Madsen (Antfarm Studio) passt in das Schema. Dafür machen BLOOD STAIN CHILD ihre Sache ziemlich gut und habe eine durchweg ansprechende Melodic Death Metal-Platte eingespielt, der man die Herkunft der Band zu keiner Sekunde anmerkt. Ich bin mir sicher, dass kein Metalhead bei einem Blindtest darauf tippen würde, dass hier Japaner am Werk sind. Klischee eins also schon mal umschifft. Wie es sich mit den optischen Eindrücken verhält, kann ich (noch?) nicht sagen, die merkwürdigen Promofotos lassen aber auf eine Art japanischer LORDI spekulieren. Naja, immer noch besser als Pandabemalung. In der heimischen Anlage kann es einem ja auch wumpe sein, wie die Herren Musiker aussehen. Da zählt einzig die Musik - und da kann "Idolator" voll und ganz überzeugen.

Idolator


Cover - Idolator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:28 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch