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Blade Of Triumph

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Das Schicksal hat es bislang nicht gut mit den dänischen Echtstahlarbeitern gemeint, und immer noch werfen diverse Presseleute und andere Meinungsmacher mit faustgroßen Exkrementenbrocken auf IRON FIRE, die den Heavy Metal zwar wahrlich nicht erfunden haben, aber auch beileibe lange nicht so schlecht sind, wie sie vielerorts gemacht werden. Wusste schon das letzte Werk "Revenge" zu gefallen, so haben Martin Steene (dessen etwas dünner Gesang für mich noch den größten Kritikpunkt ausmacht) und Co. auf "Blade Of Triumph" noch ein paar Schippen nachgelegt und schaffen es spielend, den Vorgänger zu toppen. Klar, die ganz großen Innovationen und Meilensteine darf man hier nicht erwarten, aber in Zeiten, in denen ein Haufen pickeliger Teenies abgefeiert wird, nur weil er späte METALLICA gut kopiert, muss man für eine Band wie IRON FIRE direkt mal in die Bresche springen. "Blade Of Triumph" enthält ein knappes Dutzend durchweg gelungener "True Metal"-Hymnen, die zwar jedes Genre-Klischee mit offenen Armen mitnehmen, aber dabei, oder gerade deswegen, richtig Spaß machen. Egal, ob man den etwas an STORMWITCH (die zu Lebzeiten auch ständig Anfeindungen ausgesetzt waren…) erinnernden Opener "Dragonheart", den Stampfer "Bloodbath Of Knights", die fette Hymne "Dawn Of Victory", die coolen Melodic-Banger "Lord Of The Labyrinth" und "Bridges Will Burn", die Ballade "Legend Of The Magic Sword" oder das Highlight "Gladiator´s Path" (geil!) nimmt, hier dürfte kein Fan von ehrlichem Teutonenmetall enttäuscht werden, zumal das Album adäquat von Frederik Nordström abgemixt wurde. Die limitierte Edition von "Blade Of Triumph" enthält darüber hinaus zwei (mir leider nicht vorliegende) Bonustracks, unter Anderem eine Cover-Version der Jahrhunderthymne "Night Of The Demon" von DEMON, mit denen IRON FIRE zuletzt getourt sind. Auch wenn es für einen "Tipp" insgesamt leider noch nicht ganz reicht, muss ich klammheimlich bemerken, dass ich diese Scheibe stärker finde als die neue MANOWAR, was eigentlich schon genug aussagen dürfte…

Blade Of Triumph


Cover - Blade Of Triumph Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:53 ()
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Nothung But Death

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Die Tschechen FEEBLE MINDED gehen einen merkwürdigen Weg. Die in Deutschland eher unbekannten Osteuropäer verwursten auf dieser DVD zwei Videos und drei Audio-Tracks, immerhin verschiedene. Dazu gibt’s eine Foto-Show, die Schüsse slidet, die kaum ein Mensch vorher gesehen hat - und wohl auch nicht unbedingt musste. Musikalisch bringt "Nothing But Death" brutalen Death Metal an der Schwelle zum Grind, solide eingeprügelt, höchst mittelmäßig produziert. Zig schreit-grunzt wie brutal true und erinnert auf den Videos ein wenig anne gudde, alde Barney, diue Mucke an allerlei Szenegrößen, ohne wirklich aufzuregen. Das kann man gut hören, warum das aber auf eine DVD mit unendlich viel Restplatz musste, bleibt das Rätsel der Jungs aus der Bier- und Eishockey-Republik. Kontakt gibt’s sicherlich über die Homepage der Jungs: http://www.feebleminded.cz.

Nothung But Death


Cover - Nothung But Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 16:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Hate Kills

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Es hat sich was getan bei den Hannoveranern, zumindest im personellen Bereich, Rafael Gomez-Calcerradas ersetzte Sänger Jens Albert, jetzt suchen die Jungs auch Bassisten und Drummer für Live-Auftritte. Stilistisch hingegen blebt das Meiste beim Alten. Thrash Metal der älteren Art, Testament, Metallica, Slayer und Machine Head grüßen von mehreren Stellen. Das ist zwar alles andere als innovativ, macht aber trotzdem Spaß. Da übersieht der Nostalgiker gern die gelegentlichen und irgendwie nicht so mitreißenden Ausflüge in den Neo-Thrash und Hardcore. Übrigens: Laut gedreht stimmt sogar der Sound voll. Kleine Info: "Silence Is Broken, "We Rise”, "This Time” und "It Hurts” stammen vom Vorgänger, zeigen keine große Weiterentwicklung, aber auch keinen Rückschritt - DE/TEST bleiben sich also treu. Der Sängerwechsel bringt hingegen nicht mehr als Stagnation - gerade die klaren Parts wie beim abschließenden "Some Day" rocken zero, klingen ein wenig windschief. Dennoch haben die Jungs Eier, denn wer Songs wie den Opener "100 % Hate" schreiben und spielen kann, der kann keine Fumpe sein. Also schickt Eure sieben Eier in die Landeshauptstadt, wenn Ihr mit ein paar Fillern leben könnt und Euch noch über gut aufgemachte Eigenproduktionen inklusive abgedruckter Texte freuen könnt: www.detest-music.de.

Hate Kills


Cover - Hate Kills Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Theogony

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Die West-Schweizer treiben schon länger ihr Unwesen, hießen früher The Nightshade und machen jetzt als XICON "neue" Musik: Nämlich neumodischen Thrash mit Industrial und NDH-Einflüssen, ein Mix aus Rammstein, Samael und Clawfinger mit Grenzüberschreitungen zum Gothic-Metal (der letzte Remix von Ayrton Felkhor - kennt den eigentlich irgendwer?). XICON sind zum Teil hart, aber jederzeit eingängig, manchmal beinahe poppig und belanglos, aber jederzeit professionell. Letzteres trifft im Übrigen auch auf den Sound (produziert von den Krokussen Patrick Aeby und Dominique Favez) zu, der drückt wie ein fetter Bierbauch auf die Kniegelenke. Alles soweit also ganz okay. Was fehlt ist der Überraschungseffekt und vor allem der letzte zündende Funke, der aus recht guten Songs die echten Ohrwürmer macht, eine Platte, die wirklich berührt und eben nicht nur nicht stört. Als kleinen Bonus gibt es schließlich noch ein Bonus Video von "All Flesh And Smoke" - professionell und durchaus sehenswert, auch, wenn ein paar Effekte nichts daran ändern, dass es eher langweilig ist, eine Band "live" spielen zu sehen und dann die CD-Version des Songs zu hören.

Theogony


Cover - Theogony Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:8 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Todtgelichter

Band anzeigen
InterviewAlso, was gibt´s Neues? Wie sieht die Besetzung aus, was hat sich in letzter Zeit getan und wann geht eure Homepage wieder an den Start?



Wir haben seit letztem Jahr einen neuen Gitarristen. Felix hat sich aus privaten Gründen von uns getrennt; wenig später hatten wir Claudio am Start- Ein Glückstreffer, wie sich dann herausstellte; wir haben ihn auf Empfehlung eines Bekannten kennen gelernt und recht schnell festgestellt, dass es menschlich und musikalisch passte, und Claudio hatte das Glück, sich noch am Songwriting für "Schemen" einbringen zu dürfen. Da "Schemen" jetzt eigentlich jeden Tag erscheinen kann, bzw. wahrscheinlich schon erschienen ist, wenn dieses Interview veröffentlicht wird, sollte auch die neue Homepage bald online sein. Wir rechnen jetzt eigentlich jeden Tag damit.



"Schemen" kommt jetzt raus oder ist schon raus?? Beschreib doch mal die Entwicklung von euren ersten Gehversuchen bis hin zum aktuellen Output in musikalischer Hinsicht. Und gib uns ein paar Fakten?



Angefangen hat es recht abenteuerlich mit Frederic, unserem damaligen Basser Björn und mir; wir konnten kaum unsere Instrumente bedienen aber Ideen hatten wir schon massenweise. Björn stellte recht schnell fest, dass er keine Zeit aufbringen würde können, also hab ich den Bass übernommen und auf dem Demo auch zur Hälfte eingespielt. Mort haben wir aus seiner damaligen Band übernommen, wo ich auch eine Zeitlang getrommelt habe, und Nils stieß nach dem Demo dazu, um von nun an den Bass zu bedienen. Mit Felix haben wir dann nach dem Demo erst mal das Line-Up komplettiert und "Was Bleibt..." aufgenommen, Jörg von Folter Records hat unser Demo in die Hände bekommen und uns für das Album engagiert. Tja, und nach "Was Bleibt..." haben wir dann erst noch mit Felix neue Lieder komponiert, nach seinem Weggang nahm allerdings erst "Schemen" zusammen mit Claudio Form an. Wenn man das "Schemen" mit dem Demo und auch mit dem ersten Album vergleicht, liegen sowohl Sound- als auch Spiel- und Songwritertechnisch Welten zwischen den Outputs. Sicher hatten die ersten beiden Veröffentlichungen nicht so einen super Sound, wir hatten halt auch nicht die richtigen Möglichkeiten; klar waren auf dem Demo vereinzelt Spielfehler und im Nachhinein sehen wir selber, das unser Songwriting damals teilweise langwierige Lieder hervorgebracht hat; dennoch, diese Outputs sind teile unserer musikalischen Findung gewesen, keiner von uns bereut etwas und wir würden es wieder genauso machen. Außerdem ist ja unser Entwicklungsprozess mit "Schemen" noch nicht zuende. Was "Schemen" von den ersten beiden Outputs unterscheidet sind unsere Ambitionen- ein Freund hat vor kurzem gesagt, wir wären "reifer" und "erwachsener" geworden (musikalisch gesehen) und ich denke auch, dass wir mit diesem Album beweisen werden, dass wir ernst zu nehmen sind und keine Randerscheinung bleiben werden.



Worum geht´s bei den Lyrics, wie habt ihr euch hier entwickelt und was bedeutet eigentlich der Band-Name?



Die Lyrics sind eigentlich seit Gründung sehr auf die dunklen Seiten des Ichs bezogen, in Anlehnung an die Deutschen Romantiker wie Tieck, Hoffmann, Kleist- da sprüht es nur so von Wahnsinn, Selbstzweifel, innerer Zerrissenheit; aber auch Wut, Zorn, Hass... Alles Themen die sich auch bei uns wiederfinden, in jeglicher Variation. Auch unser Name wäre in dieser Zeit eher verstanden worden: "Gelichter" (ein Wort, welches später abfällig für Gesindel benutzt wurde) bedeutete damals so in etwas Sippe, vom gleichen Schlag; suggeriert eine Vertrautheit, Verbundenheit unter den so Bezeichneten, und so ist es bei uns in der Band auch. "Todt"- die alte Schreibweise für Tod, ein Thema, was uns alle in der Band auf irgendeine Weise fasziniert. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir verklärt alten Zeiten nachheulen, o.g. Sujets werden denke ich mal nie etwas an Aktualität einbüßen; dafür wird dieses psychopathische Wesen Mensch schon sorgen. Unsere neuen Lyrics sind da auch thematisch fokussierter, soll heißen dass man bei den Texten zu "Schemen" mehr in die richtige Richtung zur Interpretation geleitet wird, man also eher erkennt, welche Thematik behandelt wird. Der Albumtitel ist ein weiterer Schlüssel zum Zugang zu den Texten, denn letztendlich geht es in ihnen allen um "Schemen" - sei es Gespenster von außerhalb, die einen bedrängen, sei es der unkontrollierbare eigene Thymos bis hin zum Resignieren vor dem, was man nicht richtig greifen oder erfassen kann.



Irgendwie gehört´s zu Texten und Inhalten: Manch einer kann es nicht mehr hören, manch einer meint, es müsste immer gefragt werden: Es gibt Probleme in der Black-Metal-Szene mit politischen Radikalen, vor allem NSBM ist immer wieder in den Medien. Wollt/könnt ihr an dieser Stelle Stellung beziehen, haltet ihr das für überflüssig oder soll ich kurzerhand auf die Verlautbarung auf eurer Homepage verweisen?



Ja, diese Probleme gibt es. Und Black Metal ist die falsche Plattform dafür; ich persönlich verstehe nicht, wie sich eine Musikrichtung wie BM mit gewissen Idealen - wie Unantastbarkeit und das Nicht-in-Frage-stellen der eigenen Individualität, freiem Denken, Nicht-Konformität - von einer Strömung unterwandern lässt, die in allen Belangen das Gegenteil bedeutet. Black Metal, so wird es jedenfalls immer wieder in Foren geschrieen, ist auf alles scheißen - also wenn ich das als Lebensmotto ansehe, wieso rege ich mich dann über den Neger in der U-Bahn auf? Wieso ist er mir nicht genauso egal wie der Rest der Menschheit? Wieso muss ich mir Gedanken über Gedanken über rassische Reinheit machen, wenn ich als böser Black-Metal-Misanthrop sowieso für den Untergang von alles und jedem bin...? Also wie gesagt, irgendetwas kann da nicht ganz zusammenpassen. Genauso in sich paradox wie Suicide-BM: jede konsequente SBM-Band dürfte nicht mehr als eine Probe haben, hehe... Nochmal deutlich: Fuck Off an jegliche politisch motivierte Strömungen im BM - und das gilt auch für Links mit ihren unter dem Mantel der Rechtschaffenheit ausgetragenen Hexenverbrennungen - tragt eure Grabenkämpfe woanders aus, ihr seid hier falsch.

(Das angesprochene Statement findet ihr übrigens hier - Anm- d. Verf.)



Wie seht ihr eure Chancen auf dem chronisch sehr belebten BM-Sektor? Welche Ziele habt ihr eigentlich mit der Band?



Puh, Chancen; danach darfst du mich nicht fragen, das entscheiden letztendlich die Hörer. Da wir aber ohne große Erwartungen angefangen haben ist letztendlich alles eine wahrgenommene Chance gewesen, die sich rasch ins Positive entwickelt hat. Auch haben wir ohne großartige Zielsetzung angefangen- wir wollten einfach Musik machen, eine CD aufnehmen und sehen, was passiert. Mittlerweile haben wir uns allerdings einen gewissen Status erarbeitet, wir haben einen Plattenvertrag und das zweite Album im Rücken, das im Vergleich zum Vorgängeralbum deutlich stärker ausgefallen ist- damit hat denke ich zu Anfang keiner gerechnet und wir am allerwenigsten. Die Zielsetzung kann also für uns nur sein: Uns selbst beweisen, das wir das mit dem dritten Album noch einmal toppen können und darauf werden wir jetzt hin arbeiten.



Apropos Black Metal: Was bedeutet das eigentlich und was bedeutet euch das persönlich? Oder reicht hier auch euer Statement gegen Politik im Metal?



Nein, das Statement hat mit unserer Definition von Black Metal (bis auf den letzten Absatz) wenig zu tun, das soll nur verdeutlichen- und zwar ausdrücklich- das Politik nichts, aber auch gar nichts im Metal zu suchen hat. Und schon gar nicht mit Black Metal. Black Metal ist - für uns - Ausdruck unserer inneren Dämonen und eine verdammt subjektive Sache, deswegen werde hier schon mal gar nicht damit anfangen, eine allgemeingültige Definition des BM abzulassen - wer das versucht, wird kläglich scheitern und sich vor allem vor Leuten, die Black Metal aufgrund der Individualität der verschiedenen Ausdrücke und Auffassung desselben anders wahrnehmen, lächerlich machen. Da braucht jetzt auch keiner auf die Ricola-Tour kommen von wegen "Wer hat´s erfunden"?; das Kind hat sich längst selbstständig gemacht und um "truen" BM zu machen muss man nicht die alten Pioniere kopieren; ist ja auch vollkommen lächerlich, die wollten damals ja auch was anderes machen als was es bereits gab. Black Metal muss von Innen kommen und gefühlt werden und jeder tut das anders. BM ist ein großer Haufen Rotz ins Gesicht von Normen und Konformität, und das gilt ganz besonders für die so genannte Szene-Polizei, die meint, die einzig wahre Formel für Black Metal zu kennen- die haben gar nichts verstanden.



Wie sieht es bei euch an der Live-Front aus? Glorreiche Gigs in der Vergangenheit? Worauf freut ihr euch besonders? vielleicht auf die Release-Party Ende der Woche?



Auf die ganz besonders und ungemein. Es gab in der Vergangenheit schon ein paar "glorreiche" Gigs; besonders hervorzuheben sind an dieser Stelle die zwei Tage, die wir mit SKYFORGER und SEAR BLISS die Bretter in Berlin und Schwerin teilen durften; das war menschlich sowie musikalisch eine einmalige und großartige Erfahrung. Auch die bierselige Fahrt mit AEBA nach Greifswald werden wir nicht vergessen, ebenso wenig wie unsere bisher größte Festivalerfahrung auf dem UTBS 2005 vor mehreren hundert Leuten, das ist halt schon ein anderer Schnack als ein Club-Gig. Generell ist es uns nicht nur wichtig, ein volles Haus zu haben, sondern das Drumherum und die Chemie mit den anderen Bands sollte auch stimmen, damit wir ein Konzert als gelungen bezeichnen. Leider werden wir dieses Jahr nicht so viel Gelegenheit haben uns Live zu präsentieren, da Frederic vom September an das restliche Jahr erst mal weg ist, um seinen Meister zu machen; ob wir da Gigs realisieren können ist fraglich. Abgesehen von Hamburg wird man uns noch am 13.07. auf dem Baltic-Metal-Massacre sehen und dann irgendwann auf dem Album-Release-Gig von AEBA, das sollte auch noch dieses Jahr stattfinden.



Ihr kommt aus Hamburg. Wie gefällt Euch die dortige "Szene", wie das Leben an sich?



Hamburg ist eine großartige Stadt, nicht zu groß und dennoch mit allen Bequemlichkeiten einer Metropole. Auch muss man nicht weit fahren um einige schöne Flecken der Natur zu genießen, wenn einem die Stadt auf den Senkel geht. Die "Szene" ist hier relativ überschaubar und familiär, größtenteils wird sich hier gegenseitig unterstützt bzw. zusammen gefeiert. Ich sag mal die namhaften Bands kennen sich eigentlich alle irgendwie und haben guten Kontakt, da kann man sich nicht beklagen.
Wir danken für das Interview und die Unterstützung, viel Erfolg an das Metal-Inside Team! Würde uns freuen einige von den Lesern hier am 30.06. in Hamburg im Marx auf unserem Release zu sehen!

Review:

Alter Ego

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Der erste Blick auf das Artwork mit dem schwarzen Puma könnte auf eine ältere FORD Autowerbung schließen lassen aber es handelt sich eindeutig um die neue CD von ARYLIN "Alter Ego". Die Jungs sind nach wie vor in identischer Besetzung unterwegs und haben zuvor bei ihren bisherigen zwei Alben die eigene Qualitätsmesslatte bereits sehr hoch gehängt, denn "Tomorrow Never Comes" und "Virtual Reality" waren musikalisch erste Sahne. Stilistisch haben sich die Ludwigshafener aktuell am weitesten von ihrem ursprünglich mal als etwas aufgemotzten Space bzw. straightem Gitarrenrock entfernt. Hochmelodisch ist die Sache noch immer angelegt, dieser manchmal relativ synthetisch gehaltenen Progrock und natürlich sind auch bekannte PINK FLOYD oder ELOY Reminiszensen vorhanden. Der Sound ist, wenn die Keys im Vordergrund stehn etwas glatt-poliert mit einem Schuss 80er Jahre Feeling nach wie vor, aber die Band klingt beileibe nicht zu künstlich oder unnahbar. Die Titelandeutung bewahrheitet sich ansonsten eher weniger, ein (völlig) anderes Band-Ich ist, trotz der leicht modifizierter musikalischen Ausrichtung, nicht auszumachen. Die Jungs haben auch dankbarer Weise nicht den Weg vieler Progkapellen derzeit gewählt und einen stärker heavy geprägte Ausrichtung gewählt, nein man hat den eigenen Klangkosmos um Nuancen aus dem Artrocks verfeinert bzw. einige moderne Klänge miteingebaut. Arilyn liefern dabei schon gekonnt dynamisch treibende Titel wie "Carpe Diem" oder diese typisch dichten sehr atmosphärisch geprägten Tracks wie u.a. "A Secret Wish" ab, insgesamt ist mir aber das Songwriting etwas zu flach geraten ohne die ganz großen Höhepunkte. Der Keyboarder zeigt sich ebenfalls sehr experimentell, darf mit vielen teilweise abgefahrenen Sounds glänzen ("Take Off") wird aber falls nötig von den groovenden Gitarren schnell wieder eingeholt, um den rockigen Charakter wieder verstärkt zu betonen. Was mir bei diesem wahrlich nicht schlechten Album schon etwas fehlt, sind die richtigen Krachersongs der Vorgänger, da bleibt auch nach vielen Durchläufen nur recht wenig von den 10 Tracks so richtig hängen oder besitzt diese Killerrefrains die für mich ARILYN immer so ausgezeichnet haben. Der Gesang von Christian Külbs ist zwar immer noch eine der tragenden Säulen im Gesamtkontext, es gibt auch gelungen Melodien wie etwa "Controlling", ein Song der annähernd an die fesselnden Hymnen der alten Werke erinnert dennoch gehlt es etwas an dieser melancholisch-mitreißende Magie. Man merkt diesem Album darüber hinaus deutlich an - es wurde viel Wert auf die Produktion gelegt, mit dem ein oder anderen Schmankerl, es wird auch viel experimentiert, dies dies ging dann leider etwas auf Kosten der Eingängigkeit, vieles klingt mir da etwas zu gewollt. Dieses nicht festlegen wollen auf eine bestimmte "Richtung" bzw. dieses Understatement nicht zu stark progressiv sein zu wollen hat sich diesmal nicht so ausgezahlt. Auch wenn gelungene Artrock oder symphonische Parts zu finden sind, letztlich verzettelt sich das Quartett doch dass ein oder andere mal zu sehr z.B. bei "When Worlds Collide", da geht der rote Faden für meinen Geschmack etwa verloren. Viele Effekte verderben den Brei auch bei der Titelnummer, die heftigeren Hardrock Gitarren wollen nicht so recht zum dem Gefiepse und auch zu den etwas aufgesetzt wirkenden "bösen" Vocals passen zu scheinen. Der Schluss des Albums mit dem melancholischen "Again" funktioniert dann wieder besser und auch die mit prägendem Piano ausgestattete Ballade "Wake Me Up" gehört zu den stärkeren Songs von 48 Minuten Geamtspielzeit. Wie gesagt "Alter Ego" ist leider "nur" solide mit den genannten Einschränkungen geworden und vor allem im Vergleich zu den Hammervorgängerscheiben einfach einen Tick schwächer, sorry.

Alter Ego


Cover - Alter Ego Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Trinity

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Den Österreichern VISIONS OF ATLANTIS kann man gerne vorwerfen, dass sie mit ihrem symphonischen, (unter Anderem) weiblich operngefronteten Metal gezielt das Trittbrett im Fahrwasser von NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION fahren. Doch so leicht sollte man es sich nicht machen, denn erstens geht das Sextett eine Ecke progressiver vor, und zweitens besitzt die Band mit Melissa Ferlaak nicht nur eine entsprechende Sängerin, sondern außerdem mit Mario Plank ein maskulines, wenn auch nicht opernhaftes Gegenstück, was die Musik noch vielseitiger daherkommen lässt. Besonders punkten können VISIONS OF ATLANTIS aber im Songwriting-Bereich, weil sie es schaffen, Anspruch und Eingängigkeit so weit zu verbinden, dass die Stücke zwar recht schnell ins Ohr gehen, sich aber auch nach mehreren Durchläufen nicht "abnutzen", was "Trinity" auch für Gegner weiblicher Opernarien (zu denen auch ich mich zähle!) hörbar macht. Und während die Welt gespannt auf ein neues NIGHTWISH-Album mit neuer Sängerin wartet, kann sie sich die Zeit mit durchweg sehr guten Hymnen der Marke "The Secret", "Passing Dead End", "The Poem" (klasse!) oder "Wing-Shaped Heart" vertreiben. Und wer weiß… nach ein paar Umdrehungen von "Trinity" will man vielleicht kein neues NIGHTWISH-Album mit neuer Sängerin mehr…

Trinity


Cover - Trinity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Inside the Difference Engine

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Wenn das nächste Mal das Wüstenwetter bei euch zu Gast ist und die Luft wabert wie bei einer Fatamorgana, die Ozonwerte in neue Höhen steigen - das ist die richtige Zeit für Wüsten-Doom wie diesen. Wenn also das Blut fließt wie Lava und sich der Kopf anfühlt wie bei Erik Zabel nach drei Tagen EPO, dann legt "Inside The Difference Engine" von END OF LEVEL BOSS rein. Seltsamer Bandname? Unverständlicher Albumtitel? Egal. Der Ex-Hangnail-Gitarrist und Sänger Heck Armstrong weiß, was er da tut und bringt die Wüste zum Leben. In einem Jahr, in dem selbst die Queens Of The StoneAge erkannt haben, dass heavier im Zweifel besser ist, sind END OF LEVEL BOSS genau richtig. "Inside The Difference Engine" ist ein Geheimtipp. Sieben Songs sind genau richtig, um im Sommer zu relaxen. Und bis zur wirklich nervigen Distortion-Orgie vom 8. Track "Connortations" ist man entweder schon zu bekifft, um sie zu bemerken - oder wacht noch rechtzeitig auf, bevor der Sonnenbrand zu stark wird...

Inside the Difference Engine


Cover - Inside the Difference Engine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Grimness Avenue 69

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Grimness gleich Grindcore. Und die Italiener reiten auf vielen Klischees rum, machen aber entgegen der durchaus annehmbaren Vermutung (wegen der 690) keinen Porn Grind. Nein, hier geht es anständig um den Tabubruch, es geht um mongoloide Freundinnen, Scheiße, Pisse und Nazis. Viele, viele Songs in eher wenigen Minuten passen ebenfalls ins typisierte GC-Bild, genauso wie der käseglocken-ähnlich grunzende (der zwischenzeitlich auch mal keift wie die abgestochene Sau kurz vorher) Frontmann und die stumpfe Ballerei, die von Zeit zu Zeit an die immer unsäglicher werdenden Gorerotted erinnert. GRIMNESS 69 sind hart wie einfach, mschen Grindcore fast zwangsläufig mit punkigen Anflügen und old-scholligem Death Metal. Ach ja, nicht zu vergessen sind die grotesken Spitznamen der Nudel-Exporteure - "Lord Nuclear Ripped Pig zum Beispiel singt, Jesus Christ Hooker aka The hammer of God trommelt - spaßig, woll? Nun denn die Zutaten sind vorhanden, das Rezept gut gemeint, in der Umsetzung zum First-Class-Dinner hat es aber. Der Sound ist dünne, und zwar im Sinne von dünn und nicht undergroundig. Und letztlich bleibt die ganze Scheibe viel zu gewöhnlich, als dass sie noch irgendwie schocken könnte. "Grimness" steht in diesem Fall für "ganz okay"…

Grimness Avenue 69


Cover - Grimness Avenue 69 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 31:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Willand

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"Deathbeat"? Weil der Kollege manchmal grunzt zur technoiden Gothic-Mucke? Na, in der Tat verbinden die Esten Elektro, Gothic und Dark, als Ergebnis hängen aber bleibt das, was aus den Wagen schallt bei den Pillenschmeisser-Umzügen mit großen Boxen und darauf tanzenden Ludern: Bumm-Bumm-Bumm! Klar, es gibt auch chillige Atmosphäre, poppige Parts und vieles andere. Aber der lose Bezug zum Metal wird höchstens klar durch tatsächlich gegrunzte Vocals und gelegentliche Riff-Attacken, die aber so versteckt und aufgesetzt daherkommen, dass es der geneigte Metallero wohl kaum solange aushält, FORGOTTEN SUNRISE zu hören. Manches scheint wenigstens "tanzbar", bleibt also irgendwie hängen, vieles aber kollabiert irgendwo zwischen Gothic, Techno und Plastik. Die Musik ist so klischeehaft wie ein Tatort-Krimi im WGT-Umfeld. Forgotten Sunrise? Kannste vergessen!

Willand


Cover - Willand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 71:50 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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