Review:

Bones

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Steffen allein zu Haus: Immer noch musiziert der Herr Brückner solo - und bleibt sich musikalisch absolut treu: Auch "Bones" ist und bleibt kalter Black Metal, schmerzhaft, bisweilen Nerven zerreissend. Und so finden sich in der Eigenproduktion all die nötigen Trademarks. Zuvorderst ist da der absolut dünne Sound zu nennen, ohne der Untergrund keiner mehr ist. Dann kreischt Brückner dazu, mal grunzig, oft merkwürdig verzerrt. Dazu rumpelt das Schlagzeug elektronisch, die Gitarren rasieren jedwede Freundlichkeit, der Bass ist mit dem teuersten Hörgerät kaum zu entdecken, dazu gibt es abwechslungsreiches Tempo, Progressivitätoder Avantgardismus wäre übertrieben, ein gewisser Anspruch nicht. Schwarz-weiß kopiertes Cover muss ich nicht extra erwähnen. Hört sich interessant an, oder? Musst Du haben, nicht wahr? Doch was nach Allerwelts-Schwarz-Wurzel-Eintopf klingt, überrascht ziemlich. Denn WINTERTHRONE erzeugen mit herkömmlichen Mitteln eine tatsächlich Furcht erregende Tonkonserve, die sich apokalyptisch gibt und trotz eklatanter Soundschwächen ordentlich Durchschlagskraft entwickelt. Irgendwie schafft WNTERTHRONE das mit einem Hang zum Industrial, obwohl dessen typische Kennzeichen abgesehen von sanften Keyboard-Parts gänzlich fehlen. Und da die einzelnen "Bones"-Zutaten nicht wirklich allerhöchsten Qualitätsstandards entsprechen, die Scheibe mit den überlangen Titel aber trotzdem überzeugen, kann das nur daran liegen: Die Songs haben Substanz, das Songwriting hat das gewisse Etwas. Das aber und somit die gesamte Scheibe, ist durchaus mit Vorsicht zu genießen.

Bones


Cover - Bones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:18 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Soul Doctor

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Interview Ihr seid ja grade mit SOUL DOCTOR "Akustisch" unterwegs. Wie sieht es da mit Zuspruch und den Publikumsreaktionen aus? Ist das Thema nicht abgegrast? Zufrieden?



Da wir ja im Rahmen unserer Promo in Recordstores und Media Märkten u.s.w. spielen kommt das auch gut an. Da kommen auch Leute hin die uns nicht kennen und total begeistert sind wenn da zwei Rockmusiker sitzen und ohne doppelten Boden und riesige Verstärkerwände Songs vortragen und merken "HEY DIE JUNGS KÖNNEN JA WAS". Das macht doch einen richtigen Musiker aus, das er auch einen Song so vortragen kann. Die Leute die heute zu den Media Märkten rennen um sich Platten zu kaufen, die kennen doch meistens gar keine richtige Livemusik mehr, sondern nur noch Playback Shows wo sie denken die spielen Live, diesen Leuten wollen wir zeigen das es auch noch anders geht. Zum Thema abgegrast kann ich nur sagen wenn die zwei Jungs von Whitesnake so etwas machen wird das von euch zu einem riesigen Event aufgebauscht. Wenn wir so was machen ist es abgegrast, na dann.



Funktionieren denn eure Songs alle gleichermaßen im stromlosen Gewand, oder haben sich da bestimmte Favoriten herauskristallisiert?



Ein guter Song funktioniert natürlich auch Akustisch, zumal fast alle Songs bei uns auch so entstehen. Die Grundideen kommen meistens wenn ich mit Tommy zusammen im Studio sitze und wir beide so vor uns hinjammen. Aber es gibt natürlich Songs die Akustisch besser funktionieren als andere!



Zu eurer neuen Scheibe "Blood Runs Cold". Ihr geht da wieder ein Stück zurück zu euren Roots, auch das starke Debüt kommt da einen in den Sinn. Beabsichtigt oder einfach eine Entwicklung des Songwritings?



Ich denke das sich alle unsere Platten nie von unseren Roots entfernt haben, nur wollen wir nicht immer das gleiche Album schreiben, das wäre ja echt langweilig im übrigen finde ich das jedes Album seine Stärken hatte. Bei diesem Album sind wir halt wieder ein Stück weiter gekommen, es ist uns einfach alles gelungen was wir umsetzen wollten. Bei Blood Runs Cold haben wir sehr viel Zeit in die Arrangements gesteckt und viel an unserem Songwriting gearbeitet, und es trotzdem immer nach Soul Doctor klingen lassen und darauf bin ich sehr stolz. Das neue Album ist für mich das vollkommenste, was wir bis jetzt aufgenommen haben, da es von den Songs der Performance der Emotionen und der Energie, die rüberkommt, einfach absolut stimmt. Es ist ein Hammer Album geworden, das jeder Fan von Hardrock Musik sich mit Sicherheit öfter anhören wird.



Die Melange aus Rock und Blues, nicht mal die Balladen, scheinen euch dabei besonders zu liegen, ich denke da an den Titeltrack "Blood Runs Cold", an "Temptation" oder an "F.A.F.O.D.". Ist das eine bewusste Ausrichtung?



Na ja das sind halt unsere Roots ! Wir denken nicht darüber nach welcher Mischung unsere Musik ausmacht sondern besinnen uns auf unsere Stärken. Wir legen sehr viel Wert darauf zu achten immer eine gute Songauswahl zu treffen und wollen nicht zweimal denselben Song schreiben. Jeder Song steht für sich und trotzdem zieht sich ein roter Faden durchs Album wie Manche Leute zu sagen pflegen, das ist unsere Intuition. 4 oder 5 Songs auf Blood Runs Cold gibt es noch in ganz anderen Versionen, womit man ganz locker fast noch eine zweite Platte rausbringen könnte. Aber wir tun es nicht, sondern suchen die Songversionen aus, die zu diesem Album passen wie die Faust aufs Auge.



Wie kamt ihr auf die Idee mit "Touch Of Love" (von Joe Lynn Turner, Glenn Hughes und Stuart Smith stammend) einen eher unbekannten Song zu covern?



Was für ein Coversong? Du kennst den Song nicht weil er noch nie veröffentlicht wurde! Mit Touch Of Love war es folgendermaßen. Unsere Managerin wusste, dass wir guten Songs anderer Komponisten nie abgeneigt sind, wenn sie in unser Konzept passen, also schickte sie uns irgendwann ein paar mp3 mit Songs. Tommy und ich hörten uns die Sachen an und Touch Of Love sagte uns irgendwie gleich zu. Als wir dann hörten, von wem der Song ist, dachten wir uns OK... unsere Wurzeln lassen sich halt nicht verleugnen und so kam es dann zu der Zusammenarbeit.



Das überlange Led Zeppelin-Medley zeigt auch einiges von euren Vorlieben. Ist das Konsens in der Band oder gibt es da Musikgeschmacklich schon größere Unterschiede? "Revolution" erinnert mich etwas an "Kashmir", kann das sein?



Der Musikgeschmack innerhalb der Band ist schon unterschiedlich, Jogy z.b. ist absoluter Rolling Stones Fan, Tommy steht sehr auf Jeff Buckley wie du siehst "VERY DIFFERENT" aber gemeinsam machen wir Soul Doctor und lieben diese Zusammenarbeit und den Sound dieser Band!

Wenn man so an einen Song rangeht das man gleich immer einen vergleich zu einem anderen Song suchen will, dann kann ich dir min. 20 andere Songs nennen die nach dem oder dem klingen. Revolution ist ein Song wie du ihn nicht alle Tage schreibst, und die Zusammenarbeit zwischen den Gitarren und dem Orchester und wie sich der Song aufbaut bis zum Finale ist schon ziemlich geil geworden finde ich, zumal das hier alles auch von echten Musikern gespielt wurde und nicht aus der Konserve stammt.

Aber ich gehe mal davon aus das du Orchester mit verzerrten Gitarren meinst.



Was anderes! Viertes Album viertes Label. Warum dieses Wechselspiel? Ist da Konstanz in Sicht?



Ich denke schon! Eigentlich waren wir immer auf der Suche nach einer Heimat für uns, Leuten, mit denen man gemeinsam etwas aufbauen kann, aber leider schwätzen die meisten nur und tun gar nichts für einen, und somit ist es ja dann auch gut, wenn man einen Vertrag für nur "ein" Album unterschreibt. Mit Georg, unserem jetzigen Labelchef, habe ich mich dann im Sommer 2006 zusammen mit unserer Managerin in Berlin getroffen und persönlich über alles gesprochen und ausgetauscht, und wir haben festgestellt, dass wir die gleichen Vorstellungen und Ziele haben, was zur Folge hatte, dass wir hier nun das erste Mal einen langfristigen Vertrag unterschrieben haben.



Apropos Konstanz ? wie sieht es mit dem Line-Up aus. Steht das? Was ist mit dem zweiten Livegitarristen, bleibt der eventuell beim Stamm?



Wir hatten nach den ersten zwei Platten Probleme mit unserer Rhytmusgruppe, man hat sich im Guten getrennt und eine neue gesucht. Die ist bis heute dieselbe, also kann man schon von Konstanz sprechen würde ich sagen. Wir hatten Live immer ein fünften Mann für Gitarre und Keyboards und Backing Vocals dabei also auch nichts neues. Soul Doctor waren von Anfang an eine vier Mann Band, aber wenn ein fünfter eine echte Bereicherung für den Sound der Band ist sind wir nicht abgeneigt. Mal sehen was die Zukunft so bringt.



SOUL DOCTOR ist ja sicher nicht die alleinige Spielwiese. Was läuft sonst noch? Könnt ihr alle vom Musikbiz leben?



Es ist richtig das Soul Doctor zum Leben alleine nicht ausreicht, aber jeder von uns lebt vom Musikbuiseness und macht hier und da irgendwelche Studiojobs oder macht Sachen die mit Musik zu tun haben.



Sänger Tommy Heart hatte mit Fair Warning in Japan gehörig Erfolg. Wie sieht es da mit SOUL DOCTOR in Asien aus. Gibt es da aus dem Fernen Osten eine Anecktode?



Fair Warning und Soul Doctor sind zwei völlig unterschiedliche Baustellen die man eigentlich nicht vergleichen kann, weder musikalisch noch sonst wie. Bei uns liegen die Prioritäten nicht allein in Japan, wir wollen auch die Fans in anderen Ländern erreichen und uns den Arsch abspielen! Wir sind eine Rockband und wollen auf die Bühne, das ist für uns oberstes Gebot, das kannst Du nicht erreichen wenn Du dich nur auf einer Region ausruhst wo es gerade gut läuft. Eine Anecktode........ laß mal nachdenken. Ja wir sind mal in Tokio ins Hardrock Cafe gegangen um was zu essen, als plötzlich eine Horde von Fans reinkam und wie verrückt Fotos mit uns machen wollten und einen Herrn am Tresen zu meiner Verwunderung überhaupt keine Beachtung schenkten, dieser jenige war Billy Sheehan. Da kamst Du dir natürlich wie ein richtiger Star vor!



Noch was zum Ausland. Ihr plant ja einige Auftritte in Italien. Da scheint es ja auch gut für euch zu laufen, oder gar besser wie im eigenen Land. Täuscht das? Und wie kam es zu der Gelegenheit beim Firefest in Nottingham auftreten zu dürfen. Jetzt Ende Oktober glaube ich?



Nein das täuscht nicht, das Ausland läuft für uns besser, da wir ja hier in Deutschland solcher Art von Musik wie wir sie machen von einer deutschen Band keine Chance geben wollen, und lieber alle ihren roten Gebetsteppich in Richtung unseres schönen Nachbarlandes Schw.......z auslegen. Bei uns machst du entweder Metal oder musst halt immer kämpfen gegen bestimmte eingesessene Strukturen. Wir haben in Deutschland auch sehr gute Bands, die sich aber gegenseitig das Leben so Schwer machen, da jeder immer nur an sich denkt anstatt mal gemeinsam was zu versuchen. Die Veranstalter vom Firefest haben uns gebucht, und deswegen spielen wir dort. Es ist das erste mal für uns in England und wir freuen uns natürlich sehr dass wir dabei sind !



Und jetzt noch vielleicht einige eigenen Anmerkungen zu den Zukunftsaussichten ....



Wir werden weiter unseren Weg gehen, und uns richtig den Arsch abspielen. Jeder der die Band einmal Live gesehen hat, ist wieder gekommen und das baut uns auf und zeigt uns dass wir auf dem richtigen Weg sind. Danke für das Interview und an deinem Interesse an Soul Doctor.



Band:

Ravencult

KEINE BIO!
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Martriden

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Wer nur einen Blick auf das coole Cover-Artwork der selbst betitelten EP der Amis MARTRIDEN aus Harlowton, Montana wirft, wird unter Umständen an die letzten beiden Alben der deutschen Black Metaller DARK FORTRESS erinnert. Das liegt daran, dass auch diese Band auf eine der sehr gefragten, düsteren Arbeiten von Travis Smith zurückgegriffen hat, was schon vor dem ersten Höreindruck der Scheibe auf Qualität schließen lässt. Und enttäuscht wird man auch musikalisch nicht, auch wenn der Fünfer aus Amiland seine Einflüsse nur zu gerne preisgibt. Da werden schwedische Melodic Death-Ikonen wie DARK TRANQUILLITY, AT THE GATES und alte IN FLAMES genauso verwurstet wie ursprünglicher Gothic Metal der ersten Stunde Marke "Shades Of God" (PARADISE LOST) oder "Clouds" (TIAMAT). Auch kleine Ausflüge in blackmetallische Gefilde sind der Band dabei nicht fremd ("In Death We Burn"), aber es gelingt ihr noch nicht ganz, daraus mitreißende Songs zu kreieren. Alle vier teils überlangen Stücke dieser EP (die bei Amazon allerdings zum Vollpreis angeboten wird - warum auch immer) besitzen ein hörenswertes bis gutes Niveau, erreichen in ihrer Intensität aber nicht die Klasse von INSOMNIUM oder NOVEMBERS DOOM, die in diesem grob umrissenen Bereich einfach klasse sind. "Martriden" ist ein guter Anfang, aber ob man damit den europäischen Markt knacken kann, ist trotz einer amtlich fetten Produktion fraglich.

Martriden


Cover - Martriden Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 25:42 ()
Label:
Vertrieb:
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One More Victim

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Wirft man einen Blick auf die Spielzeit des Debüts der Slowaken KILLCHAIN, dann drängt sich sofort der Gedanke an eine zünftige Hardcore-Kapelle auf, denn wo sonst bekommt man derart kurze und schmerzlose Hassbrocken serviert?! Doch der Eindruck täuscht, denn das Quintett, das seit 2005 musiziert, gehört zumindest nicht musikalisch zur veganen Volksfront, sondern praktiziert stampfenden Death Metal im bewährten, traditionellen Stil von DISMEMBER, UNLEASHED oder MALEVOLENT CREATION; ein Song wie "Destroy Everything" erinnert gar an CANNIBAL CORPSE´s "Sentenced To Burn". Große Experimente sucht man vergebens, die bekannte Mixtur aus nach vorne peitschender, tief gelegter Härte und einer Prise melodischer Harmonien funktioniert auch hier problemlos, da KILLCHAIN nicht wie Anfänger tönen und "One More Victim" ordentlich fett produziert wurde. Allerdings fehlen mir wirklich herausragende Songs und "das gewisse Etwas", denn die Jungs klingen insgesamt noch recht austauschbar und setzen zu wenig eigene Akzente, die sie aus der Masse heraus heben. Auch die Growls von Sänger Gabi (!), die in Richtung Corpsegrinder tendieren, besitzen keine eigene Note und könnten in dieser Form noch auf zig andere Bands zutreffen. Wer aber keinen großen Wert auf Eigenständigkeit legt und einfach nur ein sauber eingetütetes Todesmetall-Brett auf die Ohren haben möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen.

One More Victim


Cover - One More Victim Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 24:31 ()
Label:
Vertrieb:
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Relentless Recurrence

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Als im letzten Winter das neue CHTHONIC-Album "Seediq Bale" in Deutschland auftauchte, kannte die Taiwaner noch kein Schwein, aber mittlerweile dürfte es zumindest eine kleine Zahl von Anhängern der symphonischen Black Metaller geben, auch wenn der mäßig besuchte Wacken-Auftritt nicht gerade auf großen Zulauf schließen lässt. Mit "Relentless Recurrence" erscheint nun auch das Vorgängerwerk von "Seediq Bale" in unseren Breitengraden und zeigt, dass die seinerzeit noch fünfköpfige Formation bereits vor ihrem sehr starken, aktuellen Album zu außerordentlich guten Leistungen imstande war. Die super aufgemachte (schönes Digipak, tolles Klappcover, Booklet in Form von Einzelkarten im Kartonetui, englische Texte als Beilage) Scheibe überzeugt durch sehr atmosphärisches Schwarzmetall, das hier noch weniger nach den Dimmus klingt, dafür aber Anleihen an (alte) CRADLE OF FILTH erkennen lässt. Ein Song wie "Grievance, Acheron Poem" (die englischen Titel erschließen sich nur durch die Beilage, sonst sind gute Chinesisch-Kenntnisse gefragt) hätte stilistisch etwa auch auf "Dusk And Her Embrace" von Dani Filth und Co. keine üble Figur abgegeben. Die Doublebase-Orgien des Nachfolgers sind auf "Relentless Recurrence" noch nicht ganz so präsent, aber auch hier wissen die Wechselgesänge von Frontmann Freddy und Bassistin Doris (die auf dem Nachfolger ebenfalls mehr - fast schon zu viel - zum Einsatz kommt) zu gefallen und erinnern einmal mehr an die Engländer. Kritik gibt es am Ende also wieder nur für die noch fehlende Eigenständigkeit und das für meine Begriffe etwas zu weit im Vordergrund stehende, mitunter nicht immer kitschfreie Keyboard, das die Gitarren ein wenig zurückdrängt. Härterekorde bricht die Band nicht, denn Theatralik liegt ihr eindeutig mehr als räudiges Geholze. CHTHONIC sind vielleicht nicht "true", wollen sie auch gar nicht sein, liefern aber anspruchsvolle Düstermucke auf hohem Niveau ab, die man als Fan dieser Richtung einfach gehört haben muss.

Relentless Recurrence


Cover - Relentless Recurrence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 56:54 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Killchain

www
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Armamentarium

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Wenn eine Band als Support von KATAKLYSM auf Tour geht und den Headliner nach völlig subjektivem Empfinden locker an die Wand dödelt, dann könnte das ein sicheres Zeichen dafür sein, dass da echte Könner am Werk sind. Guckt man sich dann die durchweg euphorischen Kritiken (unter Anderem vom Kollegen Heitmann) an, die die Münsteraner NEAERA (man müsste mal Wettbewerbe starten, wer diesen Namen - am besten betrunken - richtig schreiben und aussprechen kann) für ihre ersten beiden Alben eingefahren haben, dann scheint dieses Phänomen nicht von ungefähr zu kommen. Und ich weiß mittlerweile auch nicht mehr, warum man die Band immer in die Metalcore-Ecke schiebt, denn da gehört sie, ähnlich wie HEAVEN SHALL BURN, die ähnlich klingen, nicht wirklich hin, auch wenn gewisse Ansätze natürlich vorhanden sind. Lediglich das meist hohe Gekreische von Sänger Benny erinnert primär an eine Bier- und Bratwurst verabscheuende Protestgemeinschaft; der Rest würde manch guter Death Metal-Truppe mehr als würdig zu Gesicht stehen, zumal eingestreute, fette Growls nicht zu kurz kommen. Bereits beim endgeilen Opener "Spreading The Spawn" meint man, BOLT THROWER hätten mit den Jungs eine Session aufgenommen, was sich mal mehr, mal weniger durch das gesamte Album zieht. Clean gesungene Refrains (über die die Szene ja inzwischen heftig streitet) wie bei CALIBAN, KILLSWITCH ENGAGE und Co., gibt es hier nicht, sondern nur in BSE-Moll auf die Mütze. Der Titelsong, "Harbinger", "The Orphaning", "The Mutiny Of Untamed Lands" oder das entspannte "Liberation" sind durchweg Killer, die durch das tiefe Riffgeballere, die genialen Melodien und ihren großen Detailreichtum zu echten Dauerläufern mutieren. Selbst pures Schwarzmetall ist den Jungs nicht fremd, so dass manche Passage selbst gestandene Norweger verblassen lässt, wenn sie sehen, was eine "Metalcore"-Band hier abspult. Das oftmals zitierte "dritte Album" hätte nicht viel besser ausfallen können, und mit "Armamentarium" in der Tasche muss man kein Veganer sein, denn man hat ja einen englischen Panzerführerschein. Ganz groß!

Armamentarium


Cover - Armamentarium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:58 ()
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Vertrieb:
Review:

Echoes

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SOMNIAE STATUS gehören in ihrem Heimatland Italien eher zu den Exoten, denn das Quintett frönt nicht dem landestypischen, vom Keyboard im Kettenhemd angeführten Kitsch-Schlachtengetümmel, sondern bewegt sich im Windschatten diverser US-Prog-Kapellen der Marke QUEENSRYCHE, die es SOMNIAE STATUS anscheinend besonders angetan haben. Nicht umsonst coverte man 2004 die Megahymne "I Don´t Believe In Love" vom "Operation Mindcrime"-Wunderwerk der Amis für eine Compilation, aber Windschatten ist die eine Sache, daraus überholen zu können noch eine andere. Vergleicht man "Echoes" allerdings mit den letzten, nicht mehr wirklich überragenden Alben von Geoff Tate und Co., dann sind die Jungs schon bedrohlich dicht hinten aufgefahren, was Hymnen der Marke "Evil Thought", "Selling Souls", "Dark City" oder "Echoes Of Sin" sehr gelungen unter Beweis stellen. Selbst Gedanken an alte SAVATAGE kommen hin und wieder auf, was nicht nur der kernigen Gitarrenarbeit, sondern auch dem melodischen, leicht angerauten Gesang von Ivan Rave und der kratzigen, erdigen Produktion zuzuschreiben ist. Allerdings wirkt das Album über seine gesamte Spielzeit etwas langatmig, da nicht alle Songs die große Klasse der genannten Anspieltipps aufweisen. Trotzdem ändert das nichts daran, dass SOMNIAE STATUS eine der deutlich besseren Bands von der Stiefelinsel sind und "Echoes" ein wirklich gutes Album ist.

Echoes


Cover - Echoes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:19 ()
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Vertrieb:
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13's Reborn

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So langsam gewöhnt sich der Kontinentaleuropäer an die Tatsache, dass die Musikpresse auf Inseln anders tickt, sei es in England oder Japan. Aus dem fernen asiatischen Staat der Merkwürdigkeiten stammen GIRUGÄMESH, die dort für "13’s Reborn" ohne Ende abgefeiert werden, was auch an der Offenheit der Texte liegt, in denen sich die vier Musiker mit einigen in Japan tabuisierten Themen wie den Verbrechen Nippons Armee während des Zweiten Weltkrieges beschäftigen. Musikalisch bieten sie für europäische Ohren nicht viel Neues, da wird moderner Metal serviert, der immerhin ordentlich Wumms hat. Allerdings verwursten GIRUGÄMESH nur aufgewärmte Ideen, die man in dieser Form schon viel zu oft gehört hat, als dass sie in dieser durchschnittlichen Form noch jemanden vom Hocker reißen können. Wenn die Japaner mal straight rocken, macht das durchaus Laune, aber das Schema wird zu oft wiederholt. Der Gesang geht für eine japanische Band mehr als Ordnung, ist ja schon mal was. Nach der knappen Dreiviertelstunde bleibt die Erkenntnis, dass wiedermal eine Inselpresse einen Hype fabriziert hat, den Festländer nicht verstehen.

13's Reborn


Cover - 13's Reborn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:39 ()
Label:
Vertrieb:

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