Review:

Witchcraft

()

Stefan Schenkel’s Wohnzimmer Productions sind mal wieder fleißig gewesen und nach siebenmonatiger Arbeit in den bewährten heimischen Wänden liefert das deutsche Nachwuchsprojekt TIMMAGE mit "Witchcraft" bereits Album Nummero drei ab. Wie immer in bereits bewährter hoher Qualität insbesondere was einen Underdog betrifft sowie unter dem bescheidenen Motto "Musik von Fans für Fans" bietet diese Platte innerhalb einer soliden Rahmenhandlung, die sich zwar mit der für härtere Musikgefilde nicht gerade brandneuen Thematik der Hexenverfolgung auseinandersetzt, wieder die gewohnt breite stilistische tiefe. Musikalische Genregrenzen oder gar heraushörbare bestimmte Bandvorbilder sind bei TIMMAGE quasi nicht auszumachen. Egal ob düsterer Dark Power oder symphonisch opulenter Prog Metal (Bombast) mit gelegentlichen Gothic Roots - die ausgewogene Mischung macht’s einfach. Im vergleich zu den Vorgängeralben beeindruckt mich neben en gewohnt abwechslungsreichen Tastenarrangements diesmal besonders die fette Gitarrenarbeit mit den klasse Soloparts des neuen Leadgitarristen Philipp (beiendruckend "On The Gallows") sowie ein ungemein wuchtiges Riffing mit sehr viel Power. Insgesamt vier neu Musiker hat Mastermind Stefan für "Witchcraft" um sich geschart auch die beiden Mädels mit ihren engelsgleichen Stimmen kann man als Volltreffer bezeichnen. Sabrina hat dabei ein etwas tiefer, leicht voller klingendes Organ und wirkt etwas routinierter am Mikro, Eva hingegen bietet ein etwas zerbrechlicheres recht hohes Timbre, dass mit etwas mehr Selbstvertrauen vorgetragen aber noch Steigerungspotential besitzt. Die männlichen Vocals sind meist leicht growlartig oder in den Chorgesängen auch mal clean gehalten wobei die Fraunestimmen klar dominieren. Die Produktion ist für Homerecordingmaßstäbe sowieso mehr als absolut in Ordnung bloß der manchmal etwas zu flach programmierte etwas schepprige Schlagzeugsound stört manchmal leicht den Hörgenuß - nächstes mal bitte einen richtigen Drummer ins Boot holen. In Punkto Artwork gibt’s (im Gegensatz zu den Vorgängern) von mir diesmal nichts mehr zu kritteln Lutz Schmierbach hat eine klasse Job abgeliefert und nicht nur deshalb weil die "böse" Hexe etwas stark barbusig ausgefallen ist, dass Auge isst aber halt auch mit. Das Songmaterial bietet reihenweise absolut klasse gemachte Tracks mit geilen Melodien, in üppigen Arrangements aber auch viele straight abgehende Nummern mit vielen schnellen und aggressiven Gitarrenvibes. Aus dem insgesamt hochwertigen Material der 12 Titel fällt es mir nicht gerade leicht einige Sachen herauszuheben aber die beiden ausdrucksstarken Balladen "Godess Of The Moon" (vergesst NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION .. im Ernst!) sowie "Kettle Of Steel" ein wunderbar folkig geprägtes Stück, das weltklasse instrumental "The Summoning" (erinnert mich am Anfang an einen alten Ozzy Osbourne Solosong) mit diesen rassigen Gitarren bzw. Keyboardduellen in Serie, "Lucid Dream" eine typischer Tempohymne sowie das symphonisch aber trotzdem treibende "Jodicium Die" mit dieser sich eingrabenden Killerhook stechen dann doch noch besonders heraus. "Witchcraft" ist absolut empfehlenswert, ich stell' mir gerade vor, was Stefan & Co. unter professionellen Bedingung noch alles aus TIMMAGE herausholen könnten .. ja ich weiß is nicht eure Philosophie aber trotzdem wäre dies doch mal einen Versuch wert. Genug geträumt, diese CD mit Musik ohne (metallische) Grenzen und stilistische Scheuklappen gibt es jetzt für amtliche 5 Euro (+Porto) auf der Band-HP und da sollte man sich schleunigst hinbegeben und käuflich tätig werden!

Witchcraft


Cover - Witchcraft Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

666 Total Evil

()

Schon dem Albumtitel und den Fotos im Booklet, auf denen sich die Band in Panzerknacker-Kostümen präsentiert, kann man entnehmen, dass es den Schwaben nicht ganz bierernst mit ihrer Musik und mit sich selbst ist. Man sollte aber nicht den Fehler begehen, sie für eine reine Spaß-Kombo à la A.O.K. zu halten, denn ihre Musik und Texte sind durchaus nicht ohne Anspruch. Im Unterschied zur vorhergehenden "V"-EP präsentiert der Fünfer auf seinem sechsten Release deutlich mehr Metal als Punk und macht auch dabei seine Sache gar nicht schlecht. So ballert beispielsweise "Reborn" ordentlich aus den Boxen und verbindet amtliches Death Metal-Gegrunze in der Strophe mit einem gesungenen Ohrwurm-Refrain. Auch "666 Total Evil" klingt wirklich böse - bis dann irgendwann das Thema von Pippi Langstrumpf einsetzt. Wie gesagt, man sollte die Band nicht zu ernst nehmen. Mir persönlich gefallen die Songs aus der Deutschpunk-Ecke aber wesentlich besser. So überzeugen etwa "Nichts Ist Wie Es Scheint" oder "Lüge Oder Wahrheit" nicht nur durch gute Texte, sondern auch durch schöne Mitgröl-Refrains, rotzigen Gesang und eine Energie, die immer nach vorne geht. So sollten die HOSEN heute eigentlich klingen! Der beste Song ist allerdings direkt der Opener "Hass Mich", der ein wenig an die DIMPLE MINDS erinnert. Indem TAABOO hier ein MAIDEN-artiges Gitarrenthema mit punkigem Riffing kombinieren, verbinden sie gekonnt Metal und Punkrock und dürften damit auf jedem Konzert wildeste Pogo-Attacken auslösen. Unterm Strich ist "666 Total Evil" eine mehr als gelungene und abwechslungsreiche Scheibe geworden, der man die Spielfreude und Energie der Band deutlich anhört. Auch wenn sich durch das Album ein leichter Trash-Faktor zieht und die Punk-Songs wesentlich besser kicken, machen die Jungs einfach Spaß und man ist immer wieder gespannt, was ihnen als nächstes einfällt.

666 Total Evil


Cover - 666 Total Evil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Y.U. So Shady?

()

Das Debüt der drei Texaner hat es in sich. Die ersten Takte des Openers wiegen einen noch in trügerischer melodischer Sicherheit, doch schon das folgende Riff brät so schwer und dreckig aus den Boxen, dass die Nackenmuskulatur wie von selbst mitbangt. Und in dem Stil geht es weiter: In "Woman Got My Devil" treffen sägende Slide-Gitarren auf ein gnadenlos rockendes Baller-Riff und "Joe Louis" stampft bluesig böse vor sich hin. Die Mischung aus Blues, Rock und Stoner klingt, als hätten sich die frühen ZZ TOP mit KYUSS zusammengetan. Die Gitarre brät dreckig, der Bass groovt fett und die Drums prügeln alles in Grund und Boden. Darüber rotzt der Gesang von Gordie "Grady" Johnson, der wie ZZ TOPs Billy Gibbons nach ein paar durchzechten Nächten klingt. Hochgeschwindigkeit wird hier selten aufgefahren, dafür malmen die Jungs mit umso größerer Intensität brutal alles nieder, was ihnen in den Weg kommt. Und das macht ohne Ende Spaß, und man will immer mehr davon...

Y.U. So Shady?


Cover - Y.U. So Shady? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Versions

()

Viel ist im Hause POISON THE WELL seit ihrem letzten Album "You Come Before You" passiert: die Zeiten beim Major sind vorbei und die Band ist zum Trio geschrumpft. Auch musikalisch ist bei den Amis Einiges in Bewegung gekommen, was sich in überraschend soften Songs wie dem ruhigen "Slow Good Morning" und dem sphärischen "You Will Not Be Welcomed" äußert. Fast schon Lemmy-mäßig geht es beim schnellen "Prematurito El Baby" zu, bei dem auch gesanglich alle Register gezogen werden; von klaren Passagen bis zu Screamo-Attacken ist alles dabei. Ob diese Songs stellvertretend für die Zukunft der Band stehen oder nur Experimente sind, bleibt abzuwarten. Die starke Schlagseite zu ruhigeren, experimentelleren Sachen kann aber eine Zeichen für einen Wechsel sein - Songs wie die beiden von SOUNDGARDEN beeinflussten Nummern "Breathing’s For The Birds" und "Nagaina" stützen diese These noch mehr, auch wenn der Opener eine gewaltige fiese Core-Attacke ist. Wenn sich POISON THE WELL dieser Neigung hingeben, kommen heftige Nummern raus, die Fans der ersten Stunde mit der Scheibe versöhnen dürften ("The Notches That Create Your Headboard"), auch wenn diese Songs strukturierter als die Attacken der Vergangenheit ausfallen. So bleibt der Hörer am Ende von "Versions" ein wenig ratlos zurück. Aber immerhin kann man der Scheibe ein gewisse Massenkompabilität unterstellen. Vielleicht wollten POISON THE WELL genau das erreichen?

Versions


Cover - Versions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:2 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Duster 69

Band anzeigen
Interview Euer neues Album "Angel King" ist seit einiger Zeit erhältlich - wie sind die Reaktionen bisher? Gab es Reviews, mit denen ihr so gar nicht einverstanden wart?


Die CD ist nun gut 5 Wochen auf dem Markt und es gibt schon einige Reviews, die natürlich nicht alle so ausgefallen sind wie man sich das erhofft. Ich würde mal sagen 50/50. Viele Leute verstehen den Sound der CD nicht. Das ist schon der Hauptkritikpunkt in den Reviews. Es wird einfach eine topmoderne Produktion erwartet. Eine "komplett Computer-getriggerte Metalscheibe". Aber genau das wollten wir ja nicht machen. Wir sind ins Studio, haben die Instrumente angestöpselt und alles live eingespielt. Und genau so war es von Anfang an geplant. Wir sind sehr zufrieden mit dem Sound der CD und was so einige Schreiberlinge darüber denken ist uns egal.


Mit Decibell Records habt ihr für den Release der neuen Scheibe ein neues Label gefunden. Wie kam es dazu?


Unsere letzte Scheibe war ja eine Kooperation zwischen DER MEISTERBETRIEB und DAREDEVIL RECORDS. Damals war aber schon klar, dass es sich nur um eine einmalige Sache handeln würde. Den Vertrieb für "Ride The Silver Horses" übernahm Soulfood Music. Mit den Verkaufszahlen und der Arbeit der 3 Parteien waren wir schon sehr zufrieden. Die haben damals auf jeden Fall das Möglichste für die Scheibe rausgeholt. Für die neue Scheibe haben wir mit SLEASZY RIDER RECORDS aus Griechenland echt ein gutes neues Label an der Hand, die die Scheibe weltweit auf den Markt bringen; teilweise sogar EMI als Vertrieb. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz hat sich DECIBELL RECORDS der Scheibe angenommen. Wir kennen den Labelchef ganz gut und wir sind der erste Release auf dem Label.


Scheinbar haben DR keinen Deal mit Amazon.de, jedenfalls hab ich eure Scheibe da nicht gefunden. Wirkt sich sowas sehr negativ auf eure Verkaufszahlen aus? Amazon.de ist ja mittlerweile eine echte Größe beim Tonträger-Verkauf...


Um den Vertrieb kümmert sich Radar Musik und die haben die Scheibe bei einigen kleineren Online Vertrieben reingestellt. Ob sich so etwas negativ auf die Verkaufszahlen auswirkt kann ich nicht sagen, da ich noch keine Zahlen erhalten habe. Aber ich denke, Leute, die die Scheibe wollen, kommen schon an sie ran.


Apropos Tonträger: wird "Angel King" als Vinyl erscheinen?


Nein, wohl eher nicht. Es wäre natürlich schön, aber momentan ist es nicht geplant. Vielleicht kann man das ja später mal nachholen.


Stehst du selbstauf die schwarzen Scheiben oder sind dir CDs lieber?


Absolut auf die schwarzen Scheiben. Ich bin ja damit groß geworden und höre mir meine Schätze auf Vinyl immer noch regelmäßig an. Meiner Meinung nach haben Vinyl Scheiben einfach einen wärmeren und druckvolleren Sound und über das bessere Artwork braucht man gar nicht sprechen.


Was hältst du von Sachen wie Musicload.de, wo man einzelne Songs kaufen kann, ohne dass man Artwork und Texte mitbekommt?


Gar nichts. Für mich zählt immer das Gesamte! Zu guten Songs gehört auch ein gutes Artwork und Booklet. Sonst ist eine Veröffentlichung nicht stimmig. Ich finde es eh sehr schade, dass viele Kids auf so etwas abfahren. Ich zumindest kann mich für solche Aktionen nicht erwärmen. Was mir gut gefällt leg ich mir lieber als Vinyl zu. Oder halt als CD wenn es nicht anders geht. Aber das die Jugend wieder mehr CDs kaufen kann, muß die Musikindustrie endlich mit den Preisen runter! Dann hätten viel mehr Newcomer Bands eine Chance gehört zu werden!


Kommen zur Musik, den Songs auf "Angel King": inwieweit sind sie vergleichbar und inwieweit anders als die Songs auf eurem letzten Album?


Ich finde wir sind wieder kompakter auf "Angel King" geworden. Auf "Ride The Silver Horses" haben wir auch vieles ausprobiert und z.B. viele Gitarrenspuren übereinander gelegt. Die Songs waren auch darauf ausgelegt. Die Songs auf ?Angel King? sind direkter, kommen schneller auf den Punkt und haben ein breiteres Spektrum an Einflüssen als in den vergangenen Jahren. Die ersten Veröffentlichungen waren ja reine Stoner Rock Scheiben und auf "Ride The Silver Horses" sind wir schon einen Schritt weg davon. Sicherlich ist die Basis immer noch Stoner Rock. Und das ist auch gut so. Aber bei den neuen Songs kann man sicherlich auch Einflüsse von Misfits, Danzig und Life of Agony finden. Ich denke als Band haben wir schon einen Schritt nach vorne gemacht. Und es fühlt sich gut an die Songs live auf der Bühne zu spielen.


Habt ihr komplett neue Ideen eingearbeitet?


Neue Ideen? Klar - wir probieren immer uns nicht zu wiederholen. Natürlich hat man seinen Grundsound und man hört wohl bei jedem Song, dass es ein DUSTER 69-Song ist. Und sicherlich haben sich unsere Musikeinflüsse die letzten Jahre auch etwas verschoben in der Band. Und somit klingen die Songs auch immer anders. Zumindest in unseren Ohren.


Die Produktion ist nach meinem Eindruck nicht so basslastig und druckvoll wie noch bei "Ride The Silver Horses"... War das "Absicht" oder kannst du meinen Eindruck gar nicht bestätigen?


In unser letztes Album ?Ride The Silver Horses? haben wir sehr viel Arbeit und Zeit investiert während des Aufnahmeprozesses. Wir haben die Scheibe ja auch in Amerika mastern lassen. Und zwar von niemand Geringerem als Alan Douches, der ja schon für Monster Magnet und Sepultura Scheiben veredelt hat. Meiner Meinung nach war die Scheibe auch etwas überproduziert und hat nicht unseren Sound wiedergegeben. Dieses Mal wollten wir alles mehr spontan und schneller durchziehen. Vor allem wollten wir näher an unseren Livesound kommen. Und ich denke das ist uns ganz gut gelungen. "Angel King" ist wahrlich nicht so basslastig. Druckvoll finde ich sie hingegen schon.


Was sind eure weiteren Pläne für dieses Jahr? Wann ist mit eurer nächsten Veröffentlichung zu rechen?


In ein paar Wochen wird der Videoclip zu "Velvet Mind" fertig sein, der sehr gut geworden ist. Sehr untypisch für eine Rockband! Im Sommer werden wir eine Split 7" veröffentlichen mit einer amerikanischen Band. Dafür haben wir einen nagelneuen Song aufgenommen. Außerdem erscheint im Herbst eine Raritäten-CD mit Songs von 1999-2007. Gut 77 Minuten wird die CD dauern und zusätzlich eine DVD enthalten, wo man Backstage Aufnahmen, Konzerte und alle Videoclips finden wird. Hinzu soll noch ein dickes Booklet mit Fotos aus all den Jahren kommen.


Und ein paar letzte Worte?


Holt Euch die ANGEL KING! Und haltet Ausschau nach der Split 7" im Sommer! Danke für das Interview und die Unterstützung!


Interview:

Disfear

Band anzeigen
Interview Vor Kurzem habt ihr bekanntgegeben, dass ihr im Mai auf einen Kurztrip nach Deutschland und Tschechien kommt und fünf Shows spielt. Es ist ja schon eine Weile her (fast zwei Jahre), dass ihr auf Europa-Tour war. Wann werdet ihr das wieder in Angriff nehmen?


Nun ja, es war ja gar nicht so lange. Oder vielleicht? wir waren auf einer vierwöchigen US-Tour letztes Jahr, die wir eigentlich nicht geplant hatten. Eigentlich wollten wir zu der Zeit das neue Album aufnehmen, aber da das Interesse in den Staaten an uns so groß war, auch wenn das "Misanthropic Generation"-Album nicht mehr wirklich neu war, haben wir uns entschieden, diese Tour zu spielen und die Aufnahmen zu verschieben.

Als wir danach genug neue Songs hatten, für die neue Scheibe, wollten wir sie auch Live testen und haben deshalb die fünf Shows in Deutschland und Tschechien gebucht. Zusammen mit einigen Shows in den USA werden das sicher die einzigen in diesem Jahr sein, bevor das neue Album erschienen ist.


Welche eurer Shows des letzten Jahres hat dir denn persönlich am Besten gefallen?


Es ist hart, eine einzelne auszuwählen. Wir hatten eine coole Show in Italien mit SEEING RED und YACOPSAE, und viele Shows in den USA waren toll, sowohl an der Ost- als auch an der Westküste. Philadelphia ist eigentlich immer ein Ort, an dem wir großartige Reaktionen ernten, Kanada war auch gut. Wie ich schon sagte, es ist schwierig eine einzelne Show zu finden.


2005 habe ich euch sowohl in einem Club (dem Hafenklang in HH) als auch beim FUCK THE COMMERCE Festival gesehen - beide Male wart ihr ziemlich gut aufgelegt. Was gefällt dir persönlich besser, Clubs oder Festivals?


Ich persönlich bevorzuge Clubshows. Alles läuft stressfreier ab und der Sound auf der Bühne ist normalerweise viel besser. Wir haben aber auch einige großartige Festival-Shows gehabt, wie das FTC, auch wenn da etwas regenerisch war.


Wie weit seit ihr mit dem neuem Album? Ihr dürftet ja fast fertig sein, wenn ihr im Mai die neuen Songs bereits live testen wollt?


Wir haben so zehn bis zwölf Songs fertig für die anstehenden Aufnahmen. Zehn Songs haben wir für ein Demo aufgenommen, aber wir sind immer noch in Schreiblaune. Es fällt mir schwer, die neuen Songs zu beschreiben, aber ich würde sagen, dass einige dunkler, einige melodischer und einer sogar wie alte DISFEAR ist. Ich hoffe, dass die Leute sie mögen werden. Uffe in der Band ist musikalisch und menschlich eine echte Bereicherung und hat uns definitiv einen Schritt nach vorne gebracht.


Wie oft probt ihr? Arbeitet ihr alle Songs gemeinsam aus oder macht das jeder für sich zu Hause?


Da wir nicht alle in der selben Stadt leben und einige von uns auch Familie haben proben wir nicht so oft, wie wir es gerne würden. Aber wir versuchen uns so oft wie möglich zu treffen, aber das ist eben nicht immer ganz einfach. Deshalb versuchen wir auch schon zu Hause an Ideen zu arbeiten, sie zusammen zu bringen, aufzunehmen und Tompa für die Texte zu schicken.
Wir stressen uns dabei nicht und versuchen das bestmögliche Material zu bekommen, weswegen es wohl auch so lange dauert, bis wir ein neues Album fertig haben. Aber wir bevorzugen diesen Weg, Qualität vor Quantität.


Mit Mr. Lindberg habt ihr eine schillernde Persönlichkeit am Mikro, der in der Vergangenheit in einigen Bands für Unruhe gesorgt hat (z.B. bei THE CROWN oder NIGHTRAGE). Wie kommt ihr bei DISFEAR mit ihm zurecht, wie ist das Arbeiten mit ihm? Er ist schon sehr lange bei euch, von daher nehme ich mal an, dass ihr eine gute Grundlage für die Band gefunden habt.


Man kann einem alten Hund keine neuen Tricks mehr beibringen, oder? Wir haben eine ähnliche Denkweise, jedenfalls bei manchen Dingen. Bei anderen wiederum nicht, aber wir lieben es, gemeinsam Musik zu machen und ich denke, dass ist es was uns weitermachen läßt. Wir alle in der Band sind unterschiedliche Persönlichkeiten, aber wir respektieren uns und arbeiten von da aus. Natürlich gibt es auch Konflikte und Diskussionen, aber das wird es bei den meisten Bands auch geben und wir versuchen immer, diese Sachen gut zu lösen. Ich liebe es einfach, mit den anderen Musik zu machen und hoffe, dass wir noch lange weitermachen werden, solange wir noch etwas vermittlen können. Wenn dem nicht mehr so ist, müssen wir uns wohl auflösen.


Habt ihr neben DISFEAR noch andere Bands am Laufen?


Ich glaube alle von uns haben noch andere Bands? ich bin bei KRIGSHOT aktiv, zusammen mit Anders von NASUM/ COLDWORKER, Poffen von TOTALITAR und einem meiner ältesten Freunde, Jallo. Es ist großartig mit diesen Jungs mal was anderes zu machen, aber DISFEAR bleibt meine Hauptmission.

Uffe hat eine HC-Band, PRINCIPLES OF EXISTENCE, Markus spielt bei DESTROY ALL PLANETS und Frykman spielt hin und wieder bei SKITBANDET. Was bei Tompa los ist, weiß ich nicht genau, auch wenn THE GREAT DECEIVER bald ein neues Album veröffentlichen werden und GROTESQUE ein paar Reunion-Shows spielen.


Könnt ihr von der Musik leben?


Keiner von uns ist mehr Vollzeitmusiker. Uffe war es, als er noch bei ENTOMBED war und ich glaube Tomas hat es eine Zeitlang auch versucht. Es ist aber unmöglich, ohne dass man 300 Tage im Jahr auf Tour ist und das ist für uns keine Option mehr, weswegen der Traum des Vollzeitmusikers seit langer Zeit tot ist.

Tompa studiert, um Lehrer zu werden, Uffe betreib eine Videoladen, Markus arbeitet mit IT-Lösungen und Webdesign, Frykman arbeitet mit Menschen mit geistiger Behinderung und ich arbeite bei einer Pharmafirma, für die ich Leitungen verlege.


Hat ihr mit DISFEAR den Status, den ihr verdient?


Darum haben wir uns nie gekümmert. Wir versuchen uns auf das zu konzentrieren, was wir machen und wenn Leute das mögen, sind wir glücklich. Es war zwar hart in den Anfangsjahren als wir von der Punk/ HC-Szene nicht akzeptiert wurden, da uns einige Leute wegen unserer langen Haare nicht für Punks hielten, aber das ist besser geworden, da die Leute offener, open-minded, geworden sind.


Auch wenn es schwer sein dürfte: welcher DISFEAR-Song ist dein persönlicher Favorit?


Das szu entscheiden ist genauso schwer, wie die beste Show zu nennen. Manchmal spiele ich alte Songs und die treten richtig Arsch, und manchmal machen das die neuen. Jetzt gerade bin ich mit einem neuen Song, "Phantom", sehr zufrieden. Es ist nicht mehr brandneu, wird aber auf dem neuen Album zu finden sein.


Das war´s auch schon - noch ein paar letzte Worte?


thanks a lot to you lars for the interest!! hope some people can
manage it to the shows in may and hopefully like the new stuff we will
be playing... look out for the new album when it´s released.... cheers...


Band:

Grady

KEINE BIO! www
Band:

Devilman

KEINE BIO! www
Review:

Klage

()

Dass jedes noch so gute Gedicht zu einer Persiflage seiner selbst werden kann und noch lange kein Garant für Erfolg, weiß jeder der mit Sprache gespielt hat. Die deutschen LEICHENWETTER haben einige deutschsprachige Schwergewichte der Lyrik bemüht und vertont. Der Mut muss anerkannt werden, sie Produktion ist solide geworden. Doch bei der Umsetzung müssen sich zwangsläufig die Geister scheiden. Und es sind ziemlich genau drei Punkte, die mich an LEICHENWETTER schon immer störten und auch auf "Klage" deutlich hervortreten. Die teils unglaublich belanglos und recht tumb rockenden Gitarren rauben Tracks wie "Requiem" (G. Benn) völlig den Ausdruck. Wenn Elektronik ins Spiel kommt geht der organische Sound vor die Hunde, die Keys bei "Allerseelen" klingen nach Kirmes, die beiden Remixe am Ende des Albums sind unverständlich langweilig. Der springende Punkt bleibt jedoch der Gesang, denn die Kombination aus teilweise tiefstem Pathos bei gleichzeitigem Lispeln ihres Sängers Numen pendelt bisweilen zwischen Trash und Humor in meinen Ohren. Wenn die textliche Vorlage dem Expressionismus entspringt und damit beim ersten Eindruck modernen tönt, gelingt es LEICHENWETTER nicht Ansatzweise die Verzweiflung und innere Zerrissenheit eines Benn oder Trackl in ihrer Musik umzusetzen (woran auch schon DAS ICH zu hart zu knabbern hatten). Den älteren Klassiker der Goethe- und Schiller-Liga kann die Musik zwar nicht das Wasser reichen, durch die Distanz zur heutigen Sprache ist der künstlerische Eindruck und auch die Schwierigkeit Alt und Neu zu kombinieren greifbarer. Ein Händchen für schöne Melodien haben sie, Sängers Numens Sprachfehler ist ein Widererkennungswert nicht wegzudiskutieren und er abgesehen davon durchaus anhörbar. Die Auswahl der Gedichte ist toll und wird nicht nur jedem Abiturienten die Tränen in die Augen treiben. Ohne die Musik gewinnen diese aber - zumindest bei mir. Und was die reine Musik angeht, ist mir LEICHENWETTERs Gothic Metal vor allem durch die Gitarren zu uninteressant. Und damit verspielt sich LEICHENWETTER den Platz in meiner Anlage.

Klage


Cover - Klage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Body Census

()

Man braucht bald zwei Hände um alle WUMSPCUT Alben aufzuzählen, die pünktlich wie der Osterhase seit Jahren auf den Musikmarkt aufschlagen. Nach einigen Aus- und Durchfällen ist Ratzingers Kind WUMSPCUT seit dem letzten Album wieder auf einen hörbar morbideren Weg zurückgekehrt - den auch sein neuestes Werk "Body Celsus" weiterschreitet. Der publikumsscheue Protagonist WUMPSCUTs bleibt bei seinen Leisten: die Vocals dröhnen aus dem Vocoder, dem Sound bleibt sein Industrialtouch, brutale Härte oder richtige Noise-Eskapaden fehlen. Im Detail jedoch bewegt sich etwas: Ein Poet war er nie, den Textanteil in vielen Song hat er jedoch radikal auf ein Minimum reduziert. Den oft und ausgiebig gefrönten Endlosschleifen seiner Beats und Sounds tut das nur in Maßen gut, da mich diese nur bei den ersten Songs des Albums wirklich überzeugen. "The Beast Sleep Within You" eröffnet als wohl bester Song das optisch beeindruckend gestaltete Album, indiskutabel überflüssig weil langweilig beschließt es das von Ratzingers Muse Onca eingesungenen "The Fall". "Body Census" wirkt versöhnlich, technisch durchdacht, musikalisch düsterer - aber insgesamt lange nicht mehr wegweisend. Die Melodie von "Ain’t That Hungry Yet" gefällt mir, der langsame, be- wie durchdachte Rhythmus und die Stimmung des Titeltracks "Body Census" ebenso. Die Texte sind zu kurz und Ratzingers Ton auch nicht bissig genug um wirklich subtile Ironie zu transportieren, und so können "Are You A Goth" oder "Homo Goticus Industrialis" durchaus als Hommage an die verstanden werden, die seine Miete zahlen. "Body Census" gehört sicherlich zu den besseren WUMSPCUT Werken nicht nur der letzten Jahre. Aber an der Spitze der Szene steht der damit aber nur noch als Art Alterspräsident, den Ton gibt er nicht mehr an.

Body Census


Cover - Body Census Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:24 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch