Review:

Angular Perceptions

()

Wie der Bandname THOUGHT CHAMBER schon nahe legt bietet "Angular Perceptions" alles andere als leicht verdauliches. Nämlich progressiven Metal mit hohem Instrumentalanteil und vielschichtige, oft vertrackten Kompositionen. Initiator des Projekts ist Gitarrist Michael Harris (Komponist der meisten Songs, auch Keyboard und Gesang steuert der Multiinstrumentalist bei und ansonsten ist er in massig Projekten aktiv), welcher sich prominente gesangliche Unterstützung in Form des Enchant-Fronters Ted Leonard ins Boot geholt hat. Dieser prägt zwar dann den Sound von THOUGHT CHAMBER sobald der Gesang einsetzt (drei Tracks sind rein instrumentaler Natur), ansonsten sind die Ähnlichkeiten mit Enchant eher marginal. Michael Harris hat es mit seiner Band THOUGHT CHAMBER (er veröffentliche in 2001 bereits ein Album mit dem Titel "Sketches From The Thought Chamber") auf Anhieb geschafft überzeugend harten progressiven Metal (respektive Rock) mit Pfiff und Schmackes abzuliefern, aber ohne Assoziationen zum Power Metal oder zu starker Dream Theater Schlagseite, sondern einfach mit technischer Raffinesse und ordentlich Groove versehen. Um sich mal einen Überblick zu verschaffen empfiehlt der Gourmet den ultrastarken Opener "Sacred Treasure" (gekonntes Wechselspiel zwischen komplexen Arrangements und melodiös eingängigen Passagen), "Transmigration Of Souls” mit einem Ted Leonard in Bestform und das etwas ungewöhnliche, mit Marschrhythmus (!) versehene "A Mind Beyond” (gefühlvoller Prog vom Feinsten mit einigen Einfällen) als Anspieltipp. Und auch wenn auf "Angular Perceptions" manches nicht immer gleich nachvollziehbar scheint und man schon etwas Zeit investieren muss um zur Erkenntnis zu gelangen, das Teil ist für Frickel-Fetischischten, aber nicht nur ausschließlich für jene, eine runde Sache.

Angular Perceptions


Cover - Angular Perceptions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

After Forever

()

Therion, Tristania und zuletzt Sirenia - der Anhänger gepflegten Gothic Metal Stoffes durften in den letzten Monaten einiges an Material ihrer Faves begrüßen. Die allerdings alle eines gemeinsam hatten; härtemäßig wurde zum Teil erheblich zurückgerudert. Ein schielen gen Mainstream darf man den Bands dabei durchaus unterstellen und ist an sich nicht verwerflich. AFTER FOREVER gehen da bei ihrem Nuclear Blast Debüt aber einen etwas anderen Weg. Das selbstbetitelte Album Nummer fünf strotzt bei fettem Sound nur so von Selbstbewusstsein und bietet gewohnt harte Kost. Symphonische Elemente gehören nicht nur nach wie vor zu den tragenden Säulen des Gesamtsoundes der Niederländer, sie wurden sogar verstärkt. Dabei wurde erstmalig mit einem echten Orchester zusammengearbeitet. Das Prager Symphonieorchester macht hier einen ähnlich unaufdringlich guten Job wie auf der letzten Dimmu Borgir Veröffentlichung und lässt viele Songs trotz metallischer Ausrichtung sehr episch klingen. Aber neben den weiblichen Vocals prägen auch weiterhin Growls und Doublebass die Kompositionen. Wie zum Beispiel bei den beiden superben Nackenbrechern "Withering Time" und "De-Energized”. Was auch auffällt - die Stücke sind kürzer geraten als in der Vergangenheit und pendeln recht konsequent um die vier Minuten Marke. So auch die knapp über 3-Minütige Singleauskopplung "Energize Me" - eingängig und hörbar auf Airplay getrimmt (samt ansehnlichem Video - vorab auf YouTube zu sehen), schielt der Song etwas in die Evanescence-Richtung. Schön ist das Teil aber allemal, kommt aber nicht ganz an die vorgenannten harten Brocken ran. Überzeugend starten tut "After Forever" mit dem starken Opener "Discord", welcher mit sofort ins Ohr gehenden Vocals von Sängerin Floor Jansen und konterten Growls ausgestattet ist. Bei gleichbleibend hohen Niveau fällt noch das Überlange und über die Macht der Träume sinnierende "Dreamflight"-Epos aus dem Rahmen, bei welchem AFTER FOREVER eine Mixtur ihrer gesamten Bandbreite bieten (cleane männliche Vocals, Growls, symphonisch ruhige Passagen und progressiv angehauchte härtere Parts) und das rhythmisch stampfenden "Who I Am", bei welchem dann eine der Altvorderen der "Female Metal Voices" zum Duett mit Floor Jansen gebeten wurde - Doro Pesch gibt sich da die Ehre. Mit "Empty Memories" endet das Album episch balladesk mit einem nicht zu verhehlenden Operetten-Touch. Was allerdings das stilistische Omega auf dem Cover zu bedeuten hat konnte ich nicht enträtseln, auch egal. "After Forever" ist eine starke Scheibe - da darf sich die Konkurrenz (samt neuer Sängerin) schon strecken. AFTER FOREVER dürften Anno 2007 mit diesem Album nicht nur alte Fans euphorisieren, neue sollte da auch einige dazukommen.

After Forever


Cover - After Forever Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:17 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Laethora

Band anzeigen
Interview "March Of The Parasite" hat mich durch seine Heftigkeit und Brutalität sehr überrascht - war euch von Anfang an klar, dass die Songs so brutal ausfallen werden?


Ja, absolut. Es war wurde schon beim Start der Band entschienden, dass die Musik extrem und intensiv sein soll, ohne eine Spur dessen, was in unseren Hauptbands zu finden ist. Von daher war für uns das Endresultat, der Sound des Albums, keine große Überraschung. Aber es ist offensichtlich, dass nicht viele Leute diese Art Musik von uns erwartet hatten.


Auf der anderen Seite ist das Album nicht nur brutal, sondern hat auch eine düstere Atmosphäre und einige sehr intensive, dunkle Songs. War das Songwriting zwischen einigen Bandmitgliedern aufgeteilt (was die unterschiedlichen Songs erklären würde) oder habt ihr alle gemeinsam an den Songs gearbeitet?


Ich denke es ist eher so dass wir ein Album schaffen wollten, bei dem sich die einzelnen Songs sehr voneinander unterscheiden. Wir wußten, dass wir sowohl interessante brutale Songs schreiben konnten, die schnell und voller Blastbeats sind, als auch doomigere Sachen. Alle Songs wurden daher von uns gemeinsam geschrieben.


Wann habt ihr LAETHORA ins Leben gerufen? Wer hatte die Idee dazu?


Die Idee flog schon eine ganze Weile herum, aber es passierte nichts bis 2004, dass wir uns entschieden, es jetzt einmal wirklich ausprobieren wollen und wir ernsthaft begannen, Songs zu schreiben und zu proben. Da passte alles zusammen und fühlte sich richtig an und wir mussten nicht weiter darüber nachzudenken, die Dinge laufen zu lassen.


Wie lange habt ihr an den Songs des Albums gearbeitet?


Einige der Riffs sind schon ein paar Jahre alt, aber das meiste Material wurde 2005 geschrieben. Das eigentliche Songwriting hat nicht lange gedauert, es war alles sehr spontan und auf unser Bauchgefühl vertrauend anstatt in die Tiefe gehend analysiert.


Welches Studio habt ihr für die Aufnahmen ausgewählt? Wie lange habt ihr dort gebraucht?


Das Album wurde im Gesperrt Studio aufgenommen, dass den Jungs von THE PROVENANCE gehört. Wir haben die Aufnahmen über eine lange Zeit verteilt. Die Drums, Grundgitarren, der Bass und etwas Gesang wurde im Frühling und Sommer 2005 aufgenommen, dann haben wir eine Pause gemacht und uns um ein Label gekümmert und mit dem Album weitergearbeitet, als alles geklärt war.


Wie ist die Arbeit im Studio generell für dich?


Es ist unterschiedlich, aber normalerweise bin ich zu ungeduldig, um Studioarbeit genießen zu können. Alles braucht so lange und ich kann einfach nicht warten, bis es fertig ist. Aber das ist nur meine Meinung und ich bin in die meisten Dinge nicht involviert, abgesehen vom Spielen. Das Aufnehmen, Produzieren und Mixen wurde von Joakim übernommen, der auch Studioarbeit für andere Bands macht und von daher viel Ahnung von diesem ganzen Aufnahmeding hat.


Mir hat das Artwork sehr gefallen, aber das ist keine Überraschung, da ich deinen Stil sehr mag.


Danke! Das Artwork sollte sich von der Norm abheben, was es auch tut. Es reflektiert die Texte und die Musik sehr gut und ist eine gute Plattform um später weitere Entwicklungen zu machen, die auf dem Konzept aufbauen.


Welchen Status hat LAETHORA für dich?


Es ist eine richtige Band: wir proben und arbeiten an dem nächsten Album sowie an Live-Shows.


Wie sehen denn eure weiteren Pläne aus?


Wir werden sehen, welche Möglichkeiten wir haben. Offensichtlich haben wir momentan Zeitprobleme, aber es wird definitv so bald wie möglich Gigs geben. Ob wir eine Tour spielen können oder nicht, ist im Moment schwer zu sagen, da wir nicht nur in unseren Hauptbands eingespannt sind, sondern auch Vollzeit-Jobs haben oder studieren, was es schwer macht, einen Monat Auszeit für eine Tour zu nehmen.


Wo wir grad von Touren sprechen: wie läuft die Tour mit THE HAUNTED in den USA, auf der du momentan bist?


Sie läuft sehr gut. Wir sind jetzt eine Woche unterwegs und haben gerade eine ausverkaufte Show in Toronto gespielt. Jetzt versuche ich, meine Emails hier im Backstageraum zu beantworten.


Band:

Duster

KEINE BIO!
Band:

Vainglory

KEINE BIO!
Band:

Freund Hein

www
Band:

Paul Clark

KEINE BIO! www
Band:

ONSLAUGHT

www
Review:

Tidelines

()

Spinefarm Records hatte ich bisher immer mit heftigeren Bands verbunden und bei APRIL zumindest auf NINE-ähnlichen Sound spekuliert. Aber Satz mit X, die fünf Finnen ist davon weit entfernt. Produziert mit Tero Kinnunen (der bereits NIGHTWISH produzierte) klingt "Tidelines" schon mal fett und gleichzeitig klar, was besonders der Gitarrenarbeit zugute kommt. Die geht in moderne, leicht rockige Richtung, genauso wie der gesamte Songaufbau. Sänger Hakim passt mit seiner klaren Stimme gut dazu, besonders wenn er sich in leicht pathetisch anmutenden Passagen wie beim druckvollen "Dead Man Walking" versucht. Leider haben APRIL es nicht geschafft, durchweg spannende Songs auf "Tidelines" zu bringen - während erwähntes "Dead Man Walking" oder der schnelle Opener "The Power Of One" gelungene moderne Rock/ Metal-Nummern sind, haben sich zu viele belanglose Stücke eingeschlichen, die ohne großen Eindruck am Hörer vorbeirauschen, allen voran das lahme "Weakened To Speak". So bleibt am Ende von "Tidelines" das Fazit, dass hier eine talentierte Band am Werk war, die aber durchaus noch an ihren Songs arbeiten muss.

Tidelines


Cover - Tidelines Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

March Of The Parasite

()

Niklas Sundin ist nicht nur als Coverkünstler bekannt, sondern auch (und vor allem) als Mitglied von DARK TRANQUILLITY. Zwei Jobs reichen dem guten Mann anscheinend nicht mehr, und so hat er mit ein paar Leuten von THE PROVENANCE ein Nebenprojekt aus der Taufe gehoben. LAETHORA ist eine Hommage an den guten alten Death Metal, wie er bis Anfang der 90er gespielt wurde. Das die Scheibe eröffenende "Parasite" und das folgende "Clothing For The Dead" sind amerikanisch (MORBID ANGEL) angehauchte, brutale Attacken auf das Trommelfell des Hörers, während "Revolution At Hand" so richtig schön von alten NAPALM DEATH inspiriert ist. Sänger Jonatan klingt dabei so böse und angepisst wie ein Pitbull, dem man die Kat…das Spielzeug weggenommen hat und passt damit perfekt zu den Songs. Überraschenderweise bleiben LAETHORA nicht in dieser Spur, sondern haben mit dem fast schon KATATONIA-mäßigen "Black Void Remembrance” einen sehr vielschichtigen Song, der neben Wut und Aggression auch Verzweiflung und Depression vermittelt und damit die dunkle Seite der Scheibe passend einläutet, auch wenn das anschließende "Repulsive" wieder ein Ausflug in reine Death Metal-Gefilde ist. Aber bei aller Aggression und (technisch sauber gespielter) Brutalität hängt eine dunkle Stimmung wie eine Wolke über der ganzen Platte, was sie nur vielschichtiger macht. Am Ende bleibt das Gefühl, hier gerade zehn gelungene Songs gehört zu haben, die nur Musiker schreiben können, die mit Hingabe bei der Sache sind. Auch wenn nicht jeder Song sofort zündet, ist "March Of The Parasite" ein vorzügliches Death Metal-Album, dass mit jedem Hördurchlauf komplexer wird und mehr Details offenbart, aber für DARK TRANQUILLITY-Jünger ist ein Probehören empfehlenswert.

March Of The Parasite


Cover - March Of The Parasite Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:34 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch